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Steve Jobs, CEO von Apple, sowie einige weitere Direktoren beantworteten bei einem jährlichen Meeting Anteilseignern diverse Fragen, die Themen vom iPhone bis hin zu Jobs Nachfolge abdeckten. Generell sind solche "Shareholder's meetings" eher langweiliger Natur und Apple stellt als Konzern keine große Ausnahme dar. Einige Fragen sowie Antworten waren dann aber doch ganz interessant - hier eine kleine Übersicht:
- Jobs versprach einen enormen Markt an iPhone-Programmen: "Sie werden diesen Sommer eine ganze Menge Programme für das iPhone erleben". Nachdem feststeht, dass Apple das zum Programmieren notwendige "Software Development Kit" am morgigen Donnerstag, dem 6. März, vorstellen wird, ist diese Äußerung ein weiteres Indiz dafür, dass einige Zeit zwischen SDK und der Veröffentlichung von Programmen vergehen wird. Es gab immer wieder Vermutungen, dass Apple sämtliche Programme absegnen muss, bevor diese auf dem iPhone installiert werden können.
- Was Adobe Flash auf dem iPhone angeht, so zeigte Jobs sich extrem vorsichtig: Die normale Desktopvariante von Flash würde momentan noch keine vertretbare Geschwindigkeit auf dem iPhone erreichen, während die Mobilversion "Flash Lite" "nicht mit dem Web genutzt werden kann". Ohne brauchbare Zwischenlösung wird Flash das iPhone erst mit signifikanten Hardwareaktualisierungen erreichen, welche eventuell in einem iPhone 2 gegeben sein könnten.
- Tim Cook beantwortete eine Frage zum iPhone auf dem chinesischen Markt nur verhalten: Er gab keine Information über die Gespräche, die bislang aus lediglich einer einzigen Verhandlung bestanden haben, war sich jedoch sicher, dass Apple "eines Tages in China sein wird".
- Auch wurde ein Thema angesprochen, welches Marktanalysten schon seit Jahren beschäftigt: Was passiert mit Apple, wenn Steve Jobs zurücktritt oder krank wird? Kaum eine andere Firma ist imagemäßig so sehr an ihren CEO gebunden wie Apple. "Wir sprechen sehr oft darüber", meinte Jobs. "Es ist die Aufgabe des Verwaltungsrates, dafür zu sorgen, dass jeder ein potentieller Nachfolger ist." Momentan fungiert Tim Cook als die Nummer 2. der Firma. Er verwaltet die Logistik und spricht anstelle Jobs bei Investorenveranstaltungen, verfügt jedoch nicht über Jobs Charisma - eine "echte" Produktpräsentation im Stile Jobs wäre mit Cook trotz aller unbestrittenen Kompetenz nicht denkbar.
- Jobs blockte eine Frage bezüglich möglicher Privatvarianten eines Xserve ähnlich dem "Windows Home Server" direkt ab: "Wie kommentieren keine unangekündigten Produkte". Derartige Äußerungen lassen natürlich Platz für wilde Spekulationen - ähnliche Reaktionen gab es bereits vor Jahren auf Fragen bezüglich eines Apple Musikplayer oder einem Apple-Telefon.
- Eine weitere Frage beschäftigte sich mit dem großartigen Erfolg Apples: Ein langjähriger Macnutzer und Anleger wollte wissen, ob der sagenhafte Erfolg die Beziehung zwischen Apple und seinen frühen Nutzern geschädigt hätte. In der Tat haben viele der frühen Nutzer das Gefühl, dass Apple ähnlich wie ein frisch gemachter Star seine alten Freunde vergisst, um auf Parties zu feiern. Jobs zeigte sich fast nachdenklich: "Wir haben jetzt eine ganze Menge mehr Kunden. Aber - wir nehmen sie ernst. Manchmal machen wir einen Fehler, wenn einige Kunden ein Problem haben, aber einer gewaltigen Mehrheit geht es gut." Er verwies damit auf jüngste Umfragen, in den Apple nach wie vor bei der Kundenzufriedenheit weit vorne steht.