Anders sieht das z.B. in der Schifffahrt aus. Da muss man für die korrekte Navigation die so genannte Abweichung zwischen dem magnetischen und dem geografischen Norden berücksichtigen, wenn man sein Ziel erreichen will.
Für den Hobbysegler ist selbst das eher ein theoretisches Problem, jedenfalls auf dem Mittelmeer und Nord- und Ostsee (wo die meisten sowieso überwiegend auf Sicht steuern).
Die derzeitigen Abweichungen sind hier relativ gering, die machen sich erst bei sehr langen Strecken bemerkbar - da spielen andere Faktoren wie etwa die Abdrift eine größere Rolle.
Und oft viel stärker, daß das Metall im Schiff natürlich auch die Kompaßnadel ablenkt (Deviation). Dafür hat jedes Schiff Tabellen, wieweit die Nadel abweicht je nach Kurs (die Bordkompasse werden normalerweise mit kleinen Magneten eingerichtet, klappt aber selten 100%ig).
Oder daß man beim Kreuzen natürlich sowieso nicht den richtigen Kompaßkursfahren kann.
Seekarten haben immer eine Kompaßrose aufgedruckt mit der Abweichung zum Zeitpunkt des Druckes und den Daten, wie sich das in den nächsten Jahren ändern wird.
Soweit man voll auf Autopiloten setzt, spielt der Kompaß mittlerweile sowieso keine Rolle, da geben die Leute einfach Wegepunkte ein mit deren GPS-Koordinaten.
Da sollte man dann nur aufpassen, diese mit einem Blick auf die Karte zu wählen und ggf. zu korrigieren, wenn man sich bei einem Törn zwischen den Inseln dann doch entschließt, früher das Ziel anzusteuern und welche auszulassen. Diese Wegepunkt-Navigation ist recht stur, nimmt den direkten Weg und prüft nicht, ob da zwischen Start und Ziel vielleicht eine Insel liegt... Es soll da schon manches passiert sein.
Wenn ich mein iPhone Vertikal halte, so wie 99% aller Nutzer, und mich dann per Apple Karten navigieren Lasse, zeigt mir der Punkt eigentlich nie die Richtung korrekt an in die ich Laufe. Hat die hier angesprochene Funktion eventuell etwas damit zu tun?
Rein geraten: ich denke daß die Orientierung sich irgendwie danach richtet, wie das auf einer Karte aussähe, und die liegt üblicherweise waagerecht. Ich weiß nicht, wie genau dieser Kompaß in diesem kleinen Gerät funktioniert, aber ich tippe schon darauf, daß sich das daran orientiert. Wenn es z.B. zwei Sensoren sind (egal was die messen), dann kommen sie sicher mit dem Erdmagnetfeld durcheinander, wenn sie nicht einigermaßen parallel dazu ausgerichtet sind.
Klassische Kompasse sind ja auch überfordert, wenn man sie vertikal hält.
Obwohl es natürlich eine vertikale Komponente des Erdmagnetfeldes gibt, Die Feldlinien laufen ja irgendwo nahe der magnetischen Pole dann recht steil ins Erdinnere (hier bei uns eher zu vernachlässigen).
de.savvy-navvy.com
