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Apple prüft Fotos künftig auf Kinderpornographie

Mitglied 246615

Gast
(1)
Ich habe schon den Eindruck, dass diese Vermutungen in der geführten Debatte als Vorverurteilungen 'gehandelt' werden.
Zunächst mal ist es ja eher Apple, die alle ihre Nutzer als potenziell pädophil vorverurteilt. Aber Apple wird gar nicht vorverurteilt, wenn man eine Risikoabschätzung vornimmt, was damit künftig möglich wird. Denn eines hat Apple bereits mit der Ankündigung bewirkt, was auch dann nicht mehr aus der Welt zu schaffen ist, wenn Apple einen Rückzieher macht: Alle Regierungen haben die Botschaft erhalten, ansatzlose Massenüberwachung ist möglich.

(2)
Ich würde mich dem objektiven Lager zuordnen: Aktuell Ordungsrahmen eingehalten, falls nicht > juristische Möglichkeiten.
Wir sind im Zivilrecht und dort gilt Vertragsfreiheit. Die ist nur in Grenzen Fällen eingeschränkt. Das bedeutet, prinzipiell kann über die AGB alles mögliche vereinbart werden. Und da die neuen AGB noch gar nicht bekannt sind, kann noch nicht einmal auf mögliche juristische Einschränkungen geklagt werden.

Mir ist es jedoch vollkommen egal, wie das juristisch ausgestaltet ist. Ich muss gerade einem IT-Unternehmen vertrauen, wenn ich deren Produkte kaufe. Ich kann ihnen aber immer weniger trauen. Das Vertrauen schwindet zudem, wenn sie mir potentielle Pädophilie oder andere Straftaten unterstellen, indem sie eine Überwachungsfunktionalität einbauen, die sich meiner Konrolle entzieht.

Derzeit ist das kritisierte Missbrauchsrisikopotenzial nicht schlagend.
Wenn das Missbrauchspotential einer solchen Funktion für Dich nicht schlagend ist, was muss für Dich passieren?

Apple groß publiziertes Versprechen "What happens on your iPhone, stays on you iPhone" ist jedenfalls nach nicht einmal eineinhalb Jahren gebrochen.


Apple ist auch vor den Vorgaben Chinas eingeknickt und lässt alle iCloud-Daten über Tencent laufen, so dass jegliche Verschlüsselung in China durch Regierungsstellen aufgebrochen werden kann. So ein Unternehmen wirbt mit "Pricacy is King"


Bezüglich Missbrauch ist die Technik in sich schon extrem risikobehaftet. Sowohl wirtschaftliche wie staatliche Wünsche sind damit im Grunde grenzenlos realisierbar. Und zudem hat Apple für mich seine an Glaubwürdigkeit bezüglich Privacy verloren.

Was Weißrussland, China, die Taliban, Uganda und der Sudan damit machen, kann man diskutieren, aber das hat mMn nicht Apple als Unternehmen zu vertreten, sondern die Staatengemeinschaft.
Apple will das Verfahren auf alle Endgeräte mit iOS, iPadOS und macOS bringen und verteidigt es einer geringen Fehlerquote. Damit haben sie sehr wohl entscheidenen Anteil daran, was Despoten und Diktatoren daraus machen können.

Abgesehen davon können wir als privilegierte Bürger einer Demokratie im Grunde einem solchen System überhaupt nicht zustimmen. Nicht nur, dass wir durch unsere Zustimmung unsere Demokratie aushöhlen, sondern auch, weil wir die Lage der unterdrückten Menschen noch verschlechtern. Apple, die diese Funktion in ihre Endgeräte einbauen will, trägt dabei eine ungleich höhere Verantwortung.
 
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Sequoia

Swiss flyer
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Zunächst mal ist es ja eher Apple, die alle ihre Nutzer als potenziell pädophil vorverurteilt.

All ihre Nutzer?
Doch nur die, die iCloud verwenden. Und das war ja schon länger der Fall.
Ich frage noch mal, wie weiter oben ein paar mal:
Wo ist, nach aktuellem Stand der Unterschied?

Vorher iCloud verwendet, Bilder wurden mir Hashes abgeglichen. Vorher keine iCloud verwendet, Bilder wurden nicht abgeglichen.
Zukünftig iCloud nicht verwendet, Bilder werden nicht abgeglichen.



