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Der Zoo

Ich gebe es frei zu, ich lebe im Zoo. Nicht in der Art von Zoo in dem man allerlei Tiere bestaunen kann. Auch nicht die Art von Zoo in der man viele Tiere anfassen und streicheln kann.

Ich lebe im Gerätezoo. Früher war ja bekanntermaßen alles besser. (Eigentlich war früher alles nur früher!) In früheren Zeiten ohne Smartphones und Tablets und ohne – die Älteren unter den Lesern werden sich erinnern – Internet, war das Leben recht einfach. Ich hatte genau einen Computer. Ich gebe auch gerne zu, es war ein PC. Dieser Rechner war mit einer überschaubaren Anzahl an Programmen bestückt. Alles hielt sich in sehr übersichtlichen Grenzen.

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Zack, Zeitsprung mit dem DeLorean ins Jahr 2015. Heute tummeln sich neben dem iPhone, zwei iPad Air 1, ein PC, ein iMac, ein MacBook Air, ein Samsung Galaxy Note 3, ein Huawei Mediapad, diverse Kindles, eine Handvoll IP-Telefone und zwei SmartTVs. Habe ich was vergessen? Ach ja, ein paar Raspberry Pis und ein NAS sind auch noch am Start. Der Kühlschrank ist allerdings noch ganz Old-School ohne Internet-Zugang.
Warum ich das alles aufzähle? Weil dieser Zoo ein nicht unerhebliches Eigenleben entwickelt. Eigentlich sollte doch alles problemlos zusammenspielen. Von den Hersteller gesetzten Grenzen mal abgesehen, sollte doch modere IT gut harmonieren. In den meisten Fällen tut sie das ganz sicher auch. Aber es ist schon interessant zu beobachten, wenn sich aus unerklärlichen Gründen der Drucker nicht mehr ansprechen lässt, oder vom iPad aus das Internet, bzw. dessen Transport über das WLAN anfängt schneckend langsam zu werden.

Eben noch problemlos ein paar Episoden der Lieblings-Serie auf das SmartTV gestreamt und im nächsten Moment findet der Fernseher das NAS nicht mehr. Davon, dass die Xbox One (die ich in der Liste Oben noch vergessen hatte) gelegentlich die Daten auf der USB-Platte nicht findet und dann mitten im Spiel neu startet, Punkte und Fortschrittsverlust inklusive, will ich gar nicht sprechen.

Der PC fährt nicht runter, am iMac kann man nicht per Handoff telefonieren, die neue FritzBox 7490 kommt mit dem FHEM-Server nicht klar und wo ist eigentlich das Logo im Display des IP-Telefons geblieben. Faxen geht aber. Immerhin.

Betrachtet man alle diese Eigenheiten jeweils einzeln für sich, ist alles gar nicht so schlimm. Schaut man sich den ganzen Geräte-Zoo bei uns an, kann man schon mal Angst bekommen. Ein Ausdünnen der inzwischen enorm angewachsenen IT-Infrastruktur und eine Reduzierung der Geräte auf ein Minimum wären wohl die logische Konsequenz. Denn schließlich ist weniger irgendwie auch mehr.

Ob mir das gelingt kann ich nicht sagen. Bis dahin gebe ich hier weiter den Zoo-Wärter und hoffe inständig, dass keines der kleinen Biester auf die Idee kommt, vollständig auszubrechen. Und ja, es ist mir irgendwie auch klar, dass es sich in gewisser Weise um Luxusprobleme handelt.

Michael Reimann

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