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Wir befinden uns zur Zeit ja gerade in Redmond auf der Build-Entwicklerkonferenz von Microsoft und konnten es uns, trotz des Seattle-typischen Herbstwetters (stark bewölkt, mit leichtem bis deutlichem Hang zum Regen), nicht nehmen lassen, natürlich auch den Campus etwas genauer anzusehen. Dabei haben uns netterweise zwei Mitarbeiter - Jamin Spitzer (Senior Director of Platform Strategy) und Dirk Primbs (Manager Device Evangelism) begleitet, und sich die ein oder andere Info über den Konzern und den Campus hier in Redmond entlocken lassen.[PRBREAK][/PRBREAK]
Seit 1986, über 10 Jahre nach der Gründung des Unternehmens in Albuquerque, New Mexico, befindet sich der Microsoft Campus an seiner jetzigen Stelle in Redmond, in der Nähe von Seattle im Bundesstaat Washington. Am Anfang bestand der Campus aus lediglich vier Gebäuden, in deren Mitte sich ein kleiner Teich befindet, der inoffiziell den Namen "Lake Bill" trägt. Wenn man sich das heutige Areal ansieht, ist es fast unvorstellbar, wie klein der Konzern begonnen hat: Aus über 60 Gebäuden, die im Großen und Ganzen chronologisch nach ihrem Bau oder ihrem Erwerb durchnummeriert sind, besteht der heutige Campus, welcher aufgrund seiner Ausmaße wie ein eigener Stadtteil wirkt. Eine der Ausnahmen ist das Building 7, von dem niemand so recht weiß, warum es bis heute nicht gebaut wurde. Unter den Mitarbeitern hat sich mittlerweile eine Art Running Gag zu diesem Gebäude entwickelt. Mit einem "Ich habe jetzt dann ein Meeting im Building 7" verabschiedet man sich gerne mal in den vorverlegten Feierabend.
Generell hinterlässt der Campus einen sehr lockeren und ungezwungenen Eindruck. Wenn man nicht wüsste, dass man sich gerade im Herzen von Microsoft befindet, wäre einem das oft gar nicht so wirklich bewusst. Die Gebäude sind alle von zahlreichen Bäumen und Wiesen umgeben, große Schilder mit dem Namen des Unternehmens gibt es fast keine. Das Areal wirkt, wenn man nicht genau hinsieht, sehr unscheinbar. Dies dürfte vor allem Bill Gates zu verdanken sein, der das Areal wie einen Universitäts-Campus angelegt hat. Auch die Büros sind alle in etwa in der selben Größe und wie man uns versichert hat, sei selbst das Büro von Microsoft-CEO Steve Ballmer und anderer höherer Führungskräfte nicht viel größer oder luxuriöser als die normalen Büros der Angestellten. Ob Bill Gates, Vorsitzender des Aufsichtsrates, noch ein Büro am Campus hat, konnte uns nicht beantwortet werden.
Weltweit beschäftigt Microsoft in etwa 95.000 Mitarbeiter, über 40.000 davon arbeiten im Großraum Seattle. Die meisten natürlich direkt am Campus in Redmond, aber auch in Bellevue und Seattle gibt es zahlreiche Gebäude und Büros. Damit ist Microsoft aber nichtmal der größte Arbeitgeber in dieser Gegend. Boeing beschäftige hier noch mehr Mitarbeiter, Microsoft käme aber direkt anschließend, wie man uns erzählt. Weitere bekannte große Firmen, die sich im Raum Seattle niedergelassen haben oder dort gegründet wurden, sind etwa Starbucks und Amazon. Solche hohen Mitarbeiterzahlen stellen natürlich auch eine große Herausforderung an die Infrastruktur. So gibt es ein eigenes Shuttlebus-System mit über 150 Fahrzeugen, mit dem die Mitarbeiter die unterschiedlichen Gebäude am Campus erreichen können. Dazu werden zum einen Shuttlebusse angeboten, die bestimmte Routen abfahren, zum anderen kann jedoch auch jeder Mitarbeiter beim Empfang ein Shuttle bestellen, um zu einem anderen Gebäude zu gelangen - im Prinzip wie eine Taxifahrt. Pro Monat kommt man so insgesamt auf über 130.000 einzelne Fahrten. Seit etwa zwei Jahren gibt es zusätzlich auch noch den Microsoft Connector, welcher auf fixen Routen Mitarbeiter aus den umliegenden Städten abholt oder auch nach Hause bringt. Insgesamt gibt es 69 Busse mit knapp 6.000 Sitzplätzen, die pro Tag 201 Fahrten auf 22 Routen durchführen. Als Mitarbeiter kann man sich einfach online für seinen gewünschten Bus einchecken und hat so einen garantierten Sitzplatz im Bus, welcher nebenbei auch mit WLAN ausgestattet ist. Der Service erfreut sich großer Beliebtheit und viele Mitarbeiter, die bisher jeweils alleine mit dem Auto zum Arbeitsplatz gependelt sind, nutzen nun den Bus.
