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eigene 1080p videos für atv3

Turkey1976

Raisin Rouge
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Wer hat schon erste Erfahrungen mit der codierung von 1080p Videos für das atv3. Welche Software und Einstellungen nutzt ihr?
 

wdominik

Weißer Winterglockenapfel
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Ein gutes und kostenloses Tool hierfür ist HandBrake. Im Programm kannst du dir ein Profil aussuchen (rechte Seitenleiste) – hier würde ich das „High Profile“ unter „Regular“ wählen. (Die Profile für Apple TV 1 und 2 nicht verwenden, da hier die neuen Fähigkeiten des Apple TV 3 (High Profile 4.0) nicht genutzt werden)

Im Video-Tab würde ich zunächst „Framerate (FPS): Same as source“ und „Constant Framerate“ wählen. Auch habe ich mit einer „Constant Quality“-Einstellung von „RF: 22.5“ gute Ergebnisse erzielt. (Guter Kompromiss zwischen Qualität und Größe, kannst Du allerdings noch nach eigenem Geschmack justieren.) Ich nutze BluRays als Ausgangsmedium und behalte 1080p bei.

Im Audio-Tab wählst du dir die gewünschten Tonspuren aus. Das Apple TV versteht AAC (Stereo) und kann AC3 (Surround) an deine Anlage weitergeben. DTS bzw. HD-Formate werden nicht unterstützt, auch kein Pass-through. Willst du also eine reine Stereo-Tonspur wählst du als Codec „AAC (ffmpeg)“ aus, die Abtastrate lässt du auf automatisch und eine Bitrate von 160 kbit/s ist ein guter Ausgangspunkt. „Mixdown“ brauchst du nur beachten, wenn du den Ton später wieder von deiner Anlage auf 5.1 hochrechnen lassen willst. Wenn du dir nicht sicher bist einfach „Dolby Surround“ wählen.
Hast du einen AV-Receiver an deinem Apple TV angeschlossen, so kannst du eine echte 6-Kanal-AC3-Spur nutzen. Hierfür als Codec „AC3 (ffmpeg)“ und als Mixdown „6-Channel discrete“ wählen. Bei Serien genügt eine Bitrate 448 kbit/s, bei Filmen würde ich auf 640 kbit/s erhöhen, da hier die Effektkanäle oft stärker ausgeprägt sind und der Master besser ist. Apple empfiehlt zu jeder Surround-Spur eine gleichwertige Stereo-Spur bereitzustellen, falls das Ausgabegerät kein AC3 versteht. Das ist beispielsweise wichtig, wenn du die gleichen Dateien auf dem iPad (Stereo/Mono) und dem Apple TV (5.1 Anlage) sehen und hören willst oder die Dateien weitergeben möchtest und die Bedingungen nicht genau kennst.
Du kannst nach belieben Tonspuren hinzufügen, ich belasse es meist bei Deutsch und Englisch.

Eigentlich kannst du jetzt schon loslegen – unter „Advanced“ kannst du allerdings noch einige Dinge anpassen. Ich persönlich habe hier noch für „Reference Frames“ die Anzahl 4 und für „Maximum B-Frames“ die Anzahl 5 gewählt. Das ist das Maximum, welches ein High Profile 4.0-Gerät noch verarbeiten kann. Zusätzlich habe ich mich für die „Motion Estimation Method: Uneven Multi-Hexagon“ entschieden, „Partition Types“ auf „All“ gesetzt, sowie für „Trellis: Always“ gewählt. Diese Einstellungen bieten für mich noch eine akzeptable Encodier-Geschwindigkeit. Dies hängt natürlich vom Rechner ab, bzw. deiner Geduld – falls es also zu langsam wird, einfach die Standard-Einstellungen verwenden. Wenn du die Einstellungen mit dem Cursor berührst, erhältst du auch einen Tooltip, falls dich deren Auswirkung näher interessiert.

Unter „Picture Setting“ kannst du noch die Auflösung einstellen, wenn du z. B. nur 1280x720 möchtest. Hier kannst du auch Filter wählen. Ich lasse diese ausgeschaltet, aber du kannst z. B. mit „Denoise“ Filmkörnung entfernen und dadurch eine höhere Kompressionsrate (kleinere Dateien) erzielen. Zu viel des Guten macht allerdings das Bild zu glatt und Details gehen verloren. Ich persönlich mag die Körnung und lasse sie in Ruhe. ;) Unter „Cropping“ versteht man das Abschneiden der Ränder des Bildes, bei Widescreen-Filmen also der schwarze Bereich ober- und unterhalb des Filmes. Links und Rechts beschneide ich nicht, auch wenn die Autoerkennung oft 1 - 2 Pixel Rand erkennt, da ich die 1920 Pixel in der Breite behalten will. Ob man die Widescreen-Rände Oben und Unten beschneidet oder nicht ist Geschmackssache, denn von der Kompression her bringt es bei h264 keine nennenswerten Verbesserungen mehr.

Ich habe Untertitel mal außen vor gelassen, da deren Verarbeitung abhängig von der Quelldatei ist. Wenn du im entsprechenden Tab die Spuren auswählen kannst, kannst du sie direkt übernehmen. Auch das Einfügen einer externen .srt-Datei ist möglich. Informationen zum SRT findest du sehr schnell in Google, ist auch ein recht einfaches Text-basiertes Format.

