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Ich übernehme das nun einfach mal aus einem anderen Forum, weil ich auch die Meinung der ATler hören möchte:
m 22.06.2010 eröffnete das Internationale Olympische Komitee, dass die bayerische Landeshauptstadt München ein Kandidat für die Austragung der Olympischen Winterspiele 2018 ist. München bewarb sich zusammen mit Garmisch-Partenkirchen für diese Spiele, wobei die Ski- und Snowboardwettbewerbe im Zugspitzort und die Eislaufwettbewerbe in der Landeshauptstadt stattfinden sollen. Ergänzt wird das Konzept durch die bereits vorhandene Kunsteisbahn am Königssee, wo die Rodelwettbewerbe stattfinden sollen.
Mitbewerber sind Annecy in den französischen Alpen und die südkoreanische Stadt Pyeongchang.
Nun entbrennt gerade in Garmisch-Partenkirchen ein heftiger Streit zwischen Landbesitzern und politischer Führung um die Bewerbung, die ein zweischneidiges Schwert darstellt.
Auf der einen Seite ist die Garmischer Region eine, die auf dem Peripherieindex der EU nicht unbedingt positiv abschneidet und die Spiele könnten als Entwicklungsimpuls fungieren, um die Region, die außer ihrem touristischen Potential nichts besitzt, in die (Post-)Moderne zu führen. Dies ginge einher mit einem Ausbau der Infrastruktur, die zwar im Rahmen diverser Entwicklungspläne sowie der Anbindung an die "Metropolregion München" bereits einen leichten Aufschwung erlebt hat, dennoch sind die Verbindungen mit Bahn und Auto noch verbesserungswürdig. Insbesondere die Gemeinden Garmisch-Partenkirchen und Oberau rufen nach Umgehungsstraßen und auch ein zweigleisiger Ausbau der Strecke München-Garmisch wäre wünschenswert und könnte für eine höhere Taktfrequenz auf dieser derzeit sehr überlasteten Strecke sorgen.
Auf der anderen Seite stellen die Spiele eine sehr hohe Belastung für die Gemeindekassen dar und die Schulden, die unvermeidlich entstehen werden, könnten die Verschuldung auf 40 Jahre hinwegziehen, falls die erhofften Synergieeffekte ausbleiben, eventuell sogar mehr.
Was haltet ihr von der Bewerbung?
Ich persönlich sehe es als Chance für eine eher schlecht angebundene Region, aus ihrer Krise herauszukommen und diverse Projekte umzusetzen. Auf der anderen Seite können die Spiele alleine keine Synergieeffekte schaffen. Dazu muss eindeutig mehr her, oder um es etwas weniger flapsig zu formulieren: Das Potential der Region muss langfristig aufgewertet werden. Die vom CSU-Bürgermeisterkandidaten Max Wank (mein Ex-Mathelehrer) vorgeschlagene "Alpine Hochschule" könnte diesen Synergieeffekt auslösen. Sicherlich werden die Spiele eine Aufwertung der Infrastruktur bringen, insbesondere im Kommunikationsbereich, wo es noch stellenweise "weiße Flecken auf der DSL-Karte" gibt. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob diese Aufwertung die möglichen Schulden wert ist.