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[OS X]SSH-Remote-Lösungen unter OSX (dazu VNC, KVM)

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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01.04.05
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Hey,

da manche auf Remote-Lösungen angewiesen sind, möchte ich ein kleines Tutorial für SSH, VNC und ein paar Einblicke in KVM over IP anbieten. Ich glaube nur die Wenigsten werden hierfür Verwendung finden, aber wenn sich ein paar Wenige finden, die ich damit glücklich machen kann, dann hat es ja schon etwas gebracht.
Vorweg sei noch gesagt, dass ich etwas sehr ins Detail gehen werde um auch denjenigen, die bisher keine Ahnung von der Materie haben das entsprechende Grundwissen vermitteln zu können. Für diejenigen, die sowieso schon alles näher wissen und nur 1-2 Befehle suchen, wird es hier wohl nicht das Richtige sein.

WARNUNG:
SSH ist ein erprobtes Protokoll zur Verschlüsselung einer Shell. Es kann jedoch keine Schwachstellen im zugrunde liegenden System verhindern (sei es nun Linux, Windows oder OS X). Außerdem gibt es von SSH mehrere Versionen (RFC 4250) (Wikipedia Secure Shell). Frühere SSH-Versionen (SSH1) gelten als veraltet und weissen Schwachstellen auf, die in aktuelleren Versionen (SSH2) geschloßen wurden. Wenn ein Fehler im Grundsystem oder gar im OpenSSH liegt, hilft auch keine sichere Shell.
Jeder ist für die Sicherheit seines Systems verantwortlich! Ich werde Tipps geben wie man seinen SSH-Server so sicher wie möglich machen kann. Es kann aber auch für manche soweit gehen, dass sie gar keinen Remote-Zugriff mehr auf ihren SSH-Server besitzen. Um dies zu vermeiden, ist es anfangs zwingend erforderlich, dass sowohl der SSH-Server als auch der SSH-Client physikalisch erreicht werden können. Ich bin gerne behilflich bei allen Fragen, und eigentlich ist es oft besser vorher zu fragen als es auszuprobieren (obwohl ich es persönlich andersherum bevorzuge ;) ), gerade bei einer solchen Remote-Lösung, aber ich distanziere mich trotzdem ausdrücklich von eventuell entstehenden Schäden, falls jemand seine Daten plötzlich im Internet verstreut findet oder nicht mehr diese erreichen kann.

Zur Struktur des Tutorials:
  1. Remote - Erklärungen, Definitionen
  2. Vorraussetzungen (Netzwerk, DMZ, ...)
  3. SSH
    1. SSH - Allgemein
    2. SSH-Server manuell einrichten
      1. Server vorbereiten
      2. Privat- und PublicKey am Client erzeugen
      3. Übermittlung der Schlüsseldatei
      4. manuelle SSH-Konfiguration des Servers
      5. abschließende optionale SSH-Konfiguration des Clients
    3. Per SSH Anwendungen tunneln (Port-Forwarding)
    4. SSH-Server schnell-konfiguriert durch SSH-Helper
  4. DynamicDNS
    1. Allgemein Dynamic DNS und dessen Vorteile
    2. Dynamic DNS - Account einrichten
    3. Router für DynDNS konfigurieren
    4. Server mit DynDNS-Dienst einrichten
  5. die nötige Router bzw. Gateway-Konfiguration
  6. VNC
    1. Vergleich SSH und VNC
    2. VNC - Server
    3. VNC - Client
    4. VNC - Optimierung
  7. Alternativen: KVM-over IP-Lösung
  8. Abschließende Worte


1. Remote - Erklärungen, Definitionen

Eine Remote-Lösung heisst im engeren Sinne die Fernbedienung eines Objektes. Hierbei konzentriere ich mich aber nur auf die Fernsteuerung eines Computers (hier nur Macintoshs und eigentlich alle *nix-Systeme) durch einen anderen Computer. Es ist das Ziel den Computer über eine sichere Verbindung so zu kontrollieren, dass kein physikalischer Eingriff mehr an dem zu administrierenden PC nötig ist (kein Monitor etc. mehr). Vorraussetzung ist hier, dass zumindest eine Netzwerkanbindung (phys. und log.) vorhanden ist und die gröbsten Einstellungen vorgenommen wurden. D.h. es wurde das Betriebsystem installiert und eine erfolgreiche Verbindung zum Internet oder innerhalb des LANs hergestellt. Es muss mindestens ein User (am besten zwei User) angelegt werden. (Admin-Anwender-Sicherheitskonstruktion). Der Anwender kann und darf kein FileVault-Image nutzen! Denn er wird unser Login für den SSH-Zugriff. Bei FileVault kommt der SSH-Server nicht an die benötigten Dateien. Denn es kann keine Verbindung aufgebaut werden, da das FileVault-Image erst nach dem Login geöffnet wird, und der SSH-Server somit nicht an die nötigen Einstellungen unseres Login-Benutzers gelangt.
Der vorgeschaltete Switch/Router muss umkonfiguriert werden sofern es erwünscht ist, dass der Server auch außerhalb des lokalen Netzes ansprechbar ist, und darauf werd ich auch später noch näher eingehen.

Die Remote-Lösung wäre im Näheren:
Für OpenSSH ist bereits auf OSX- und jedem Unix-System vorinstalliert. Für eine praktikableren Handhabung mit SSH gibt es ein nützliches kostenloses Werkzeug:
Für die einfachste SSH-Lösung (kein manuellen Eingriff nötig)
SSH-Helper (wild aus der Masse heraus gegriffen)

Für die VNC-Remote-Lösung:
VNC-Server
VNC-Viewer

Nun erklär ich "schnell" die Struktur des Ganzen. Damit auch Verständnis für die ganzen Änderungen, die vorgenommen werden müssen aufkommt. Denn wenn man keine Ahnung von dem hat, was man tut, macht man oft die gravierendsten Fehler. (!)
Als Grafik hab ich da etwas schnell hingemalt... im wahrsten Sinne des Wortes.
netzwerkstruktur.png

oder eine nette und alle mal bessere Alternative (6.3.2007) von oscarr:
netzwerkstruktur2.png

2. Von Grund auf... Netzwerke, DMZ und so...
In dem Beispiel haben wir unseren Server in Berlin stehen und den Client, also den Rechner mit dem wir auf dem Server zugreifen wollen, in Leipzig, bzw. die Konstruktion streben wir als Ziel an. Anfangs sind beide im gleichen Netzwerk meinetwegen in Berlin.
Bei der Ziel-Vorstellung haben beide unterschiedliche Internet-Anschlüsse und damit unterschiedliche Internet-Provider (nein, ich mach hier keine Werbung ;) ). Und beide Netzwerke haben natürlich jeweils einen anderen Router. Der Router übernimmt folgende Funktionen im privaten Netzwerk: er gibt jedem PC, der sich im privaten Netzwerk anmeldet eine IP-Nummer an hand seiner MAC-Adresse, die den Rechner konkret und einzigartig für das private Netzwerk (max. 254 Client-Rechner) ausweist. Bei mir in Leipzig hat der Client die IP-Nummer 192.168.2.100. Dies ist eine private Netzwerk-IP-Nummer und damit ein Klasse C Netz. Das gleiche ist bei dem Netzwerk in Berlin. Dort hat unser Server die IP-Nummer 192.168.1.2.
Der Router hat eine zweite Funktion. Er verbindet das private Netzwerk Klasse C mit dem außenstehenden Netzwerk, dem Internet. Daher bildet er die Barriere zwischen Internet und Klasse C-Netz. Er bildet somit die demilitarisierte Zone (DMZ). Den Schutz und Abgrenzung eines privaten Netzwerkes zu anderen Klassen-Netzwerken.
Klasse C Netzwerke haben die Subnetzmaskenbereich von 255.255.255.0 bis 255.255.255.254. Dies bedeudet, dass bei einer Subnetzmaske von FF.FF.FF.0 254 Client-Rechner eine IP-Adresse zugeteilt bekommen, zusätzlich kommt eine Adresse für den Broadcast und eine für die Netzadresse um das Netz selbst ansprechen zu können.
Die wären standardmäßig (bei FF.FF.FF.0) FF.FF.FF.0 als Netzadresse und FF.FF.FF.255 als Broadcast-Adresse. Der Router würde als Client mitgezählt werden.
In der Klasse C kann man sich eine beliebige IP-Nummer auswählen, je nachdem ob der Router die freie Wahl dieser zulässt. Aber da die Klasse C eben auf bestimmte Nummern festgelegt ist, ist meistens auch der Router auf diese Nummern festgesetzt. (zusätzliche private Adressbereiche RFC 1597)
Bei der externen IP-Nummer erhält man dagegen eine IP-Adresse, die vom Internet-Anbieter (SIP = Service Internet Provider) festgelegt wurde. Dieser hat auch nur einen Nummernbereich "gekauft" und man bekommt meistens "fast" die gleiche. Es bleibt immer in einem bestimmten Abstand, wenn man ein bisschen darauf achtet. Seine Ausgangs-IP erfährt man am einfachsten z.B. durch Webseiten wie whatismyip.de oder Widgets. Dort wird einfach nur die IP-Nummer ausgegeben mit der man auf die Webseite zugreift.
Mit dieser externen IP-Nummer, die sich mindestens 1mal alle 24 Stunden ändern muss (wird durch den SIP zwangsgetrennt) ist jeder User eindeutig identifizierbar. Daher ist es selten angebracht seine Ausgangs-IP in Chats und dergleichen zu veröffentlichen!
Wenn man in einem anderen Netzwerk (beispielsweise auf Arbeit) ist und zu seinem Netzwerk zuhause zugreifen will, dann brauch man bloss die Ausgangs-IP des Routers daheim. Je nachdem wie dieser konfiguriert ist und welche Dienste laufen kann man dann etwas an Infos erhalten oder komplett abgeblockt werden. In diesem Tutorial geht es darum von seinem Netzwerk in Leipzig auf das Netzwerk in Berlin zuzugreifen, und der Router im Berliner Netzwerk muss auch soweit konfiguriert werden, dass er Zugriffe von außen auf den Server durchlässt. Also haben wir etwas vor uns...

3. SSH
3.1. SSH - Allgemein
Ich beziehe mich hier nur auf OSX-Systeme, aber es handelt sich wie gesagt um den Dienst OpenSSH und das Protokoll SSH2, und dies ist in vielen BSD-Unix-Systemen, wie auch in Debian eingebunden. Es ist auf fast alle *nix-Systeme übertragbar.

