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Eröffnungsrede für meine Deutsch-Debatte

Jol

Wohlschmecker aus Vierlanden
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29.04.09
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Hi,

ich habe morgen eine Debatte in Deutsch (zählt als letzte Schulaufgabe). Leider hänge ich an meiner Eröffnungsrede fest - das Thema ist pro "Legalisierung von Cannabis und Marihuana".

Bis jetzt habe ich das geschrieben:

Ich für die Legalisierung von Cannabis und Marihuana. Unter „legalisieren“ verstehe ich, den Anbau, Verkauf und Konsum von THC-haltigen Drogen zu erlauben. Dies begründe ich damit, dass in einigen anderen Ländern, wie beispielsweise den Niederlanden, der Anbau und Verkauf von Marihuana und anderen THC-haltigen Drogen legal ist. Der zweite Grund für die Legalisierung wäre, dass Cannabis oft fälschlicherweise als Einstiegsdroge angesehen wird. Dies ist insofern falsch, da nicht das Tetrahydrocannabinol (THC) süchtig macht, sondern der in den Joints beigemischte Tabak, bzw. das Nikotin. Dies hat eine Studie von 1997 festgestellt. Nur in seltensten Fällen konnte bei psychisch labilen Personen eine wirkliche Sucht festgestellt werden. Außerdem würde dies durch eventuelles Besteuern zu weiteren Einnahmen für den Staat führen. Weiterhin wirkt sich Cannabis als wirkungsvolles und nebenwirkungsarmes Schmerz- und Arzneimittel aus. So konnten britische Ärzte eine positive Auswirkung auf Glaukome (Grünen Star) und Asthmaerkrankungen feststellen.

Deshalb bin ich dafür, THC-haltige Drogen zu legalisieren.

Wie findet Ihr das? Könnt Ihr mir noch Tipps geben?

Wäre Euch dafür sehr dankbar! :)

Grüße
 

kayone

Zabergäurenette
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Naja ich finde das "Legalisieren" solltest du viel stärker eingrenzen. Kann mir nicht vorstellen, dass du das so meinst. Ganz ehrlich die Argumentation würde ich dir bei einer persönlichen Diskussion in 1 Minute auseinander nehmen...
 

Thems

Schöner von Nordhausen
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Also zunächst würde ich ich mit einem grammatikalisch richtigen Satz beginnen ;)

Zweitens würde ich die Niederlanden nicht als Beispiel nehmen, da diese vor kurzem den Konsum zumindest einschränken. Wobei ich den ganzen Vergleich zu anderen Ländern lassen würde. Nur weil die anderen es machen, muss das noch lange nicht richtig sein.

Auch würde ich keine Studie von 1997 heranziehen, sondern nach etwas aktuellerem suchen. Zudem klingt die Geschichte mit dem Tabak sehr seltsam.

Wenn Cannabis keine Einstiegs-Droge ist, was ist es dann? Eine Droge ist es, genau wie Tabak und Alkohol.

Ist zwar nicht unbedingt gute Rhetorik, aber man kann Cannabis im Vergleich zu Alkohol sehen, spätestens da würde Cannabis gut dastehen.

Die gesundheitlichen Aspekte könnte man gelten lassen, jedoch könnten dann die "Gegner" ein medizinisches Gutachten für Konsumenten verlangen, so wie es auch in anderen Teilen der Welt schon praktiziert wird.

Da ich grundsätzlich alle Drogen verbieten würde, auch Tabak und Alkohol, kann ich dir schlecht Tipps geben. Aber versuche doch einmal mit den Opferzahlen von Alkohol an, dann Tabak, und versuche zu begründen, dass es schwachsinnig ist, diese Drogen zu erlauben, hingegen Cannabis, welches schlimmstenfalls halb so schlimm ist wie Alkohol, zu verbieten. Denn rein mit Vorteilen kann man so eine Diskussion nicht gewinnen. Und schön suggestive Fragen stellen wie "Wem wollt ihr nachts alleine auf der Straße lieber begegnen, einer Gruppe Betrunkener, oder einer gruppe Kiffer?". Weiter solltest du Schlachtbegriffe wie "Liberaler (Zeit-)Geist" reinbringen.
 