Zukünftig iCloud verwendet, Bilder werden abgeglichen.
Zukünftig iCloud nicht verwendet, Bilder werden nicht abgeglichen.
Zunächst mal ist es ja eher Apple

Es ist doch nicht nur Apple, sondern alle Tech-Konzerne.
 

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Zunächst mal ist es ja eher Apple, die alle ihre Nutzer als potenziell pädophil vorverurteilt.
Zumindest sagt Apple, dass über ihre Geräte der meiste Dreck verteilt wird.
Woher die diese Vergleichsdaten haben, wird nur Apple wissen.
 

Mitglied 246615

Gast
Ja, die Funktion soll auf alle geräte mit iOS, iPadOS und macOS kommen.

Doch nur die, die iCloud verwenden. Und das war ja schon länger der Fall.
Bisher wurden die Daten auf iCloud Drive gescannt. iCloud ist etwas mehr und dem kann man sich bei Apple kaum entziehen, wenn man geräteübergreifend Dateien verfügbar haben will.

Es gibt übrigens einen Grund, warum ich seit Jahren nur deutsche Cloud-Anbieter verwende. Wenn ich diesen grund genannt habe, habe ich immer Kopfschütteln geerntet. Erschreckenderweise kann man die Daumenschrauben immer weiter ansetzen und es gibt weiterhin sehr viele Leute, denen das nicht weh tut.

Natürlich kann ich mi das erklären. Das Thema ist nicht leicht. Erst Recht, wenn man sich technisch damit nicht auseinandersetzt, sondern einfach nur will, dass es funktioniert. Aber genau das Verhalten birgt eine extrem große Gefahr, dass wir unsere Freiheiten verlieren. Nicht unbedingt an Staaten, sondern an Firmen, bei denen sich dann aber Staaten wieder bedienen können.
Zumindest sagt Apple, dass über ihre Geräte der meiste Dreck verteilt wird.
Wenn Apple dagegen vorgehen will, warum werden dann nicht einfach alle Bilder von den Endgeräten zur Beweissicherung gesichert und anschließend von den Endgeräten und dem Cloudkonto gelöscht, damit sie nicht weiterverbreitet werden können?

Warum weißt Apple die Nutzer der betroffenen Geräte und Konten nicht auf Vertragsbruch und Feststellung einer Straftat hin und droht bei weiteren Verstößen mit Anzeige und Kontensperrung?

Warum müssen "ungefähr 30" Bilder gefunden werden? Warum reicht nicht bereits eines eines?

Dann wäre zwar immer noch nicht die verdachtslose Massenüberwachung gerechtfertigt, aber die Wirkung des Systems wäre unmittelbarer und damit Apples Intension glaubwürdiger.
 
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ChavezDing

Champagner Reinette
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Apple ist auch vor den Vorgaben Chinas eingeknickt und lässt alle iCloud-Daten über Tencent laufen, so dass jegliche Verschlüsselung in China durch Regierungsstellen aufgebrochen werden kann. So ein Unternehmen wirbt mit "Pricacy is King"

Wirbt Apple denn in China auch mit "Privacy is King"?
 

Sequoia

Swiss flyer
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Ja, die Funktion soll auf alle geräte mit iOS, iPadOS und macOS kommen.

Schau doch einfach noch mal nach. Nur, wenn man die iCloud verwendet.

Wenn Apple dagegen vorgehen will, warum werden dann nicht einfach alle Bilder von den Endgeräten zur Beweissicherung gesichert und anschließend von den Endgeräten und dem Cloudkonto gelöscht, damit sie nicht weiterverbreitet werden können?

Weil sie Angst vor Dir haben 😂 Im Ernst. Erst wird gemeckert, dass mehrere Instanzen das Ganze überprüfen und jetzt fragst Du, warum sie es nicht gleich selbst machen?

Warum weißt Apple die Nutzer der betroffenen Geräte und Konten nicht auf Vertragsbruch und Feststellung einer Straftat hin und droht bei weiteren Verstößen mit Anzeige und Kontensperrung?

Lt. FAQ werden sie genau das machen.

Warum müssen "ungefähr 30" Bilder gefunden werden? Warum reicht nicht bereits eines eines?

Um False Meldungen nicht gleich zu einer weiteren Instanz werden zu lassen?