Eine SSH-Verbindung kann per Passwort oder mit einem vorgefertigten Zugriffsschlüssel oder beidem geschützt werden. Passwörter über das Netzwerk über sonst wieviele Knotenpunkte zu verschicken bedeutet aber immer ein Sicherheitsrisiko. Außerdem besteht die Problematik, dass Passwörter geknackt werden können durch ein einfaches Skript, welches alle Standard-User und alle Standard-Passwörter durchprobiert. Früher hatte ich etwa 120 SSH-Zugriffe in der Nacht auf meinem Server. Die Skript-Kiddies waren da sehr aktiv und ich mit meinen Gegenmaßnahmen auch.
Ich werde hier den Weg der sicheren SSH-Authentitifizierung erklären. Dabei identitifiziert man seinen Client, mit dem man auf den Server zugreift, mit einer Schlüsseldatei (Keyfile). Diese hat eine von uns gewünschte Verschlüsselung mit einer von uns gewünschten Bitgröße. Durch diese verhindern wir Attacken wie dem bekannten Problem des Man-in-the-Middle-Angriffes(MITM). Wir brauchen uns dann nicht mehr per Passwort und User-ID identifizieren, da dies alles in der Keyfile enthalten sein wird. Dies lässt einmal die Sicherheitslücke des übertragenen Passwortes über das Internet verschwinden, aber andererseits auch die Hackerskript-Versuche, die sehr oft auf eine Passwort-Authentitifizierung setzen. Zusätzlich zur Keyfile können wir ein optionales Passwort setzen. Dies nennt sich im Zusammenhang mit der Keyfile Passphrase, welches die eigentliche Verschlüsselung der Schlüsseldateien bildet. Dazu später mehr.

TIPP: im Terminal man ssh eintippen um sich das Manual zu SSH durchzulesen, und man sshd um zusätzliche Informationen über den SSH-Daemon zu erhalten, der den SSH-Server bildet (oder RFC 4250 pp. wie oben verlinkt).
ssh:
  • -l username: l steht für Login, und übermittelt mit der Anfrage den Benutzernamen, mit dem wir versuchen uns auf dem Server einzuloggen.
  • -i /ort/der/identity: i steht für identification und mit diesem Parameter kann man einen anderen Ort als den standardmässigen ~/.ssh/id_rsa angeben.
  • -p Port: Hier kann ein anderer Port optional angegeben werden, falls der SSH-Server auf einen anderen Port auf Anfragen lauscht.
  • -F /ort/der/sshd_config-File: hiermit lässt sich eine andere sshd_config-Datei von unserem Client nutzen.
  • -L Startport:Hostname:Zielport: sehr nützlich für IP-Forwarding per SSH (Umleitung eines Startports auf einen Zielport)

Auf dem Server:
Wir gehen in die Systemeinstellungen -> Sharing -> Dienste und aktivieren den Dienst Entfernte Anmeldung. Damit wird der Remote-Zugriff per SSH auf dem Rechner gestattet.

Dienste.png

Anfangs sollten beide Computer (Client und Server) in ein und dem selben Netzwerk sein um die SSH-Verbindung testen zu können. Wenn der Dienst aktiviert ist, passt die Firewall die Einstellungen automatisch an, falls diese aktiviert ist. Es wird Port 22 geöffnet für Zugriffe und der SSH-Server gestartet bzw. geht damit einher, und damit können wir uns vom Client auf dem Server einloggen, wenn er im selben Netzwerk ist.
Dazu öffnen wir das Terminal (Ordner Dienstprogramme) und tippen dort ein einfaches
Code:
ssh username@serverip
oder das gleich bedeutende
Code:
ssh -l username serverip
ein. Man kann sich auch zu sich selbst per SSH verbinden indem man die serverip mit localhost ersetzt wodurch man nur die Loopback-Netzwerkschnittstelle nutzt.
Der username ist selbstverständlich unser Login-User am Server. Die serverip lässt sich beim Server erfahren bei Systemeinstellungen -> Netzwerk -> aktive Netzwerkschnitstelle -> TCP/IP. Oder in der Menüleiste Apfel-> Über diesen Mac -> weitere Informationen -> Netzwerk -> ip4v-IP-Adresse. Dort steht die aktuell durch den Router zugeteilte IP-Nummer. (oder im Terminal ifconfig; en0 = Ethernet- und en1=Airport-Schnittstelle, je nachdem wie man angeschloßen ist)
Höchstwahrscheinlich wird noch nicht viel passieren außer das die Computer sich nun gegenseitig versuchen zu identifizieren. Es werden MAC-Adresse etc. ausgetauscht. Es wird ein einzigartiger Finger-Print am Client, mit dem wir uns auf den SSH-Server verbinden, angezeigt. Dieser Fingerprint informiert uns darüber, ob wir uns auf den richtigen Server verbinden. Dies kennt man vielleicht von Bank-Servern etc., die ihre Fingerprints bei Internet-Banking aufzeigen, damit man sich sicher sein kann auf dem richtigen Bank-Server seine Daten einzugeben.
Wir bestätigen den Server-Fingerprint mit einem yes bei der Nachfrage.

3.2 SSH-Server manuell einrichten
3.2.1 Server vorbereiten
Wir befinden uns also am Server:
Dort öffnen wir das Terminal.
Wenn wir das Terminal öffnen, landen wir wie gewöhnlich im User-Verzeichnis.
Hier sollten wir als erstes ein
Code:
mkdir .ssh
eintippen. Falls noch kein solches Verzeichnis bei uns im User-Verzeichnis, welches unser Login auf dem Server sein wird, existiert.

3.2.2 Privat- und PublicKey am Client erzeugen
Wir sind am Client:
Nun wollen wir unsere SSH-Keyfile erzeugen. Bei der SSH-Verschlüsselung liegt bei jedem Unix-System das nützliche kleine Werkzeug ssh-keygen bei. SSH erkennt zwei Algorithmen als Verschlüsselung an, dass ist einmal der RSA- und zum anderen der DSA-Algorithmus.
Welches von beiden besser ist... das ist schwierig. Niemand legt sich so recht fest. RSA-Keys sind länger als DSA. Dadurch angeblich leichter zu knacken als DSA-Keys, weil man bei RSA mehr Daten zur Verfügung hat mit den man händeln kann. DSA-Keys brauchen dafür ihre Zeit bis man sich mit diesen am Server verifiziert hat. Bei RSA erfolgt die eigentliche Arbeit bereits während des Codierens. DSA dagegen brauch einen starken Decodierer. So gilt RSA bei Nutzung eines großen Schlüssels anfangs langsam jedoch bereits bei der Decodierung sehr schnell. DSA wirkt gegenteilig in der Hinsicht.
DSA ist auf jeden Fall nur für SSH2-Server. RSA dagegen ist zweigeteilt in RSA1 und RSA. RSA ist sowohl für SSH1 als auch für SSH2. RSA1 ist nur für SSH1-Server. Man sollte unbedingt RSA1 bzw. das Protokoll SSH1 vermeiden!
In meinem Beispiel werde ich die RSA-Algorithmierung nutzen. Diese lässt sich aber leicht abwandeln zu DSA.
Um einen Schlüssel zu generieren tippen wir ins Terminal folgendes ein:
Code:
ssh-keygen -b 2048 -t rsa
.
Mit -b legen wir die Bitstärke fest. 1024 Bits sind da Standard. Ich lege gerne doppelt soviel rauf. Damit ist der entstehende Schlüssel 2048 Bits gross (was 2 KB entspricht). Mit -t legen wir den Typen der Algorithmierung fest.
Die Erstellung eines RSA-Keys sollte seine Zeit dauern (ein paar Sekunden). DSA-Schlüssel sind dagegen schneller erstellt wie oben bereits erwähnt.
Nachdem der Schlüssel berechnet wurde, werden wir gefragt, ob wir den Schlüssel in dem vorgeschlagenen Verzeichnis (~/.ssh/id_rsa) speichern wollen. Und das wollen wir, außer dort lagern bereits SSH-Schlüssel für andere Server. Dann sollte man natürlich die Standard-Bezeichnung abändern, indem man den Pfad abtippt und den Schlüsselnamen ändert.
Wir werden außerdem nun gefragt, ob wir einen Passphrase zusätzlich setzen wollen. Ein Passphrase ist eine optionale zusätzliche Identifikationsmethode. Man kann es sich vorstellen, dass der Schlüssel der Ausweis zum Club ist, aber man brauch zusätzlich wenn so gewünscht ein geheimes Passwort um Einlass zu finden. Ohne Passphrase reicht der Ausweis. Wenn wir aber den Ausweis verlieren, verlieren wir auch jeglichen Schutz!
Technisch ausgedrückt ist der Passphrase die Verschlüsselung des Schlüssels. Jedoch ist der Passphrase optional und los gebunden von der Schlüsseldatei.
Diejenigen, die also ein Passphrase setzen wollen, tun dies jetzt. Der Rest, der ohne Passwort-Abfrage dann auf ihren Server zugreifen will, lässt die Eingabe frei mit zweimaligen Drücken von Enter.

Der Schlüssel wurde nun erstellt in dem angegeben Verzeichnis und uns wird auch gleich das Erstellungsdatum sowie den Fingerprint des Schlüssels ausgegeben.
Nun zu näheren Erklärung:
wir haben nun zwei Dateien im ~/.ssh/ Verzeichnis. Standardmässig heisst die eine Datei id_rsa (oder dsa bei DSA-Verschlüsselung) und die andere id_rsa.pub.
id_rsa ist unser privater Schlüssel! Wenn wir diesen an Dritte verlieren, haben wir wirklich ein Problem! Es ist wie gesagt unser Ausweis, unsere Identifikation und sollte unter allen Umständen vor Dritten versteckt bleiben!
id_rsa.pub ist der öffentliche Teil unseres Schlüssels. Das Gegenstück sozusagen von unserer privaten Identifikation. pub ist wie man vielleicht erkennt die Abkürzung für public. Diese Datei wird bei den Servern platziert, wo wir uns identifizieren und um Einlass bitten wollen. Wir werden uns also nur mit unseren Ausweis dort einfinden, wo wir auch unser passendes Gegenstück finden. Somit ist hier der MITM-Angriff nicht mehr existent, da die gesamte Kommunikation dann mit diesen Schlüsseln getätigt wird. (erweiterte Versionen wäre das EKK)

3.2.3 Übermittlung der Schlüsseldatei
Wir sind noch immer am Client:
Nun müssen wir die id_rsa.pub zu unserem Server übermitteln. Es ergeben sich verschiedene Möglichkeiten.
Die einfachste ist per SSH, welches wir vorhin ausprobierten um die Funktionalität zu testen, die Datei zu übermitteln.
Dies ist möglich mit folgender Befehlszeile:
Code:
scp ~/.ssh/id_rsa.pub username@serverip:~/.ssh/authorized_keys
Wir überschicken damit per sicherer Übermittlung die id_rsa an unseren Server in das Benutzerverzeichnis und benennen es gleichzeitig um zu der Datei authorized_keys. Dies hat sich einfach so eingebürgert mit der Bezeichnung, bzw. SSH-Server lassen sich soweit einschränken, dass sie nur auf Dateien, die authorized_keys heissen und die richtige Benutzer-Kennung besitzen, achten. Damit soll auch bewerkstelligt werden, dass weitere Clients auf den Server zugreifen können mit anderen Schlüsseln. Jedoch wird mit dieser Methodik die authorized_keys überschrieben, falls vorhanden.
Aber wenn man per Netzwerk die Datei übermittelt und einlesen lässt, kann die authorized_keys mit Zugriffsschlüsseln sprichtwörtlich aufgefüllt werden also ein Sammelbecken für öffentliche Schlüssel bilden.
Dabei wird meinetwegen die id_rsa.pub in eine Freigabe kopiert, oder per scp übertragen mit einer anderen Ziel-Benennung als authorized_keys.
Auf dem Server sollte dann die id_rsa.pub, die in authorized_keys aufgenommen werden soll, im .ssh-Verzeichnis liegen.
Dann tippen ins Terminal:
Code:
cat id_rsa.pub >> authorized_keys
Dies funktioniert natürlich nur, wenn beide Dateien im selben Verzeichnis liegen. Ansonsten muss vor authorized_keys noch der Ziel-Pfad angegeben werden, entweder relativ oder absolut.
 
