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Im Rahmen der Build-Entwicklerkonferenz in Redmond hatten wir die Möglichkeit, uns ein Microsoft Surface etwas näher anzusehen und auch mit dem iPad 3 zu vergleichen. Das Gerät ist vergangenen Freitag erschienen, den Verkaufsstart hätten sich Kunden und auch Microsoft aber wohl anders vorgestellt. Vorbestellungen wurden teilweise wieder storniert oder konnten am Erscheinungstag nicht ausgeliefert werden - sehr ärgerlich für betroffene Kunden. Das Surface ist ab 479 Euro erhältlich, aktuell wird eine Lieferzeit von drei Wochen angegeben.[PRBREAK][/PRBREAK]
Verarbeitung und Design
Der erste hauseigene Tablet-Computer von Microsoft hinterlässt einen sehr wertigen und stabilen Eindruck. Da knarzt, verbiegt oder wackelt nichts, das Surface muss sich in diesem Punkt auf keinem Fall hinter dem iPad verstecken. Dies kann man vermutlich vor allem auf das verwendete Material zurückführen, setze man bei Microsoft doch ebenfalls auf ein Metall - ein verarbeitetes Magnesium, welches auf den Namen VaporMg hört - und nicht wie bei vielen Konkurrenzprodukten von Samsung und Co. auf Kunststoff. An der Rückseite des Surface kann ein Standfuß ausgeklappt werden, der - und das mag verwundern - dem Design des Gerätes nicht wirklich schadet. Er ist sehr stabil und stört weder im eingeklappten, noch im ausgeklappten Zustand und stellt sich als äußerst hilfreich heraus.
Auch das Design generell kann durchaus überzeugen und ist sehr minimalistisch gehalten. Hier kann man dem Produkt durchaus eine gewisse Orientierung an dem schlichten Design von Apple-Produkten attestieren, ohne dass es aber zu einer schlechten Kopie verkommt. Microsoft ist hier tatsächlich ein sehr schönes und schlichtes Produkt gelungen - wie es das iPad nunmal auch ist.
Hardware
Das Surface hat einen NVIDIA Tegra 3-Chip (Quad-Core ARM Cortex A-9) eingebaut und bietet 32 und 64 GB-Speicherplatz, welcher mit microSDXC-Speicherkarten noch erweitert werden kann. Das Gerät hat außerdem 2 GB RAM und zwei 720p-Kameras verbaut. Das Surface bietet außerdem einen USB 2.0-Anschluss, über den etwa eine Maus, ein USB-Stick oder andere Peripherie-Geräte angesteckt werden können. Das 16:9-Display löst mit einer Auflösung von 1366 x 768 Pixel zwar weitaus geringer auf als das Display des iPad 3, erscheint aber trotzdem durchaus scharf. Dies dürfte der verwendeten ClearType-Technologie zu verdanken sein. Die Farben wirken kontrastreich und lebendig, in diesem Punkt kann man nicht meckern. Trotzdem bietet das Retina-Display von Apples Tablet im direkten Vergleich eine weitaus höhere Schärfe, welche durch das ClearType-Display nicht kompensiert werden kann. Von den übrigen Hardware-Spezifikationen spielt das Gerät in einer ähnlichen Liga wie die aktuellen iPad-Modelle, mit Ausnahme der Kompatibilität von USB-Peripherie-Geräten, mit der sich das Surface durchaus vom iPad absetzen kann.
Das Touch Cover, welches über einen Magneten am Gerät festgehalten wird (das Smart Cover lässt grüßen), wird über einen Anschluss an der Unterseite des Gerätes mit Strom versorgt. Das Tippen darauf erweist sich am Anfang noch als etwas ungewöhnlich und die ein oder andere Eingabe wird nicht angenommen, dürfte mit der Zeit aber leichter von der Hand gehen. Das Cover reagiert nämlich, trotz der geringen Dicke, nicht auf eine Berührung sondern auf Druck. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Das Trackpad am unteren Rand ist vor allem im Desktop hilfreich, dazu etwas später aber mehr. Das optional erhältliche Type Cover ist zwar etwas dicker, bietet dabei aber einen ähnlichen Komfort wie das Tippen auf einer Notebook-Tastatur. Man bekommt also ein richtiges Feedback beim Tastendruck.
Software
Das Surface läuft mit dem Betriebssystem Windows RT. Wenn ihr euch jetzt fragt, was das nun wieder sein soll: Windows RT ist ein Ableger von Windows 8, welches die ARM-Prozessoren in mobilen Geräten unterstützt. Damit hat das Gerät - wie der große Bruder Windows 8 - neben der touch-optimierten (ich nenne sie der Einfachheit halber nun einfach so) Metro-Oberfläche mit den Kacheln auch den normalen Desktop. Apps müssen trotzdem speziell für Windows RT entwickelt werden, die bisherigen Programme laufen nicht auf Windows RT. Dafür kann Microsoft aber nicht viel, das ist nunmal der Prozessorarchitektur geschuldet. In ein paar Monaten soll das Surface Pro veröffentlicht werden, welches auf normale PC-Architektur setzt und ein vollwertiges Windows 8 Pro nutzt - dafür aber auch dicker und schwerer sein dürfte. Apps für das Surface bzw. Windows RT sind im Store schon zahlreich vorhanden, das Angebot dürfte sich aber durch Veranstaltungen wie die Build in Zukunft noch drastisch erhöhen. Das iPad kann hier aber natürlich doch durch den umfangreichen App Store seine Trümpfe ausspielen.
