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Jan Gruber

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Jan Gruber
Der österreichische Telekomkonzern A1 setzt sich für eine sogenannte "Streaming-Maut" ein. Die teilstaatliche Telekom Austria fordert, dass US-Unternehmen wie Netflix oder Amazon sich an den Investitionskosten der europäischen Telekommunikationsinfrastruktur beteiligen.

Thomas Arnoldner, Vorstand der Telekom Austria, meldet, dass die EU-Kommission Änderungen in Betracht zieht. Er glaubt, ein Umdenken in der Politik sei im Gange. Wenn diese Pläne umgesetzt werden, könnten die Kosten auf die Verbraucher übertragen werden. Das würde zu höheren Preisen für Streaming-Abonnements führen. Kritiker sehen darin eine Doppelbelastung für die Verbraucher, da sie bereits für ihren Internetzugang bezahlen.

Netzneutralität als zentrale Hürde​


Die bestehende EU-Verordnung zur Netzneutralität ist eine große Herausforderung für die Einführung einer Streaming-Maut. Sie verlangt, dass alle Internetdaten gleich behandelt werden. Arnoldner schlägt vor, stattdessen regulierte Terminierungsentgelte zu fordern. Diese Entgelte sollen von den großen Streaminganbietern bezahlt werden.

Michael Böheim, Ökonom des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo, meint, dass eine strikte Netzneutralität volkswirtschaftlich nachteilig sei. Sie könnte den Breitbandausbau verlangsamen. Dennoch warnen zivilgesellschaftliche Organisationen vor negativen Folgen einer solchen Maut. Sie fürchten erhöhte Kosten für Verbraucher und eingeschränkte Wahlmöglichkeiten.

Streaming-Maut: Fairer Beitrag der Streaming-Dienste?​


Arnoldner zieht einen Vergleich mit einer kilometerabhängigen Lkw-Maut. Er meint, eine solche Maut hätte zu einer gerechteren Kostenverteilung geführt. Er argumentiert, dass es nur fair ist, wenn auch große Internetunternehmen sich an den Kosten beteiligen. Dies betrifft den Ausbau der Netzinfrastruktur.

Diese Diskussion ist nicht neu. Schon 2021 und 2022 gab es ähnliche Forderungen von europäischen Telekom-Providern. Die Debatte um die Kostenbeteiligung der Technologieriesen bleibt kontrovers.

Via Der Standard
Cover via Dall-E

Den Artikel im Magazin lesen.
 

Thaddäus

Golden Noble
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Oh. Geht das so durch?

Es gab mal ein Land, da wollte jemand eine Maut für Leute außer der Landesgrenze einführen. Das ging leicht schief.

Weil es nur für Ausländer gelten sollte.

Hier will man aber, dass sich die Streamingkonzerne unabhängig von ihrer staatlichen Zugehörigkeit an den Netzkosten beteiligen.

Kleine Randnotiz: Die Apfeltalk-App wurde damals von Apple abgelehnt, weil Videos über Cellular das Netz „über Gebühr“ belasten würden.
 

paul.mbp

Sternapfel
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Wenn ich als Kunde 5GB oder 50GB oder 178,5GB Datenvolumen beim Internetanbieter gekauft habe, dann darf ihm schlichtweg egal sein ob ich dafür x-trillionen WordDateien verschicke oder stundenlang streame… Und wenn dies nicht kostendeckend möglich ist, dann muss der Internetanbieter eben die Kosten anpassen.

Wenn jetzt die „Streamingkonzerne“ zur Kasse gebeten werden sollen, dann kommt die Kostenanpassung für den Endkunden auch, eben nur über Umwege.

Ich sehe schon die Headline „Spotify erhöht erneut die Preise, Netzentgelt wird als Grund genannt“
 

Mure77

Golden Noble
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Wenn ich als Kunde 5GB oder 50GB oder 178,5GB Datenvolumen beim Internetanbieter gekauft habe, dann darf ihm schlichtweg egal sein ob ich dafür x-trillionen WordDateien verschicke oder stundenlang streame… Und wenn dies nicht kostendeckend möglich ist, dann muss der Internetanbieter eben die Kosten anpassen.

Wenn jetzt die „Streamingkonzerne“ zur Kasse gebeten werden sollen, dann kommt die Kostenanpassung für den Endkunden auch, eben nur über Umwege.

Ich sehe schon die Headline „Spotify erhöht erneut die Preise, Netzentgelt wird als Grund genannt“
Man spielt sich die Karten geschickt zu, um mehr Geld zu generieren.
 
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alex34653

Kaiserapfel
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Ein Produkt 2x bezahlen lassen ist irgendwie… naja 🙄
 

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Dann muss Miele sich auch am Stromnetzausbau beteiligen?
Waschmaschine, Spülmaschine und Kühlgeräte dürften mit die größten Verbraucher sein bei uns ^^

Meine Eltern nutzen Netflix und Co überhaupt nicht,
dafür die ÖRR apps bis am Anschlag.
Der ÖRR müsste dann nicht zahlen, Netflix aber doch?
Wäre dann ja wirklich eine digitale Ausländermaut oO
 

Mure77

Golden Noble
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Am Ende muss sich jeder Anbieter darüber im Klaren sein, dass der Anbieter seine Kunden mehr braucht, als der Kunde den Anbieter.

