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Funkloch-App: Bundesweite Mobilfunk-Messwoche soll Versorgungslücken aufdecken

Trotz fortschreitendem Netzausbau gibt es in Deutschland noch zahlreiche Regionen mit unzureichendem Mobilfunkempfang. Um diese „weißen Flecken“ gezielter zu identifizieren und zu beseitigen, hat die Bundesnetzagentur erstmals eine bundesweite Mobilfunk-Messwoche gestartet. Bürger:innen können mit der Funkloch-App aktiv zur Datenerhebung beitragen und damit die Netzabdeckung im ländlichen Raum verbessern helfen.

Ziel der Messwoche: Mehr Präzision bei Funklöchern

Zwar wird die Netzabdeckung in Deutschland offiziell mit über 98 Prozent angegeben, doch diese Zahl sagt wenig über tatsächliche Empfangsqualität in abgelegenen Regionen aus. Die Bundesnetzagentur betont, dass für eine realistische Bewertung präzise Informationen über einzelne Funklöcher erforderlich sind. Die Funkloch-App, die seit 2018 existiert, erfasst anonym Daten zur Netzverfügbarkeit auf dem Smartphone und übermittelt sie an die Behörde. Besonders wertvoll sind Messdaten aus Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte – etwa aus Wäldern, Dörfern oder entlang abgelegener Landstraßen.

Mescherin als Beispiel: Kein Netz trotz Ausbauwille

Das brandenburgische Mescherin steht exemplarisch für die noch vorhandenen Defizite. Der Ort liegt idyllisch an der Oder, aber Mobilfunk und Festnetz funktionieren nur eingeschränkt. Selbst für grundlegende digitale Arbeitsprozesse – wie bei der örtlichen Pflegedienstleiterin Marta Szuster – fehlen stabile Internetverbindungen. Obwohl die Gemeinde bereit ist, Infrastruktur wie Sendemasten zuzulassen, verzögert sich der Ausbau. Gründe sind unter anderem komplizierte Genehmigungsverfahren, private Eigentumsfragen und Bedenken gegen elektromagnetische Strahlung.

Gemeinsame Verantwortung für mehr Netzabdeckung

Die Mobilfunk-Messwoche will durch breite Beteiligung möglichst viele Problemstellen erfassen. Mehr als eine Million Downloads der App zeigen das vorhandene Interesse. Die Daten sollen helfen, gezielt mit Mobilfunkanbietern und Kommunen Lösungen zu erarbeiten – etwa durch die gemeinsame Nutzung von Sendemasten durch mehrere Betreiber.

Auch gesetzlich wurden bereits Hürden abgebaut, etwa durch vereinfachte Genehmigungsverfahren. Dennoch bleibt das Ziel, bis 2030 mindestens 99,5 Prozent der Bevölkerung mit schnellem mobilen Internet zu versorgen, ambitioniert.

Initiativen wie die Messwoche zeigen: Für eine flächendeckende digitale Infrastruktur ist nicht nur Technik, sondern auch Zusammenarbeit zwischen Behörden, Netzbetreibern und Bürger:innen entscheidend.

Developer: zafaco
Price: Free

Via: Tagesschau
Titelbild: KI (chatGPT)

Michael Reimann

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