Aber nicht nur was den Transport angeht, auch was die Verpflegung und die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung angeht, gibt es natürlich Herausforderungen bei einer so großen Zahl an Mitarbeitern. In den The Commons gibt es zahlreiche Restaurants und verschiedene Geschäfte, wie Frisör, Handy-Shops, eine Bank, eine Post-Filiale und vieles mehr. Über den ganzen Campus verstreut finden sich außerdem Cafés, in denen sich die Mitarbeiter stärken und die Pausen verbringen können. Aus den Getränkeautomaten, die sich überall in den Gebäuden befinden, können sich Angestellte übrigens jederzeit kostenlos mit Mineralwasser und Softdrinks versorgen. Nebenbei gibt es noch mehrere gekennzeichnete Laufstrecken und Fußball-, Basketball-, Volleyball- und Baseballfelder - inklusive organisierter Teams. Außerdem gibt es noch eine Art kleines Museum im Besucherzentrum, einen Company Store in dem die Mitarbeiter zu vergünstigten Preise Merchandisingartikel und Software kaufen können, eine Bibliothek, aus der sich Microsoft-Mitarbeiter weltweit Bücher ausleihen können, die dann über die "Hauspost" weltweit zugestellt werden, und mit Sicherheit noch zahlreiche weitere Einrichtungen, die den Angestellten zur Verfügung stehen.
Als technikbegeisterter Mensch sei Microsoft einfach der ideale Arbeitgeber, wie man uns erzählt hat. Die Arbeit macht Spaß, das Team ist toll und regelmäßig bekommt man neueste Hardware in Form von Laptops oder Mobiltelefonen. Zur Feier der Veröffentlichung des Surface und dem wichtigen Weg, der Microsoft nun bevorsteht, bekommt etwa jeder Mitarbeiter über die nächsten Wochen und Monate verteilt außerdem ein solches Gerät geschenkt. Das ist aber natürlich eher eine Ausnahme, die wohl die Wichtigkeit der aktuellen Entwicklungen für den Konzern widerspiegelt.
Seit 1986, über 10 Jahre nach der Gründung des Unternehmens in Albuquerque, New Mexico, befindet sich der Microsoft Campus an seiner jetzigen Stelle in Redmond, in der Nähe von Seattle im Bundesstaat Washington. Am Anfang bestand der Campus aus lediglich vier Gebäuden, in deren Mitte sich ein kleiner Teich befindet, der inoffiziell den Namen "Lake Bill" trägt. Wenn man sich das heutige Areal ansieht, ist es fast unvorstellbar, wie klein der Konzern begonnen hat: Aus über 60 Gebäuden, die im Großen und Ganzen chronologisch nach ihrem Bau oder ihrem Erwerb durchnummeriert sind, besteht der heutige Campus, welcher aufgrund seiner Ausmaße wie ein eigener Stadtteil wirkt. Eine der Ausnahmen ist das Building 7, von dem niemand so recht weiß, warum es bis heute nicht gebaut wurde. Unter den Mitarbeitern hat sich mittlerweile eine Art Running Gag zu diesem Gebäude entwickelt. Mit einem "Ich habe jetzt dann ein Meeting im Building 7" verabschiedet man sich gerne mal in den vorverlegten Feierabend.
Generell hinterlässt der Campus einen sehr lockeren und ungezwungenen Eindruck. Wenn man nicht wüsste, dass man sich gerade im Herzen von Microsoft befindet, wäre einem das oft gar nicht so wirklich bewusst. Die Gebäude sind alle von zahlreichen Bäumen und Wiesen umgeben, große Schilder mit dem Namen des Unternehmens gibt es fast keine. Das Areal wirkt, wenn man nicht genau hinsieht, sehr unscheinbar. Dies dürfte vor allem Bill Gates zu verdanken sein, der das Areal wie einen Universitäts-Campus angelegt hat. Auch die Büros sind alle in etwa in der selben Größe und wie man uns versichert hat, sei selbst das Büro von Microsoft-CEO Steve Ballmer und anderer höherer Führungskräfte nicht viel größer oder luxuriöser als die normalen Büros der Angestellten. Ob Bill Gates, Vorsitzender des Aufsichtsrates, noch ein Büro am Campus hat, konnte uns nicht beantwortet werden.
