Die britische Regierung drängt Apple dazu, eine Hintertür in die Verschlüsselung seiner Cloud-Dienste einzubauen. Das sorgt für Besorgnis unter Datenschützer:innen und US-Behörden. Laut einem Bericht von Bloomberg hat Großbritannien Apple im Januar aufgefordert, die Sicherheitsmechanismen seiner iCloud-Dienste zu umgehen. Grundlage dafür ist das Investigatory Powers Act, das Behörden die Befugnis gibt, Unternehmen zur Abschwächung oder Entfernung von Verschlüsselung zu zwingen.
Apple selbst äußerte sich nicht zu der Anfrage. Das Unternehmen betont jedoch seit Jahren, dass Datenschutz ein zentraler Bestandteil seiner Philosophie sei. Vertreter:innen des britischen Innenministeriums lehnten jeglichen Kommentar ab und verwiesen auf operative Geheimhaltungspflichten.
In den USA stößt die britische Forderung auf heftige Kritik. Senator Ron Wyden warnt davor, dass ein solcher Schritt gravierende Auswirkungen auf die Privatsphäre und nationale Sicherheit hätte. Er bezeichnete den Vorstoß als „katastrophal“ und forderte Apple auf, sich klar dagegenzustellen.
Datenschutzexpert:innen sehen die Geheimhaltungsklausel des Investigatory Powers Act als besonders problematisch. Sie untersagt Unternehmen, öffentlich über derartige Anfragen zu sprechen. Andrew Crocker von der Electronic Frontier Foundation warnt, dass Nutzer:innen möglicherweise auf eine vermeintliche Sicherheit vertrauen, die in Wirklichkeit nicht mehr existiert.
Patrick Wardle, Sicherheitsexperte und ehemaliger NSA-Hacker, fordert Apple auf, sich mit allen Mitteln gegen die britische Forderung zu wehren. Er verweist auf die langfristigen Folgen solcher Eingriffe: „Das ist eine Idee, die immer nach hinten losgeht.“
Expert:innen befürchten, dass Apples Compliance mit der britischen Forderung ein gefährlicher Präzedenzfall wäre. Jennifer Stisa Granick von der American Civil Liberties Union (ACLU) warnt, dass eine einmal geschaffene Hintertür unweigerlich auch von anderen Staaten verlangt würde – unabhängig davon, ob es sich um Demokratien oder autoritäre Regime handelt.
Crocker betont, dass es keine Möglichkeit gibt, einen solchen Zugang ausschließlich „den Guten“ zu überlassen. Regierungen weltweit könnten sich auf das britische Vorgehen berufen und Apple unter Druck setzen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.
Die britische Forderung nach Zugriff auf verschlüsselte Nutzerdaten bleibt eine zentrale Herausforderung für Apple und die gesamte Tech-Branche. Das Unternehmen steht vor der Entscheidung, entweder den Datenschutz seiner Nutzer:innen konsequent zu verteidigen oder den staatlichen Druck nachzugeben – mit unvorhersehbaren globalen Konsequenzen.
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Mehr InformationenVia: Bloomberg
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