Ist das nicht alles ein Widerspruch, den Du hier ab und an fabrizierst? Warst nicht auch Du es, der sagte: Angenommen, ein Bösewicht nimmt ein normales Bild, und verbreitet das in entsprechenden Bereichen, sodass es gehashed wird.…

Dann schützt die Grenze von 30 den rechtmäßigen, und ohne perverse Absicht handelnden Besitzer dieses Bildes.
 

paul.mbp

Sternapfel
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Ich frage noch mal, wie weiter oben ein paar mal:
Wo ist, nach aktuellem Stand der Unterschied?

Genau das fragen sich viele andere (inklusive mir) auch:

Warum scannt man jetzt lokal?

Warum belässt man es nicht bei der zähneknirschend akzeptierten Praxis das auf Servern oder im Datenverkehr mitgelesen werden kann?
 
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Mitglied 246615

Gast
Schau doch einfach noch mal nach. Nur, wenn man die iCloud verwendet.
Früher hieß es "Papier ist geduldig". Heute muss es wohl heißen "Speicherplatz ist geduldig".

Wie geschrieben, Apple bricht mit dem geplanten System ihre Versprechen bezüglich Privatsphäreschutz. Was sie gestern geschrieben haben, ist also heute nichts mehr wert. Was ist dann morgen das wert, was sie heute schreiben?

Weil sie Angst vor Dir haben 😂 Im Ernst. Erst wird gemeckert, dass mehrere Instanzen das Ganze überprüfen und jetzt fragst Du, warum sie es nicht gleich selbst machen?
Ja, zuerst ist es Apple, die ihre Systeme sauber halten muss oder will.

Um False Meldungen nicht gleich zu einer weiteren Instanz werden zu lassen?
Sie vertrauen also ihren eigenen Mitarbeiten nicht, oder wie soll ich das verstehen?

Der Grund wird vielmehr sein, dass es Apple nicht zuviel kostet. Wenn sie jedes Bild manuell prüfen müssten, wäre das nämlich sehr personalintensiv!

Ist das nicht alles ein Widerspruch, den Du hier ab und an fabrizierst? Warst nicht auch Du es, der sagte: Angenommen, ein Bösewicht nimmt ein normales Bild, und verbreitet das in entsprechenden Bereichen, sodass es gehashed wird.…
Ich habe die grundsätzliche Anfälligkeit von Hashverfahren beschrieben. Daran ändert sich auch nichts.

Dann schützt die Grenze von 30 den rechtmäßigen, und ohne perverse Absicht handelnden Besitzer dieses Bildes.
Wer ist der rechtmässige Besitzer eines Bildes, auf dem Kindesmißbrauch abgebildet ist? Nach dem StGB ist mir keine solche Definition bekannt und ich kann mir nicht vorstellen, dass das US-Strafrecht soetwas vorsieht.

Diese Details sind allerdings nur Scheindebatten und Nebelkerzen, um Apples System irgendwie zu rechtfertigen. Es gibt keine Rechtfertigung für eine ansatzlose Massenüberwachung. Nicht für mich und es kann kein freiheitlich, demokratisch denkender dies ernsthaft für irgendetwas rechtfertigen. Sollte es dennoch eine demokratische Mehrheit dafür geben, gehört das nicht in Privathand, sondern ins Strafrecht mit entsprechenden Rechten für die Strafverfolger.
 

Sequoia

Swiss flyer
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03.12.08
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17.051
Sie Frage ist natürlich legitim, die möglichen Antworten vielfältig.
Vielleicht einfach zum Sparen von CO2.

Das macht unterm Strich aber keinen Unterschied und einen Teil der Aufregung unsinnig.
Wer ist der rechtmässige Besitzer eines Bildes, auf dem Kindesmißbrauch abgebildet ist?

Verdreh es bitte nicht, weil Du es nicht verstehst, was oben steht, bzw. gemeint ist. Ich versuche es noch mal zu präzisieren:

Es geht doch auch darum, dass es perverse Menschen gibt, die sich schon an Bildern von Kindern auf Instagram usw. aufgeilen. Dadurch kann ein Solches, z.B. im Zusammenhang mit einer Serie, schon gehashed werden.
 

Mitglied 246615

Gast
Ich stelle bei der Diskussion eines fest: Die Ansicht über den Schutz der Privatsphäre scheint sich deutlich zu verändern.