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Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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3.2.4 manuelle SSH-Konfiguration des Servers
Nun sind die Schlüssel verteilt und wir passen die Einstellungen von SSH unseren Bedürfnissen an. Dabei wollen wir die unsichere Passwort-Authentifikation deaktivieren sowie auch gleich ein paar mehr Dinge für die Sicherheit unseres Servers tun.
Entweder wir loggen uns per SSH auf unseren Server ein (ssh username@serverip) oder wir sitzen direkt vor diesem.
Wir nutzen das Terminal und wechseln per cd das Verzeichnis zu /etc
Also:
Code:
cd /etc
Hier ist die Datei sshd_config abgelegt, welche die Einstellungen für unseren SSH-Dienst enthält.
Um diese zu öffnen nutzen wir am besten pico als Editor. Man kann aber auch Alternativen wie Subethaedit nutzen, was ich immer mache. Man muss aber auf jeden Fall sudo davor setzen, denn man kann nur mit root-Rechten die sshd_config verändern. Die /etc/services muss man zusätzlich ändern, wenn man den SSH-Port verändern will. Dazu muss sowohl die bei /etc/services als auch bei /etc/sshd_config der Eintrag für den SSH-Port geändert werden.
Jedoch gibt es dabei immer ein paar Probleme. Auch ich hab diese. Angeblich soll es ausreichen bei der /etc/services die Zeilen
Code:
ssh              22/udp     # SSH Remote Login Protocol
ssh              22/tcp     # SSH Remote Login Protocol
zu ändern. Dies erreicht man durch den Befehl:
Code:
sudo pico /etc/services
Danach wird man nach dem Admin-Passwort gefragt. Wenn dies richtig eingegeben wurde, öffnet sich pico; ein Texteditor für die Konsole. Man scrollt dabei runter bis Port 22. Dort ändert man den Port von 22 auf einen anderen Port. Er sollte auf jeden Fall unter 65536 bleiben und nicht den Port eines aktiven Dienstes nutzen oder niedriger als 1024 sein, der dann entweder blockiert oder zu komischen Nebenwirkungen führt. Die Ports unter 1024 gelten als priorisierte Systemports, welche nicht überschrieben werden sollten.

Ich nutze da einen Portscanner, der Stealth FIN und ACK-Scans durchführen kann. Nmap hat dann noch den kleinen Vorteil einen ping-losen Scan durchzuführen, womit die Firewall auch nichts blockt. Als Host geben wir logischerweise unseren Server ein, oder beim Server localhost, bzw. 127.0.0.1.
Beim Scan-Typen Stealth FIN und der Ping-Art no-ping sollten wir auf alle offenen Ports stoßen. Offene Ports heissen immer aktive Service. Ist der Port geschloßen, ist der Dienst inaktiv.
Somit nutzen wir den neuen SSH-Port, der dort nicht in der Liste steht. Aber wie gesagt... bei mir scheitert es aus unerfindlichen Gründen bei der Port-Änderungen.
Wie gesagt muss zusätzlich zur /etc/services die /etc/sshd_config für die Port-Änderungen abgeändert werden.
In der Zeile
Code:
Port 22
ändern wir die 22 in unseren neuen Ziel-Port um, den wir auch in /etc/services angegeben haben.
Bei pico speichert man, indem man Ctrl+X drückt. Er fragt, ob die Änderungen übernommen werden sollen. Man tippt yes, bzw. ein y reicht, ein. Wenn wir gefragt werden als was es abgespeichert werden soll, und man übernimmt die Orginal-Datei und überschreibt man somit die Bestehende.
Alternativ kann man die Konfigurationsdatei auch anders bezeichnen und den SSH-Daemon, der auf dem Server läuft, per sshd -f /ort/der/neuen/sshd_config anweisen eine andere sshd_config für grundlegende Einstellungen zu nutzen.

Wenn es jemand hinbekommen haben sollte den SSH-Port manuell umstellen zu können, dann soll er es mir doch bitte verraten.

Da wir auch gerade noch in der /etc/sshd_config sind, ändern wir diese auch gleich noch weiter ab.
Falls die Zeile noch nicht existiert fügen wir die Zeile
Code:
PubKeyAuthentication yes
ein, bzw. ändern von no auf yes, falls es noch nicht geschehen ist. Damit wird die Authentifizierung per Schlüsseldatei erlaubt.
Wenn wir uns für die RSA-Verschlüsselung entschieden haben, setzen wir die Zeile
Code:
DSAAuthentication no
ein, bzw. ändern von yes auf no.
Damit wird die Authentifizierung per DSA-Schlüssel verboten. Gleichzeitig erlauben wir aber mit der Zeile
Code:
RSAAuthentication yes
die Authentifizierung per RSA-Schlüssel.

weiter nützliche Zeilen:
Code:
KeyRegenerationInterval 1800
Mit dieser Option weisst man den SSH-Dienst an, alle 1800 Sekunden den Schlüssel zu erneuern. Wenn man anstelle einer beliebigen Zahl 0 schreibt, wird der SSH-Dienst angewiesen den Schlüssel niemals zu aktualisieren. Wenn die Option aktiviert ist, verhindert man, dass Hacker, denen ein Schlüssel bekannt ist, sich die komplette Verbindungszeit miteinhacken können. Sie werden durch die Regeneration des Schlüssels von der Verbindung getrennt und ausgesperrt.

Code:
ServerKeyBits 4096
Hiermit wird die Schlüsselgröße festgelegt. Es ist ähnlich wie bei der Erstellung des Schlüssels. Nur, dass hierbei mit der Option KeyRegenerationInterval ein Zusammenspiel stattfindet. Das ist also die Größe des neugenerierten Schlüssels.

Code:
StrictModes yes
Es wird hiermit erreicht, dass der SSH-Dienst nähere sicherheitsrelevante Unterscheidungen durchführt. Dabei achtet er, bei sonst auch als standardmässig aktivierter Form, auf gesetzte Rechte auf Konfigurationsdatein und Ordner. Die Rechte- und Besitzer-Problematik ist dann essentiell wichtig und auch eine häufige Fehlerursache bei einer misslungenden Verbindung. Denn bei falsch gesetzten Rechten der authorized_keys oder des Login-Verzeichnisses verweigert der Dienst die Verbindung.

Code:
UsePrivilegeSeparation yes
Vor etwa 3 Jahren existierte in einer früheren OpenSSH-Version eine Sicherheitslücke, die durch UsePrivelegeSeperation verhindert wurde. Dabei konnte ein Eindringling direkt root-Rechte erlangen. Mit dieser Option kann man jedoch die Rechte-Verteilung vom SSH-Dienst genau aufteilen lassen. Es ist somit eine weitere Sicherheitsoption, die genutzt werden sollte, da sie mit StrictMode Hand in Hand geht

Code:
KeepAlive yes
Sollte eigentlich selbst erklärend sein... wenn es auf no steht, wird die Verbindung getrennt, sobald Inaktivität auftritt. Ansonsten wird die Verbindung getrennt, wenn das Terminal beendet oder die getunnelten Verbindungen getrennt wurden.

Code:
RhostsAuthentication no
Diese Option bildet eine andere Authentifizierung. Hierbei wird eine rhost-Datei angelegt und diese mit den Hosts, die sich auf unseren Servern verbunden haben, befühlt wird. Standardmässig ist sie deaktiviert und sollte es auch bleiben.

Es existiert noch die RhostsRSAAuthentification, die zusätzlich zur Rhost- eine Art RSA-Authentifizierung durchführt. Standard ist auch hier no.

Code:
ChallengeResponseAuthentication no
Diese Option würde Verbindungen als normaler User ohne Schlüssel zulassen bzw. beantworten, wenn aktiviert. Dies wäre anzuraten, wenn noch andere User auf den Server sich anmelden müssen. Hierdurch bekommen sie nämlich die Möglichkeit sich mit ihrem Benutzernamen und Passwort zu authentifizieren. Jedoch gab es da meines Wissens auch Probleme mit root-Login. Daher auch gleich noch der Befehl:

Code:
PermitRootLogin no
Hiermit verhindert man die direkte Anmeldung root-(Super)-User. Standardmässig ist dies auf yes gestellt, und sollte daher auf no gesetzt werden! Der unschlagbare Vorteil ist, dass man erstens Skript-Kiddies umgeht, die normalerweise alle Standard-User (und da ist root 100%ig drunter) durchgehen und Passwörter ausprobieren. Der Login root ist komplett blockiert durch diese Option und sollte auch wahr genommen werden. Der Hacker muss also beim Versuch unseren Server zu hacken den eigentlichen Login heraus bekommen, um dann festzustellen, dass zusätzlich mehr als nur ein Passwort, nämlich noch die Verschlüsselung knacken darf. Hat er dies geschafft, darf er erstmal knobbeln wie das Passwort von root ist, um superuser-Rechte zu erlangen. Die vorgehensweise ist dann bei uns ähnlich. Man logt sich erst als Anwender mit einem Schlüssel an, und arbeitet dann entweder an entscheidenen Stellen per su oder bei kleinen Eingreifen mit sudo, und sonst als einfacher Anwender.

Code:
#PAMAuthentitcationViaKbdInt no
Die genaue Arbeitsweise kann ich leider nicht erklären. Da sind die Quellen leider nicht so informativ... Es findet hier auf jeden Fall eine Interaktion mit der Option ChallengeResponseAuthentification statt. Hierbei wird das Passwort irgendwie per Tastatur-Interaktion aufgenommen und sich damit authentifiziert. Das lässt aber die Schlüssel-Authentifizierung null und nichtig werden. Standardmässig ist es auf no gestellt.

Code:
Protocol 2
Das sollte grundsätzlich(!) auf Protocol 2 beschränkt bleiben. Es ist jedoch auch auf Protokoll 1 erweiterbar. Die Protokolle sind mit Komma zu trennen.
Bsp.: Protocol 1,2

Code:
PermitEmptyPasswords no
Dies sollte auch grundsätzlich auf no gestellt sein/werden. Leere Passwörter sind das Einfallsloseste und Gefährlichste von allem. Ist diese Option auf no gesetzt, kann man sich nicht mehr einloggen als User, der kein gesetztes Passwort hat. Aber unter Unix-Systemen sollte dies auch auf normalen Wege gar nicht erst möglich sein.

