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Eingescannte, analoge Bilder verbessern - Software

Jack Sheppard

Jonagold
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Hallo zusammen

Evlt. habt ihr einen Tipp für eine Software, die einem beim Entfernen von Kratzern, Staub usw. sowie beim Schärfen und Entrauschen hilft? Auch das Optimieren der Farben wäre schön, aber kein muss.

Es gibt ja diverse AI/KI-Online-Helfer aber die liefern teilweise sehr "spannende" Ergebnisse insbesondere bei Personen.

Ich könnte die Korrekturen auch in Affinity machen, aber leider dauert dies bei ca. 1'000 Bildern einfach zu lange.

Habt ihr hier einen Tipp?

Besten Dank.
Jack
 

Mountainlover

Morgenduft
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Der wohl einfachste Weg wäre gewesen, diese mit einem Gerät einzuscannen, welches eine Staub- und Kratzerentfernung dabei kennt. Auch für die "korrekte" Darstellung der Farben nach der Umwandlung der Negative ist es von Vorteil, bereits beim Scannen bestimmte Einstellungen vorzunehmen (z.B. bei Vuescan oder Silverfast), wenn du danach spezielle Software für die Negativumwandlung einsetzen möchtest.

Leider kenne ich für deine Probleme nur einen Workflow, der Lightroom und Photoshop voraussetzt. (Allenfalls könntest du die Umwandlung der Negative aber während der Laufzeit der Demoversion der beiden Programme durchführen).

Zur Umwandlung von Negative benutze ich in Lightroom das Plugin "Negativ Lab Pro", welches aus meiner Sicht sehr gute "natürliche" Farben liefert (wenn die Fotos richtig belichtet, der Film korrekt entwickelt und der Ausgangsscan gemäss den Empfehlungen ausgeführt wurden!). Lightroom bietet in der neuesten Version auch eine gute Rauschentfernung. Zu beachten gilt, dass analoge Fotografien auch durch ihre körnige "Anmutung" ihren Reiz haben. Es stellt sich also die Frage, wie weit man da jedes Rauschen/jede Körnung entfernen soll. Zur automatischen Staub- und Kratzerentfernung kannst du anschliessend die Bilder noch in Photoshop durch das Plugin "SRDx" jagen und am Schluss dort auch noch nachschärfen (Dabei verstärkst du jedoch auch die "Körnung" des Films, also auch hier überlegen, wieviel davon sinnvoll ist. Ich finde es ok, dass analoge Bilder "weicher" daherkommen).

Auch mein hier geschilderter Workflow ist für tausend Negative mit beträchtlichem zeitlichem und finanziellen Aufwand verbunden. Natürlich wirst du günstigere, manuelle Lösungen finden (deine Anforderungen sollten eigentlich in Affinity umsetzbar sein), aber da lässt dann halt wohl wie in deinem Ausgangspost erwähnt die Qualität und/oder der Aufwand zu wünschen übrig.
 
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DF0

Neuer Berner Rosenapfel
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Hi! Was für Material liegt denn vor (Papierabzüge, Negative, Dias etc)? Je nach Medium gibt es unterschiedliche Dinge zu beachten.

Papierabzüge passen meist farblich schon. Da würde ich alle Scaneinstellungen auf neutral belassen.

Für Negative gibt es je nach Sorte Farbprofile für die Umwandlung (Fotonegativ ist ja nicht einfach invertiert, sondern da gibt es maskierte Farben). Die Sorte ist am Rand des Negativs vermerkt. Hat man das passende Profil, sehen die Scans einigermaßen passend aus.
Staub und Kratzer können mittels Infrarot-Filterung, sofern der Scanner dies unterstützt, nur bei Negativen einigermaßen entfernt werden. Ich hab allerdings die Erfahrung gemacht, dass dies doch oft unschöne Artefakte hinterlässt. Also wäre es hier auch ideal, schon bei der Digitalisierung so rein wie möglich zu scannen, so dass gar kein Staub nachträglich entfernt werden muss.

Dias lassen sich nur vor dem Scan entstauben oder eben nachträglich per Maus die Störungen wegstempeln. Dafür hast auf hier kaum Probleme mit den Farben und dem Kontrast, solange der Scanner neutral arbeitet.

Entrauschen oder nachschärfen würde ich immer sein lassen. Es ist ja dann oft nur subjektive Schärfe, sieht beim näheren hinsehen eher so mäh aus. Genau wie Kornglättung. Es ist halt Analogmaterial. Wenn Dein Scan gut die Körnung beschreiben kann, hast Du das Optimum aus dem Bild herausgeholt. Dann wirkt es auch fein beim betrachten - es sei denn, wir reden hier von Minox 8 x 11 Fotos.
 

Mountainlover

Morgenduft
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Für Negative gibt es je nach Sorte Farbprofile für die Umwandlung (Fotonegativ ist ja nicht einfach invertiert, sondern da gibt es maskierte Farben). Die Sorte ist am Rand des Negativs vermerkt. Hat man das passende Profil, sehen die Scans einigermaßen passend aus.
Hi! Was für Material liegt denn vor (Papierabzüge, Negative, Dias etc)? Je nach Medium gibt es unterschiedliche Dinge zu beachten.

