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Neues Energielabel für Smartphones und Tablets bewertet ab Juni

Die EU führt ab dem 20. Juni 2025 verpflichtend ein Energielabel für Smartphones und Tablets ein. Dieses Label soll Verbraucher:innen über die Energieeffizienz und weitere zentrale Eigenschaften mobiler Geräte informieren. Ziel ist eine bessere Vergleichbarkeit hinsichtlich Verbrauch, Reparierbarkeit und Akkulaufzeit. Dieser Beitrag erläutert, wie das neue Label aufgebaut ist, welche Informationen enthalten sind und welche Auswirkungen auf Hersteller und Verbraucher:innen zu erwarten sind.

Aufbau und Elemente des neuen Energielabels

Das EU-Energielabel nutzt eine bereits etablierte Skala zur Bewertung der Energieeffizenz. Geräte erhalten eine Einstufung von „A“ (sehr energieeffizient) bis „G“ (wenig effizient). Oberhalb der Skala befindet sich ein QR-Code, der Verbraucher:innen direkt zur europäischen Produktdatenbank EPREL führt. Dort lassen sich detaillierte technische Spezifikationen abrufen.

Neben der Energieeffizienz informiert das Label auch über die Akkulaufzeit eines Geräts pro vollständigem Ladezyklus. Zudem gibt es Angaben zur Lebensdauer des Akkus. Hier wird ausgewiesen, wie viele Ladezyklen der Akku verträgt, bis seine Kapazität auf 80 Prozent des Ausgangswertes sinkt. Weitere Parameter betreffen Robustheit und Eindringschutz: Die Zuverlässigkeitsklasse bewertet die Stoßfestigkeit bei Stürzen, während der Eindringschutzgrad den Schutz vor Wasser und Staub beschreibt.

Bewertung der Reparierbarkeit nach neuem EU-Standard

Erstmals wird durch das EU-Label auch die Reparierbarkeit von Smartphones und Tablets verpflichtend angegeben. Diese Angabe erfolgt über einen fünfstufigen Reparierbarkeitsindex. Die Bewertung orientiert sich an verschiedenen technischen Kriterien, die die Wartung und Reparatur eines Geräts beeinflussen.

Zu den relevanten Kriterien gehören unter anderem der Aufwand, den einzelne Reparaturschritte erfordern, sowie die Anzahl der notwendigen Arbeitsschritte zur Entfernung oder zum Austausch von Komponenten. Zusätzlich berücksichtigt der Index, welche Befestigungsmethoden Hersteller verwenden, beispielsweise Schrauben oder Klebstoff. Auch der Einsatz von speziellem Werkzeug und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen fließen direkt in die Bewertung ein. Geräte, die leicht und mit Standardwerkzeugen repariert werden können, erhalten dementsprechend bessere Bewertungen.

Auswirkungen des Energielabels auf Verbraucher:innen und Hersteller

Mit Einführung des neuen Energielabels erhalten Verbraucher:innen erstmals eine klare, standardisierte Orientierung zur Nachhaltigkeit mobiler Geräte. Das Label erleichtert insbesondere die Kaufentscheidung, da es transparente Informationen zur Energieeffizienz, Akkuqualität und Reparierbarkeit liefert. Verbraucher:innen können somit gezielt langlebige und ressourcenschonende Geräte auswählen.

Für Hersteller bedeutet die verpflichtende Einführung des Labels, dass die Nachhaltigkeit ihrer Geräte transparenter dargestellt werden muss. Hersteller, die bislang wenig reparierbare oder energieintensive Geräte angeboten haben, könnten künftig durch geringere Verkaufszahlen betroffen sein. Gleichzeitig erhöht sich der Anreiz, nachhaltigere Produktdesigns zu entwickeln, um in der Skala bessere Werte zu erreichen.

Langfristig könnte das neue Energielabel dazu führen, dass Hersteller vermehrt auf umweltfreundlichere und leichter reparierbare Smartphones und Tablets setzen. Dies würde sowohl den Ressourcenverbrauch reduzieren als auch die Menge elektronischen Abfalls langfristig verringern.

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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