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Mehrwertsteuer geschenkt bei Media Markt Deutschland

Mitglied 105235

Gast
Ich traue diesen großen Elektro Ketten nicht über den Weg. Bei unserem ortsansässigen Expert fühlt man sich an der Kasse übers Ohr gehauen, wenn man auch nur ein Päckchen Batterien kauft.
Beste Beschreibung zu Expert, ja. In unserem hier ist es auch so. Teilweise 4 Jahre alte iPads zur damaligen UVP und ähnliche Späße. Da ich mich nur mit Apple Produkten einigermaßen auskenne, fällt es da halt auf. Wird aber bei anderen Marken nicht anders sein.
Expert ist auch die Apotheke unter den Elektroketten.
 

YoshuaThree

Jakob Lebel
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Ach kommt Leute ihr stellt Euch aber auch an... ihr kauft und bestellt doch nicht das erste mal in Eurem Leben im Internet... oder?

Wie immer gilt bei solchen Angeboten - wie an Prime Days, Black Friday oder sonstigen Schlussverkäufen.... Preise vergleichen und entweder dankend ablehnen oder doch ein Schnäppchen entdecken...

War schon immer so - wird auch in diesem Fall sein. Die MediaMarkt Leute jetzt irgendwie da an den Karren fahren .... Leute echt.
 
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ChrisW90

Linsenhofener Sämling
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Hab dort auch AirPods Pro für 177€ gekauft, das ist wirklich kein schlechter Deal ..
 
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YoshuaThree

Jakob Lebel
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Mal generell eine Frage - wie kommen die auf einen Nachlass von 13,79% effektiv?

Auf der Online Seite vom Media Markt steht als Überschrift „16% MwSt geschenkt“. Oder wir schenken ihnen die MwSt und so weiter.

Einkaufspreis vor Steuer
100€

MwSt 16%
16€

Verkaufspreis
116€

Wenn ich jetzt meinem Kunden sagen würde - ich schenke ihnen die MwSt - dann bedeutet das für mich, die 16€ .... also bekommt der Kunde die Ware für 100€.

Wie zum Henker kommen die Damen und Herren auf 13,79% Nachlass nur?
 

doc_holleday

Roter Herbstkalvill
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16€ sind 13,8 % von 116€. Quasi rückwärts gerechnet als Rabatt.
 
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YoshuaThree

Jakob Lebel
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16€ sind 13,8 % von 116€. Quasi rückwärts gerechnet als Rabatt.

Ok fast verstanden.
Fast ;)

Wieso geht am Taschenrechner
Bruttopreis - 13.79%
Bruttopreis / 1,16

Wieso ist das aber falsch am Ende
Bruttopreis - 16%

Im Endeffekt wo zum Henker ist der Unterschied zwischen
Brutto VK / 1,16
und
Brutto VK - 16%

/ 1,16 führt zum richtigen netto EK ... aber einfach - 16% am Rechner nicht. Witziger Weise geht + 16% korrekt...

Ich steh da gerade echt auf dem Schlauch.
Mathematiker hier ?

:)
 

YoshuaThree

Jakob Lebel
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Au man ich hab es :))))

Von 100€ 16% aufschlagen ist natürlich was anderes als von 116€ dann 16% abziehen. Die 116€ sind ja größerer Betrag und da sind 16% dann viel mehr Euro...

Also manchmal steht man echt auf dem Schlauch xD
 
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Benutzer 239155

Gast
Einkaufspreis vor Steuer
100€

MwSt 16%
16€

Verkaufspreis
116€
In Deinem Beispiel verkauft der Händler ohne Gewinn und deckt damit noch nicht einmal seine Kosten. Der Einkaufspreis liegt vielleicht bei 80 Euro. Der Nettopreis bei 100 Euro und der Verkaufspreis (= Bruttopreis) bei 116 Euro.

Die Basis (also 100 %( ist immer der Nettopreis.

Also Nettopreis * 16 % / 100 % = Mehrwertsteuer
Nettopreis + Mehrwertsteuer = Bruttopreis (=Verkaufspreis = 116 %)

Rückwärts:
Bruttopreis / 116 % * 100 % = Nettopreis


Nimmt man den Bruttopreis als Basis für 100 % bleibt bei herausrechnen der Mehrwertsteuer nur eine Ersparnis von 13,79 %
100 % / 116 Euro * 100 % = 86,21 %
100 % - 86,21 % = 13,79 %

Deshalb bedeutet die Mehrwertsteuersenkung von 3 Pozenzpunkten für den Endverbraucher eben eine Preissenkung von nur 2,52 %. Beachte den Begriff "Prozentpunkte"!!! Das ist der korrekte Begriff. Wäre die Mehrwertsteuer um 3 % gesenkt worden, wären das nur

19 % / 100 % * 3 % = 0,06 Prozentpunkte gewesen und wir würden 18,94 % Mehrwertsteuer zahlen.
 
