Erstmals hat Apple im vergangenen Jahr seine Pläne enthüllt, Apps für iOS und macOS zu verschmelzen – das sogenannte Projekt „Marzipan“. Die klare Ansage allerdings: Die Betriebssysteme an sich bleiben weiterhin getrennt. Apple-Experte Mark Gurman berichtet nun, dass Apple auf der diesjährigen WWDC den nächsten Schritt ankündigen und die App-Plattform dann bis 2021 verschmelzen wird.
Konkret vermutet Gurman, dass Apple erstmal die Portierung von iPad-Apps auf den Mac erlauben wird. Dazu soll, vermutlich im Juni auf der Entwicklerkonferenz WWDC, ein neues Software-Development-Kit erscheinen. Zwar wäre es vorerst weiterhin notwendig, dass iPad- und Mac-Apps separat in die jeweiligen App Stores eingereicht werden müssen, der zugrundeliegende Code müsste aber nicht doppelt geschrieben werden, heißt es.
Im Jahr 2020 sollen sich dann auch iPhone-Apps für den Mac portieren lassen. Die Verzögerung wird damit argumentiert, dass sich der Vorgang bei iPhone-Apps, die ja für kleinere Bildschirme ausgelegt sind, schwieriger gestaltet. Die Vereinheitlichung der App-Plattformen würden den Entwicklern Arbeit abnehmen, das Software-Angebot – vor allem am Mac – verbessern und damit auch neue Umsatzmöglichkeiten darstellen.
Im Jahr 2021 sollen iPhone-, iPad- und Mac-Apps dann gänzlich verschmelzen, in eine sogenannte „Single-Binary“. Entwickler müssten ihre Apps dann nicht mehr in mehrere App Stores einreichen. Gurman weist allerdings darauf hin, dass die Pläne noch nicht in Stein gemeißelt sind und noch adaptiert werden können.
Neben den bereits genannten Vorteilen wäre eine einheitliche App-Plattform wohl auch aus anderen Gründen für Apple enorm wichtig. Das Unternehmen arbeitet ja angeblich daran, Mac-Computer zumindest teilweise statt mit Intel-Chips mit eigenentwickelten ARM-Prozessoren, wie sie bereits im iPhone und iPad zum Einsatz kommen, auszustatten. Dem Apple-Analysten Ming-Chi Kuo zufolge soll das 2020 oder 2021 passieren.
Via Bloomberg
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