Weltweit beschäftigt Microsoft in etwa 95.000 Mitarbeiter, über 40.000 davon arbeiten im Großraum Seattle. Die meisten natürlich direkt am Campus in Redmond, aber auch in Bellevue und Seattle gibt es zahlreiche Gebäude und Büros. Damit ist Microsoft aber nichtmal der größte Arbeitgeber in dieser Gegend. Boeing beschäftige hier noch mehr Mitarbeiter, Microsoft käme aber direkt anschließend, wie man uns erzählt. Weitere bekannte große Firmen, die sich im Raum Seattle niedergelassen haben oder dort gegründet wurden, sind etwa Starbucks und Amazon. Solche hohen Mitarbeiterzahlen stellen natürlich auch eine große Herausforderung an die Infrastruktur. So gibt es ein eigenes Shuttlebus-System mit über 150 Fahrzeugen, mit dem die Mitarbeiter die unterschiedlichen Gebäude am Campus erreichen können. Dazu werden zum einen Shuttlebusse angeboten, die bestimmte Routen abfahren, zum anderen kann jedoch auch jeder Mitarbeiter beim Empfang ein Shuttle bestellen, um zu einem anderen Gebäude zu gelangen - im Prinzip wie eine Taxifahrt. Pro Monat kommt man so insgesamt auf über 130.000 einzelne Fahrten. Seit etwa zwei Jahren gibt es zusätzlich auch noch den Microsoft Connector, welcher auf fixen Routen Mitarbeiter aus den umliegenden Städten abholt oder auch nach Hause bringt. Insgesamt gibt es 69 Busse mit knapp 6.000 Sitzplätzen, die pro Tag 201 Fahrten auf 22 Routen durchführen. Als Mitarbeiter kann man sich einfach online für seinen gewünschten Bus einchecken und hat so einen garantierten Sitzplatz im Bus, welcher nebenbei auch mit WLAN ausgestattet ist. Der Service erfreut sich großer Beliebtheit und viele Mitarbeiter, die bisher jeweils alleine mit dem Auto zum Arbeitsplatz gependelt sind, nutzen nun den Bus.
Aber nicht nur was den Transport angeht, auch was die Verpflegung und die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung angeht, gibt es natürlich Herausforderungen bei einer so großen Zahl an Mitarbeitern. In den The Commons gibt es zahlreiche Restaurants und verschiedene Geschäfte, wie Frisör, Handy-Shops, eine Bank, eine Post-Filiale und vieles mehr. Über den ganzen Campus verstreut finden sich außerdem Cafés, in denen sich die Mitarbeiter stärken und die Pausen verbringen können. Aus den Getränkeautomaten, die sich überall in den Gebäuden befinden, können sich Angestellte übrigens jederzeit kostenlos mit Mineralwasser und Softdrinks versorgen. Nebenbei gibt es noch mehrere gekennzeichnete Laufstrecken und Fußball-, Basketball-, Volleyball- und Baseballfelder - inklusive organisierter Teams. Außerdem gibt es noch eine Art kleines Museum im Besucherzentrum, einen Company Store in dem die Mitarbeiter zu vergünstigten Preise Merchandisingartikel und Software kaufen können, eine Bibliothek, aus der sich Microsoft-Mitarbeiter weltweit Bücher ausleihen können, die dann über die "Hauspost" weltweit zugestellt werden, und mit Sicherheit noch zahlreiche weitere Einrichtungen, die den Angestellten zur Verfügung stehen.
Als technikbegeisterter Mensch sei Microsoft einfach der ideale Arbeitgeber, wie man uns erzählt hat. Die Arbeit macht Spaß, das Team ist toll und regelmäßig bekommt man neueste Hardware in Form von Laptops oder Mobiltelefonen. Zur Feier der Veröffentlichung des Surface und dem wichtigen Weg, der Microsoft nun bevorsteht, bekommt etwa jeder Mitarbeiter über die nächsten Wochen und Monate verteilt außerdem ein solches Gerät geschenkt. Das ist aber natürlich eher eine Ausnahme, die wohl die Wichtigkeit der aktuellen Entwicklungen für den Konzern widerspiegelt.
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