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Und wir werden alle Amokläufer?

maxnews

Westfälische Tiefblüte
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13.11.10
Beiträge
1.055
Hmmm... Ich habe Dead Space am iPhone durchgespielt, es war nicht immer ein Spaß. Oft hab ich unglaubliche Adrenalinschübe bekommen, Beklemmungen, etc.
Am Ende bin ich in meinem Bett gelegen und habe Angst vor dem gehabt was hinter meinen Vorhängen lauert... Dann mit Kopfhörern im Dunklen weitergezockt.

Sowas macht ja süchtig, herumschnetzeln. Monstern die Gliedmaßen wegschießen.

Das war ein ziemlich arges Spiel, und nun lese ich da ein Review zu der PC-Version:

... ein zerfleischtes Crew-Mitglied hämmert mit seinem Blutverschmierten Schädel gegen den harten Stahl, immer wieder. Kurz sieht es dich mit seinen leeren Augen an, dann schleudert es ein letztes Mal den Kopf gegen das harte Material, um sein Leben aus ihm herauszutreiben
[...]
Oft ist nur auf den zweiten Blick erkennbar, dass dieser Haufen Fleisch wirklich einmal ein Mensch oder zumindest etwas ähnliches gewesen sein soll.
[...]
Verzweifelte, angsterfüllte Schreie...

Das ist doch nicht mehr normal...

Es reichen ja auch die "normalen" Shooter, bei denen wir ein paar Leuten in den Schädel schießen.


Warum gibt es Amokläufer? Deshalb.
Und, werdet ihr auch dazu gehören?
 
Also ich finde zu sagen, Amokläufe kommen hauptsächlich von Shootern finde ich nicht richtig. Wenn man Reportagen darüber sieht, wird oft gesagt das die Amokläufer Außenseiter waren, gemobbt wurden etc. Ich finde es persönlich einfach schlimm, das Leute so weit runtergemacht werden, dass sie "keinen Ausweg" mehr sehen da sie sich alleine gelassen fühlen, sich nicht trauen fremde Hilfe zu holen z.B. Letzten Endes ist es u.a. die schuld der Gesellschaft, dass es soweit kommen konnte. Klar, die Shooter spielen einen Auslöser, aber ich finde nicht den Hauptauslöser.
 
Trotzdem töten sie die Gefühle in uns ab, weil man sich bald an Blut und Gewalt gewöhnt und daran nichts besonderes mehr sieht.

Wie kommt es so weit dass wir andere Menschen psychisch so beeinträchtigen können, dass sie sich allein gelassen etwas antun?
Weil wir langsam alle gefühlstot werden?
 
Du bist ja noch recht jung, von daher unterstelle ich dir einfach mal keine fundierten Kenntnisse in Sachen Psychologie zu haben.

Da drängt sich doch die Frage auf, wieso du hier solche wilden Behauptungen aufstellst? Die wissenschaftliche Welt ist sich da nämlich nicht so einig...
 
Richtig ist bzgl des Zusammenhangs von Amokläufen und Ego-Shootern: es kommt drauf an. Also, klare, allgemein gültige Zusammenhänge konnten die Psychologen wohl nicht feststellen. Allerdings gibt es Dispositionen, die wohl kritisch sind, wenn da "oben drauf" noch exzessiv mit einem krassen Ego-Shooter gespielt wird.
 
Ich muss oft nachdenken und versuche, für alles eine Erklärung zu finden...

Und Gewalt kann ja nicht gut für den Geist sein, was in den Hirnen der Dead Space-Hersteller abgeht, wage ich mir gar nicht vorzustellen.

Das kommt alles nicht von irgendwoher.
Da fliegt jemand hin und wir lachen.
Und irgendwann lachen wir alle wenn jemand sich den Arm bricht.
Und dann lachen wir wenn er die Treppen runterfliegt.
Und dann lachen wir wenn er einen schweren Autounfall hat.
 
Ich selbst spiele schon seit Jahren Shooter, und habe auch Dead Space für mein iPad gekauft, das Spiel legt es ja drauf an, dass man sich erschreckt und schokiert ist. Ich finde alleine der Fakt dass wir uns von einem Spiel so 'gruseln' lassen zeigt doch eher, dass wir eben nicht abgestumpft sind. Keiner von uns würde unberührt an einer Leiche oder schwerstverletzten Person unberührt vorbeilaufen nur weil er/sie ein Spiel gespielt hat.
Ich halte deine Stellungname für sehr überspitzt dargestellt, es gibt so viele Faktoren wieso manche Menschen einen Amoklauf planen und, zum Glück, nochweniger die dies auch in die Tat umsetzen.
schaut man sich an, wie viele Menschen solche Spiele spielen und wie klein der Prozentsatz ist an den spielenden Personen, die tatsächlich Gewalt nach außen tragen, ist dies nur ein verschwindend geringer Anteil.