Windows RT läuft auf dem Surface sehr flott, Ruckler oder Verzögerungen konnte ich keine feststellen. Ausnahme davon bildet das Spiel Cut the Rope, welches auf dem Testgerät nicht ganz flüssig lief. Anhand der sonst tollen Performance würde ich das aber eher der App und nicht dem Betriebssystem oder der Hardware zuschreiben. Die vorinstallierten Metro-Apps bieten ein einheitliches und schönes Design, welche den Eindruck, ein von vorne nach hinten durchdachtes Produkt in Händen zu halten, verstärken. Auch die Tatsache, dass manche Apps (wie etwa die Office-Programme) im Desktop starten, ändert an diesem Eindruck meiner Meinung nach nichts. Dieser ist zwar mit den Fingern eher schwer zu bedienen, durch das Touch Cover - welches auch ein eingebautes Trackpad besitzt - funktioniert die Bedienung aber auch hier sehr gut. Damit findet Microsoft einen anderen Zugang zur Bedienung eines Tablets, als sie Apple seit ein paar Jahren erfolgreich umsetzt. Auf der einen Seite gibt es die Metro-Oberfläche, die sich dank großer Icons, Kacheln und Buttons sehr komfortabel über den Touchscreen bedienen lässt und auf der anderen Seite den Desktop, den ich mir vor allem für Apps für den produktiven Einsatz (wie eben die Office-Programme) vorstellen kann, welche von der Bedienung mit Trackpad (oder sogar Maus) und Tastatur sehr profitieren.
Fazit
Das Surface hinterlässt einen sehr guten ersten Eindruck, und das sage ich als jemand, der sein iPad 3 seit Monaten gerne nutzt. Es bringt frischen Wind in die Bedienung, dies aber bei einer ähnlichen Verarbeitungsqualität, wie man sie von Apple-Produkten gewöhnt ist. Ich sehe es als großen Vorteil an, dass das Gerät ein vollwertiges Betriebssystem besitzt (es ist ein Ableger von Windows 8, keine "abgespeckte" Version), welches einen USB-Stick, eine Maus und vermutlich zahlreiche weitere Peripherie-Geräte ohne Probleme unterstützt. Eine Frage, die ich leider noch nicht beantworten konnte, die für mich und auch für viele vermutlich sehr interessant ist: Wie gut integriert sich das Surface in das Ökosystem von Apple und arbeitet mit einem Mac, einem iPhone, etc. zusammen? Sollte ich dazu noch die Möglichkeit erhalten, werde ich noch ausführlich darüber berichten.
Verarbeitung und Design
Der erste hauseigene Tablet-Computer von Microsoft hinterlässt einen sehr wertigen und stabilen Eindruck. Da knarzt, verbiegt oder wackelt nichts, das Surface muss sich in diesem Punkt auf keinem Fall hinter dem iPad verstecken. Dies kann man vermutlich vor allem auf das verwendete Material zurückführen, setze man bei Microsoft doch ebenfalls auf ein Metall - ein verarbeitetes Magnesium, welches auf den Namen VaporMg hört - und nicht wie bei vielen Konkurrenzprodukten von Samsung und Co. auf Kunststoff. An der Rückseite des Surface kann ein Standfuß ausgeklappt werden, der - und das mag verwundern - dem Design des Gerätes nicht wirklich schadet. Er ist sehr stabil und stört weder im eingeklappten, noch im ausgeklappten Zustand und stellt sich als äußerst hilfreich heraus.
Auch das Design generell kann durchaus überzeugen und ist sehr minimalistisch gehalten. Hier kann man dem Produkt durchaus eine gewisse Orientierung an dem schlichten Design von Apple-Produkten attestieren, ohne dass es aber zu einer schlechten Kopie verkommt. Microsoft ist hier tatsächlich ein sehr schönes und schlichtes Produkt gelungen - wie es das iPad nunmal auch ist.
Hardware
Das Surface hat einen NVIDIA Tegra 3-Chip (Quad-Core ARM Cortex A-9) eingebaut und bietet 32 und 64 GB-Speicherplatz, welcher mit microSDXC-Speicherkarten noch erweitert werden kann. Das Gerät hat außerdem 2 GB RAM und zwei 720p-Kameras verbaut. Das Surface bietet außerdem einen USB 2.0-Anschluss, über den etwa eine Maus, ein USB-Stick oder andere Peripherie-Geräte angesteckt werden können. Das 16:9-Display löst mit einer Auflösung von 1366 x 768 Pixel zwar weitaus geringer auf als das Display des iPad 3, erscheint aber trotzdem durchaus scharf. Dies dürfte der verwendeten ClearType-Technologie zu verdanken sein. Die Farben wirken kontrastreich und lebendig, in diesem Punkt kann man nicht meckern. Trotzdem bietet das Retina-Display von Apples Tablet im direkten Vergleich eine weitaus höhere Schärfe, welche durch das ClearType-Display nicht kompensiert werden kann. Von den übrigen Hardware-Spezifikationen spielt das Gerät in einer ähnlichen Liga wie die aktuellen iPad-Modelle, mit Ausnahme der Kompatibilität von USB-Peripherie-Geräten, mit der sich das Surface durchaus vom iPad absetzen kann.