Code:
PasswordAuthentication no
Hiermit deaktivieren wir die Passwort-Authentifizierung explizit. Aber wie schon bei anderen Optionen aufgefallen sein sollte, kann sich dies ins Gehege kommen mit zum Beispiel ChallengeResponseAuthentification. Auf solche Kleinigkeiten sollte man achten bei der Konfiguration, denn man kann ein inkonsistentis System riskieren.

Code:
LoginGraceTime 40
Hierbei wird die Zeit festgelegt in welcher sich der User authentifizieren und einloggen muss. Man sollte aber beachten, dass man die Zeit nicht zu niedrig wählt. Ein paar Datenpakete brauchen ihre Zeit von einem Punkt der Erde zum anderen. Dazu kommt dann die Zeit in der die Schlüssel verglichen werden. Zusätzlich wird auch die Passphrase-Eingabe dazu gezählt. Da sind schnell 30 Sekunden erreicht.

Code:
LogLevel VERBOSE
Hiermit legt man die "Tiefe" der mitgeschnittenen Aktivitäten, die in die Logs geschrieben werden, fest.
Es gibt folgende Möglichkeiten dabei: QUIET, FATAL, ERROR, INFO, VERBOSE, DEBUG. INFO ist der Standardwert, und VERBOSE sehr tiefgehend. DEBUG ist so stark mitschneidend, dass sogar private Aktivitäten der einzelnen User mitgeschnitten und protokolliert werden. Dies sollte man daher tunlichst lassen bei einem Firmen-Rechner oder dergleichen...

Code:
AllowUsers username
Hierbei werden die User eingetragen, mit denen man sich einloggen darf per SSH. Es gibt auch den Gegenpart DenyUsers, doch dieser steht hierarchisch unter AllowUsers. Wenn beide Befehle gleichzeitig genutzt werden, blockieren sie sich gegenseitig, und es kommt zu interessanten Nebenerscheinungen.

Code:
AllowGroups
Das gleiche in grün... man kann hier aber am besten mit der Wildcard arbeiten. Als Wildcard existieren ? und *.
Beispiel: AllowGroups Power?
dies würde alle Mitglieder der Gruppen: PowerTeam, Power, PowerRangers etc. erlauben. Der Gegenpart zu dieser Option ist natürlich DenyGroups.

Sind alle Einstellungen getroffen, testen wir alles mit einem neuen Login per SSH auf unseren Server, nachdem alle Einstellungen übernommen wurden und der SSH-Daemon neugestartet wurde. Dies erreicht man indem man den Dienst bei Sharing de- und gleich darauf wieder -aktiviert.

Möglicher Geschwindigkeitsgewinn:
Wenn unser Test erfolgreich verlaufen ist, lohnt es sich die Einstellungen unseres Clients ebenfalls zu editieren. Dadurch erreicht man einen kleinen Geschwindigkeitsschub da die Einstellungen durch unseren Client schon vorgegeben sind und dieser nicht doch noch andere Möglichkeiten ausprobieren geht. Außerdem ist auch so unser Client während der SSH-Verbindung geschützt.
Es reicht, wenn wir per sudo pico /private/etc/ssh_config DSAAuthentication und PasswordAuthentication auf jeweils no setzen. Hier durch wird unser Dienst so eingeschränkt, dass wir uns nur noch mit RSA-Schlüsseln authentifizieren können. Wer SSH öfter brauch um sich auch auf andere Server mit nur einem Passwort oder DSA anzumelden, sollte seinen Dienst dann natürlich nicht einschränken.

3.3 Per SSH Anwendungen tunneln (Port-Forwarding)

Vielleicht kennt ein jeder das sichere HTTP-Protokoll, welches HTTPS genannt wird. Dies hat die selbe grundlegende Funktionsweise, die wir uns zu eigen machen wollen. Hierbei wird ein Schlüssel zwischen Server und Client ausgetauscht und nur über diesen Schlüssel kommuniziert man untereinander.
Wir haben nun schon die Schlüssel-Authentifizierung aktiviert und nutzen diese auch voll. Wenn wir nun Anwendungen von unserem Server auf unseren Client nutzen wollen, sollten wir auf eine sichere Verbindung achten. Die erreichen wir, indem wir die Übertragung der Daten per SSH tunneln. Tunneln ist hierbei wirklich sehr bildlich gesprochen.
Als kleines Beispiel:
ich nutze MLDonkeyWebmin auf meinem Server. Dieses agiert im Hintergrund und über ein Webinterface eine bequeme Übersicht über Aktivitäten bieten. Mit Webmin kann man kurz gesagt den Server komplett fernwarten. Darunter fällt die User-, Festplatten- und Rechte-Verwaltung, um nur ein paar zu nennen. Es ist mit das mächtigste Tool um sein System auch in kürzester Zeit zu zerschiessen. Man kann das Webinterface einschränken. Entweder kann es nur vom localhost oder vom internen Netzwerk erreicht werden. Ferner kann es sogar für das Internet freigegeben werden, wenn der Router den Ziel-Port weiterleitet.
Das Webinterface von Webmin reagiert auf den Port 10000 standardmässig.
Wenn mein Server nun die IP-Adresse 192.168.1.2 hat, erreiche ist das Webinterface, wenn ich in den Browser: 192.168.1.2:10000 eingebe. Wenn ich es nur auf den localhost beschränke, funktioniert es logischerweise auch über: localhost:10000.
Ich möchte Webmin jetzt nur auf den localhost beschränken, um jegliches Sicherheitsrisiko zu minimieren.
Nun muss ich mir etwas einfallen lassen, wie ich trotzdem von meinem Client, der noch im selben Netzwerk steht und später weit außerhalb, auf meinen Server zugreifen kann, um dann Webmin steuern zu können.
Die Lösung steckt im Tunneln von Ports bzw. Diensten per SSH.
Hierbei verbinden wir uns per SSH von unserem Client auf unseren Server. Wir setzen als zusätzlichen Parameter dabei die Aufforderung, den Ziel-Port 10000 von unserem Server zu unseren Client weiterzuleiten.
Der Parameter würde dabei so aussehen (per RSA-Authentizifierung):
Code:
ssh -l username -L 10000:localhost:50000 192.168.1.2
Mit diesem Befehl im Terminal wird der SSH-Dienst angewiesen sich auf die 192.168.1.2 zu verbinden mit unserem username. Weiter soll der Start-Port 10000 von unserem Server auf den localhost (unseres Client) auf den Ziel-Port 50000 getunnelt werden.
Wenn die Authentifizierung erfolgreich war, öffnen wir bei unseren Client den Browser und tippen localhost:50000 ein. Jetzt öffnet sich das Webinterface von Webmin mit dem Login.
Dies ist nun als sicherer anzusehen als zum Beispiel die Freigabe des Webinterfaces für das ganze Internet, denn nun wird unsere Verbindung mit dem Server über SSH verschlüsselt und geschützt. Durch die RSA-Schlüssel-Authentifizierung ist es auch nicht möglich, dass jemand Drittes unsere Verbindung mitlauscht oder gar mitsteuert.
Diese Methodik kann auf alle Dienste angewendet werden, die die Möglichkeit bieten, Zugriffe per Netzwerk, oder gar vom Internet aus, zu steuern. Hierbei ist ein Webinterface immer am praktischsten, da dieses auch oft sehr sparsam gehalten ist, und somit auch keinen großen Netzwerkverkehr erzeugt.

Es können auch mehrere Ports bei nur einer SSH-Authentifizierung auf dem Server getunnelt werden.
Beispielsweise:
Code:
ssh -l username -L 4080:localhost:4080 10000:localhost:10000
Hierbei werden jetzt die Start-Ports 4080 und 10000 unseres Servers auf die Ziel-Ports 4080 und 10000 unseres Clients getunnelt.

Die Allgemeine Vorschrift für den Parameter -L ist:
Code:
ssh username@serverip -L Start-Port:ZielIP:Ziel-Port

Start-Port:Das ist der Port, der von dem aktiven Dienst auf dem Server genutzt wird. Wenn webmin auf dem Server läuft, dann läuft dieses standardmässig auf Port 10000. Wenn man den Port von Webmin auf 100 ändert, dann ist der Start-Port, der bei SSH gesetzt wird, auch 100.

ZielIP:Das ist das Ziel auf welches der Port von unserem Server hingetunnelt werden soll. Logischerweise schreibt man dabei eigentlich fast immer localhost oder 127.0.0.1. Man kann jedoch auch eine andere ZielIP auswählen. Hierbei funktioniert jedoch anscheinend nur das interne Netz außerdem muss natürlich auch eine SSH-Verbindung zu der ZielIP bestehen.

Ziel-Port:Hier setzen wir den Port, auf den wir den getunnelten Dienst nutzen wollen. Man sollte hierbei am besten nicht Port 80 nehmen.... genauso wenig wie Port 8080, welcher oft von Proxys und anderen Internet-Diensten genutzt wird. Außerdem wie bereits oben erwähnt Ports unter 1024 prinzipiell meiden.
Ansonsten gilt auch hier wieder: jeder Port ist frei nutzbar, solange er nicht von einem anderen Dienst belegt wird.
Am besten nimmt man immer den Start-Port vom Server. Dann muss man sich auch keine krummen Zahlen merken.
 
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3.4 SSH-Server schnell konfiguriert per SSH-Helper

Hier noch einmal der Link zu der Donate-ware SSH Helper.
Mit diesem Tool lässt sich die /etc/sshd_config spielend per grafischer Oberfläche verändern und auch die Publickeys prima verwalten.
Wenn wir das Programm heruntergeladen und gestartet haben, möchte es von uns erstmal das Admin-Passwort. Ab hier sollte man überlegt handeln, genauso wie auch schon bei der manuellen Bearbeitung der Konfigurationsdateien. Mit sich widersprechenden Einstellungen, reisst man Löcher ins sonst eigentlich sichere System.
Wir brauchen erst einmal die Hilfe bei der Einrichtung des Servers.
Daher starten wir den SSH-Helper am Server und gehen dabei wie folgt vor:
Am Anfang sollte sich der SSH-Helper Wizard melden, der uns bei der Einrichtung des Client oder des Servers hilft. Ansonsten erreicht man diesen auch über das Menü SSH->Setup Wizard. Man folgt den Anweisungen und kann dabei noch SFTP, also sicheres Laden per FTP erlauben, und drückt dann rechts auf Install Config. Per sudo wird eine vorkonfigurierte sshd_config ins /etc Verzeichnis geschoben. Wir gehen nun auf "Server Settings". Ist dies getan, können wir die config-Datei entweder manuell per Konsole wie oben beschrieben oder per SSH Helper editieren.