Jol

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Gut - danke für Eure Tipps.

Ich selbst hätte nicht Pro gewählt, wenn meine Lehrerin das nicht bestimmt hätte.
 

FCkaktus

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
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Argumentativ extrem schwach:

- "weil es in anderen Ländern legal ist" - sensationell. In den USA werden Menschen ohne Urteil gefoltert und im Kongo werden massenhaft viele Frauen vergewaltigt. Kein Grund, das gleiche für unser Land zu fordern.
- "Einstiegsdroge" - eine These, die du durch eine völlig irrelevante Information versuchst, zu belegen. Als "Einstiegsdroge" wird eine Droge bezeichnet, die das "Tor" in die Welt der Drogen öffnet und die Konsumenten zu härteren Drogen führt. Dass THC statistisch tatsächlich keine Einstiegsdroge ist, entgegen vieler Behauptungen aus der Politik, belegst du nicht. Du führst nur eine Studie an, nennst diese jedoch nicht einmal beim Namen.
- "Steuermehreinnahmen" - nicht differenziert betrachtet. Raucher kosten durch die Tatsache, dass sie viel öfter krank sind als Nichtraucher, den Staat viel mehr, als sie durch die Tabaksteuer einnehmen. Wenn du davon überzeugt bist, dass dies bei Kiffern anders wäre, musst du dies belegen oder zumindest untermauern.

Dein Text wirkt auf mich stark wie der verzweifelte Versuch eines Kiffers, der sich missverstanden fühlt, seine Handlung sich selbst und anderen gegenüber zu rechtfertigen. Abgesehen, dass das Thema für ne Schulabschlussarbeit ziemlich panne ist^^
 

Jol

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Zum Glück schrieb' ich nie etwas von Abschlussarbeit.

Ich kann selbst nix dafür, dass meine Lehrerin mir das Thema gegeben hat.
 

FCkaktus

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
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Für das Schuljahr ;)

hmm...merkwürdig finde ich, dass deine Lehrerin dir sowohl so ein dämliches und ausgelutschtes Thema, und vor allem auch noch deine zu vertretende Meinung aufdiktiert. Funktioniert so die Förderung des freien Denkens?

Also nochmal: Du bist verpflichtet, Pro-Argumente zu sammeln?
 

Jol

Wohlschmecker aus Vierlanden
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hmm...merkwürdig finde ich, dass deine Lehrerin dir sowohl so ein dämliches und ausgelutschtes Thema, und vor allem auch noch deine zu vertretende Meinung aufdiktiert. Funktioniert so die Förderung des freien Denkens?

Also nochmal: Du bist verpflichtet, Pro-Argumente zu sammeln?


Jap, bin ich.
 

kayone

Zabergäurenette
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Ich kann selbst nix dafür, dass meine Lehrerin mir das Thema gegeben hat.

Hab mir schon gedacht, dass du verpflichtest wurdest Pro-Argumente zu sammeln. Genauso klingts halt leider auch. Versuch einfach noch bessere Argumente zu finden. Auch wenn es natürlich nicht deine Meinung ist solltest du es so glaubwürdig wie möglich als deine Meinung darstellen.
 

Jol

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Hab mir schon gedacht, dass du verpflichtest wurdest Pro-Argumente zu sammeln. Genauso klingts halt leider auch. Versuch einfach noch bessere Argumente zu finden. Auch wenn es natürlich nicht deine Meinung ist solltest du es so glaubwürdig wie möglich als deine Meinung darstellen.

Ist verdammt schwer für mich, ich finde nichts wirklich aussagekräftiges.

Hat evtl. jemand von Euch noch Tipps? Wäre echt dankbar. :)
 

paul.mbp

Sternapfel
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schliesse mich der Meinung von Konstantin an, für eine Debatte eine recht schwache Basis..
 