Die Ergebnisse sollten auf dem Apple TV 3, iPad (3. Generation) und iPhone 4S laufen. Folgen von einer Serie mit der Länge von ~ 50 Minuten sind etwa 1,5 – 2,5 GB groß. (Je nach „Action“, Anzahl der Tonspuren, Ausgangsqualität, Körnung, etc.)

Es sollte klar sein, dass möglichst hochwertiges Eingangsmaterial auch zu den besten Ergebnissen führt. Auch sollte in keinem Fall hochskaliert werden, also von 720p auf 1080p. BluRays und HD-TV-Aufnahmen sind gute Ausgangspunkte. Eigene Filme würde ich entweder direkt mit Schnittprogramm exportieren (Die oben genannten Bedingungen beachten) oder zunächst in ein möglichst verlustfreies bzw. schwach komprimiertes Format speichern.

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Ein anderes Tool ist Subler. Ich nutze es nach dem Konvertiervorgang um die Meta-Daten anzupassen – Sprachen der Tonspuren, die Fallback-Spur für 5.1-Spuren definieren, Artwork und Tags hinzufügen, Kapitelmarken erstellen, etc.

Es kann allerdings auch zum Transcodieren genutzt werden. Möglicherweise hast du die Videos bereits richtigen Videoformat, aber im falschen Container (z. B. als .mkv), dann kannst du sie hiermit im m4v-/mp4-Container speichern. Voraussetzung ist natürlich, dass die oben genannten Bedingungen bereits gelten – sprich unterstütztes h264-Profil und Tonformate.

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Natürlich die Ergebnisse bitte erst einmal auf den Ziel-Geräten ausprobieren. Mein Apple TV 3 will leider erst am Freitag zu mir kommen ;), deswegen habe ich mir die Sachen erst einmal nur theoretisch erarbeitet. Nicht das du jetzt Tage lang konvertierst und dann ist mir irgendwo ein Fehler unterlaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:

wdominik

Weißer Winterglockenapfel
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Kleiner Nachtrag: Mein Apple TV 3 ist heute gekommen, und kann bestätigen das mit den genannten Einstellungen alles so läuft wie es soll. iPad 3 und iPhone 4S habe ich ebenfalls getestet. Alles darunter benötigt andere Einstellungen.
 

Mac Andy

Macoun
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Hallo Dominik,

danke für die ausführliche Erklärung. Aber eine Frage, mein Mac Mini Core2Duo mit 2GHz und 8GByte RAM kodiert mit unter drei fps... ist das normal?
 

wdominik

Weißer Winterglockenapfel
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Hallo Andreas,

hast du es einmal ohne die zusätzlichen Einstellungen unter „Advanced“ versucht? Also lediglich das Profil ausgewählt? Die fortgeschrittenen Einstellungen sind ziemlich ressourcenhungrig und bringen lediglich einen kleinen Gewinn an Kompression bzw. Qualität und sollten demnach auch wirklich nur mit (sehr) stärkeren Systemen genutzt werden. Ohne diese Einstellungen sollte es einiges schneller gehen – ich tippe mal auf 15 FPS auf deinem System.

Falls du das schon probiert hast und es nichts gebracht hat – holst du die Quelldaten über ein Netzwerk? Gerade bei langsameren Verbindungen (WLAN, schwacher Empfang) kann das auch zu einer langsamen Encodierung kommen.

Wenn es so langsam bleibt, kann ich dir einen Hardware-Encoder, z. B. von Elgato nahelegen. Dieser übernimmt die Codierung und entlastet somit die CPU. Da ich damit persönlich allerdings keine Erfahrung habe, würde ich allerdings empfehlen zunächst nach Erfahrungen in Zusammenhang mit deinem System zu googlen.

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen. :)
 

Baergolas

Pomme Etrangle
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Ich wandle 1080p Material mit iFlicks in iTunes kompatible Dateien um, die auch mein aTV3 versteht. Die Qualität ist ordentlich bei einer Dateigrösse von 6-9 GB je nach Länge.

Für Serien, die üblicherweise in Pal-Qalität anliegen, nehme ich iVT und rechne sie auf 1080p hoch. iVT auch deshalb, weil man mit diesem Tool die Serien auch perfekt taggen kann.

@Mac Andy: Ja das Codieren von HD-Material braucht Zeit...auch der 2,0 Ghz i7 meines Mini Servers schafft mitunter nur um die 10 fps! Pal oder DVD vergleichbare Auflösungen laufen aber auch gern mit 60-80 fps durch.

Diese Elgato-Sachen sind nett aber nicht problemfrei und werde nicht von jedem Program unterstützt - Handbrake z.B. nicht! - iFlicks / iVT - glaube ich aber schon. Ich habe den Turbo264 - ohne HD - und der ist in etwa so schnell wie Dein C2D beim kodieren. Die Elgato-Software kodiert aber qualitativ schlechter als die Handbrake-Engine. Der Turbo264-HD soll Probleme bei der Syncronisation von Bild und Ton haben, was aber möglichweise durch ein Softwareupdate beseitigt ist.

P.S.: iFlicks und iVT gibts im App Store...iVt sogar für recht wenig €