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Gemeinsam mit seinem Kollaborationspartner Liquidmetal Technologies hat der US-Konzern Apple ein neues Patent für einen verbesserten Produktionsprozess von Liquidmetal erhalten. Das glasähnliche Metall bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich und gilt seit Längerem als Material der Zukunft für iPhone und iPad. War die Produktion bisher noch teuer und aufwendig, könnte das in der Schutzschrift verankerte Fertigungsverfahren schon bald massentauglich sein – der Startschuss für ein neues Apple-Produkt?[PRBREAK][/PRBREAK]
Am Dienstag hat das US-amerikanische Patent- und Markenrechtsamt dem Unternehmen Crucible Intellectual Property einen womöglich entscheidenden Patentantrag bewilligt: Das unter der Kennnummer 8,485,245 eingetragene Patent beschreibt einen optimierten Fertigungsprozess für Liquidmetal. Crucible Intellectual Property ist ein gemeinsames Tochterunternehmen von Apple und Liquidmetal Technologies, das beide Firmen im Jahr 2010 vor dem Hintergrund einer engen Zusammenarbeit zur weiteren Erprobung des Materials gegründet hatten.
Bislang galt der Fertigungsprozess von Liquidmetal noch als überaus teuer und aufwendig, sodass Apple das glasähnliche Material nur für die bekannte Nadel zum Öffnen des SIM-Kartenslots im iPhone verwendete. Bei Liquidmetal (dt.: Flüssigmetall) handelt es sich um ein gleichermaßen robustes und elastisches Metall mit glasähnlichen Eigenschaften. So ist Liquidmetal nicht nur widerstandsfähig (1,5 mal härter als Edelstahl und 2,5 mal härter als Titan), sondern dank der speziellen Form der Legierung auch formbar wie herkömmliche Kunststoffe.
Das nun bewilligte Patent könnte dem Material womöglich zur Massentauglichkeit verhelfen. Aus der nun veröffentlichten Schutzschrift geht hervor, wie ein solcher "Umformungsprozess amorpher Legierungen" in stark verbesserte Form erfolgen kann. Es beschreibt, wie geschmolzenes BMG (metallisches Massivglas) kontinuierlich in ein Bad aus geschmolzenem Zinn gegossen und darin zu einer festen Platte geformt wird. Die Dicke der Platte wird durch die Geschwindigkeit bestimmt, mit der das abkühlende Massivglas aus der Wanne abgezogen wird. Je nach Handhabung können so robuste und flexible Liquidmetal-Formen entstehen, die eine Dicke von 0,1 bis 25 Millimeter erreichen können. Theoretisch ließen sich mithilfe der patentierten Fertigungstechnik rund 6.000 Kilometer des Materials bei einer Maschinenlaufzeit von zehn bis 15 Jahren produzieren, heißt es darin. Das jetzt erhaltene Patent folgt damit einen früheren Antrag aus dem Februar dieses Jahres, in dem Apple eine ebenfalls leicht verbesserte Verarbeitungsmethode schützen ließ.
Was für den Endverbraucher auf den ersten Blick unwichtig erscheinen mag, könnte dennoch schon in naher Zukunft von Bedeutung sein. Apple führt in der Schutzschrift nämlich mögliche Einsatzfelder des Materials auf. Vor allem die Verwendung von Liquidmetal für "Elektronische Geräte" sei den Angaben nach "wertvoll". Der Hersteller von iPhone und iPad führt indirekt nicht nur seine Smartphones und Tablets als künftige Adressaten für den Einsatz auf, sondern erwähnt explizit auch die Bedeutung des Metalls für neuartige Geräte wie einer vollelektronischen Uhr bzw. Smartwatch.
Dass Apple intern bereits seit Monaten an einem solchen Projekt arbeitet, zeigte sich nicht zuletzt daran, dass das kalifornische Unternehmen zahlreiche neue Mitarbeiter engagierte. Zudem ließ sich Apple auch den Markennamen "iWatch" in gleich mehreren Ländern schützen. Sogenannte "wearable Devices", speziell in Form elektronischer Armbanduhren, werden als der nächste große Markt im konsumorientierten Technologiebereich gesehen. Daher ist wenig verwunderlich, dass auch die Konkurrenz um Samsung, Google und Microsoft dem Vernehmen nach an eigenen Produkten in dieser Richtung arbeitet.
