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Im Test: Fontcase 1.1.4 (Mit Apfeltalk-Leser-Rabatt)
[preview]Fontcase ist der neue Star unter den Schriftverwaltungen und bringt mal wieder frischen Wind in den Markt. Schon die erste Version setzt sich mit seiner durchdachten Benutzeroberfläche gekonnt von den teilweise doch sehr teuren Mitbewerbern ab. Seit die kostenlose Version vom Linotype FontExplorer nicht mehr weiterentwickelt wird, sind viele auf der Suche nach einer günstigen Alternative. Die letzte kostenlose Version funktioniert zwar noch, doch mit jedem Systemupdate zickt sie etwas mehr rum, zumindest bei sehr großen Bibliotheken.[/preview]
Um es vorwegzunehmen, Fontcase ist momentan kein kompletter Ersatz für die professionellen Verwaltungslösungen. Gerade die von vielen geschätzte Auto-Aktivierung bietet Fontcase nämlich nicht. Aufgrund vieler schlechter Erfahrungen mit der Auto-Aktivierung ist das in meinen Augen aber kein großer Nachteil.
Der Umstieg vom FontExplorer wird einem besonders leicht gemacht. Beim ersten Start hat man nämlich die Möglichkeit seine Font Library (oder per Finder installierte Fonts) automatisch nach Fontcase importieren zu lassen. Bei meinen Tests arbeitete der Import nahezu perfekt, selbst die intelligenten Schriftgruppen werden mit importiert. Vorsicht allerdings, wer noch sehr alte Fontkoffer (Font Suitcase) aus der Pre-OS-X-Ära besitzt. Diese unterstützt Fontcase derzeit noch nicht, selbst nicht, wenn man sie manuell importiert. Das Problem ist dem Autoren aber bekannt und er arbeitet an einer Lösung. Eine mir zur Verfügung gestellte Beta-Version arbeitet in diesem Punkt schon größtenteils fehlerfrei.
Neue Wege
Ungewöhnlich ist, wie Fontcase die Fonts verwaltet. Diese werden nämlich in einem Paket-Ordner (Font-Vault) gesammelt, ähnlich wie man es von iTunes oder iPhoto gewohnt ist. Auch hier steht die Prämisse im Vordergrund, dass das Dateisystem für metadatenlastige Dateiverwaltung derzeit nicht sonderlich sinnvoll einzusetzen ist. Man gibt sein Fonts also in „fremde Hände“ und anders als beim FontExplorer, der ähnliches bietet, hat man bei Fontcase auch keine andere Wahl. Der Vorteil ist, dass alles an zentraler Stelle vorliegt, sich leicht sichern und auch leicht auf andere Rechner übertragen lässt.
Im Font-Vault werden nämlich nicht nur die Fonts selber abgelegt, sondern auch die Datenbank mit den manuell ergänzten Meta-Daten. Und davon bietet Fontcase eine Menge. Neben der obligatorischen Sterne-Bewertung lassen sich auch flexible Tags, Genres und gar Musterdateien wie z. B. eine Übersichts-PDF oder gar die Rechnung hinzufügen. Es besteht zudem die Möglichkeit die Font-Namen anzupassen, wobei die Font-Dateien selbst nie angefasst werden. All diese Meta-Daten lassen sie wie aus iTunes gewohnt über intelligente Ordner/Gruppen ansprechen. Für Tags und Designer werden gar automatisch Gruppen angelegt. Es gibt auch eine Gruppierung nach Sprachen, doch die lässt sich nicht beeinflussen und zeigt bei mir nur relativ wenige Schriften an.