FCkaktus

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
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Was für ein dämlicher Scheiss.
Dann würd ich dir empfehlen, dir ganz viele Götz Widmann Lieder anzuhören, dort gibt es zahlreiche Argumente PRO Gras^^

Tipps von mir als Contra-THC'ler (weil ich zu viele Leute durch die Schulzeit jahrelang live miterlebt hab, wie sie sich das komplette Hirn weggebarzt haben, bis ein halbwegs gehaltvolles Gespräch nicht mehr möglich war):

- Nimm dir tatsächlich das Vorzeige-Kifferland Holland und hebe die eventuellen positiven Effekte vor (Schau in die Statistiken bzgl. z.b. Kriminalität, wie liegt die im Vergleich zu Deutschland? Wenn niedriger, gibt es Studien, die einen kausalen Zusammenhang herstellen? usw.)
- Betone Proargumente, statt Contraargumente abzuwehren, denn das bringt dich in einer Diskussion schnell in eine unangenehme, rechtfertigende, verteidigende Rolle.
- nimm dir zeit für deine argumente. in dem text oben haust du eins nach dem anderen raus, da haben die einzelnen punkte keine chance zu wirken...


viel erfolg und mein beileid für deine bekloppte lehrerin.
 

Jol

Wohlschmecker aus Vierlanden
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Was für ein dämlicher Scheiss.
Dann würd ich dir empfehlen, dir ganz viele Götz Widmann Lieder anzuhören, dort gibt es zahlreiche Argumente PRO Gras^^

Tipps von mir als Contra-THC'ler (weil ich zu viele Leute durch die Schulzeit jahrelang live miterlebt hab, wie sie sich das komplette Hirn weggebarzt haben, bis ein halbwegs gehaltvolles Gespräch nicht mehr möglich war):

- Nimm dir tatsächlich das Vorzeige-Kifferland Holland und hebe die eventuellen positiven Effekte vor (Schau in die Statistiken bzgl. z.b. Kriminalität, wie liegt die im Vergleich zu Deutschland? Wenn niedriger, gibt es Studien, die einen kausalen Zusammenhang herstellen? usw.)
- Betone Proargumente, statt Contraargumente abzuwehren, denn das bringt dich in einer Diskussion schnell in eine unangenehme, rechtfertigende, verteidigende Rolle.
- nimm dir zeit für deine argumente. in dem text oben haust du eins nach dem anderen raus, da haben die einzelnen punkte keine chance zu wirken...


viel erfolg und mein beileid für deine bekloppte lehrerin.

Dankeschön dafür, mal schauen, was ich machen kann.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Sehr interessant zu lesen, welche Themen Pädagogen ihren Schülern aufs Auge drücken.
 

FCkaktus

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
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Sehr interessant zu lesen, welche Themen Pädagogen ihren Schülern aufs Auge drücken.

right. Oder aber es ist pädagogisch so dermaßen clever, den Leuten mal zu zeigen, dass man im (beruflichen) Leben auch Positionen vertreten muss, die nicht der intrinsischen Überzeugung entsprechen.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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8.088
Gute Idee, das auf diese doch recht merkwürdige Weise erreichen zu wollen.

Erinnert ein wenig an den Säufer, der mit der Flasche in der Hand über die schlimmen Folgen des Saufens parliert.
 

Ashura

Hildesheimer Goldrenette
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Es ist vollkommen richtig die eigene Position mit einer Studie oder ähnlichem zu belegen. Sofern möglich antürlich absolut aktuell.
Ich würde allerdings eher auf die Unterscheide in der Beschaffungskriminalität hinarbeiten in der Argumentation. Genauso wie es sich gut machen würde sachlich sich die Wirkungsweise von THC vor Augen zu führen. Damit fühst du dann auf die labilen Menschen hin zb.
Mit 15 ist das m.E. aber schon in Ordnung so, auch wenn mir die ständigen ichs nicht gefallen.

Man sollte immer alle Seiten argumentieren können, selbst wenn man diese völlig ablehnt und dies auch der gesellschaftliche Verstand anrät. Ich erinnere mich an so glorreiche Argumentationsthemen wie die Abschaffung von Kinderehen in Deutschland oder für die Einführung von Selbstjustiz. Völlig abstruss, aber über seinen eigenen Tellerrand schauen können ist eine unbezahlbare Lektion.