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Martin225

Salvatico di Campascio
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Also manchmal steht man echt auf dem Schlauch xD

Kenne ich auch nur zu gut. Ich bestelle manchmal Artikel für die Firma als Geschäftskunde und da interessieren die Buchhaltung nur die Nettopreise. Nettopreis = 100%, inkl. ausweisbarer Umsatzsteuer = 116% (je nachdem welcher Steuersatz draufkommt).

Der normale Privatkunde wie du und ich rechnet jedoch meist so für sich: Endpreis im Geschäft = 100%. Eigentlich ist das aber nicht richtig. Auch hier ist der Endpreis immer 100% + Umsatzsteuer.

Also sagen wir mal ein paar Apple Earpods kosten netto 100€ und brutto 116€ bei Media Markt. Dann hat MM die Aktion mit 16% Umsatzsteuer geschenkt. Also kosten die Earpods 100€ statt 116€, was 100% statt 116% entspricht.

Da es gesetzwidrig wäre, beim Verkauf an den privaten Endkunden keine Umsatzsteuer abzuführen, rechnet MM aus, wieviel Umsatzsteuer fällig wird, wenn die Earpods jetzt nur noch 100€ brutto kosten. Hier werden die 100€, die eben noch 100% netto waren, in der Rechnung für MM als Verkäufer zu 116% inkl. Steuern.

Der typische Denkfehler des privaten Endkunden liegt darin, dass er den Bruttoverkaufspreis des Händlers als 100% nimmt statt Nettopreis + Umsatzsteuer.

So habe ich das verstanden, falls ich falsch liege korrigiert mich bitte.
 
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Benutzer 239155

Gast
Genau!

Der Begriff "Umsatzsteuer" ist der steuerrechtlich korrekte Begriff. In den 70er Jahren wurde die Berechnung der Umsatzsteuer verändert. Seitdem wird nur noch der "Mehrwert" in der Wertschöpfungskette besteuert. Daher der Begriff "Mehrwertsteuer". Der offizielle Begriff "Umsatzsteuer" wurde aber tatsächlich nicht angepasst.

In der Regel sind ja viele Firmen beteiligt, bevor ein Produkt zum Verkauf an den Endverbraucher steht. Jeder schlägt auf seinen Verkaufspreis die komplette Umsatzsteuer drauf, kann aber die beim Einkauf gezahlte Umsatzsteuer gegenrechnen. So zahlt am Ende der Endkunde die gesamte Mehrwertsteuer, die der Händler an das Finanzamt abführt (abzüglich der Umsatzsteuer, die er beim Einkauf gezahlt hat). Über die gesamte Wertschöpfungskette hat das Finanzamt dann die gesamte Steuer bekommen.

Und das diese Steuer für die Buchhaltung nur ein durchlaufender Posten ist, interessieren sie sich dafür nur insofern, als dass sie korrekt ausgewiesen und abgeführt wird.
 
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Mitglied 235800

Gast
Bildschirmfoto 2020-10-24 um 23.23.26.png

Ist das ein richtiges Angebot?
Der ursprüngliche MM-Preis ist seit Wochen unverändert.
 

Martin225

Salvatico di Campascio
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Nimmt man den Bruttopreis als Basis für 100 % bleibt bei herausrechnen der Mehrwertsteuer nur eine Ersparnis von 13,79 %
100 % / 116 Euro * 100 % = 86,21 %
100 % - 86,21 % = 13,79 %

Also am vorherigen Beispiel:

MM verkauft dem Endkunden die Earpods statt für 116€ brutto für 100€ brutto und erzählt ihm, er hätte ihm die 16% Umsatzsteuer geschenkt. Endkunde freut sich, da für ihn ja nur zählt, was er weniger zahlt.

Tatsächlich hat MM den Nettopreis der Earpods von 100€ auf 86,21€ gesenkt, was 13,79% entspricht und nicht 16%, wie er dem Endkunden Glauben macht. Rechne ich jetzt 86,21*1,16=100€ brutto.

Also statt 16% Mehrwertsteuer geschenkt müsste es eigentlich heißen: 13,80% Rabatt.
 

Benutzer 239155

Gast
Wenn MM die EarPods für 100 Euro anstatt 116 Euro verkauft, sind die 100 Euro = 116 %. Die Mehrwertsteuer muss MM trotzdem abführen.

Richtig, der Nettopreis betrug also nicht 100 Euro, sondern 86,21 EUR. Der Gewinn für Mediamarkt hat sich verringert. Aber sie hoffen ja, mehr Kunden in den Laden zu locken und somit durch erhöhten Umsatz den entgangenen Gewinn pro Stück mehr als auszugleichen.