Die Schriftaktivierung ist bei Fontcase ebenfalls anders gelöst als bei der Konkurrenz. Fontcase nutzt nämlich schlicht den vorhanden Fonts-Ordner im Library-Verzeichnis des Benutzers. Wird eine Schrift aktiviert, kopiert Fontcase die Schriftdateien einfach aus derm Font-Vault in diesen Ordner. Dieses Vorgehen hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Aktiviert man viele Schriften auf einmal, müssen natürlich auch viele Dateien kopiert werden. Hinzu kommt, dass die Dateien dann auch doppelt auf der Festplatte liegen (Symlinks oder Aliase würden eh nicht funktionieren). Das Vorgehen hat aber auch Vorteile. Zum einen braucht es keinen Zusatzdienst, der beim Systemstart zuvor aktivierte Schriften wieder aktiviert und zum anderen ist man damit relativ unabhängig von Fontcase.
Die Benutzeroberfläche
Wie schon erwähnt ist die Benutzeroberfläche das wahre Herausstellungsmerkmal von Fontcase. Das Fenster ist mehrere sinnvolle Bereiche aufgeteilt und es gibt selten störende Zusatzfenster. Für die Schriftübersicht gibt es zwei unterschiedliche Ansichten. Zum einen die klassische Auflistung der Schriftnamen mit weiteren frei wählbaren Attributen und zum anderen eine aus iTunes bekannte Gitter-Ansicht. Die Gitteransicht profitiert von einem Cache, so dass sich dort deutlich flüssiger mit vielen Schriften arbeiten lässt als in der Listenansicht mit aktivierter Vorschau. Schön ist, dass der Zoomstufen-Regler unten rechts quasi in jeder Ansicht funktioniert.
Das Top-Feature sind aber die verschiedenen Vergleichsmöglichkeiten und Detailansichten. So kann man mehrere ausgewählte Schriften wunderbar in der mehrspaltigen Zeichen-, Überschriften- und Fließtextvorschau auf einen Blick vergleichen. Gerade die Fließtextvorschau ermöglicht es sehr schnell geeignete Schriften für längere Texte zu finden, ohne sie extra aktivieren und ausprobieren zu müssen. Das spart deutlich Zeit, wenn man noch relativ unentschlossen ist. Störend ist dabei aber momentan, dass man innerhalb der Vergleichsansicht keine ungeliebten Schriften ausblenden kann, auch das heranziehen weiterer Schriften ist noch etwas umständlich.
Drucken
Wie bei anderen Schriftverwaltungen mangelt es auch Fontcase beim Drucken an Vorlagen. Fontcase bietet nur eine einzige, wenn auch sehr ansprechende, Möglichkeit Schriften zu Papier zu bringen. Es wird dabei für jede Schrift ein eigenes Blatt mit vielen Infos gedruckt. Damit lässt sich wunderbar ein Schriftenbuch erstellen, doch im Alltag würde ich mir wünschen, dass man zumindest auch die Vergleichsansichten drucken könnte, gerade der Fließtext-Vergleich ließe sich im Druck nochmals deutlich besser beurteilen.
Plugins
Interessant ist die Möglichkeit, Fontcase mit Plugins erweitern zu können. So gibt es z. B. Plugins, um direkt aus Fontcase Font-Caches zu löschen oder um Schriftgruppen für Apples Schriftsammlung importieren oder exportieren zu können. Letzteres gehört aber meiner Ansicht nach in Fontcase integriert.
Sharing
Mangels mehrer Macs konnte ich das Sharing-Feature nicht testen. Das Sharing funktioniert aber ähnlich wie in iTunes über Bonjour, wobei auf jedem Mac Fontcase gestartet sein muss. Eine echte Server-Funktionalität gibt es bei Fontcase derzeit nicht.
Profi-Funktionen
Sicher wird sich der ein oder andere Fragen, ob Fontcase ein guter Ersatz für Suitcase oder dem FontExplorer ist. Eine konkrete Aussage kann man da natürlich nicht machen. Es hängt davon ab, welche Features man von den professionellen Programmen nutzt. Fontcase fehlt wie erwähnt ja eine Auto-Aktivierung und besitzt derzeit auch noch kein Konfliktmanagement (da ist die Schriftsammlung sogar besser ausgerüstet). Wer allerdings eh schon eine aufgeräumte Schrift-Bibliothek besitzt und einfach schneller zum Auftrag passende Schriften finden möchte, könnte mit Fontcase bereits jetzt schon glücklich werden. Mit mehrfachen Tags und Genres lassen sich sehr leicht und schnell Schriften klassifizieren. Leider bietet aber auch Fontcase noch keinen Automatismus für Schriftklassifizierungen. Der Autor steht aber im Kontakt mit großen Font-Seiten, welche die meisten Schriften ja schon klassifiziert haben. Es bleibt zu hoffen, dass sie sich einig werden.