ServerSettings.png


Beim SSH-Helper kann man unter dem Register Expert eine manuelle Bearbeitung der sshd_config übersichtlich durchführen.
Unter Settings können wir dagegen grobe Sicherheitseinstellungen vornehmen.
Bei Public Keys befinden sich die drei angesprochenen Verschlüsselungsmethoden (RSA1, RSA, DSA) und die Authentifizierungsschlüssel, die man bei der Client-Konfiguration (Server Key) in der Wizard-Hilfe erstellen kann. Da ich mit den Server Keys aber wenig Erfahrung hab und ich eher den oben abgelaufenen Weg noch einmal gehen werde, werde ich hierzu keine Worte mehr verlieren.
Bei Access Control können wir die User- und Group-Verwaltung nutzen, die SSH ermöglicht den Zugriff auf dem Server weiter einzuschränken.
Um die Änderungen, die wir unter Server Settings vorgenommen haben, auch anzuwenden, müssen wir rechts oben auf Install Server Setting klicken, womit die zwischengespeicherte sshd_config ins /etc-Verzeichnis kopiert und damit die Alte mit der Neuen überschrieben wird. Hierfür ist natürlich dann wieder das Admin-Passwort nötig um per sudo arbeiten zu können.

Um nun die selben Effekte, die in 2. beschrieben wurden per SSH-Helper durchzuführen. Gehen wir zu unserem Client. Dort nutzen wir den Wizard (Menü SSH -> Setup Wizard) und folgen den Schritten für das Setup Personal Secure Shell Identity. Mit zwei Klicks weiter können wir die Key Parameter festlegen.

WizardPersonal.png


Hierbei greif ich wieder das Beispiel des RSA-Schlüssels auf. Wir wählen also aus dem Drop-Down Menü SSH 2 - RSA und darunter die Art unseres Schlüssels aus.
Hierbei wählen wir Personal Key. Hiermit wird dann wieder unser privater und unser öffentlicher Schlüssel-Paar erzeugt, wobei der private Teil auf unseren Client und der öffentliche Teil auf den Server wandert. Wir können auch noch einen Kommentar an die Schlüssel-Datei anfügen, wobei dieser Kommentar in Klarschrift an den Schlüssel angehangen wird. Der Kommentar ist sehr nützlich bei grafischen Programmen, wie auch dem SSH-Helper, da diese Programme die Schlüssel in der authorized_keys immer nach dem Kommentar alphabetisch anordnen werden. Der Standard-Kommentar ist sonst immer [email protected]l.
Die zwei Passwort-Eingaben stellen die Passphrase-Eingabe dar. Hier kann man entweder die Felder leer lassen und somit die Datei unverschlüsselt lassen oder eben ein zusätzliches Passwort zur Authentifizierung am Server schaffen.
Wir generieren dann unseren neuen Schlüssel, der ohne Nachfrage in unser ~/.ssh/-Verzeichnis kopiert wird. Wenn hier also Schlüssel mit der Standard-Bezeichnung drin liegen, werden die rigoros überschrieben... leider.
Wenn wir nun den Wizard beenden und auf unser "Username's Settings" gehen und dort auf My Keys.
Können wir uns von allen 3 möglichen Verschlüsselungen den public-Key anzeigen lassen. Wenn wir hier SSH 2 RSA aus dem Drop Down Menü auswählen finden wir unseren Schlüssel wieder. Den können wir nun, wenn wir am Server sind, zu unsere lokalen Authorized_Keys hinzufügen lassen, einen neuen Schlüssel generieren lassen oder den bestehenden Löschen.
Wenn den Schlüssel zu unseren lokalen Authorized_keys hinzufügen lassen, finden wir den Schlüssel im Register Authorized Keys unter Protocol 2 Keys wieder. Hier finden wir den Schlüssel nach dem optional hinzugefügtem Kommentar. Per "+" und "-" lassen sich weitere Schlüssel hinzufügen oder entfernen.
Bei My Keys müssen wir sonst den public-Key exportieren, um ihn zum Server zu übermitteln. Hierbei speichern wir ihn entweder auf einer gemounteten Freigabe auf dem Server oder speichern ihn lokal erst einmal zwischen um ihn wieder per Terminal und scp-Befehl zu verschicken wie bei 3.2.3 erklärt.

4. DynamicDNS
4.1 Allgemein Dynamic DNS und dessen Vorteile

DynamicDNS bedeutet einen weltweit verfügbaren eindeutigen Eintrag in einem Register um eine wechselnde Ausgangs-IP des Routers, und damit den Router selbst, zu jeder Zeit ohne Wissen der gerade aktuellen IP erreichen zu können. Wikipedia kann das Ganze sicher verständlicher erklären. Falls sich viele darunter noch nichts vorstellen können, sei aber hier noch ein Beispiel vorgebracht.
Ich habe meinen Server in meinen Augen ausreichend sicher gestaltet und die nötigsten Dienste für das Internet freigegeben. Die Anfragen an diese Dienste werden an bestimmte Ports an meinem Server gerichtet. Diese Anfragen kommen nur durch, wenn der Router dementsprechend konfiguriert ist (4.2 und 5). Ich will mir nun nicht tagtäglich die derzeitige AusgangsIP meines Routers, und damit meines Servers erfragen. Um dies zu umgehen richte ich mir bei dyndns.com einen Account ein mit dem ich einen Domain-Namen frei mit kleinen Einschränkungen auswählen kann. Dieser Account verknüpft nun die aktuelle AusgangsIP meines Routers mit meiner Wunsch-Domain. Wenn ich nun also den Domain-Namen eingebe, wird bei dyndns.com nachgeschaut mit welcher Ziel-IP-Nummer dieser verknüpft ist. Es wird nun die aktuelle IP-Nummer anstelle des Domain-Namens verwendet, aber dies alles ohne die Arbeit dahinter mitzubekommen. Dies ist ein wunderbarer Service, den ich euch hier ein bisschen näher erläutern und bei der Konfiguration behilflich sein möchte.

Mit dem einfach zu merkenden Namen kann man sehr leicht den Server erreichen ohne ständig sich die schwierig einzuprägende IP merken zu müssen. Und hier sind wir schon beim ersten großen Vorteil! Ein Name ist leichter ins Gedächtnis aufzunehmen als eine mehrstellige Nummer. Angeblich kann der durchschnittliche Mensch sich nur 6 aufeinander folgende Zahlen merken, die er nur für einen kurzen Zeitraum wissen muss.
Bei unseren Internet-Providern bekommen wir alle 24 Stunden die neue IP-Nummer zugeordnet und müssen diese heraus suchen und wieder neu einprägen.
Vorteil 2: der Domain-Name bleibt immer der Gleiche!

Es ist dazu umständlich und setzt jeden Tag ein Stück Arbeit voraus. Da wir alle samt gerne faul sind, lassen wir das automatisch erledigen entweder vom Router oder dem Server.
Vorteil 3: einmalige Einrichtung und Konfiguration und kein weiterer Eingriff wird nötig sein.

Das sollen genug Vorteile sein. Ein Nachteil entsteht indem Sinne nicht. Manche befürchten durch den DynamicDNS-Eintrag öfter von Crackern und deren Skripten besucht zu werden, aber es ist dabei egal, ob man bei Dynamic DNS drin steht oder nicht, denn hier laufen Zufallskripte, die einen vordefinierten Adress-Bereich abgrasen lassen.

4.2 Dynamic DNS - Account einrichten

Wie oben schon genannt, kann man sich unter dyndns.com einen Account anlegen. Ich will nun keine Werbung für diese Seite machen. Es gibt sicher noch einige andere Möglichkeiten. Ich will einzig und allein die Sache ansich erstmal einrichten. Hier kann man sich nämlich den Account erstellen. Dabei wird ein Benutzername, Email-Adresse und Password benötigt. Alle drei Dinge brauchen wir dann auch später noch.

Wenn unser Account eingerichtet ist, loggen wir uns ein. Wenn man eingeloggt ist, kann man auf My Services gehen. Dort können wir unseren kostenlosen Account "upgraden" zu einem kostenpflichtigen Account mit dem man mehrere ungebrenzte DynamicDNS und noch viele andere Services nutzen kann.
Auf der linken Seite finden wir im Menü den Link Add Host Services. Hier klicken wir nun rechts in der Liste auf Add Dynamic DNS Host.

DynDNS.png


Hier wird nun ein Formular geöffnet indem wir unsere Wunsch-Domain bei Hostname auswählen. Dazu wird eben ein Subdomain-Name von uns ausgewählt mit der eigentlich Domain und deren Endung am Ende.
Als Beispiel nehmen wir osx-server als Hostname mit der Endung homeftp.net.
Als IP Address wird unsere derzeitige AusgangsIP-Nummer angezeigt. Diese bestätigen wir bzw. nehmen wir dann einfach hin, sollten aber bedenken, dass die Domain mit der IP-Adresse unseres jetzigen Routers verbunden ist. Steht der Rechner im selben Netzwerk wie unser Server, bzw. ist am selben Router angeschloßen, ist dies kein Problem.
Mit Enable Wildcard ist gemeint, dass jeglicher Aufruf auf unsere Domain an unsere IP weitergeleitet wird. Ansonsten würde nur der Aufruf osx-server.homeftp.net auf unsere StartSeite des Servers weitergeleitet. Dagegen würde der Aufruf irgendwas.osx-server.homeftp.net keine Weiterleitung hervorrufen. Nutzt man den Server nur als SSH-Server ist dies natürlich kein Problem. Wenn man aber auf Sub-Sub-Domains oder dergleichen angewiesen ist, sollte man die Option Wildcard aktivieren.
Wer sonst noch einen Mail Exchanger betreibt, sollte dessen Hostnamen in das entsprechende Feld eintragen. Aber ich glaub das wird hier kaum jemanden betreffen, oder irre ich mich?

Ist dies eingerichtet, speichern wir unseren Dynamic DNS Host. Wir wollen nun aber auch noch einen Schritt weiter und wollen, dass ein Dienst unsere IP-Nummer täglich aktualisiert, wenn sie sich geändert hat.

4.3 Router für DynDNS konfigurieren

Es kommt auf das jeweilige Router-Modell an, aber heutzutage sollte so ziemlich jeder Router die automatische Aktualisierung eines DynDNS-Accounts beherrschen. Selbst mein T-Sinus 111 kann dies.... und der ist der letzte Schrott.
Meistens findet man DynamicDNS oder DDNS oder DynDNS unter Netzwerkeinstellungen. Hier sollte sich einer der drei genannten Begriffe auffinden lassen. Dort kann man dann meistens nur zwischen ein paar wenigen Anbietern von DynamicDNS-Accounts auswählen. Fast immer ist DynDNS.org in der Liste zur Auswahl.
Als erstes muss man beim Router diesen Dienst aktivieren. Dann wählt man den DynamicDNS-Anbieter aus einer Liste, die eigentlich bei jedem Router existiert, oder gibt explizit dyndns.org ein, welches sonst ihre Ursprungs-Adresse ist.
Weiterhin müssen nun der Domain-, bzw. Hostname, sowie Username und Passwort eingegeben werden. Wenn nur ein Username und Passwort verlangt wird, weiß ja der Router nicht, welchen Hostname er mit der aktuellen AusgangsIP-Nummer aktualisieren soll. Daher ist dieser zwingend notwendig, wie natürlich auch die anderen Angaben. Manchmal wird auch anstelle des Username die Email-Adresse, mit der man sich bei dyndns.com registriert hat, vom Router gefordert.

