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ATEP446 Das Apple Monopol

Jan Gruber

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Der Supreme Court der USA hat vergangene Woche entschieden, dass Apple wegen Monopolvorwürfen geklagt werden darf. Der besonders interessante Aspekt liegt aber im Detail: Die Kunden dürfen Apple klagen. Ob wir uns auf eine lange Klagewelle einstellen dürfen?

Die Vorwürfe gegen Apple bezüglich Monopol oder Ausnutzung der Marktmacht sind nicht neu, sie ziehen aktuell nur weite Kreise. Die EU hat eine Prüfung eingeleitet, in den USA dürfen Kunden jetzt Klagen einreichen. Am Ende dreht sich alles um ein Thema: die Gebühren von Apple im App Store und die mangelnde Möglichkeit, Apps außerhalb des Stores zu installieren.

Monopol oder nicht? Die Argumente der Entwickler

Die Argumentation der Entwickler ist klar: Apple fordert von jedem Umsatz 30 Prozent ein. Das gilt auch für In-App-Käufe und wiederkehrende Abozahlungen. Die erste Ausnahme gibt es erst nach 12 Monaten, dann werden die Gebühren bei Abos auf 15 Prozent gesenkt. Apple hält die Hand auf, immer, und soll damit die Preise treiben. Zudem gibt es Vorwürfe von Serviceanbietern, dass Apple seine eigenen Angebote so besser positionieren kann.

Monopol oder nicht? Die Argumente von Apple

Apple weist alle Vorwürfe klar zurück. Der Großteil der Apps sei sowieso kostenlos und der Betrieb des App Stores kostet schließlich auch Geld. Der Konzern stellt die Server zur Verfügung, übernimmt Marketing und die Abwicklung der Bezahlung. Auch Gerichte sahen das bisweilen meist einfach: Apple hat kein Monopol, da jeder Kunde auch andere Smartphones mit anderen Systemen kaufen kann. Verkleinern wir hier die Betrachtungseinheit, sieht der Fall schnell anders aus, …

Kunden dürfen klagen

Der aktuelle Fall geht bis auf das Jahr 2011 zurück – und jetzt hat sich der Supreme Court entschieden. Es geht um die Weitergabe der Gebühren an den Kunden. Die Argumentation ging davon aus, dass Entwickler ihre Preise erhöhen und der Kunde damit am Ende mehr zahlt und somit direkt betroffen ist. Dass dies gängige Praxis ist, zeigt uns Google – YouTube Premium kostet im App Store mehr als im Browser. Das Gericht gibt dieser Argumentation recht.

Entscheidung ohne Klage?

Am Ende bleibt es fraglich, ob es zu einer Klage kommt. Apple wird daran sehr wenig Interesse haben. Einerseits blockiert dies den Konzern weiter, andererseits könnte es enorme Konsequenzen geben. Apple hat im Fall von Qualcomm schon bewiesen, dass die eigene wirtschaftliche Zukunft wichtiger ist als am Ende einfach „nur recht zu haben“.

So wäre auch hier ein Vergleich denkbar. Apple könnte die Gebühren etwas senken, vielleicht auch die ein oder andere Entschädigung zahlen – alles besser, als eine Gesetzgebung in dieser Richtung.

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