Zudem wird der ein oder andere eine Serverlösung vermissen. Zwar kann man das Font-Vault auch auf einen Server legen, aber leider dürfen darauf nicht mehrere Macs gleichzeitig zugreifen. Die Sharing-Funktion ist für viele Profis sicher der falsche Ansatz.
Fazit
Fontcase hat einen erfrischenden Ansatz und zeigt den Platzhirschen, wie man Schriftverwaltung in einer aufgeräumten und ansprechenden Oberfläche verpackt, ohne dass man auf Details verzichten muss. Für so eine frühe Version ist das Programm schon sehr ausgereift und stabil. Sicher fehlen noch viele Funktionen, aber der Entwickler bleibt am Ball und mit den kommenden Versionen werden mit Sicherheit die meisten essentiellen Wünsche umgesetzt sein.
Der Preis von 42 € wird vielen recht teuer erscheinen, zumal die derzeitige Fassung eher wie eine stark aufgemotzte Schriftsammlung anmutet. Dennoch hat schon das Update auf 1.1 gezeigt, dass der Entwickler Fontcase fleißig pflegt und um wichtige Features ergänzt. Man könnte es als Investition in die Zukunft betrachten, zumal Leser von Apfeltalk über eine eigens eingerichtete Shop-Seite noch 10 € sparen können. Dieses Angebot gilt allerdings nur bis Mittwochabend dem 8.7.09. Mit einer Lizenz erhält man die Berechtigung, Fontcase auf bis zu 5 Macs zu installieren, wobei die 5 Macs aber nur von der selben Person genutzt werden dürfen. Im Preis enthalten sind auch alle Updates der Version 1.x. Wobei man noch erwähnen sollte, dass der Entwickler noch nicht mal über eine Version 2 nachdenkt. Die wichtigsten Featurewünsche werden also noch in Version 1.x integriert.
Programm: Fontcase
Version: 1.1.4
Hersteller: BohemianCoding
Webseite: http://bohemiancoding.com/fontcase/index.html
Preis: Regulär 42€, für Apfeltalk-Leser 32€ (Angebot gilt bis Mittwochabend dem 8.7.09).
Abschließend noch eine Liste vermisster Dinge, welche mir so beim Testen aufgefallen sind. Der Entwickler weiß schon bescheid.
[preview]Fontcase ist der neue Star unter den Schriftverwaltungen und bringt mal wieder frischen Wind in den Markt. Schon die erste Version setzt sich mit seiner durchdachten Benutzeroberfläche gekonnt von den teilweise doch sehr teuren Mitbewerbern ab. Seit die kostenlose Version vom Linotype FontExplorer nicht mehr weiterentwickelt wird, sind viele auf der Suche nach einer günstigen Alternative. Die letzte kostenlose Version funktioniert zwar noch, doch mit jedem Systemupdate zickt sie etwas mehr rum, zumindest bei sehr großen Bibliotheken.[/preview]
Um es vorwegzunehmen, Fontcase ist momentan kein kompletter Ersatz für die professionellen Verwaltungslösungen. Gerade die von vielen geschätzte Auto-Aktivierung bietet Fontcase nämlich nicht. Aufgrund vieler schlechter Erfahrungen mit der Auto-Aktivierung ist das in meinen Augen aber kein großer Nachteil.
