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Wie Apple auch weiterhin den Fiskus umgeht – und dabei England um Millionen bringt

Till Eckert

Kaiser Wilhelm
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Apple und die Finanzämter dieser Welt werden so schnell wohl keine Freunde mehr. Kaum geriet Tim Cooks Auftritt vor dem US-Senat ein wenig in Vergessenheit, weht erneut kritischer Wind – diesmal aus England. Die Financial Times berichtete gestern von massiven Steuer-Einsparungen im Vereinigten Königreich. Der Zeitung zufolge zahlte der iPhone-Hersteller im vergangenen Jahr dort keine Körperschaftssteuer. Und das, obwohl er Milliarden von US-Dollar aus seinen europäischen Aktivitäten zog.[PRBREAK][/PRBREAK]

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Apples Tochtergesellschaften Apple (U.K.), Apple Europe und Apple Retail U.K., machten bis zum September 2012 einen Gewinn von 68 Millionen britischen Pfund – davon wären 23 Prozent als sogenannte Corporation Tax zu entrichten gewesen.

"Nach neusten Erkenntnissen zahlte Apple im letzten Jahr keine Körperschaftssteuer in England. Das unterstreicht die Vorwürfe gegen die US-amerikanischen Technik-Giganten wegen ihrer Steuerangelegenheiten", so die Financial Times. "Aktienbasierte Vergütungen für die Mitarbeiter halfen dabei, die Körperschaftssteuer bis zum September 2012 auszulöschen. Im Vorjahr lag die Steuerquote von den britischen Tochtergesellschaften noch bei 11,4 Millionen britischen Pfund."

Aktienrechte an Mitarbeiter zu vergeben ist völlig legitim – und vor allem steuerlich als absetzbare Betriebsausgaben angesehen. Dieser Nebeneffekt ist allerdings auch erst dann ein rechtlich einwandfreier, wenn sich die Mitarbeiter auch tatsächlich in besagtem Land aufhalten. Bei dieser Menge an Vergütungen ist das aber höchst unwahrscheinlich. Obwohl Apple-Chef Cook bei der Anhörung noch beteuerte, der Konzern zahle alle Steuern, die er schulde, sorgt das – gerade nach dieser Anhörung vor dem amerikanischen Senat – für einen faden Beigeschmack.

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Das kalifornische Unternehmen zog im Jahr 2012 36,3 Milliarden US-Dollar aus dem europäischen Geschäft. Davon wurden 15 Milliarden US-Dollar als Gewinn angegeben. Zusammen mit Asien macht das fast zwei Drittel von Apples Gesamteinnahmen aus. Da kommt die Tochter Apple Sales International, bei der die Gewinne aus Europa landen, gerade recht – die hat ihren Sitz nämlich in Irland. Dort muss das Unternehmen nur 0,05 Prozent der Einnahmen versteuern. Bei einer so geringen Rate fallen die Reingewinne letztlich natürlich umso höher aus.

Der dunkle Schleier der "Steuerspartricks" umhüllt das Unternehmen aus dem – vermutlich sonnigen – Cupertino also auch weiterhin. Ob Apple ihn ablegen kann ist angesichts solcher Meldungen allerdings fraglich.

Via AppleInsider
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Chakobo

Martini
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Ich will so etwas weiß Gott nicht gutheißen, aber jeder halbwegs große Konzern versucht doch mit allen (meist nicht den orthodoxesten) Mitteln das Maximum aus ihren Brutto-Einnahmen zu holen... Apple scheint nunmal ein klasse Sündenbock für die Skrupellosigkeit all dieser Firmen zu sein.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Das versucht nicht nur jeder große Konzern, als Aktiengesellschaft hast du sogar gar keine andere Möglichkeit, weil du Probleme mit deinen Aktionären bekommst wenn du Geld "verschwendest" indem du Steuern zahlst die du hättest umgehen können. Das ist keine Frage des "nett oder böse"-seins, das ist ein rechtliches Problem. Wenn du "anständig" bist und zuviel unnötige Steuern zahlst verklagen dich deine Aktionäre...

Das ganze System ist kaputt, Apple spielt nur nach den geltenden Spielregeln.
 

iStationär

Russet-Nonpareil
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Sowas lernt man in den ersten Semstern an der Uni und jetzt schreien sie alle auf. Elende Heuchler.
 

mad8811

Weißer Winterglockenapfel
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Apple macht ja nichts ungesetzliches. Da gibt es Dinge, die von Ländern ausgehen, die weit verwerflicher sind.
 