Die Router mit neuer gut-gepflegter Firmware bieten nun noch weitere Optionen, wie oft die IP-Adresse aktualisiert werden soll etc. Manchmal wird auch hier nochmal gefragt, ob Wildcard aktiviert werden soll und dergleichen. Das hängt aber nun von den Vorlieben jedes einzelnen Benutzers, aber auch von den Möglichkeiten des Routers ab.

4.4 Server mit DynDNS-Dienst einrichten

Wenn der Router keine solche Möglichkeit bietet den DynDNS-Account regelmässig automatisch aktualisieren zu lassen. So müssen wir den Server mit einem solchen Dienst einrichten. Hierbei sollte nicht unerwähnt bleiben, dass wenn zwei Dienste, d.h. sowohl auf dem Router als auf dem Server, laufen, die den DynDNS-Account aktualisieren sollen, dann löschen sich diese Dienste gegenseitig aus. Es ist verrückt, aber es funktioniert einfach nicht. Daher sollte man nur auf einen Dienst zurückgreifen und keinesfalls auf zwei bauen.
Da dies nun gesagt wurde, wäre mein Tipp eines DynamicDNS-Dienstes entweder mein bevorzugter DynDNS Updater 1.2 oder der fast gleiche DNSUpdate 2.7.
Beide nutzen den selben Daemon. Bitte nicht von diesem Wort abschrecken lassen. Damit ist einfach nur der Dienst gemeint, der im Hintergrund, ohne das es der Nutzer mitbekommt, läuft. Beide Programme lassen sich bei Nicht-Gefallen sehr leicht wieder im Menü deinstallieren.
DNSUpdate hat den Vorteil weitere Anbieter von Dynamic DNS aufzuführen in der Liste. DynDNS Updater beschränkt sich hierbei komplett nur auf DynDNS.com.
Jedoch finde ich persönlich den DynDNS Updater besser, da dieser auch gleich ein Widget mitliefert und von der Bedienung besser ausgearbeitet ist. Außerdem funktioniert hier die verschlüsselte Verbindung zum DynDNS-Account auch, und wird nicht wie bei DNSUpdate nur grau unterlegt dargestellt.
Zu den Problemen beider Programme: Wenn sich der angemeldete Benutzer abmeldet, stürzt der Daemon ab. Somit wird während dieser Zeit der DynDNS-Account nicht aktualisiert. Der Absturz des Daemons kann nur behoben werden durch einen Neustart bei dem der Daemon neu initialiert wird. Da ich meinen Benutzer nie abmelde, stört mich das eigentlich auch nicht. Für diejenigen, die dies öfter tun, sei das hier eben gesagt. Einen Server meldet man sonst auch nicht ab! Da meldet sich nicht mal ein User an! Nur zur Erinnerung... der Daemon kann im Menü unter Preferences eingestellt werden, wann dieser gestartet werden soll. Dies sollte für den Server bereits während des Hochfahrens geschehen. Daher stellen wir dies auch hier ein.

DNSUpdater.png


Mit Add User wird hier ein Benutzer hinzugefügt für DynDNS.org. Bei DynDNS Updater ist dies spielend leicht, da man hier die Daten von DynDNS.org synchronisieren lassen kann und so alle eingerichteten Hostnames abgleichen kann. Wenn die Verbindung erfolgreich hergestellt wurde, erscheint unser Hostname bei DynDNS.org in der Liste unter unseren Benutzernamens. Mit einem Häckchen bei Active können den DynamicDNS-Eintrag aktivieren und so wird dieser dann mit unserer AusgangsIP-Nummer nun automatisch aktualisiert. Zusätzlich kann man sonst bei anderen Dynamic DNS Einträgen sehen wie der Status dieser Domains ist, ob diese noch genutzt werden oder schon als inaktiv gelten etc.

Mit dem Widget lässt der aktuelle Status des Daemons und des Dynamic DNS Eintrages beobachten. Also ansich alles sehr einfach, übersichtlich und doch sehr praktikabel gestaltet.

5. Die nötige Router-Konfigurierung

Diese Router-Konfigurierung ist nötig, sobald man seinen Server auch von außerhalb, dass heisst von irgendeinem Punkt der Erde über das Internet auf seinen Server zugreifen möchte, wie ich es gerne tu. Dabei muss die Firewall des Routers neu konfiguriert werden wie auch eine Paket-Weiterleitung für Anfragen für bestimmte Ports (und somit Dienste) an unseren Server weitergeleitet und beantwortet werden.
Die Problematik ist ja folgende: Unser Server hat eine IP-Adresse nach außen. Besucht man nun eine Webseite muss der Paketfilter des Routers registrieren, dass wir eine Anfrage an meinetwegen apfeltalk.de gestellt haben und schickt die erhaltene Antwort von apfeltalk.de dann an unseren Router und dieser an unseren Mac. Wenn nun 10 Rechner verbunden sind mit dem Router muss der von 10 Rechnern die Pakete verteilen. Soweit ist dies alles kein Problem. Jedoch was passiert mit Anfragen, die wir selbst nicht gestellt haben, sondern von außen nun von jemand anderen an unseren Mac im Netzwerk über den Router geschickt werden? Dieser weiß nun prinzipiell überhaupt nicht welchem Mac er das Paket zuordnen soll, und hat daher im Paket-Filter und in der Firewall drin stehen, dass unaufgeforderte Pakete geschluckt werden.
Als Beispiel sei hier wieder mein laufender Dienst Webmin aufgegriffen. Dieser läuft auf dem Port 10000. Mein Server als auch mein Router sind im Ruhezustand. Nun läuft auf meinem Router der DynDNS-Dienst und so greife ich auf meine Domain os-x.homeftp.net zu. Der Router erkennt diese Anfrage und blockiert sie sofort.
Dies liegt erst einmal an der Firewall.
Wir müssen also erst einmal die Firewall neu konfigurieren, dass sie Anfragen auf bestimmte Ports nicht mehr prinzipiell schlucken soll! Bei manchen Routern reicht es die NAT (Network Address Translation) umzukonfigurieren und die Firewall wird dadurch automatisch angepasst. Manche müssen jedoch per Hand manuell eingestellt werden. Dies findet man oft unter dem Punkt Sicherheit oder Netzwerkeinstellungen. Hier muss eine neue Regel erzeugt werden, welche Anfragen auf unseren SSH-Port erlaubt. Also die grundlegende Einstellung der Firewall bleibt erhalten, dass alle Pakete, die unaufgefordert gesendet werden, geschluckt werden, wobei eben dann eine Ausnahme von uns erstellt wird, die ein Durchlassen von Paketen auf einen bestimmten Port erlaubt.

Nun müssen wir nach der Option NAT bei Netzwerkeinstellungen o.ä. suchen. Hier müssen wir auch eine neue Regel erzeugen. Wenn NAT nicht verfügbar ist, existiert vielleicht sonst die radikale Möglichkeit, die DMZ auf den Server zu übertragen. Hierbei wird der Server sozusagen aus dem internen Netz heraus genommen und steht dem Internet voll zur Verfügung. Im Gegenzug steht er auch mit allen Angriffen voll im Beschuss, da hier der schützende Faktor Router wegfällt. Dieser leitet bei der DMZ prinzipiell alle Anfragen erst einmal komplett an den Server weiter, wenn er in der DMZ steht. Wenn man nur diesen Ausweg kennt, sollte man entweder überlegen sich einen neuen Router zu kaufen, oder seinen Server wirklich sicher zu gestalten und möglichst wenig Dienste auf diesen zu laufen. Besonders keinen HTTP-Server mit Plugins wie PHP, mySQL etc.
Wenn wir NAT finden, müssen wir vielleicht noch irgendeinen Unterpunkt auswählen (meistens Virtueller Server oder Adressumsetzung). Wir müssen die Funktion, bei der wir eine Anfrage an einen Port über eine von uns bestimmte IP-Nummer im Netzwerk mit TCP- oder UDP-Paketen stellen können.
TCP-Pakete sind sozusagen antwortende Pakete um es mal schnell und leicht zu erklären. UDP sind das krasse Gegenteil gegenüber TCP. UDP sind nicht-antwortende Pakete. Sie werden verschickt und verlieren sich im Raum. Bei TCP wird das Paket geschickt und wenn es das Ziel erreicht, wird eine Antwort an den Absender zurückgeschickt, damit dieser bescheid weiss (natürlich nur das System), falls die Übermittlung fehlerhaft war, wird der Vorgang wiederholt. Bei UDP weiss man nicht, ob das Paket überhaupt jemals ankam.
SSH ist daher, wie man sicher leicht erraten kann, ein Dienst, der TCP als "Versende"-Methode nutzt.
Wenn wir die betreffende Option beim Router gefunden haben, tragen wir die Ziel-Adresse unseres Servers im Netzwerk ein. Dies war im aller ersten Kapitel genommene Beispiel-IP-Nummer 192.168.1.2. Wenn der Router die Möglichkeit bietet zwischen öffentlichen und privaten Ports, oder internen und äußeren Ports, zu unterscheiden, dann sollten wir davon Gebrauch machen.
Hierbei wird der öffentliche Port derjenige sein auf dem der Router von außen angesprochen wird. Dieser leitet die Anfrage auf diesen öffentlichen Port dann weiter an die IP und an den privaten Port des Servers.

Als Beispiel:
IP des Servers: 192.168.1.2
öffentlicher Port: 6666
privater Port: SSH auf Port 22

Ich bin nun in einem anderen Netzwerk als mein Server und greife auf meine DynDNS-Domain zu. Damit greifen wir auf die IP-Nummer des Routers zu. Meine Anfrage enthält die Bitte:
Code:
ssh -l username -p 6666 -L 10000:localhost:10000 osx-server.homeftp.net
. Der Router erkennt nun die Anfrage auf Port 6666 und weiss durch seinen Eintrag im NAT, dass er Anfragen auf Port 6666 auf Port 22 von unseren Server 192.168.1.2 weiterleiten soll. Dies wird natürlich getan und der Server antwortet und der Router leitet die Anfrage an uns zurück. Nun läuft der Netzwerk-Verkehr und der Router leitet die Ports dabei ständig hin und her.
Dies ist natürlich auch alles kein Schutz gegen Hacker-Angriffe, da diese schnell den SSH-Port erkennen können anhand der Antwort, die von diesem Port kommt, aber wenn der Port extra hoch ausgewählt wird, haben viele Port-Scanner schon Probleme zu differenzieren, bzw. viele Portscanner scannen auch nur den unteren Port-Bereich gründlich, da hier die wichtigsten Dienste laufen.

Diese Einstellungen reichen. Alle Anwendungen die wir nun sonst noch von außen her erreichen wollen würden, werden wir dann per SSH tunneln. Soweit es sich um eine Anwendung handelt, die darüber zu tunneln geht (was eigentlich bei fast allem funktioniert).
 
