Pro und ContraFeature

Fünf Gründe für einen 4K-UHD-Fernseher


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Fernseher können nicht groß genug sein, wenn es um das Heimkino-Erlebnis geht. Die Auflösung spielt dabei natürlich auch eine große Rolle. Diese scheint, wenn man dem derzeitigen Wettrüsten glauben schenken darf, ebenfalls nicht hoch genug zu sein. Noch vor einigen Jahren war der HD-Fernseher das Maß der Dinge. HD-Ready war mit seinen 1.366 x 768 Bildpunkten (zumindest bei mir) verschrien, weil es irgendwie nichts halbes und nichts ganzes war. 1.920 x 1.080 Punkte Full-HD musste es sein, obwohl die Sender dies bislang noch überhaupt nicht unterstützten. Somit hätte man überhaupt keinen Nutzen, so hieß es. Mir wurde damals prophezeit, dass es erst in 10 bis 20 Jahren so weit wäre, dass man voll hoch aufgelöstes Fernsehen von den Sendern erhalten würde.

Das war mir damals allerdings egal, denn alleine das ansehen von Blu-Rays stellte das bisherige gewohnte Fernseh- und Videobild schnell in den Schatten. Auf einmal konnte man die Bartstoppeln eines Mannes einzeln zählen, man konnte die nachts beleuchteten Fenster bei der immer wieder gerne genommen Szene des langsamen Fluges auf Manhattan einzeln erkennen und nicht nur in einer verschwommenen Masse erahnen. Und dann das Spielen mit einer HD-fähigen Spiel-Konsole… Das Full-HD-Erlebnis schlug – zumindest bei mir – voll ein. Der erste große flache Fernseher musste daraufhin natürlich ein Full-HD-Fernseher werden. Dieser leistet auch nach über 8 Jahren immer noch brav seinen Dienst. Nur sein Aufstell-Ort hat sich verändert. Vom Wohnzimmer verschlug es ihn in das Gästezimmer. Nicht ganz unfreiwillig, denn er musste den Platz für einen neuen UHD-Fernseher räumen. 3.840 x 2.160 Bildpunkte – Jetzt wird alles besser. Und wieder wurde ich belächelt und mir wurde prophezeit, dass Ultra-HD doch erst in 10 bis 20 Jahren nötig sei.

Natürlich ist die Frage berechtigt ob man unbedingt einen so hoch aufgelösten Fernseher braucht. Vielleicht kann ich die Antwort mit meinen 5 Gründen für einen 4K-UHD-Fernseher ein wenig näher bringen. Vorausgesagt sei allerdings, dass ich hier einen direkten Vergleich zwischen meinem bisherigen 8 Jahre alten Full-HD-Fernseher ohne Smart-Funktionen und dem neuen ziehe. Mit ist selbstverständlich bewusst, dass die heutigen Full-HD-Fernseher ebenfalls eine modernere Technik besitzen. Meine 5 Gründe sind daher so ausgelegt, dass sie die für mich persönlich versprechenden Mehrwerte eines 4K-Fernsehers widerspiegeln. Hauptausgang ist dabei – wie könnte es anders sein – die deutlich höhere Auflösung. Diese ist für mich der Kern, auf den die weiteren Punkte aufbauen werden.

UHD und 4K sind übrigens nicht das selbe. Gleichwohl verwende ich (und viele andere) beide Begriffe und meine das selbe damit. Auf dieser Seite wird der technische Unterschied von 4K und UHD gut erläutert.

1. Die höhere Auflösung

Wie Eingangs erwähnt, ist die Auflösung bei einem Fernsehbild eigentlich das wichtigste. Niemand will einen Film als Pixel-Gewitter ansehen. Man möchte doch in die Geschichte eintauchen können und nicht durch Ecken und Kanten gestört werden. Also ist ein je höher aufgelöstes Bild doch ein umso besseres. Die sichtbare Auflösung wird am Ende nur durch 2 Faktoren begrenzt: Der Technik und dem Menschen; wobei mit dem Menschen das menschliche Auge gemeint ist. Dieses ist nämlich nicht fähig, unendlich aufgelöste Objekte zu betrachten. Eine Diskussion über diese Thematik wurde bereits im Forum bei den Retina-Smartphone-Bildschirmen geführt. Denn auch ein Auge hat Grenzen. Und je nach Individuum sind diese mal höher und mal niedriger. Auf Wikipedia wird das Auflösungsvermögen eines Auges gut erklärt. Dieses Thema hier zu vertiefen würde jedoch den Rahmen sprengen.