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Ich verstehe die Probleme nicht. Ich bin Solo-Selbständiger. Wenn mein Steuerberater mir meine Steuern nicht niedrig rechnet, dann trete ich ihn in den Arsch. Warum sollte das bei einem Konzern anders sein?
Es sind die regierungen, die die Lücken lassen.
 

echo.park

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Apple treibt das eigene Saubermann-Image aber auf die Spitze... damit ist eine solche Meldung einfach nicht in Einklang zu bringen. Genauso verhält es sich mit dem Thema Foxconn.
 

chaos_bond

Jerseymac
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Apple hält sich an Gesetze und warum soll man Steuervorteile nicht nutzen. Der Fiskus macht doch nur Unsinn mit dem Geld und wird für den Euro Rettungsschirm verbraten. Jeder sollte entsprechend handeln damit unsere faulen Politiker wach werden.
 

echo.park

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Der "gesetzliche" Anspruch scheint bei Vielen über dem moralischen Anspruch zu stehen...

// Edit:
Und gleichzeitig wird die Politik als unmoralisch dargestellt, aufgrund von Geldverschwendung. Die ist aber wohl auch rechtens...
 

Cohni

Ananas Reinette
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Seit wann handeln kapitalistische Unternehmen moralisch? Was regiert wohl die Welt? Moral?
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Der "gesetzliche" Anspruch scheint bei Vielen über dem moralischen Anspruch zu stehen...
Den gesetzlichen Anspruch nicht zu erfüllen kostet dich deinen Job, und zieht vielleicht noch Sanktionen nach sich. Hier ist es nunmal an der Politik dieses Problem anzugehen.
 

Mure77

Golden Noble
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Gesetze ändern und dann ist Ende mit solchen Machenschaften. Thema heiß labern bringt nichts, ändert nichts. Von daher müssen die Politiker ran.
 

Apfelrix

Riesenboiken
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Diese Schlupflöcher müssen gestopft werden, sonst wird ein großer Teil der Gesellschaft zugunsten eines Unternehmens um soziale Leistungen, die von Steuergeldern gezahlt werden, gebracht.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Apple stellt sich aber immer als Saubermann dar. Das ist der Punkt. Und viele Schlucken das ohne Wenn und Aber.
Wie definiert sich denn der Saubermann in einem gesetzlichen Konstrukt das es dir gar nicht erlaubt diese Schlupflöcher nicht auszunutzen?
 

Cohni

Ananas Reinette
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Wie definiert sich denn der Saubermann in einem gesetzlichen Konstrukt das es dir gar nicht erlaubt diese Schlupflöcher nicht auszunutzen?

Zumal die größten Vertreter der Saubermänner mittels Lobbyarbeit dafür sorgen, dass gesetzliche Konstrukte vor allem zu ihrem Vorteil so gestaltet werden, dass man innerhalb der Gesetzlichkeit dem wunderbaren Treiben der Geldvermehrung nachgehen kann.

Sorry, aber wer glaubt, dass Apple sauberer als alle anderen Saubermänner ist, den kann ich nur beneiden um eine wundervolle bunte und friedliche Sicht auf die Welt....;).

Die Gesetzgebung ist gefragt...nicht die Saubermänner. Wo es um Milliarden geht, kann man keine Moral erwarten.
 

Chris87

Prinzenapfel
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Apple macht ja nichts ungesetzliches. Da gibt es Dinge, die von Ländern ausgehen, die weit verwerflicher sind.

Hast du die News überhaupt komplett gelesen? Anscheinend ist es ja nicht 100% rechtens, was Apple da macht. Und hier wird das Vorgehen auch noch verteidigt.

Ich zitiere hier nochmal die News:
Aktienrechte an Mitarbeiter zu vergeben ist völlig legitim – und vor allem steuerlich als absetzbare Betriebsausgaben angesehen. Dieser Nebeneffekt ist allerdings auch erst dann ein rechtlich einwandfreier, wenn sich die Mitarbeiter auch tatsächlich in besagtem Land aufhalten. Bei dieser Menge an Vergütungen ist das aber höchst unwahrscheinlich. Obwohl Apple-Chef Cook bei der Anhörung noch beteuerte, der Konzern zahle alle Steuern, die er schulde, sorgt das – gerade nach seiner Anhörung vor dem amerikanischen Senat – für einen faden Beigeschmack.
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Zumal die größten Vertreter der Saubermänner mittels Lobbyarbeit dafür sorgen, dass gesetzliche Konstrukte vor allem zu ihrem Vorteil so gestaltet werden

Wobei Apple, Google, MS und Co lächerlich wenig Geld in Lobbyarbeit stecken verglichen mit anderen Branchen.
 

matti1412

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
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Irgendwann regieren die Firmen die Welt, man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen, Apple war an der Börse so viel wert die 32 größten Banken in der Eurozone zusammen (2011)

Der Trend geht ja da hin dass die Länder alle pleite gehen während hingegen die Firmen immer reicher werden.