Der Umstieg vom FontExplorer wird einem besonders leicht gemacht. Beim ersten Start hat man nämlich die Möglichkeit seine Font Library (oder per Finder installierte Fonts) automatisch nach Fontcase importieren zu lassen. Bei meinen Tests arbeitete der Import nahezu perfekt, selbst die intelligenten Schriftgruppen werden mit importiert. Vorsicht allerdings, wer noch sehr alte Fontkoffer (Font Suitcase) aus der Pre-OS-X-Ära besitzt. Diese unterstützt Fontcase derzeit noch nicht, selbst nicht, wenn man sie manuell importiert. Das Problem ist dem Autoren aber bekannt und er arbeitet an einer Lösung. Eine mir zur Verfügung gestellte Beta-Version arbeitet in diesem Punkt schon größtenteils fehlerfrei.
Neue Wege
Ungewöhnlich ist, wie Fontcase die Fonts verwaltet. Diese werden nämlich in einem Paket-Ordner (Font-Vault) gesammelt, ähnlich wie man es von iTunes oder iPhoto gewohnt ist. Auch hier steht die Prämisse im Vordergrund, dass das Dateisystem für metadatenlastige Dateiverwaltung derzeit nicht sonderlich sinnvoll einzusetzen ist. Man gibt sein Fonts also in „fremde Hände“ und anders als beim FontExplorer, der ähnliches bietet, hat man bei Fontcase auch keine andere Wahl. Der Vorteil ist, dass alles an zentraler Stelle vorliegt, sich leicht sichern und auch leicht auf andere Rechner übertragen lässt.
Im Font-Vault werden nämlich nicht nur die Fonts selber abgelegt, sondern auch die Datenbank mit den manuell ergänzten Meta-Daten. Und davon bietet Fontcase eine Menge. Neben der obligatorischen Sterne-Bewertung lassen sich auch flexible Tags, Genres und gar Musterdateien wie z. B. eine Übersichts-PDF oder gar die Rechnung hinzufügen. Es besteht zudem die Möglichkeit die Font-Namen anzupassen, wobei die Font-Dateien selbst nie angefasst werden. All diese Meta-Daten lassen sie wie aus iTunes gewohnt über intelligente Ordner/Gruppen ansprechen. Für Tags und Designer werden gar automatisch Gruppen angelegt. Es gibt auch eine Gruppierung nach Sprachen, doch die lässt sich nicht beeinflussen und zeigt bei mir nur relativ wenige Schriften an.
Die Schriftaktivierung ist bei Fontcase ebenfalls anders gelöst als bei der Konkurrenz. Fontcase nutzt nämlich schlicht den vorhanden Fonts-Ordner im Library-Verzeichnis des Benutzers. Wird eine Schrift aktiviert, kopiert Fontcase die Schriftdateien einfach aus derm Font-Vault in diesen Ordner. Dieses Vorgehen hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Aktiviert man viele Schriften auf einmal, müssen natürlich auch viele Dateien kopiert werden. Hinzu kommt, dass die Dateien dann auch doppelt auf der Festplatte liegen (Symlinks oder Aliase würden eh nicht funktionieren). Das Vorgehen hat aber auch Vorteile. Zum einen braucht es keinen Zusatzdienst, der beim Systemstart zuvor aktivierte Schriften wieder aktiviert und zum anderen ist man damit relativ unabhängig von Fontcase.
Die Benutzeroberfläche
Wie schon erwähnt ist die Benutzeroberfläche das wahre Herausstellungsmerkmal von Fontcase. Das Fenster ist mehrere sinnvolle Bereiche aufgeteilt und es gibt selten störende Zusatzfenster. Für die Schriftübersicht gibt es zwei unterschiedliche Ansichten. Zum einen die klassische Auflistung der Schriftnamen mit weiteren frei wählbaren Attributen und zum anderen eine aus iTunes bekannte Gitter-Ansicht. Die Gitteransicht profitiert von einem Cache, so dass sich dort deutlich flüssiger mit vielen Schriften arbeiten lässt als in der Listenansicht mit aktivierter Vorschau. Schön ist, dass der Zoomstufen-Regler unten rechts quasi in jeder Ansicht funktioniert.