Bleiben wir also bei der Auflösung. Das Seitenverhältnis sowie die unterschiedlichen Modulationen lasse ich ebenfalls außen vor. Zum einen verstehe ich davon nicht viel und zum anderen ist es für mich als Laie eigentlich total unwichtig. Mich interessiert hauptsächlich die für mich sichtbare Qualität des Bildes und nicht wirklich nach welcher Modulations-Technik dies bewerkstelligt wird.

Relationen_Bildaufloesungen
Größenverhältnisse der Auflösungen nach Pixeln
Bild von Wikipedia

Mehr Pixel bei gleicher Größe bedeuten mehr Bildinformationen und somit eine deutliche Qualitätssteigerung, da das Bild viel Detailreicher und schärfer erscheint. Wenn man sich ein Fernsehprogramm auf einem Full-HD und auf einem UHD-Fernseher ansieht, wird man den Unterschied erkennen, selbst wenn die Quelle die selbe ist, was mich zu Punkt 2 kommen lässt, denn dieser ist unmittelbar mit der Auflösung verknüpft. Was bringt es, sich eine Briefmarke auf einen UDH-Bildschirm gestreckt anzusehen?

2. Das Upscaling

Ein Fernseher mit vielen Bildpunkten kann also, wie bereits erwähnt, mehr Bildinformationen wiedergeben, als einer mit wenigen Bildpunkten. Wenn die Quelle jedoch bei allen gleich ist, also ein Sender mit einer gewissen Anzahl Bildpunkten sendet, oder eine DVD oder Blu-Ray abgespielt wird. Was passiert dann?

Theoretisch müsste es nun einen schwarzen Rahmen um das abgespielte Programm geben, denn die in den Fernseher eingespeisten Bildpunkte reichen ja nicht aus, um ihn voll auszufüllen. Trotzdem wird es vom Fernseher meistens im Vollbild-Modus wiedergegeben. Wenn man das Bild aber einfach in der Länge und Höhe aufzieht – wir kennen dies von den Digitalkameras und der digitalen Zoom-Funktion – entstehen hässliche große Pixel und der Film ist nicht mehr genießbar.

Hier kommt die Upscaling-Funktion ins Spiel. Diese bewirkt nun, dass das Programm weiterhin im Vollbild (4:3 und 16:9 mal ausgenommen) dargestellt wird und bei der Streckung des Bildes die Qualität nicht beeinträchtigt wird, da die nun entstehenden Zwischenräume durch errechnete Füll-Pixel aufgefüllt werden. Je nach verwendeter Technik und Algorithmus werden sehr gute Ergebnisse erzielt.

Test_nn Beispiel: Streckung eines Bildes um 300% mit Pixel Wiederholung
Test_hq3x Selbe Streckung mit einem Hq3x-Algorithmus hochgerechnet.
Bilder von Wikipedia

Das Bild wirkt durch die Upscaling-Technik deutlich schärfer. Natürlich macht das Upscaling eine 4K-Quelle nicht überflüssig. Ein Bild in höherer Auflösung wird immer besser aussehen, als ein hochgerechnetes. Ein besseres Bild durch Details und Schärfe. Wie sieht es denn mit den Farben und dem Kontrast aus?

3. Die bessere Farb- und Kontrastwiedergabe

Verschiedene Hersteller, verschiedene verbaute Techniken, unterschiedliche Möglichkeiten, ein Bild scharf und farbenfroh darzustellen.  IPS-, OLED-, Nano-Pixel-, Edge– Bildschirme mit ihren Vor- und Nachteilen. Jeder Hersteller verspricht dem potentiellen Käufer das besseres Bild. 10- bis 12-Bit Farbtiefe, 120 Hertz und 50 Bilder pro Sekunde für deutlich flüssigere Bewegungen. So viel zur möglichen Technik und der Vielfalt der vorhandenen Angebote.

Samsung-UD590-HD-UHD-Vergleich Bild von Giga.de

Aber auch hier gilt: Mehr Pixel, verbunden mit der entsprechenden Technologie wie 10-Bit, die deutlich mehr Helligkeits- Farb- und Kontrastwerte pro Pixel darstellen kann und der Frequenz der Bildwiederholung, können für ein deutlich schärferes und farbenfroheres Bild sorgen, als herkömmliche Panele. Ein schärferes, detailreiches hochaufgelöstes Bild ermöglicht es dem Nutzer außerdem, sich viel dichter an den Fernseher heran setzen zu können, ohne Qualitätsverlust zu erleiden.

4. Der geringere Sitzabstand

Einerseits als Mythos verschrien, anderseits technisch jedoch auch irgendwie logisch: Die Berechnung des optimalen Sitzabstands zum Bildschirm. Unabhängig von dem verwendeten Soundsystem und dem akustisch perfektem Sitzort sollte man sich immer so weit vom Bildschirm entfernt hinsetzen, dass man keine einzelnen Pixel oder Pixelblöcke mehr erkennen kann.