Erhöht Netflix die Kosten und andere auch, weil die Netzbetreiber solche Beteiligungen einfordern, wird der ein oder andere den ein oder anderen Dienst kündigen und braucht vielleicht auch nicht mehr so viel Datenvolumen…
 

AndaleR

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Weil es nur für Ausländer gelten sollte.

Hier will man aber, dass sich die Streamingkonzerne unabhängig von ihrer staatlichen Zugehörigkeit an den Netzkosten beteiligen.
Das war mir schon klar - ich hatte vergessen, die Ironie zu kennzeichnen…

Unabhängig von ihrer staatlichen Zugehörigkeit wäre aber dann ein Artikel, in dem nicht von „… US-Konzernen wie …“ geschrieben wird, sondern von Netzanbietern generell - unabhängig, ob die Musik, Videos oder sonstiges übertragen. Letzten Endes spielt das ja auch gar keine Rolle - es geht den TK-Anbietern ja hauptsächlich um das Datenvolumen.
 
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McMartin_de

Welscher Taubenapfel
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weil Videos über Cellular das Netz „über Gebühr“ belasten würden.
Wenn ich als Kunde 5GB oder 50GB oder 178,5GB Datenvolumen beim Internetanbieter gekauft habe
Geht’s hier nicht eher um Festnetz-Internet, welches in der Regel unlimitiertes Volumen bietet?

Spannend, dass die Netzanbieter ja nicht selten auch als Streaming-Anbieter agieren (Magenta-TV, Giga-TV…)
Vergleicht man den Netzbetreiber mit einem Post- oder Paketdienst würde das bedeuten, dass man vom Versender und vom Empfänger kassieren möchte, nur dass es dort eben nur der Versender ist, der zahlen muss.

Außerdem: Der Streaming-Anbieter zahlt ja auch schon für seine Netzanbindung, nur halt eben in seinem Land. Roaming-Gebühren im Sinne des Mobilfunk-Roamings würden ja bedeuten, dass der Netzbetreiber des Empfängers erstmal Gebühren an den Netzbetreiber des Versenders zahlen müsste, die er dann seinem Kunden weitergeben würde.
Alles in allem eine ziemlich an den Haaren herbeigezogene Idee, darum wird es auch nicht lange bis zur Umsetzung dauern und schnell auf weitere Dienste ausgeweitet werden. Das schöne ist ja, dass es egal ist, wer von wem welche Gebühren fordert, weil es am Ende eh immer der Verbraucher zahlt.

Ironie und Sarkasmus inklusive
 

Carcharoth

Ingol
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Oh, ists schon wieder so weit? Die letzte riesige Diskussion mit Streaming-Gebühr gabs ca. 2015 in Deutschland, als die dortigen Internetunternehmen n bisschen mehr vom Kuchen wollten und das als Ausrede brauchten, wieso ihre maroden Netze so dermassen langsam sind.
 

maniacintosh

Strauwalds neue Goldparmäne
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Es ist noch gar nicht so lange her, da hieß es praktisch Netzneutralität über alles. Ich erinnere mich noch, dass Telekom, Vodafone und Co. ihre Zero-Rating-Angebote a la "Stream-On" einstellen mussten - weil eben die Netzneutralität nicht gewahrt war, weil eben nicht alle Daten gleich behandelt wurden. Klar da hatte man als Kunde ja etwas von und konnte in vielen Fällen den kleineren Tarif wählen, weil weniger Volumen reichte.

Jetzt geht es aber darum abzukassieren: Da kann man die Netzneutralität aufweichen. Dann ist das alles auf einmal nicht mehr so wichtig. Da muss man halt flexibel sein.

Entweder, oder! Wenn Netzneutralität und Gleichbehandlung, dann sehe ich nur zwei Optionen. Entweder es bleibt so, wie es heute ist oder es werden eben alle Datenlieferanten zur Kasse gebeten. Egal ob Streaming, Forum, Facebook, kleine Hobby-Website oder aldi.de.
 
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Jan Gruber

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Ich möchte hier, als Österreicher, noch was dazu anmerken, was die Diskussion mMn noch absurder macht:
A1 war mMn der einzige Provider hier, der Zero-Rating-Tarife, hatte. Und wenn nicht der Einzige dann zumindest der mit der prominentesten Werbung dafür ;)
 

voyager

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Tja, die lieben leute von A1 sollten sich lieber um Ihr eigenes lokales Netz kümmern. Bei mir bieten die (von diversen LTE/5G Kombis abgesehen) mal rund 10mbit über DSL max an (Download, nicht Upload). Und von der ersten Info und "Vorvertrag" Abschluss bis zur Inbetriebnahme von Glas vergehen mal 4-5 Jahre

Am Geld kanns nicht liegen, 2022 hatten die über 600 Mio Gewinn, 2023 solls noch höher sein.
 
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walnuss

Ingrid Marie
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Die teilstaatliche Telekom Austria
Viele in Ö meinen noch immer A1 ist "eine österreichische Firma (Post+Telekom)", das war einmal. Heute ist A1 eine Firma, wo der Staat zwar noch beteiligt ist, aber über 50% in mexikanischer Hand sind.

In der Pandemie hat die Bundesregierung die Brandbreitmilliarde verkündet. Bekommen sie zu wenig ab vom Förderkuchen, sprich, teilen mit Mitbewerbern? Sauer, weil sie für dieses Geld arbeiten müssen?

Oder, nach dem Wegfall der Servicepauschale sucht A1 neue Melkkühe.