Das Touch Cover, welches über einen Magneten am Gerät festgehalten wird (das Smart Cover lässt grüßen), wird über einen Anschluss an der Unterseite des Gerätes mit Strom versorgt. Das Tippen darauf erweist sich am Anfang noch als etwas ungewöhnlich und die ein oder andere Eingabe wird nicht angenommen, dürfte mit der Zeit aber leichter von der Hand gehen. Das Cover reagiert nämlich, trotz der geringen Dicke, nicht auf eine Berührung sondern auf Druck. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Das Trackpad am unteren Rand ist vor allem im Desktop hilfreich, dazu etwas später aber mehr. Das optional erhältliche Type Cover ist zwar etwas dicker, bietet dabei aber einen ähnlichen Komfort wie das Tippen auf einer Notebook-Tastatur. Man bekommt also ein richtiges Feedback beim Tastendruck.
Software
Das Surface läuft mit dem Betriebssystem Windows RT. Wenn ihr euch jetzt fragt, was das nun wieder sein soll: Windows RT ist ein Ableger von Windows 8, welches die ARM-Prozessoren in mobilen Geräten unterstützt. Damit hat das Gerät - wie der große Bruder Windows 8 - neben der touch-optimierten (ich nenne sie der Einfachheit halber nun einfach so) Metro-Oberfläche mit den Kacheln auch den normalen Desktop. Apps müssen trotzdem speziell für Windows RT entwickelt werden, die bisherigen Programme laufen nicht auf Windows RT. Dafür kann Microsoft aber nicht viel, das ist nunmal der Prozessorarchitektur geschuldet. In ein paar Monaten soll das Surface Pro veröffentlicht werden, welches auf normale PC-Architektur setzt und ein vollwertiges Windows 8 Pro nutzt - dafür aber auch dicker und schwerer sein dürfte. Apps für das Surface bzw. Windows RT sind im Store schon zahlreich vorhanden, das Angebot dürfte sich aber durch Veranstaltungen wie die Build in Zukunft noch drastisch erhöhen. Das iPad kann hier aber natürlich doch durch den umfangreichen App Store seine Trümpfe ausspielen.
Windows RT läuft auf dem Surface sehr flott, Ruckler oder Verzögerungen konnte ich keine feststellen. Ausnahme davon bildet das Spiel Cut the Rope, welches auf dem Testgerät nicht ganz flüssig lief. Anhand der sonst tollen Performance würde ich das aber eher der App und nicht dem Betriebssystem oder der Hardware zuschreiben. Die vorinstallierten Metro-Apps bieten ein einheitliches und schönes Design, welche den Eindruck, ein von vorne nach hinten durchdachtes Produkt in Händen zu halten, verstärken. Auch die Tatsache, dass manche Apps (wie etwa die Office-Programme) im Desktop starten, ändert an diesem Eindruck meiner Meinung nach nichts. Dieser ist zwar mit den Fingern eher schwer zu bedienen, durch das Touch Cover - welches auch ein eingebautes Trackpad besitzt - funktioniert die Bedienung aber auch hier sehr gut. Damit findet Microsoft einen anderen Zugang zur Bedienung eines Tablets, als sie Apple seit ein paar Jahren erfolgreich umsetzt. Auf der einen Seite gibt es die Metro-Oberfläche, die sich dank großer Icons, Kacheln und Buttons sehr komfortabel über den Touchscreen bedienen lässt und auf der anderen Seite den Desktop, den ich mir vor allem für Apps für den produktiven Einsatz (wie eben die Office-Programme) vorstellen kann, welche von der Bedienung mit Trackpad (oder sogar Maus) und Tastatur sehr profitieren.
Fazit
Das Surface hinterlässt einen sehr guten ersten Eindruck, und das sage ich als jemand, der sein iPad 3 seit Monaten gerne nutzt. Es bringt frischen Wind in die Bedienung, dies aber bei einer ähnlichen Verarbeitungsqualität, wie man sie von Apple-Produkten gewöhnt ist. Ich sehe es als großen Vorteil an, dass das Gerät ein vollwertiges Betriebssystem besitzt (es ist ein Ableger von Windows 8, keine "abgespeckte" Version), welches einen USB-Stick, eine Maus und vermutlich zahlreiche weitere Peripherie-Geräte ohne Probleme unterstützt. Eine Frage, die ich leider noch nicht beantworten konnte, die für mich und auch für viele vermutlich sehr interessant ist: Wie gut integriert sich das Surface in das Ökosystem von Apple und arbeitet mit einem Mac, einem iPhone, etc. zusammen? Sollte ich dazu noch die Möglichkeit erhalten, werde ich noch ausführlich darüber berichten.
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