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Bild von Pixabay

Schlaue Köpfe haben errechnet, welcher Abstand zum Fernseher ideal ist.  Dieser wird in einer Faustformel mit Bildschirmdiagonale in cm mal Faktor X multipliziert. Bei dem Faktor X liefern verschiedene Köpfe verschiedene Idealwerte. Diese variieren bei Full-HD-Geräten vom 1,63-Fachen bis zum 3-Fachen der Bildschirmhöhe. Also wenn das Bild des Fernsehers in der Diagonale beispielsweise 100cm misst, sollte man, je nachdem welchem schlauen Kopf man nun glaubt, gut 1,63 bis 3 Meter vom Fernsehgerät entfernt sitzen, um die ideale Bildqualität genießen zu können. Bei den UHD-Geräten soll sich dieser Abstand aufgrund der doppelten Anzahl der Pixel in jede Richtung etwa auf die Hälfte reduzieren. Dadurch müsste man bei der besagten 100cm Diagonale nur noch etwa 1,16 bis 1,50 Meter vom Bildschirm entfernt sitzen, um bei gleicher Qualität die volle Pracht des Programmes erleben zu können, ohne einzelne Pixel wahrnehmen zu müssen. Zusätzlich erscheint dabei das Bild als Nebeneffekt noch größer. Dieses kann man mit der 1. Reihe in einem Kino vergleichen.

Dichter dran sitzen zu können hat natürlich auch einen Vorteil beim Ansehen eines 3D-Filmes. Durch den subjektiv größer wirkenden Bildschirm wird die 3D-Welt deutlich weiter und besser wahrgenommen, als wenn diese vom Sichtfeld und Rand des Bildschirmes aufgrund einer höheren Entfernung zum Fernseher beschnitten wird.

5. Ein besseres 3D-Erlebnis

Hin und wieder schaue ich mir gerne einen Film in 3D an. Für mich ist diese Technologie noch nicht zu Ende, sondern eine nette Abwechslung zum normalen Fernsehen. Einzelne Szenen kommen in 3D einfach besser rüber, als im Flach-TV. Alleine die Nase von Olaf dem Schneemann aus dem Disney-Streifen die Eiskönigin macht den Gag in 3D noch besser. Und wieder gibt es hier verschiedene Techniken: Die Polarisations– und Shutter-Technik.

3DPolarisation Darstellung 3D-Film mit horizontaler Polarisationstechnik
Screenshot aus dem Film Walt Disney die Eiskönigin

Ich habe einen Fernseher von LG, der die Polarisationstechnik verwendet. Bei dieser Technik wird das Bild horizontal oder vertikal gedoppelt und vom Fernseher zu einem Bild übereinander gelegt. Der Nachteil besteht darin, dass sich die Auflösung des Filmes dadurch halbiert. Somit wird ein 3D-Film auf einem Full-HD-Fernseher nicht mehr in Full-HD sondern nur noch in SD-Standardqualität wiedergegeben.

Ein UHD-Fernseher, der in jede Richtung die doppelte Auflösung darstellen kann, kann den 3D-Streifen bei Halbierung durch die Polarisationstechnik immerhin noch auf Full-HD-Auflösung upscalen. Das Ergebnis ist ein detailreicheres und subjektiv größer erscheinendes 3D-Erlebnis.

Fazit:

Es ist wie damals beim Erwerb eines Full-HD-Fernsehers. Unbedingt benötigen wird heutzutage fast niemand ein UHD-Gerät. Das gesendete Programm und auch die meisten bereits vorhandenen Filme auf DVD oder Blu-Ray nutzen die Auflösung nicht voll aus. Jedoch vermittelt das hoch aufgelöste Bild durch die verwendete Upscaling-Technik den Eindruck, eine deutlich bessere Qualität aus dem Quellmaterial herausholen zu können. Ich kann für mich daher sagen, dass ich den Schritt zum UHD-Fernseher nicht bereut habe. Für mich ist es ein “besseres Fernsehen” geworden.

Titelbild von flicr
Über unsere Serie Fünf Gründe:
In dieser neuen Serie schreiben unsere Redakteure aus ihrer persönlichen Sicht jeweils fünf Gründe auf, die sie zu einem bestimmten Thema bewegen. Der Artikel spiegelt die jeweilige Sicht des Autoren wieder. “Fünf Gründe” erscheint in loser Reihe.

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Tags: 10 Bit, Pixel, TV, Fernsehen, fünf Gründe, smart TV, Fernseher, UHD, Full-HD, 4K, HD, 3D, Auflösung

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