Das Top-Feature sind aber die verschiedenen Vergleichsmöglichkeiten und Detailansichten. So kann man mehrere ausgewählte Schriften wunderbar in der mehrspaltigen Zeichen-, Überschriften- und Fließtextvorschau auf einen Blick vergleichen. Gerade die Fließtextvorschau ermöglicht es sehr schnell geeignete Schriften für längere Texte zu finden, ohne sie extra aktivieren und ausprobieren zu müssen. Das spart deutlich Zeit, wenn man noch relativ unentschlossen ist. Störend ist dabei aber momentan, dass man innerhalb der Vergleichsansicht keine ungeliebten Schriften ausblenden kann, auch das heranziehen weiterer Schriften ist noch etwas umständlich.
Wie bei anderen Schriftverwaltungen mangelt es auch Fontcase beim Drucken an Vorlagen. Fontcase bietet nur eine einzige, wenn auch sehr ansprechende, Möglichkeit Schriften zu Papier zu bringen. Es wird dabei für jede Schrift ein eigenes Blatt mit vielen Infos gedruckt. Damit lässt sich wunderbar ein Schriftenbuch erstellen, doch im Alltag würde ich mir wünschen, dass man zumindest auch die Vergleichsansichten drucken könnte, gerade der Fließtext-Vergleich ließe sich im Druck nochmals deutlich besser beurteilen.
Plugins
Interessant ist die Möglichkeit, Fontcase mit Plugins erweitern zu können. So gibt es z. B. Plugins, um direkt aus Fontcase Font-Caches zu löschen oder um Schriftgruppen für Apples Schriftsammlung importieren oder exportieren zu können. Letzteres gehört aber meiner Ansicht nach in Fontcase integriert.
Sharing
Mangels mehrer Macs konnte ich das Sharing-Feature nicht testen. Das Sharing funktioniert aber ähnlich wie in iTunes über Bonjour, wobei auf jedem Mac Fontcase gestartet sein muss. Eine echte Server-Funktionalität gibt es bei Fontcase derzeit nicht.
Profi-Funktionen
Sicher wird sich der ein oder andere Fragen, ob Fontcase ein guter Ersatz für Suitcase oder dem FontExplorer ist. Eine konkrete Aussage kann man da natürlich nicht machen. Es hängt davon ab, welche Features man von den professionellen Programmen nutzt. Fontcase fehlt wie erwähnt ja eine Auto-Aktivierung und besitzt derzeit auch noch kein Konfliktmanagement (da ist die Schriftsammlung sogar besser ausgerüstet). Wer allerdings eh schon eine aufgeräumte Schrift-Bibliothek besitzt und einfach schneller zum Auftrag passende Schriften finden möchte, könnte mit Fontcase bereits jetzt schon glücklich werden. Mit mehrfachen Tags und Genres lassen sich sehr leicht und schnell Schriften klassifizieren. Leider bietet aber auch Fontcase noch keinen Automatismus für Schriftklassifizierungen. Der Autor steht aber im Kontakt mit großen Font-Seiten, welche die meisten Schriften ja schon klassifiziert haben. Es bleibt zu hoffen, dass sie sich einig werden.
Zudem wird der ein oder andere eine Serverlösung vermissen. Zwar kann man das Font-Vault auch auf einen Server legen, aber leider dürfen darauf nicht mehrere Macs gleichzeitig zugreifen. Die Sharing-Funktion ist für viele Profis sicher der falsche Ansatz.
Fazit
Fontcase hat einen erfrischenden Ansatz und zeigt den Platzhirschen, wie man Schriftverwaltung in einer aufgeräumten und ansprechenden Oberfläche verpackt, ohne dass man auf Details verzichten muss. Für so eine frühe Version ist das Programm schon sehr ausgereift und stabil. Sicher fehlen noch viele Funktionen, aber der Entwickler bleibt am Ball und mit den kommenden Versionen werden mit Sicherheit die meisten essentiellen Wünsche umgesetzt sein.