Meiner Meinung nach sollte man bevor man Spiele verteufelt die Nachrichten mal genauer ansehen, was dort alles gezeigt wird, nur damit die Einschaltquoten steigen ist erschreckend! Das sind echte Leichen und Bilder die man auch nicht zeigen müsste. Desweiteren tauchen in vielen Filmen viel blutrüntigere Szenen auf als in vielen noch so 'schlimmen' Spielen.

Nichts desto trotz halte ich natürlich Jugendschutz für wichtig. Ich finde nur die Bevormundung von erwachsenen Personen durch die Regierung für mehr als fragwürdig.
 
(...)
Das kommt alles nicht von irgendwoher.
Da fliegt jemand hin und wir lachen.
Und irgendwann lachen wir alle wenn jemand sich den Arm bricht.
Und dann lachen wir wenn er die Treppen runterfliegt.
Und dann lachen wir wenn er einen schweren Autounfall hat.

Nachtrag: Das finde ich aber eine harte Steigerung! Ich für meinen Teil kenne niemanden der über einen Autounfall lacht 0.o
 
Ja, langsam verlieren sich doch alle Tabus. Es werden Dinge gezeigt, die eigentlich nie jemand sehen wollte.

Nehmen wir als Beispiel doch mal Saw. Zugegebenermaßen habe ich mir da den einen oder anderen Teil, mehr oder weniger legal, angeschaut.

Ich muss sagen, so viel Brechreiz und Ekel hab ich vorher noch nie empfunden. Und entsetzlicherweise hat sich der gelegt, inzwischen konnte ich mir Saw 3 ohne Pausen zum Entspannen ansehen.
Verhermt?
 
Ich für meinen Teil kenne niemanden der über einen Autounfall lacht 0.o

Ich gehe zur Schule, und ich kann nicht sagen, was in den Köpfen der lieben Mitschüler so abgeht, aber da gibt es einige Geschichten, wo man nur den Kopf schütteln kann.
Und ja, das da oben ist ein Beispiel. Und das ist keine Hauptschule (nichts gegen die Hauptschule) voller proletuiter Gestalten, sondern ein Snobgymnasium in Wien - Döbling.
 
Da stellt sich mir die Frage wieso du dir den afilm dann ansiehst?
Wenn du die Afilme schon2x gesehen hast ist es klar dass der Schrecken zurückgeht, oder erschreckst du dich bei einem Horrorfilm nach dem 10. immernoch? Aber du bist dann noch lange nicht abgehärtet gegen echte Gewalt und grauenvolle Bilder.

Wenn es so einfach währe Menschen den Grauen vor dem Töten zu nehmen, hätten sich das viele schon zu nutzen gemacht, zum Glück ist es nicht so.
 
Interesse ist es, weil man ja einfach wissen will, was dahinter steckt.
Während ich bei Teil 1 noch etwas Zähneklappern hatte, bei Teil zwei dann doch größeres Ekel, musste ich bei Teil 3 nicht mehr wegschauen, irgendwie hab ich nichts mehr empfunden, als sie ihm die Beine verdreht haben...
Und Teil 4 war dann irgendwie Keim Problem mehr.
Den Rest will ich gar nicht mehr sehen, ich hab Angst davor, keine Angst mehr zu haben.
 
Es ist wohl weniger Abhärtung gegen die Gewalt an sich, sondern eher, das du ja schon ähnliches in den vorherigen Spielen gesehen hast und nun nicht mehr überrascht wirst davon, das sie ihm die Beine verdrehen.
Nach Jahren spiele ich grad wieder Fear durch. Ich mags, weil die KI nicht saublöde ist. Mir geht der Horrorfaktor nur auf den Senkel, ich hasse Horror. Die Alienfilme schau ich mir an, weil sie saugute SciFi sind, nicht wegen gruseln, denn auch da gilt, nach dem ersten mal weißt du einfach wann wer durch welchen Schacht gezogen wird. Der Inhalt verändert sich ja nicht.;)
 
Gewalt ist letztlich überall. Und Videospiele wie Dead Space sind da eher zu vernachlässigen, im Free-TV laufen spät Abends Filme wie das von dir genannte Saw oder bereits in den Nachrichten wird von Brutalität ungeschminkt gezeigt.

Und die Formel "Killerspieler" = Amokläufer ist populistischer Wahnwitz hoch drei, weil hier eine sehr komplexe Thematik auf einen einzelnen absolut unbedeutenden Faktor heruntergeschraubt wird, um ein künstliches Feindbild in der Bevölkerung zu schaffen. Zudem ist der Begriff "Killerspiel" absoluter Nonsens, denn in keinem Spiel, das ich kenne, findet das "Töten zum Selbstzweck" statt. In der Berichterstattung werden gerne Szenen von GTA San Andreas gezeit, in denen der Protagonist mit einer Kettensäge Passanten abschlachtet, dabei aber verschwiegen wird, dass es sich um die US-Version handelt, die in Deutschland nicht erhältlich ist.