Veränderungen von Gesellschaften sind normal und letztlich auch eine demokratische Entscheidung. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Befürworter von Apples System das gleiche in ihrer Wohnung zulassen würden. Und ich möchte die Reaktion derjeigen sehen, wenn sie irgendjemand auf der Straße als potenzielle pädophil bezeichnet.
 

cryptosteve

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
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Die Befürchtung(en) kann ich auch in Teilen nachvollziehen. Dann ist es jedoch kein Apple-exklusiver Sachverhalt mehr, oder? Es betrifft dann ALLE Unternehmen in der Branche.
Ja, natürlich und ich mache mir da auch gar keine Illusionen, dass sich das irgendwie noch verhindern lässt. Dazu müsste man die Politik einfach viel mehr unter Druck setzen, aber das wird wohl nicht passieren, und die betroffene "Blase" ist einfach zu klein, als das sich hier langfristig nennenswert was verhindern lässt. Der großen Masse wird das weiterhin egal sein und Techblase, Journalisten, Ärzte und Anwälte haben einfach nicht genug Stimmgewalt. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, bleibe aber bis auf weiteres skeptisch.
 

AndiEh

Friedberger Bohnapfel
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An der Stelle aber auch nur teilweise und nicht in allen Punkten.

Denn hier lasse ich neben den Wahrscheinlichkeiten der Intensität dieser Vorhaben auch mein individuelles Gefährdungspotenzial einfließen. Und da mache ich mir zumindest in unserem Rechtsraum keine signifikanten Sorgen. Ich bin persönlich sehr zuversichtlich, dass auch der zukünftige Ordnungsrahmen für Datenschutz in der EU und in Deutschland stimmig sein wird und weltweit weiter Benchmarkcharakter haben wird.

Einverstanden.

Aber (musste ja kommen) wer sorgt bitte schön dafür, dass der zukünftige Ordnungsrahmen für Datenschutz in der EU und in Deutschland stimmig bleibt? Viele Politiker und Parteien sicher nicht. Das tut die Öffentlichkeit und verschiedene Organisationen mit Protesten, wenn mal wieder der Datenschutz und die Privatsphäre untergraben werden soll.

Diesen unterstellst du gerade, dass sie übertreiben und sich nicht so haben sollen, wird schon alles nicht so schlimm werden.
Ohne den Protest wird es aber schlimmer......

Gruß
Andi
 
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AndiEh

Friedberger Bohnapfel
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In Princeton haben sie ein ähnliches System wir Apple entwickelt um es gleich wieder einzustampfen, da sie auch das Missbrauchspotential entdeckt haben, über das wir hier gerade diskutieren.


Gruß
Andi
 
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MichaNbg

Bittenfelder Apfel
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Moin!

Man weiß halt auch nie, was später mal KiPo ist oder sein könnte....


Anhang anzeigen 177715


Ja. Die Gefahr besteht. Wobei in diesem
Fall eine verkrachte Existenz einfach Geld machen möchte. Denke nicht, dass dies auch nur im entferntesten Aussicht auf Erfolg hat. Er wird darauf spekulieren, dass Management, Agentur und Label möglichst schnell zahlen werden, dass da nichts hoch kocht.

Ich würde es drauf ankommen lassen und noch schnell wieder ein paar Hunderttausend CDs und LPs verkaufen wollen, weil es ja bald „verboten“ sein könnte. Da würden bestimmt ein paar noch schnell ein paar zuschlagen wollen. 😎


Apple scannt iCloud Mail seit 2019.
Alles nichts Neues.

Interessanter ist, woher Apple eigentlich wissen will, dass sie einer der größten Umschlagpunkte für solches Material sind, wenn ihnen die Privatsphäre ihrer Kunden doch angeblich so heilig ist? (War, ist und bleibt Geschwätz) und wenn es so schlimm sein soll, weshalb bislang erst gerade mal ca 260 Anzeigen/Fälle weitergegeben wurden? Bei wie viel Hundertmillionen Kunden?
 
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ottomane

Golden Noble
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Interessanter ist, woher Apple eigentlich wissen will, dass sie einer der größten Umschlagpunkte für solches Material sind, wenn ihnen die Privatsphäre ihrer Kunden doch angeblich so heilig ist?
Vielleicht hat eine Behörde das Apple mitgeteilt, die an der Aufklärung/Strafverfolgung beteiligt ist. Das FBI oder wer auch immer sich darum kümmert wird ja wissen, mit welchen Plattformen diese Verbrecher arbeiten.

Das wäre nun die harmlos Variante. Die andere wäre die, dass Apple einfach die Fotos durchstöbert ;)
 

Mitglied 246615

Gast
Oder Apple will die verdachtslose Massendurchsuchung mit allen Mitteln rechtfertigen.