'Ich hab' was Neues'-Thread

[markthenerd]

Das habe mal gelesen und ja, diese Schrift konnte ich nach etwas Übung lesen.

Das müsste also ein Buch in Frakturschrift gewesen sein. Jetzt zeig mir mal das ß.

Wenn Du zum Kasten "Schreib- und Lesehilfe" runterscrollst wirst Du feststellen, es gab ein "tz", gut ersichtlich im Wort "Zeichensatz". Ein Doppel-s, also ß war noch nicht bekannt. Hingegen gab es zwei Varianten vom kleinen "s".

Und zur Deutschen Rechtschreibung speziell, scrolle zu "19. Jahrhundert" und Du wirst lesen, "Arbeit giebt Brod".

Wer weiss, vielleicht hält ja in Bälde das mittlerweile inflatorisch missbrauchte Amerikanisch / Englische Eigentums ' im Duden Einzug.

 

[Mrs. Peggy]

Das sind Details, zu denen ich keine Aussagen treffen kann, allein schon, weil ich da noch Kind war und mir sowas kaum im Gedächtnis hängen geblieben ist. Dennoch habe ich es so gelernt und ich bleibe auch dabei. Wem's mißfällt, muß halt weiter scrollen.

 

[ottomane]

Ich sehe die Rechtschreibreform auch nicht durchweg positiv. Allerdings hat sie insbesondere im Punkt "ß" eine sehr begrüßenswerte Regel ins System gebracht. Und einfache Regeln gefallen mir besser als auswendig zu lernende Schreibweisen.

 

[Mrs. Peggy]

Was einem aber über 12 Jahre eingepaukt wurde, kann man nicht mehr ablegen, ich zumindest nicht.

 

[Benutzer 176034]

Sehe ich ähnlich, @Mrs. Peggy. Unsere Generation hat Schreiben gelernt, wie es seinerzeit richtig war, hat sogar noch "Karnickelfangschläge" kassiert und heute zählt einiges davon nicht mehr, weil die Rechtschreibreform vieles "vereinfacht" hat.
Es ist, wie es ist. Deine Beiträge sind jedenfalls sehr gut lesbar und Fehler suche ich bei Dir vergebens.
Niemand ist perfekt.
Ich selber versuche ständig, in Richtung Perfektion zu gelangen aber natürlich gelingt auch mir das nicht...
Gott sei Dank ist kein Mensch perfekt...

 

[markthenerd]

Aber Wikipedia Artikel kannst Du schon noch lesen?

Missfallen wäre nicht treffend. Es gibt deutlich schlimmeres als das Festhalten an eigentlich überholten Gewohnheiten.

Zufällig war in den vergangenen Tagen ein kleiner Artikel in einem Lokalblättchen zum Thema Eszett. Aufgrund rechtlicher Unsicherheit verzichte ich darauf einen Scan hochzuladen. Nur soviel, in der Schweiz war die Situation ambivalent. Auf der Schreibmaschinentastatur hatte es keinen Platz weil der für Französische Sonderzeichen benötigt wurde. Deshalb verschwand es nach und nach, wurde eigentlich aber erst - 2006 vollständig gestrichen.

Ein kleines Bonmot aus dem besagten Artikel. Obwohl das ß nach langen Vokalen korrekt ist, also nicht nach Schuss, wird es kompliziert beim Trinken von Alkohol. In Massen oder in Maßen? Da können Rechtschreibregeln über sich selbst stolpern.

 

[Mrs. Peggy]

Sehe ich ähnlich, @Mrs. Peggy. Unsere Generation hat Schreiben gelernt, wie es seinerzeit richtig war, hat sogar noch "Karnickelfangschläge" kassiert und heute zählt einiges davon nicht mehr, weil die Rechtschreibreform vieles "vereinfacht" hat.
Es ist, wie es ist. Deine Beiträge sind jedenfalls sehr gut lesbar und Fehler suche ich bei Dir vergebens.
Niemand ist perfekt.
Ich selber versuche ständig, in Richtung Perfektion zu gelangen aber natürlich gelingt auch mir das nicht...
Gott sei Dank ist kein Mensch perfekt...

Wenigstens einen Mitstreiter habe ich... *freu*

@markthenerd Tja, wie gesagt: ob alt, überholt oder sonst was.... Du wirst mich wohl nicht von der "ach so schönen, neuen deutschen Rechtschreibreform" überzeugen. Ich liebe mein "ß"!!!

 

[double_d]

Unsere Generation hat Schreiben gelernt, wie es seinerzeit richtig war, hat sogar noch "Karnickelfangschläge" kassiert und heute zählt einiges davon nicht mehr, weil die Rechtschreibreform vieles "vereinfacht" hat.

 

[iDesign]

Ernüchternd blicke ich auf die Anzeigen bei diversen Auktions- und Kleinanzeigenportale und stelle fest: Es ist nicht einfach, ein MacBook Air 11" für einen vernünftigen Preis zu erhalten.

Es muss doch möglich sein, ein MacBook Air aus dem Jahre 2012 (oder neuer) für um die 400 Euro zu bekommen. Gelegentlich findet sich zwar tatsächlich ein solches Angebot. Dann ist das MacBook aber in einem erheblichen Maße beschädigt und hat unverständliche Gebrauchsspuren.

 

[Benutzer 176034]

Ganz so lange ist meine Schulzeit dann doch nicht her, @double_d...
Als ich Schreiben gelernt habe, gab es bereits Farbfotografie.

@iDesign, wenn das Deine Erwartungshaltung war, dass ein Mac Book Air 11" aus 2012 400,00 €urolotten kostet, kann ich nur sagen: "Hut ab!"