Mit Blick auf das kürzlich zugesprochene Patent könnte sich Apple in diesem Segment allerdings einen entscheidenden Vorteil verschafft haben. Denn durch den im Jahr 2010 geschlossenen Vertrag mit Liquidmetal Technologies und die gemeinsame Kollaborationsfirma Crucible Intellectual Property hat sich der Apfelkonzern die Exklusivrechte für Entwicklung und Verkauf des Materials gesichert. War die Partnerschaft zunächst auf zwei Jahre beschränkt, verlängerten beide Unternehmen ihre Kollaboration erst im vergangenen Jahr um zwei weitere Jahre. (via)
Am Dienstag hat das US-amerikanische Patent- und Markenrechtsamt dem Unternehmen Crucible Intellectual Property einen womöglich entscheidenden Patentantrag bewilligt: Das unter der Kennnummer 8,485,245 eingetragene Patent beschreibt einen optimierten Fertigungsprozess für Liquidmetal. Crucible Intellectual Property ist ein gemeinsames Tochterunternehmen von Apple und Liquidmetal Technologies, das beide Firmen im Jahr 2010 vor dem Hintergrund einer engen Zusammenarbeit zur weiteren Erprobung des Materials gegründet hatten.
Bislang galt der Fertigungsprozess von Liquidmetal noch als überaus teuer und aufwendig, sodass Apple das glasähnliche Material nur für die bekannte Nadel zum Öffnen des SIM-Kartenslots im iPhone verwendete. Bei Liquidmetal (dt.: Flüssigmetall) handelt es sich um ein gleichermaßen robustes und elastisches Metall mit glasähnlichen Eigenschaften. So ist Liquidmetal nicht nur widerstandsfähig (1,5 mal härter als Edelstahl und 2,5 mal härter als Titan), sondern dank der speziellen Form der Legierung auch formbar wie herkömmliche Kunststoffe.
Das nun bewilligte Patent könnte dem Material womöglich zur Massentauglichkeit verhelfen. Aus der nun veröffentlichten Schutzschrift geht hervor, wie ein solcher "Umformungsprozess amorpher Legierungen" in stark verbesserte Form erfolgen kann. Es beschreibt, wie geschmolzenes BMG (metallisches Massivglas) kontinuierlich in ein Bad aus geschmolzenem Zinn gegossen und darin zu einer festen Platte geformt wird. Die Dicke der Platte wird durch die Geschwindigkeit bestimmt, mit der das abkühlende Massivglas aus der Wanne abgezogen wird. Je nach Handhabung können so robuste und flexible Liquidmetal-Formen entstehen, die eine Dicke von 0,1 bis 25 Millimeter erreichen können. Theoretisch ließen sich mithilfe der patentierten Fertigungstechnik rund 6.000 Kilometer des Materials bei einer Maschinenlaufzeit von zehn bis 15 Jahren produzieren, heißt es darin. Das jetzt erhaltene Patent folgt damit einen früheren Antrag aus dem Februar dieses Jahres, in dem Apple eine ebenfalls leicht verbesserte Verarbeitungsmethode schützen ließ.
Was für den Endverbraucher auf den ersten Blick unwichtig erscheinen mag, könnte dennoch schon in naher Zukunft von Bedeutung sein. Apple führt in der Schutzschrift nämlich mögliche Einsatzfelder des Materials auf. Vor allem die Verwendung von Liquidmetal für "Elektronische Geräte" sei den Angaben nach "wertvoll". Der Hersteller von iPhone und iPad führt indirekt nicht nur seine Smartphones und Tablets als künftige Adressaten für den Einsatz auf, sondern erwähnt explizit auch die Bedeutung des Metalls für neuartige Geräte wie einer vollelektronischen Uhr bzw. Smartwatch.
Dass Apple intern bereits seit Monaten an einem solchen Projekt arbeitet, zeigte sich nicht zuletzt daran, dass das kalifornische Unternehmen zahlreiche neue Mitarbeiter engagierte. Zudem ließ sich Apple auch den Markennamen "iWatch" in gleich mehreren Ländern schützen. Sogenannte "wearable Devices", speziell in Form elektronischer Armbanduhren, werden als der nächste große Markt im konsumorientierten Technologiebereich gesehen. Daher ist wenig verwunderlich, dass auch die Konkurrenz um Samsung, Google und Microsoft dem Vernehmen nach an eigenen Produkten in dieser Richtung arbeitet.
Mit Blick auf das kürzlich zugesprochene Patent könnte sich Apple in diesem Segment allerdings einen entscheidenden Vorteil verschafft haben. Denn durch den im Jahr 2010 geschlossenen Vertrag mit Liquidmetal Technologies und die gemeinsame Kollaborationsfirma Crucible Intellectual Property hat sich der Apfelkonzern die Exklusivrechte für Entwicklung und Verkauf des Materials gesichert. War die Partnerschaft zunächst auf zwei Jahre beschränkt, verlängerten beide Unternehmen ihre Kollaboration erst im vergangenen Jahr um zwei weitere Jahre. (via)
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