Kannst du noch etwas genauere Angaben zu diesen Farbprofilen machen? Und in welchem Programm setzt du diese ein? Ich kenne dieses Vorgehen eigentlich nur beim "umgekehrten Prozess", also wenn man komplett digital aufgenommenen Bildern einen "analogen Look" verpassen will. Das Problem bei den Fimnegativen ist ja vor allem das Entfernen der Orangemaske ohne dass ein Farbstich zurückbleibt.


Entrauschen oder nachschärfen würde ich immer sein lassen.
Sehe ich etwas differenzierter. Wie du danach noch bemerkt hast, kommt es aus meiner Sicht auf die Negativgrösse drauf an. Meine 4x5' Negative kann ich ordentlich schärfen, die Details darauf sehen danach fantastisch aus. Bei Kleinfimnegativen (36x24mm) wäre ich auch vorsichtig mit dem Schärferegler...
 
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DF0

Neuer Berner Rosenapfel
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Ich nutze SilverFast 9 SE für meinen CanoScan 9000F. Dort kannst Du, wenn Negative auf die Durchlichteinheit kommen, erst den Hersteller wählen (von Kodak, Ilford, Ferrania, AGFA, Fuji ist genug on board), und dann wählst Du die jeweilige Sorte:

Bildschirmfoto 2023-08-26 um 16.09.10.png

Und zum nachschärfen: Ja klar, ich geh grad von meiner Präferenz aus. Ich will immer möglichst das Original naturgetreu erhalten. Das Korn will ich erhalten und dann gehen auch die Kleinstbildnegative ohne Glättung in die Mediathek, wenns auch wie Kartoffeldruck aussieht. Und zur Restauration halte ich es so, dass kleinere Schrammen am Bild zur Geschichte des Materials gehören. Solange es nicht über 30% des Bildes überdeckt, ist es für mich okay. Auch bei Schallplatten entknister ich niemals Aufnahmen, wenn ich diese digitalisiere. Höchstens behandle ich stark verunreinigte Platten mit Holzleim und digitalisiere sie sauber.

Mit meiner Methode fahre ich für mich gut. Wenn ich durch die Bilder und Schmalfilme auf dem iPad blättere, wirken Scans vom Kleinbild-Negativ unfassbar fein und geben noch beim reinzoomen feine Strukturen von Tapeten wieder, wo manche Digicam der Nuller Jahre schon lange die Grätsche machte. Von den Farben ganz zu schweigen.
 

Jack Sheppard

Jonagold
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Besten Dank für eure Antworten. Wir haben die Fotos nur als Abzüge, also in Papierform, vorliegen. Es ist ein Epson-Flachbettscanner vorhanden und wir wollten die Fotos einscannen. Die Epson-Software bietet hier bei den Farben und Kratzern gewisse Abhilfe, aber nicht in allen Fällen. Scharfe, analoge Bilder werden gut. Wir sind immer noch etwas am Testen, also werden die Fotos erst noch digitalisiert. Von daher können wir unseren Workflow durchaus noch anpassen.

Probleme bestehen bei Fotos die schon älter sind, also ab 1920. Die haben teils Schäden in Form von Kratzern usw. Sie sind leider auch leicht unscharf, was sich subjektiv durch das scannen noch verschlimmert. Bei der Schärfe haben wir durchaus Online-Tools gefunden, die weiterhelfen, aber die Gesichter werden verunstaltet.

Wir hofften auf ein "professionelles" Programm, welches hier bei der Nachbearbeitung hilft.
 

DF0

Neuer Berner Rosenapfel
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Sie sind leider auch leicht unscharf, was sich subjektiv durch das scannen noch verschlimmert. Bei der Schärfe haben wir durchaus Online-Tools gefunden, die weiterhelfen, aber die Gesichter werden verunstaltet.
Wenn der Scan möglichst hochauflösend erfolgt und die Bilder wirklich plan aufliegen, sollten die Bilder zumindest objektiv gesehen kaum unschärfer werden. Aber von vornherein unscharfe Bilder werden nicht ohne Artefakte scharf gezaubert werden können. Das wäre bestenfalls möglich, wenn es sich um Filmsequenzen handeln würde und die spatialen Bildinformationen genutzt werden können. Daraus könnten je nach Motiv noch plausible Details generiert werden. Mir ist da nichts bekannt, was eben nicht diese Verunstaltungen verursachen würde.

Tut mir leid, aber da sind die Grenzen des machbaren.
 

Promis

Seidenapfel
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Ich habe ähnliche Voraussetzungen, wie du, gehabt. Papierbilder verschiedenster Art, verschiedensten Alters und unterschiedlicher Qualität. Um Kratzer oder Staub zu entfernen, kann dir bei Papierfotos auch die beste Software nur unzureichende Verbesserungen der Kratzer anbieten. Bei Negativen und Dias, den richtigen Scanner und Software vorausgesetzt, erfolgt die Staub- und Kratzerentfernung mit Hilfe der Infrarot-Einheit.