Der Preis von 42 € wird vielen recht teuer erscheinen, zumal die derzeitige Fassung eher wie eine stark aufgemotzte Schriftsammlung anmutet. Dennoch hat schon das Update auf 1.1 gezeigt, dass der Entwickler Fontcase fleißig pflegt und um wichtige Features ergänzt. Man könnte es als Investition in die Zukunft betrachten, zumal Leser von Apfeltalk über eine eigens eingerichtete Shop-Seite noch 10 € sparen können. Dieses Angebot gilt allerdings nur bis Mittwochabend dem 8.7.09. Mit einer Lizenz erhält man die Berechtigung, Fontcase auf bis zu 5 Macs zu installieren, wobei die 5 Macs aber nur von der selben Person genutzt werden dürfen. Im Preis enthalten sind auch alle Updates der Version 1.x. Wobei man noch erwähnen sollte, dass der Entwickler noch nicht mal über eine Version 2 nachdenkt. Die wichtigsten Featurewünsche werden also noch in Version 1.x integriert.
Programm: Fontcase
Version: 1.1.4
Hersteller: BohemianCoding
Webseite: http://bohemiancoding.com/fontcase/index.html
Preis: Regulär 42€, für Apfeltalk-Leser 32€ (Angebot gilt bis Mittwochabend dem 8.7.09).
Abschließend noch eine Liste vermisster Dinge, welche mir so beim Testen aufgefallen sind. Der Entwickler weiß schon bescheid.
- Aus den Vergleichsansichten sollte man einzelne Schriften wieder entfernen können
- Eine feste bzw. per Maus veränderbare Spaltenbreite wäre für den Fließtextvergleich sehr von Vorteil
- Begrenzung der maximal sichtbaren Spalten/Zeilen in den Vergleichsansichten, so dass man bei vielen Schriften noch was erkennt. Ggf. sollte man dann scrollen können
- Es fehlt auch eine Möglichkeit manuell die Fonts in den Vergleichsansichten umsortieren zu können
- Deutsche Benutzeroberfläche
- Quicklook sollte sich die Fenstergröße merken
- Das Infofenster sollte vergrößerbar sein, da einige Felder doch zu knapp bemessen sind. Evtl. könnten Felder wie Copyright ein Scrollbalken zeigen oder per Klick eine Art Quicklook-Fenster zeigen
- Das Infofenster könnte auch gleiche eine Schriftvorschau zeigen, da es ja den Hauptbereich des Fensters überdeckt
- Tastaturkürzel für Vor/Zurück im Infofenster (z. B. ⌘N und ⌘P wie in iTunes)
- Cache für die Listenansicht, das Scrollen in großen Schriftsammlungen ist noch sehr zäh
- Mehr Drucklayouts
- Direkte integration der Schriftgruppen aus Apples Schriftsammlung (nicht über Plugin und mit mehr 'Magic').
- Export von Schriften als ZIP-Archiv per Drag'n'Drop
- Rechtsklick auf Spalten in der Listenansicht sollte direkt ein Kontextmenü zeigen (zusätzlich zu ⌘J)
- Die Autovervollständigung von Tags und Genres sollte unabhängig von der Groß-/Kleinschreibung funktionieren
- Autovervollständigung auch in der Listenansicht
- Duplikat-Management fehlt. Fontcase aktiviert bei Schriftenfamilien-Gruppen auch doppelte Fonts.
Anhänge
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Detailansicht Glyphs.jpg128 KB · Aufrufe: 194
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Detailansicht Waterfall.jpg115,1 KB · Aufrufe: 189
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Detailansicht Body Text.jpg179,5 KB · Aufrufe: 195
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Vergleichsansicht Glyphs.jpg106,6 KB · Aufrufe: 214
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Vergleichsansicht Header Text.jpg98 KB · Aufrufe: 195
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Vergleichsansicht Body Text.jpg199,9 KB · Aufrufe: 192
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