Soll AppleTV als Service und nicht als Gerät erfolgreich werden, ist dies bestimmt notwendig und richtig. Wobei dafür dann grundsätzlich überhaupt erst einmal begehrenswerte Inhalte geliefert werden müsste. Einfach das gleiche wie alle anderen zu liefern wird wohl nicht reichen.
Doch, ich glaube genau das wird ausreichen. Es geht hier um das Adaptieren eines Geschäftsmodells und nicht um einen konkreten Inhalt. Für letzteres wird Apple, wenn es drauf ankommt, schon kreativ genug sein. Natürlich sind die drei Testballons (Tech-Casting, Talk-Karaoke und Rapper-Biopic) von Apple bisher nicht das, was man unter einem "begehrenswerten Inhalt" versteht, aber dafür sind sie ja auch niemals konzipiert worden. Man wollte sich bisher vorrangig ausprobieren und Apple Music ein paar kleine Zusatzinhalte liefern.
Dem Absatz eines AppleTVs beflügeln ... weiß nicht.
Nochmal: Es geht nicht darum, den Absatz des Apple TVs zu beflügeln. Das ist überhaupt nicht notwendig und auch nicht Apples Ziel. Apple ging es bei seinen Geräten nie vorrangig um Marktanteile.
Beim Apple TV bestand die ursprüngliche Idee nur darin das Apple-Ökosystem auf den großen Fernsehbildschirm zu bringen. Viel hat sich daran bis heute auch nicht geändert. Der Anteil der Nutzer, für die das Apple TV das einzige Geräte von Apple ist, wird vermutlich sehr gering sein und auch nicht größer, wenn Apple seine Inhalte auch auf andere Plattformen bringen sollte.
Ist der AppleTV-Market Share global oder auf die USA bezogen
Natürlich weltweit.
Wobei das jetzt grundsätzlich Äpfel mit Birnen vergleichen wäre.
Das finde ich nicht. Der Vergleich mit dem Smartphone-Geschäft ist durchaus legitim. Aber wir können es auch gern noch weiter fassen: Auf dem Markt für Desktop-Systeme hat Apple sogar nur einen Marktanteil von nur etwa 6 Prozent.
Ich halte die ganze Smartbox-Nummer für absehbar sterbend. Hatte es ja weiter vorne schon geschrieben, dass ich das eigentlich weiter fasse. Irgendwann stehen die SmartTVs in allen Haushalten, weil irgendwann muss jeder mal ein neues Gerät kaufen.
Lassen wir uns überraschen, wer am Ende Recht behält. Meine persönliche Prognose kennst du ja. Ich vermute darüber hinaus, dass die Smart-TV-Hersteller in den nächsten Jahren allein schon wegen des Gehäuse-Designs umdenken werden. Die Fernseher werden immer dünner. Erste Hersteller haben schon angefangen den Bildschirm und die sonstige Technik voneinander zu trennen und die Technik in ein kleines externes Gehäuse auszulagern, um den Bildschirm möglichst schlank halten zu können. Die "Smartbox" lässt hier grüßen. Und wenn sich dies erstmal so etabliert hat, wird es nicht lange dauern, bis die Gerätehersteller auf die Idee kommen, diese externen Gehäuse als Nachrüste-Satz anzubieten, weil es für sie einfach produktionstechnisch billiger ist und sich auch vertriebstechnisch einfacher verkaufen lässt.
Aber wenn es dir beispielsweise nur darum geht, Netflix, DAZN und Amazon Prime laufen lassen zu können. Und du hast die Wahl zwischen einer 30, einer 90 und einer 180€ teuren Lösung - und alle drei liefern praktisch das gleiche Ergebnis. Was kaufst du dann?
Wie bereits gesagt: Davon zu sprechen, dass alle drei Geräte praktisch das gleiche Ergebnis liefern, ist eben nicht wahr. Unter der Prämisse liefert das 100-Euro-Smartphone mit Aldi Talk-Tarif praktisch auch das gleiche Ergebnis wie das iPhone 7 mit Telekom-Laufzeitvertrag. Das dies in der Realität aber eben nicht so ist, wissen wir. Und das liegt nicht nur an der Wahrnehmung der Leute.
Jetzt mal ernsthaft... wie hoch wird der Anteil jener sein, der sich für mehr interessiert? Wer braucht "Apps" auf dem Fernseher? Wer möchte da etwas "spielen" und kauft sich dann keine Spielekonsole
Ich glaube das Schlagwort "Apps" steht hier hauptsächlich eher dafür, dass jeder Anbieter auf dem Fernsehbildschirm eben weitgehend seine eigene Suppe parallel kochen kann und der Nutzer trotzdem nur eine Plattform vor sich hat. Die Anwendungsszenarien für das smarte TV sind ja von vornherein begrenzt. Hauptsächlich sind das natürlich Video/TV-Inhalte in verschiedenster Form. Dazu kommen Bild/Foto-, Audio/Musik- und Spiele-Inhalte in all ihren Ausprägungen. Jede smarte TV-Lösung, egal um welche es sich handelt, hat sich zum Ziel gesetzt, alle diese Anwendungsszenarien möglichst gut und langfristig erfolgreich zu vereinen. Daran besteht kein Zweifel. Die Zeiten, in den man einen ganzen "Fuhrpark" an Gerätschaften um das TV als Zentrale versammelt hatte (VHS-Player, DVD-Player, Bluray-Player, TV-Receiver, AV-Receiver, Spielekonsole, Festplatten-Recorder, USB-Stick, Pay-TV-Box, 5.1 Anlage, Streaming-Stick oder tausende Adapter) sollen der Geschichte angehören. Übrig bleiben sollen: Ein großes gutes Display, eine kleine leistungsstarke Steuerzentrale und ein paar ordentliche Lautsprecher. Das Ganze schnurlose miteinander verbunden. Jede Komponente konzentriert sich dabei auf seine Stärken: Das Display auf die Bildausgabe, die Steuerzentrale auf die Bedienung und Inhalte und die Lautsprecher auf die Tonausgabe. Keines der heutigen Smart TVs kann derzeit technisch oder wirtschaftlich gegen das Dreigespann langfristig bestehen.
Ohne die Foren- bzw. Applefanbrille aufzuhaben um das mal aufzugreifen. Fernsehen bzw. Streaming ist dann doch eher wirklich Masse und gehorcht da anderen Gesetzen als der "ich muss das iPhone unbedingt haben"-Effekt.
Also das Mobiltelefon ist doch auch Masse oder nicht? Ich glaube, Apple ist ja gerade deswegen in diesem Marktsegment aktiv, weil es eben Masse ist und vor allem bei den eigenen Kunden ein potentieller Bedarf besteht. Sonst würde sich Apple doch dort gar nicht engagieren. Und wie gesagt: Nur weil sich Apple hier engagiert, impliziert dies nicht, dass es Apple bei dem Gerät auch haupsächlich um Marktanteile geht.
Macht Apple überhaupt groß Marketing für die Büchse in Deutschland/Europa?
Also zur Einführung des Apple TV 4 gab es über alle üblichen Kanäle Werbung dafür. Nach fast zwei Jahren am Markt ist es aber natürlich nicht verwunderlich, dass die Werbetrommel nun vermutlich erstmal bis zum nächsten Modell pausiert.