 

[iDesign]

Klar. Für ein MacBook Air 11" aus der aktuellen Produktionsserie bezahle ich bei einem Händler rund 800 Euro. Ich genieße das gesetzliche Widerrufsrecht, die gesetzliche Gewährleistung und die Garantieleistungen des Herstellers.

Warum sollte ich deswegen bereit sein, weit mehr als 400 Euro für ein Gerät zu bezahlen, dass bereits gebraucht wurde und über drei Jahre alt ist? Zumal der Kauf bei einem Verbraucher auch noch mit erheblichen Risiken verbunden ist.

 

[RedCloud]

Anhang anzeigen 133519

"Ich habe ... noch Sütterlin gelernt, Marcozingl schreibe ich ... so oft. Zumindest ... Großmutter gestorben ist."
Kann mal jemand den Text vervollständigen bzw. korrigieren?

 

[Mitglied 39040]

Korrektur: das Schluß-s in »allerdings« und »das« ist falsch geschrieben; außerdem ist das nicht Sütterlin, sondern deutsche Kurrentschrift.

Der Text lautet:
Ich habe sogar noch Sütterlin gelernt. Allerdings schreibe ich das nicht so oft. Zumindest seit meine Großmutter gestorben ist.

 

[RedCloud]

Naja, da habe ich immerhin noch die 5%-Hürde ohne nachschlagen geschafft.

 

[Mitglied 39040]

Locker geschafft, Häuptling ( @RedCloud )!
Du bist qualifiziert für ein Probeschnuppern in der Griffelkunst-Abteilung; bei akustischer Überempfindlichkeit bzgl. Schiefertafeln könnten wir alternativ auf Papier, Tusche und Redisfeder umsteigen.

 

[double_d]

Korrektur: das Schluß-s in »allerdings« und »das« ist falsch geschrieben; außerdem ist das nicht Sütterlin, sondern deutsche Kurrentschrift.

Der Text lautet:
Ich habe sogar noch Sütterlin gelernt. Allerdings schreibe ich das nicht so oft. Zumindest seit meine Großmutter gestorben ist.

Absolut korrekte Übersetzung, allerdings möchte ich ebenfalls intervenieren.

Deutsche Kurrentschrift hat geschlossene a, g, q, o
Sütterlin nicht. Ich mag mich zwar nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen gegenüber denjenigen, die es tatsächlich noch in der Schule gelernt haben (hast Du?), aber meine werte Großmutter, die mir das beigebracht hat, bestand immer darauf, dass es Sütterlin sei.

Mit dem Schluß-s ist natürlich richtig. Da gehört ein rundes s hin. Habsch nimmer dran gdenkt.
Aber ich habe ja auch so gut wie ausschließlich mit meiner Oma geschrieben. Die hat da wahrscheinlich auch immer wohlwollend drüber weg geschaut und ist nun auch schon fast 30 Jahre nicht mehr bei uns.
Und bis auf ein paar Geburtstagsgedichte, die ich meinem alten Herrn schreibe (der Nostalgie wegen) schreib ich so gut wie überhaupt kein "Sütterlin*" mehr.

*(Hoffe ja wirklich, dass Du Dich irrst mit der Kurrentschrift )

 

[Mitglied 39040]

Teilweise Zustimmung, @double_d – die geschlossenen Buchstaben wären kurrent-vorschriftsgemäß; aber die Öffnung der Buchstaben vollzog sich praktisch schon vor Sütterlin, aus Gründen der leichteren Federführung und aus bloßen Schreibgewohnheiten heraus.
Sütterlin ist ja offiziell sehr viel steiler und wurde dann tatsächlich kaum so geschrieben (außerhalb der Schönschreib-Übungen).

Ich habe beide Schriften schon in der Schule gelernt und die Großeltern schrieben eine deutsche »Hand« (sie gingen alle vor der Sütterlinphase zur Schule).

 

[double_d]

Ja, da weiß ich auch nicht recht.
Ich muss mal Briefe von meiner Großmutter raussuchen. Die hat natürlich eine sehr viel elegantere und schönere Schrift gehabt als ich. Meins da oben ist dagegen ein Gekrakel.

Aber ich sag mal so: Egal ob Sütterlin (Oma war von 1928 an in der Schule), oder Kurrentschrift. Es bleibt für mich eine besondere Errungenschaft. Und wenn ich Glück habe, will irgendwann eines meiner Kinder auch mal so schreiben.
Bis dahin hab ich mir die s-Regeln auch wieder verinnerlicht und gebe nichts Falsches weiter.

 

[ottomane]

Auf was man hier alles trifft. Toll, dass es Leute gibt, die solche Dinge bewahren.

 

[Balkenende]

Solche alten Sachen muss man bewahren. Meine Großmutter hat mir vor 2 Jahren, als sie 96 wurde, rechtzeitig vor etwaigen Ablebens (noch nicht passiert!) alte Fotobücher und viele Briefe und Postkarten aus der Familie übergeben.

Welche, die ich schon als Kind magisch fand und heute noch mehr.

Briefe und Karten aus dem 2. Weltkrieg. Da haben sich meine Verwandten geschrieben, wer wo im Krieg in den Niederlanden Bombenagriffe der Nazis überlebte, welche Häuser in der Familie zerstört wurden, wer es nicht überlebte, in den Militärdienst gezogen wurde... Wie man sich half ... Und mit der Bitte um schnelle Post, dass es hoffentlich gut ginge ...

Und dann vor allem die Briefe und Bilder bis in die 60er. Urlaube. Aufbau. Technische Errungenschaften.

Und das alles in den alten Schriften. Gänsehaut.