Amokläufer hingegen haben eine hochkomplexe Hintergrundgeschichte, die meist vom sozialen Umfeld geprägt ist. Dazu zählen u.a. Stabilität der Familie, Mobbing in der Schule oder andere Faktoren. Ich habe mal über einen Fall an meiner alten Schule einen kleinen Text verfasst:

Mobbing. Keine andere Form der Gewalt ist so präsent in unserem Hier und Jetzt wie das konsequente Ausschließen anderer vom sozialen Leben. Warum wird man aber gemobbt? Weil man "anders" ist. Weil man "sein Ding" durchziehen und nicht mit dem Strom schwimmen will. Oder weil man anders aussieht.

Letzteres ist auch der Ausgangspunkt für eine Geschichte, die sich vor gut drei Jahren an meiner ehemaligen Schule zugetragen hat. Ich war damals in der zwölften Klasse eines Gymnasiums in einem südbayerischen Ort, eine gut besuchte staatliche Schule mit einer eher zweifelhaften Führungsriege, teilweise extrem nervigen Schülern und einem Spektrum an Lehrern, das zwischen göttlicher Kompetenz und dummdreister Inkompetenz schwankte.

Im November 2007 ging das Gerücht um, ein jüngerer Mitschüler würde einen Amoklauf an der Schule planen. Nur ein Gerücht, natürlich. Von der K12 hat es niemand wirklich ernst genommen. Dann aber im April 2008 kam eine Meldung im Lokalradio: An meinem Gymnasium würde ein Amoklauf stattfinden. WÜRDE. Hat er nie. Eine Ente. Ein Hoax. Nichtsdestotrotz wurde besagter Schüler vom Unterricht suspendiert. Die Medien wurden nicht weiter über die Hintergründe der Tat, die nie stattfand, informiert.

Was aber geschah wirklich? Jener Schüler leidet unter einer genetischen Störung. Dieser Fehler im Code des Lebens führte zu einer unterschiedlichen Verteilung der Pigmente auf der Haut, was man sich etwa so vorstellen kann, als hätte man eine braun-weiß gefleckte Kuh vor sich. Wenn ihr eins und eins zusammenzählt, kommt ihr auf das Schicksal dieses Jungen. Ja, er wurde gemobbt, und dies nicht nur von seinen Klassenkameraden. Er galt an der ganzen Schule als "Freak" und befand sich - warum auch immer - unter permanenter Aufsicht einer Lehrkraft. Als die Gerüchte um den Amoklauf aufkeimten, war ich gerade Mitglied der Schülerzeitung. Natürlich wollten wir die Geschichte thematisieren, verwarfen sie aber zunächst. Als dann die Meldung im Lokalradio kam, wurden wir wieder hellhörig. Doch die Berichterstattung wurde uns untersagt.

Warum? Wir wissen es bis heute nicht, vermuteten aber, dass der Anruf, der die Meldung im Lokalradio auslöste, ein bösartiger Scherz war, den einige Mitschüler durchführten, um jenen Jungen endgültig in sein Verderben laufen zu lassen. Bei den (ehemaligen) Mitgliedern der Schülerzeitung hält sich diese Meinung bis heute - Mobbing bis zur Zerstörung und es wurde vertuscht.

Was uns diese Geschichte über unsere Bildungsideologie lehrt? Man muss wie alle sein, sonst wird man vernichtet. Grausam.

Mein Rat an dich, maxnews: Lass die Finger von solch reißerischen Behauptungen. Kommt nichts Gutes dabei raus.
 
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Richtig, ja... schlimm, das mit Manson. ;-) Da will ich mal nicht sehen, wie die Typen ausflippen, wenn sie von Bands mit Corpsepainting erfahren. :innocent:

Kommt noch:D Denn wer einen Buh-Mann sucht, der findet auch einen. Und da hat das Genre im Allgemeinen ja einiges zu bieten:innocent:
 
Jedenfalls gehört schon ein bisschen mehr dazu die Psychologie eines Amoklaufs und seiner Täter zu beschreiben, als ein paar medienwirksame Schlagworte und Phrasen ("Killerspiele", "People=Shit", "Antichrist-Superstar")
Wen der Gaming-Aspekt des Ganzen interessiert, dem empfehle ich folgende Lektüre auf "gameone.de":

Diskussion zu Modern Warfare 2
und
Playing Columbine
 
Attacke der Hobby-Psychologen...

Ich wage gar nicht, mir auszumalen, was in dem Kopf eines Amokläufers vor sich geht.
 
Ungefähr das selbe, wie in dem von Homer Simpson.

"Mhh - Ballette - tüdüdüdüdüdütüdüdüdü"