Auch richtig, ein Rabatt von 13,79 % wäre für den Endkunden aufs gleiche hinausgekommen, aber "Mehrwertsteuer geschenkt" klingt halt besser. Reines Marketing!

Apple-Produkte waren laut Website zum großen Teil von der Aktion ausgenommen. Im Grunde ist das nur ein Abverkauf von Altware, was aber für einen persönlich auch in Ordnung sein kann.
 
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Mure77

Golden Noble
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Die 116 Euro sind in dem Fall auch 116%, inklusive der Steuern. Zieht man von den 116% diese 13,79% ab kommt man auch auf 100 Euro.
Ob Mehrwertsteuer geschenkt nun Marketing ist kommt auf den Blickwinkel an. Der Kunde zahlt anstatt 116 Euro 100 Euro.

Rechnet man rückwärts sind es nur 13,79%. Rechnet man so, dass man nur 100 Euro bezahlt hat anstatt 116 Euro dann hat man 16 % Steuern gespart.

Da der Netto VK immer 100% darstellt und hier die jeweilige Steuer drauf kommt wäre die Ersparnis für mich 16% und keine 13,79%.
Ich zahle nur den Netto VK, ohne die Steuern die 16% betragen. Ergo spare ich für mich gesehen den 16% Aufschlag.
 
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Martin225

Salvatico di Campascio
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Da der Netto VK immer 100% darstellt und hier die jeweilige Steuer drauf kommt wäre die Ersparnis für mich 16% und keine 13,79%. Ich zahle nur den Netto VK, ohne die Steuern die 16% betragen. Ergo spare ich für mich gesehen den 16% Aufschlag.

Dem muss ich widersprechen: Du sparst auch als Endkunde keine 16%, sondern eben "nur" 13,79%.

MM macht sich hier ganz geschickt den Umstand zu Nutze, dass der Privatkunde falsch rechnet. Wäre man jetzt ganz pedantisch, könnte man auf die versprochenen 16% bestehen:

100€ - 16% = 84€ netto
84€ x 1,16 = 97,44€ brutto das ist der richtige Preis, wenn du echte 16% Rabatt bekämst.

Die 16€ Rabatt aus dem Beispiel der Earpods für 116€ brutto entsprechen 13,79% und nicht 16% wie beworben. Das Verhältnis bleibt auch so, wenn man ganz andere Zahlen als Grundlage nimmt.

Hintergrund: Auf den Nettopreis wird vom Endkunden immer die Umsatzsteuer / Mehrwertsteuer gezahlt. Tatsächliche Mehrwertsteuersenkungen oder gar 100% Steuererlass, wie MM es bewirbt, darf nur der Staat anordnen und keiner kann die Mehrwertsteuer rabattieren, sie bleibt immer bei ihrem festen Satz, der auf den Nettopreis aufgeschlagen wird.

Solange MM mit "16% MwSt geschenkt" wirbt, ist das schlicht eine Irreführung. Es müsste heißen "13,79% Rabatt".

Ich möchte aber keineswegs die Rabattaktion madig machen, bei Schnäppchen (wenn es denn welche sind) werde ich auch immer gern schwach.
 

Macbeatnik

Golden Noble
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MM macht sich hier ganz geschickt den Umstand zu Nutze, dass der Privatkunde falsch rechnet. Wäre man jetzt ganz pedantisch, könnte man auf die versprochenen 16% bestehen:
Mit welcher Begründung? Das du nicht rechnen kannst, Rechenschwäche ist mit ziemlicher Sicherheit kein Grund mehr zurückzubekommen, als die Mehrwertsteuer, die auf dem Produktpriaterie liegt.
 

Martin225

Salvatico di Campascio
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Mit welcher Begründung? Das du nicht rechnen kannst, Rechenschwäche ist mit ziemlicher Sicherheit kein Grund mehr zurückzubekommen, als die Mehrwertsteuer, die auf dem Produktpriaterie liegt.

Die Begründung ist ganz einfach: Wenn eine Leistung, ein Produkt oder eine Aktion beworben wird, muss dieses auch erbracht werden, alles andere ist Täuschung. MM gaukelt dem Kunden 16% Erlass vor, gibt aber nur 13,79% und behält sich die Differenz ein.

Und von "Mehrwertsteuer zurückbekommen" kann hier keine Rede sein, da dies erstens gar nicht möglich ist und zweitens MM falsch rechnet zu eigenen Gunsten und ganz richtig davon ausgeht, dass der Kunde es meist nicht merkt, weil er den Unterschied zwischen Netto - und Bruttorechnung nicht kennt. Hier wird einfach nur eine ganz normale 13,79% Rabattaktion irreführend als "16% Mehrwertsteuer geschenkt" vermarktet.