Bei Papierbildern wird dir nichts anderes übrig bleiben, als händisch einzugreifen und mittels eines Programms die Kratzer und den Staub zu entfernen.

Ich arbeite folgendermaßen:
Scanner: Epson V600 Photo
Scannersoftware: SilverFast 9 SE
Bildbearbeitung: Pixelmator Pro
Schärfung und Denoise: Topaz Photo AI

Aufwand pro Bild ca. 30 Minuten. Eine gute Beschäftigung für die Wintermonate! :p

Bild: Beispiel eines Automaten-Passfotos

Tom_Vergleich_Pass.jpg
 
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Mountainlover

Morgenduft
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Ich nutze SilverFast 9 SE für meinen CanoScan 9000F. Dort kannst Du, wenn Negative auf die Durchlichteinheit kommen, erst den Hersteller wählen (von Kodak, Ilford, Ferrania, AGFA, Fuji ist genug on board), und dann wählst Du die jeweilige Sorte:

Und zum nachschärfen: Ja klar, ich geh grad von meiner Präferenz aus. Ich will immer möglichst das Original naturgetreu erhalten. Das Korn will ich erhalten und dann gehen auch die Kleinstbildnegative ohne Glättung in die Mediathek, wenns auch wie Kartoffeldruck aussieht. Und zur Restauration halte ich es so, dass kleinere Schrammen am Bild zur Geschichte des Materials gehören. Solange es nicht über 30% des Bildes überdeckt, ist es für mich okay. Auch bei Schallplatten entknister ich niemals Aufnahmen, wenn ich diese digitalisiere. Höchstens behandle ich stark verunreinigte Platten mit Holzleim und digitalisiere sie sauber.

Mit meiner Methode fahre ich für mich gut. Wenn ich durch die Bilder und Schmalfilme auf dem iPad blättere, wirken Scans vom Kleinbild-Negativ unfassbar fein und geben noch beim reinzoomen feine Strukturen von Tapeten wieder, wo manche Digicam der Nuller Jahre schon lange die Grätsche machte. Von den Farben ganz zu schweigen.

Danke für deine Ausführungen. Stimmt, bei den Scanprogrammen kenne ich diese Profile auch. Ich nahm fälschlicherweise an, es seien Profile (Presets für Lightroom) oder so. Ich stimme mit dir überein, dass es ja kaum Sinn macht, Analog zu fotografieren und dann zu versuchen, das Korn irgendwie herauszurechnen. Ich verwende meistens sehr feinkörnigen Film, da passt wie beschrieben für mich jedoch auch etwas nachschärfen dazu. Aber dein Vorgehen zeigt ja schön, dass man da auch sehr unterschiedlich zur Sache gehen kann.

Besten Dank für eure Antworten. Wir haben die Fotos nur als Abzüge, also in Papierform, vorliegen. Es ist ein Epson-Flachbettscanner vorhanden und wir wollten die Fotos einscannen. Die Epson-Software bietet hier bei den Farben und Kratzern gewisse Abhilfe, aber nicht in allen Fällen. Scharfe, analoge Bilder werden gut. Wir sind immer noch etwas am Testen, also werden die Fotos erst noch digitalisiert. Von daher können wir unseren Workflow durchaus noch anpassen.

Probleme bestehen bei Fotos die schon älter sind, also ab 1920. Die haben teils Schäden in Form von Kratzern usw. Sie sind leider auch leicht unscharf, was sich subjektiv durch das scannen noch verschlimmert. Bei der Schärfe haben wir durchaus Online-Tools gefunden, die weiterhelfen, aber die Gesichter werden verunstaltet.

Wir hofften auf ein "professionelles" Programm, welches hier bei der Nachbearbeitung hilft.

Hmmm... ich finde wie DF0 auch, dass beim Scannen nicht all zu viel Schärfe verloren gehen sollte. Was zum Schärfeeindruck beiträgt sind auch der generelle Kontrast und die Mikrokontraste im Bild. Da kann man auch nach dem Scannen noch Korrekturen vornehmen. Das "professionelle" Programm, welches kaum Wünsche offen lässt ist da Photoshop (und sonst findet sich irgend ein Plugin dafür). Das bietet auch ein spezielles Tool zur Verbesserung alter Bilder. Ob es sich lohnt, sich für deine Aufgabe das Programm anzuschaffen und sich darin einzuarbeiten um alte unscharfe Bilder auf heutige Sehgewohnheiten zu trimmen musst du entscheiden. Mit der Demoversion kannst du dies ja mal ausprobieren. Affinity bietet wahrscheinlich auch das Meiste, was du brauchst. Auf "Knopfdruck" wird es aber kaum eine Lösung geben, welches dir für alle Bilder befriedigende Resultate liefert.

Aufwand pro Bild ca. 30 Minuten. Eine gute Beschäftigung für die Wintermonate! :p

👍😀
 
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