Keine Ahnung wen ich nun alles zitieren soll, aber Fakt ist nunmal, dass nur weil ein neuer Prozessor auf den Markt kommt, dieser nicht zwangsläufig schneller sein muss. Unter dem Strich kommt es ja nicht nur auf die reine Taktfrequenz an, sondern darauf, was der Prozessor pro Watt Abwärme an Rechenleistung umsetzt, sprich auf die Effizienz wie der Prozessor seine Daten verarbeitet. Daraus schlussfolgert sich nicht sofort bei niedrigerer Taktung eine höhere Rechenleistung im Vergleich zum Vorgängermodell mit höherer Taktung, sondern lediglich, dass der Prozessor bei niedrigerer Taktfrequenz die gleiche Rechenleistung besitzt wie das Vorgängermodell. D.h. der Nehalem-basierte Prozessor hat unter dem Strich mehr Leistung als ein Harpertown-basierter Prozessor bei gleicher Taktung. Das zeigt sich auch sehr deutlich wenn man den 2.8GHz Harpertown mit dem 2.93GHz Nehalem vergleicht. Die 130MHz machen sicher keine 50% Mehrleistung aus
Ich weiß ja nicht warum hier immer jeder einen 2.8GHz Prozessor mit einem 2.26GHz Prozessor vergleicht. Das kann doch nur bedingt funktionieren, da der neue Prozessor zwar mit Effizienz einen Teil der höheren Taktfrequenz des alten Prozessors ausgleichen kann, aber eben nicht alles.
Was richtig ist, ist die Tatsache, dass der neue Prozessor ohne Umwege über den Chipsatz, auf den Arbeitsspeicher zugreifen kann. Hierdurch hat der Prozessor einfach weniger Leerlauf, was wiederum eine höhere Recheneffizienz pro MHz bedingt.
Egal was ihr nun über den neuen Mac Pro denken mögt, dieser PC ist definitiv besser als das alte Modell, weil die verbauten Komponenten viel effizienter arbeiten. Dass man dies möglicherweise nicht sofort sieht hängt auch damit zusammen, dass viele Anwendungen für OS X noch nicht an die neue Hardware angepasst wurden. Das wird sich sicher in den kommenden Monaten mit Patches und Updates bzw. neuen Versionen ändern.
Manchmal, und das ist nun nicht nur bei euch so, dass ist bei den Leuten im Forum unseres Hardware-Online-Magazines auch so, habe ich den Eindruck, dass sich über Jahre hinweg ein falsches Bild in den Köpfen eingebrannt hat. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass Hersteller in der Vergangenheit mit Zahlen geworben haben, die für viele einfach zu symbolträchtig waren. Heutzutage geht es nicht mehr ausschließlich nur um größtmögliche Taktung, sondern um größtmögliche Taktung bei maximaler Recheneffizienz. Es ist nämlich niemandem geholfen damit, dass er den am höchsten getakteten Prozessor sein Eigen nennt, wenn dieser einfach mehr Abwärme produziert, als Nutzleistung dabei herauskommt.
Dieses Phänomen ist übrigens nicht nur in der Computertechnik zu beobachten. Da es sich bei einem Mac Pro um ein Luxus-Gerät handelt, möchte ich ihn gern in eine Liga mit einem Bugatti Veyron 16.4 setzen. Der W16 Motor dieses Autos hat ja bekanntlich 1001PS. Der Veyron hat 10 Radiatoren. Hochrechnungen folgend hätte der Motor also locker 3000PS, wovon alleine 2/3 in Abwärme umgesetzt werden. So sieht man also auch hier, dass dieser Motor einen Wirkungsgrad von gerade einmal knapp 30 Prozent besitzt, sprich mehr als ineffizient ist. So ähnlich kann man das auch beim alten Harpertown-Prozessor sehen. Wenn ein 2.8GHz Prozessor nur die gleiche Rechenleistung hat wie ein 2.26GHz Prozessor, dann ist ersterer ineffizient im Umgang mit den Ressourcen die dem Prozessor zur Verfügung stehen.
Und bitte hört mir endlich auf, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Ein Dual-Quad-System hat logischerweise mehr Leistung als ein Single-Quad-System, daran ändert auch ein einzelner neuer QuadCore-Prozessor mit höherer Effizienz nichts.