In deinem Versuch gehst du von der visuellen Seite (Abstände, Einrückungen etc.) an das Problem heran. Was du machen solltest ist den Inhalt mit Bedeutung zu versehen, also als das auszuzeichen was er ist, z.B. Listen, Tableaus, Abbildungen, Formeln, Zitate, Überschriften etc.
Wenn ich mir das Bild anschaue, dann sehe ich da eine Überschrift. Dann eine Aufzählung. Im ersten Punkt einen Absatz mit einer abgesetzten Formel. Im Zweiten Punkt einen Absatz, eine abgesetzte Formel und einen Absatz mit einer weiteren Aufzählung. Innerhalb der Absätze sind kurze "Mathematik"-Ausdrucke.
Von dieser Bedeutungsebene sehe ich in deinem Latex-Text fast nichts. Du scheinst den ganzen Text als "eine Formel" / "ein Matheteil" zu sehen. Das ist aber nicht der Fall.
Hier ist was ich machen würde:
Code:
\documentclass[a4paper
,11pt
,DIVcalc % Satzspiegel berechnen
,pagesize % Papiergröße an DVI und PDF übergeben
,ngerman % neue Rechtschreibung
,oneside
,fleqn % Abgesetzte Formeln links anordnen, nicht zentriert
]
{scrartcl}
% Umlaute direkt angeben
\usepackage[utf8]{inputenc}
% Deutsche Sprachanpassungen
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{babel}
% Schrift
\usepackage{mathpazo} % Palatino
% AMS-LaTeX verwenden
\usepackage{amsmath}
\begin{document}
\section{Beispielaufgaben}
Bearbeiten Sie bitte die folgenden Beispielaufgaben.
\begin{enumerate}
\item Beweisen Sie mittels vollständiger Induktion
\begin{equation*}
\sum_{k=1}^n k^3 = \frac{1}{4} n^2 (n+1)^2
\end{equation*}
% Statt der equation* Umgebung wäre auch
% \[ \sum_{k=1}^n k^3 = \frac{1}{4} n^2 (n+1)^2 \]
% möglich
\item Gegeben sei $c \in \mathbb{Z}$ und die ganzzahlige Abbildung
\begin{equation*}
f_c:\mathbb{Z} \rightarrow \mathbb{Z}:x \mapsto x+c-cx
\end{equation*}
Bestimmen Sie alle $c \in \mathbb{Z}$, sodass gilt:
\begin{enumerate}
\item $f_c$ ist injektiv
\item $f_c$ ist surjektiv
\end{enumerate}
\end{enumerate}
\end{document}
Das angehängte PDF zeigt, wie es aussieht.
Du siehst, daß die Bedeutung der Elemente sich hier 1:1 in der Latex-Auszeichung widerspiegelt. Das Vorgehen ist, Elemente des Textes zunächst als das auszuzeichnen was sie sind, und dann erst sich zu überlegen, ob die Darstellung eines Elements möglicherweise anders erfolgen soll. So ist die Linksausrichtung der abgesetzten Formeln beispielsweise nicht davon abhängig ob und wie ich Ausrichtungszeichen, Tabs o.ä. in die Formel eingebaut habe, sondern von der Dokumentenoption "fleqn". Lasse ich sie weg, werden abgesetzte Formeln zentriert. Genauso mit der Nummerierung von Formeln. Ich gebe an,
daß die Formel eine Nummer erhalten soll.
Wo diese Nummer erscheinen soll (rechts oder links) lege ich nicht beim Schreiben der Formel fest, sondern über eine Option. Ist eine Option für die gewünschte Darstellung nicht verfügbar, ändert man in der Definition der Umgebung wie der Inhalt dargestellt wird (oder erstellt eine eigene Umgebung), und ändert nichts am Text selbst. Bei Latex ist die Trennung von Inhalt und Darstellung sehr weitgehend möglich.
Noch ein paar Anmerkungen zu meinen Änderungen gegenüber deinem Versuch:
Ich sehe da zwei Beispielaufgaben, deswegen die geänderte Überschrift. Du siehst auch, das die erste Aufzählung arabische Ziffern nutzt, und die Aufzählung in im zweiten Punkt Kleinbuchstaben. Das ist so nach Duden (IIRC), und ich sehe keinen Grund da abzuweichen ("Latex, ich will eine Aufzählung, stell es so dar wie es üblicherweise sein sollte").
Viel Erfolg noch beim Experimentieren und Lernen. Man muß schon ein bischen Aufwand reinstecken und ein paar alte Gewohnheiten ablegen, aber es lohnt sich.