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Neuer Berner Rosenapfel
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6. VNC
6.1 Vergleich SSH und VNC

Wer nun noch nicht müde ist etwas mehr zu lesen (obwohl wir hier schon an die 60.000 Zeichen heran kommen) über Remote-Lösungen, stell ich hier auch noch VNC vor.
Viele können sich einfach nicht mit der Konsole anfreunden und bestehen darauf auf einer grafischen Oberfläche zu arbeiten. VNC (Virtual Network Computing) bietet dies. AT&T hat diesen Dienst in damaliger Zeit entwickelt um schnell und einfach die Oberfläche eines hilflosen Benutzers zu steuern.
Dies alles hat seinen Preis, nämlich wesentlich mehr Netzwerk-Verkehr. Man übermittelt jegliche grafische Darstellung über diese lächerlich kleine Leitung. VNC läuft über eine 100Mbit/s-Leitung sehr bescheiden. Es lässt sich damit arbeiten, aber Spass macht es nicht wirklich. Außerdem sind in jedem System verschiedene Versionen von VNC implementiert, die manchmal zu Übersetzungsproblemen zwischen den Versionen führen. Dies bringt weiteren Geschwindigkeitsverlust und Hänger.
Man kann ein Passwort für die Verbindung von VNC erzeugen, jedoch ist dieses nicht wirklich sicher. Aus diesem Grund wird auch VNC eher immer im Zusammenhang mit SSH genutzt. VNC lässt sich hierfür wunderbar verwenden. VNC-Server läuft standardmässig eigentlich immer auf Port 5900 und der VNC-Viewer lauscht immer auf Port 5500 doch dazu mehr bei 6.4.

6.2 VNC - Server

VNC - Server für OSX kann man hier u.a. herunterladen. Dieser ist für unsere Zwecke eigentlich ausreichend.
Wenn wir diesen heruntergeladen und initialiert haben, stoppen wir am besten erst einmal den Server, falls er sich automatisch gestartet hat. Außerdem sollten wir unter Systemeinstellungen -> Sharing -> Dienste -> Apple Remote Desktop aktivieren damit VNC überhaupt durch die Firewall gelassen wird.

VNCServer.png


Wir sehen bei General Display Number, Port, Password, Display Name, Host Names, IP Address, Connect Host and Port again.
In dieser Reihenfolge:
Display Number: hier können wir entweder den aktuellen Bildschirm freigeben, oder einen von uns bestimmten. Nun wird vielleicht nicht jeder diese Besonderheit der Unix-Grundsysteme kennen. Unter jedem Unix-System existieren unendlich viele Arbeitsplätze, bzw. Desktops. Man kann bei OSX auf maximal 10 Arbeitsplätzen gleichzeitig arbeiten und zwischen diesen Desktops hin- und her wechseln. Dafür ist zum Beispiel Desktop Manager (Beta-Version) sehr zu empfehlen.

Port: Dies ist logischerweise der Port auf den der Dienst dann laufen wird. Diesen kann man auch verstellen wenn man will. Jedoch sollte man hier wieder auf laufende Dienste im Hintergrund achten, die möglicherweise den selben Port dann nutzen könnten.

Password: hier kann man ein Passwort definieren, welches der Gegenüber wissen muss um an der Sitzung teilzunehmen. Doch dieses ist relativ schnell geknackt beim Mitlauschen an einer Sitzung und dem dabei entstehenden Datenverkehr.

Display Name: unser Client kriegt als Ziel diesen Namen angezeigt und sollte auch so eindeutig sein, dass der Client sich nicht wundert und auch sicher sein kann auf dem richtigen Server zu sein.

Host Names: der VNC-Server lässt sich entweder über diese Host Names erreichen oder über die IP-Adresse. Aber dies funktioniert natürlich auch nur im internen Netzwerk.

IP-Adress: die aktuelle IP-Adresse, die unser Server im internen Netz führt.

Connect Host und Port: hier kann eine Einladung ausgesprochen werden zu einem Host und dessen Ziel-Port unserer Wahl. 5500 ist der Standard-Port auf dem der VNC-Viewer lauscht. Wenn eine Einladung ausgesprochen wurde, erhält der VNC-Viewer die Nachricht, dass er eingeladen wurde und mit einem Klick an der Sitzung teilnehmen kann.

Unter dem Register System finden wir grundlegende Einstellungen, die entweder unterdrückt oder hervorgerufen werden sollen während der Verbindung.
Bei Video können wir entweder Sleep-Mode, das Dimmen des Bildschirmes oder den Bildschirmschoner erlauben.
Weiterhin kann man Maus-Taste 2 und 3 tauschen lassen. Jedoch erschliesst sich mir hier nicht der Sinn dieser Option.
Unter Protocol wird die Version und damit auch die Art der Qualität bestimmt. Neuer heisst nicht immer besser.

Unter dem Register Sharing können wir Einstellungen treffen, die zwischen Client und Server ausgetauscht werden.
Besonders interessant ist hierbei bei Display Sharing, wo wir den Client entscheiden lassen können oder das Desktop niemals transferieren zwischen Client und Server. Außerdem können wir mehrere Clients gleichzeitig zu uns verbinden lassen mit einem Häckchen bei Keep existing client[...].
Wir können dann weiterhin Maus und Tastatur des Clients verbieten und so hat der Client nur die Möglichkeit bei den ausgeführten Aktionen auf dem Desktop zuzugucken.
Wir können das Anbieten des VNC-Dienstes auf das interne Netzwerk beschränken und diesen Dienst per Bonjour im Netzwerk ankündigen.

Bei Startup können wir einstellen unter welchen Bedingungen VNC-Server den Dienst starten soll. Mit einem Klick auf Configure Startup Item wird VNC-Server in die Startup Items eingetragen und somit beim Hochfahren bereits gestartet. Das hat den Vorteil VNC auch nutzen zu können, wenn noch kein Benutzer angemeldet ist.
Außerdem können wir das automatische Starten von VNC beim Start von VNC-Server hier unterbinden. Wenn wir den Benutzer per Fast User Switch wechseln, bleibt unser eigentlicher Account ja trotzdem angemeldet. Hier kann man nun erreichen, dass die VNC-Verbindung beendet wird, wenn der Benutzer gwechselt wird. Außerdem kann durch eine Option der Server sofort wieder gestartet werden, wenn er durch einen Fehler unerwartet beendet wurde.

6.3 VNC - Client

Den VNC-Viewer oder Client finden wir hier. Dieser ist sehr schnell konfiguriert einsetzbar. Wenn dieser heruntergeladen und initialisiert wurde, müssen wir erst einmal ins Menü auf Display -> Open gehen.

VNCViewer.png


In diesem Dialog können wir den Ziel-Host eingeben auf dem der VNC-Server läuft sowie dessen Ziel-Port.
Bei Encoding können wir alle Encoding-Varianten aktivieren, die wir auch nutzen wollen. Es kommt hierbei auf die VNC-Server-Version an wie diese die Grafik-Pakete packt und verschickt. Es empfiehlt sich einfach alle 4 Dienste aktiviert zu lassen. Wenn man VNC per Konsole nutzt, sind noch weitere Encoding-Typen möglich.

Shared Desktop sollten wir prinzipiell deaktivieren. Hierbei wird das Hintergrundbild des Servers und andere Spielereien nicht übermittelt. Dies erspart natürlich einen ziemlich großen Teil des Datenstromes, der sonst auftritt.
Weiterhin können wir unseren lokalen Cursor deaktivieren lassen, solange wir mit dem Server verbunden sind. Außerdem lassen sich die mittlere und rechte Maustaste von uns individuell definieren mit Tastatur-Tasten.

Wenn die richtige IP-Adresse und Port-Nummer eingegeben wurde, und der Server ein Passwort verlangt, dann wird dies erst verlangt, wenn die Verbindung schon halb aufgebaut ist. Hier muss man eben das Passwort dann eintippen.
Und nun lässt sich der entfernte Rechner bequem per VNC steuern.

6.4 VNC - Optimierung

Wenn wir per SSH arbeiten, dann sollten wir per SSH die Verbindung an unseren Server schicken mit der Aufforderung den Port 5900 im günstigsten Fall auf einen anderen Port weiterzuleiten.
Beispiel:
Code:
ssh -l username osx-server.homeftp.net -L 5900:localhost:6000
Jetzt wird der Port 5900 von unserem Server auf unseren lokalen Port 6000 getunnelt. Jetzt bräuchten wir nur den VNC Viewer öffnen und eine Anfrage an die IP-Adresse localhost mit dem Zielport 6000 zu schicken. So ist die Verbindung zwischen Client und Server schon einmal gesichert über SSH. Dies alles setzt aber natürlich voraus, dass der VNC-Server auf unserem Server bereits läuft und auch antworten kann. Außerdem ist es auch hier angebracht trotzdem ein Passwort für die Sitzung zu setzen. Lieber immer mehr als nur einen Schutz nutzen!

Wenn wir die Grafik-Anforderungen noch stark herunterschrauben wollen, schaffen wir dies indem wir auf 8-Bit-Grafikdarstellung (64 Farben) herunter gehen. Dann haben wir auch schon die Minimal-Anforderungen erreicht. Wenn unser Server nur 16kbit/s Upload geniessen kann, ist es trotz dieser Einstellungen nicht unbedingt angenehm mit VNC zu arbeiten.

7. Alternativen: KVM-over IP

Eine besondere Alternative auf die mich pete gebracht hatte ist ein KVM-Switch over IP oder auch KVM over on the Net genannt.
Vielleicht kennt ein jeder den klassischen KVM-Switch. Mit Hilfe dieses KVM-Switches brauch man nur ein Eingabegerät und kann mittels Knopfdruck (modellabhängig) zwischen bis zu 8 PCs hin- und her-wechseln. So brauch man auch nur einen Monitor, eine Tastatur und eine Maus und kann damit 8 PCs gleichzeitig bedienen. Dies im normalen Büro-Alltag ein wahrer Segen, da dort oft ein PC nur für eine spezielle Aufgabe genutzt wird und während der übrigen Zeit dieser einfach nur rumsteht oder seine Aufgaben löst. Während dessen wechselt man zu anderen PCs um dort die Arbeiten voranzutreiben.
Nun wird diese Lösung hauptsächlich für Administratoren im Server-Raum genutzt. Hier stehen einige laute Maschinen und immer nur ein Eingabe-Gerät. Da viele Adminstratoren aber nicht wirklich Spass haben in dieser lauten heißen Hölle voll mit Servern existiert die Möglichkeit eines KVM-Switches over IP!
Hierbei kann entweder der alte KVM-Switch erweitert werden oder mit einer solchen Komplett-KVM over IP-Lösung ausgetauscht werden.

Die Funktionsweise ist nun folgende:
Der KVM over IP (ich schreib jetzt nur noch KVMIP)-Switch kann per VNC-Viewer oder per java-fähigen Browser angesprochen werden. Der Switch hat dabei eine eigene Netzwerk-IP.
Am besten ist es per Browser, da sich hier ein benutzerfreundliches Menü ansprechen lässt, welches per SSL verschlüsselt wird. Über dieses Menü müssen wir uns identifizieren und dann die angeschloßenen Rechner, bzw. IP-Adressen auswählen. Der KVMIP-Switch leitet diese Anfrage nun weiter an diese Ziel-IP-Adresse. Der absolute Vorteil dessen ist nun, dass man sogar auf den Rechner zugreifen kann, obwohl dieser nicht mal richtig hochgefahren ist. Ich kenne hierbei nun den Switch von Aton, welcher die Netzwerk-Erweiterung des bereits bestehenden KVM-Switches bildet. Es wird im selben Netzwerk die Anfrage an den KVMIP-Switch gestellt, dieser leitet diese Anfrage an den KVM-Switch dahinter weiter und gibt ihm die Anweisung auf Schalter 1 meinetwegen zu gehen.
Mit gut ausgestatteten KVMIP-Switches lassen sich BIOS steuern oder sogar die Rechner einschalten. Ich finde dies persönlich eine Revolution der Remote-Lösungen. Man kann als Adminstrator von jedem Punkt der Erde seine Netzwerke pflegen und hegen. Nur bei einem physischen Fehler/Schaden muss man höchst persönlich eingreifen oder weist eine Hilfskraft, die in der Nähe arbeitet an.
Diese KVMIP-Switches haben trotz allem das Problem, dass das einfache Netzwerk einfach nicht mehr als 100Mbit/s übertragen kann. Wenn man nun von außerhalb versucht das Ganze zu steuern, dann hat man einen noch größeren Geschwindigkeitsverlust außer man ist mit einer T3-Netzwerk-Anbindung und internen 1Gbit/s-Netzwerkschnittstellen oder ähnlichem gesegnet.
Die KVMIP-Switches bieten jedoch einen größeren Schutz als die VNC-Lösungen, und das von Hause aus. Denn die KVMIP-Switches unterstützen die neusten SSL-Verschlüsselungen und verschlüsseln ihre Verbindungen auch mit Hilfe dieser das Ganze 1024Bit stark. Teurere Lösungen bieten sogar noch mehr Schutz. Bei den KVMIP-Switches gilt tatsächlich, dass je teurer desto mehr Komfort bzw. intelligentere Lösungen werden geboten.
Die Modelle unterscheiden sich alle sehr stark und man sollte auf die gelieferten Schnittstellen etc. achten. Die Preise gehen von billigen 350 Euro bis in die tausenden. Dabei ist es natürlich auch abhängig davon, ob es nur die Netzwerk-Erweiterung zum KVM-Switch oder eine eigenständige KVMIP-Lösung ist. Weiterhin ist entscheidend wieviele PCs angeschloßen werden müssen. Wenn nur 4 PCs angeschloßen gehören, dann kann man schon relativ günstig einen KVM-Switch erwerben, wenn es jedoch auf die 16 PCs zugeht, dann wird es auch schnell teurer. Außerdem sind die Lösungen auch sehr unterschiedlich um einen Überblick bei der Schaltung der PCs zu bieten. Die meisten Switches, die ich kenne, sind doch ein bisschen unübersichtlich und Kabelgewirr wäre untertrieben. KVM-Switches gehen in die richtige Richtung. Hier steckt noch eine Menge Potential, welches ausgeschöpft werden kann.

Dazu sicher auch lesenwert ein Artikel von tomshardware.de.

8. Abschließende Worte

Da ich so eben die Grenze von 69.000 Zeichen überschritten habe, und damit bereits 4 Posts brauche um den Ganzen Text in einen Thread zu fassen, kann ich mir nun auch mehr Zeit lassen ein paar abschließende Worte zu sprechen.
SSH ist für mich die perfomance-stärkste und sicherste Lösung um Computer fernzuwarten. Doch mit SSH ist man schnell verloren, sobald der fernzuwartene Rechner beim Boot-Vorgang hängen bleibt. SSH wird erst am Ende des Boot-Vorganges initialisiert, und erst etwas später kann auf die Schlüsseldateien in den Benutzer-Verzeichnissen zugegriffen werden.
Genau das gleiche Schicksal trifft auch alle VNC-Server.
VNC ist eine bequemere Art und Weise entfernte Computer zu administrieren, jedoch kommt hierbei keine wahre Freude auf aufgrund des starken Geschwindigkeitsverlustet über Netzwerk und Internet. VNC bietet auch keine sichere Verschlüsselung, weshalb es nur im Zusammenhang mit SSH genutzt werden sollte.
KVMIP-Switches bieten dagegen bereits diesen Sicherheitstandard intigriert um sich zumindestens auf die Sicherheit der erzeugten Verbindung verlassen zu können. Doch die Performance ist nicht wirklich prima. Innerhalb des Netzwerkes mit den richtigen Netzwerk-Karten lässt es sich perfomant steuern. Doch sobald es ins Internet heraus geht, ist es nur noch eine Lösung um die allernötigsten Sachen anzustoßen. Die KVMIP-Switches sind im Gegensatz zu SSH oder VNC nicht darauf angewiesen, dass ein Dienst während des Boot-Vorganges gestartet werden muss. Sie sind hardware-technisch angeschloßen, was deren großer Vorteil ist.

Alles in allem existieren unzählige Remote-Lösungen für Computer dort draußen im Internet und man muss nur die Augen offen halten. Der Grundsatz sollte immer lauten zu erst den Server vollständig zu sichern und ihn dann erst der Gefahr des Internets preis zu geben. Bei ferngewarteten Servern sollte grundsätzlich gelten so wenig Dienste wie möglich aktiv zu halten und das System auf einer Minimal-Konfiguration zu betreiben. Sicherheit für die Verbindung zwischen den Computern ist der zweite Schritt, der befolgt werden sollte, wobei ein bisschen Einfallsreichtum bei Passwörtern, Nutzernamen, Einstellungen und Port-Umleitungen gefragt ist.
Sobald man ungewöhnliche Aktivitäten auf seinen Server entdeckt, sollte man über eine komplette Neuinstallation des Rechners nachdenken. Bei OSX ist es nun noch nicht so verbreitet, aber bei Linux- oder Windows-Systemen ist man schneller eine SPAM- und Hacker-Hilfskraft als man denkt. Dies sollte man seinen Mit-Internet-Nutzern einfach nicht antun. Denn diese quälen sich dann mit infiizierten Maschinen im Netz herum. Außerdem kann man durch solch gefährlich installierte Software selbst ins Fadenkreuz der Polizei geraten.
Ich freue mich über Verbesserungen und auch Kritik. Ich weiss, dass dies alles etwas länger wurde, als ich es selber gewünscht habe. Jedoch wollte ich lieber ausführlicher als es zu knapp formulieren. Es ging mir hierbei größtenteils darum das Verständnis derjenigen zu erweitern, die sonst wenig bis gar keine Ahnung von der Materie haben/hatten. Ich hoffe das mir das gelungen ist.

Links und Quellen zum Thema:
SSH:
USePAMAuthentitication
MacSSH How-To
PublicKeys unter Linux/UNIX
How to change SSH-Port
O'Reilly SSH How-to
SSHD-Konfigurationsdatei
SSH-Helper How-to
RealVNC KVM over-IP
KVM over-IP Switches im Vergleich
Sicherheit schaffen auf Unix-System (IP-Forwarding)

PS: ich muss erstmal los... ich werde noch ein paar Bilder nachreichen bei Gelegenheit, doch mir fehlt jetzt gerade die Zeit. Danke fürs Verständnis!

PPS: so, wurde alles nochmal komplett überarbeitet. Eine Menge Fehler behoben, die aufgrund der kurzen Nacht etc. entstanden. Falls jetzt noch inhaltliche Fehler zu finden sind, dann sagt doch bitte bescheid. Danke!
 
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slayercon

Meraner
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Danke ein Traum .. super Tutorial war zwar im Grunde nix neues für mich dabei aber toll gemacht .....
 

quarx

Brauner Matapfel
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Super-Tutorial! :-D
Mir persönlich würden nur ein paar Worte zum X11-Forwarding fehlen. Da kann es manchmal ein wenig haken unter OS X. Und gibt es irgendwo Neuigkeiten zu NX (falls das ausser mir noch wen interessiert...)?
 

palmetshofer

Apfel der Erkenntnis
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Extremst super das Tutorial!

Danke Cyrics. Jetzt kann ich mich mal reinhängen ins Terminal :D

MfG Matthias
 

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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hey,

vielen Dank für die Blumen. Da steckt eine Menge Zeit drin... aber das wollte ich eh irgendwann mal komplett als Fassung haben...

ich hab das Ganze jetzt nochmal überarbeitet und die Bilder nachgereicht.

@quarx
vielleicht kannst du ein bisschen genauer werden. Weil ich weiß nun nicht auf welche Probleme du dabei gestoßen bist? Würde mich freuen, wenn anstelle der vielen Lob-Huddeleien auch eine Diskussion entfalten würde.

Und welche weiteren Port-Forwarding-Möglichkeiten hätten dich da noch interessiert? Über ssh -R und -D?
 

palmetshofer

Apfel der Erkenntnis
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Also ich hab jetzt auch noch ne Frage.
Und zwar in einem Thread von dir gabs ja mal so eine
Diskussion über das Tunneln aller Ports des Servers über SSH.
Meine Frage nun.

Meldest du dich da per SSH auf dem Server so an, dass die Ports der Servers
so getunnelt werden, dass die HardwareFirewall nur den SSH Port durchlässt und
die Anderen Ports des Servers durch den SSH getunnelt werden?

Und nochwas: Ist wenn man sich so anmeldet z.B. mit 10000:[email protected]:10000,
dass man sich somit wie bei VPN im Heim-Netzwerk befindet? Weil ich will
dass das Webmin ausschließlich surch den SSH getunnelt wird und dass, es kein
anderes benutzen kann außer er meldet sich per SSH an.

MfG Matthias
 

palmetshofer

Apfel der Erkenntnis
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So ich hab mir mal jetzt erlaubt, auf Grund des Themas, das Tutorial von Cyrics
als PDF zu Speichern, nützlich für alle, die es Offline nutzen wollen.
Wird noch schöner gemacht aber hab derweilen keine Zeit dafür.

Hier der Links --> SSH-Tutorial v1.0

Zum downloadn --> Rechtsklick "Verknüpfte Datei sichern in ..." ;)


MfG Matthias
 

quarx

Brauner Matapfel
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Cyrics schrieb:
@quarx
vielleicht kannst du ein bisschen genauer werden. Weil ich weiß nun nicht auf welche Probleme du dabei gestoßen bist? Würde mich freuen, wenn anstelle der vielen Lob-Huddeleien auch eine Diskussion entfalten würde.

Und welche weiteren Port-Forwarding-Möglichkeiten hätten dich da noch interessiert? Über ssh -R und -D?
Naja, mich persönlich würden eher detailliertere Informationen zu den Optionen -X und -Y interessieren, also generell zur Verbindung zwischen einem X-Client und einem X-Server durch einen ssh-Tunnel. Es kann jetzt natürlich sein, dass das ein wenig am eigentlichen Thema "Port-Forwarding" vorbeigeht. Vielleicht ist das X11-Tunneling sogar ein eigenes Tutorial wert...

Die Probleme, die ich beim X11-Tunneling hatte, lagen im Prinzip im Update von Mac OS X Panther auf Tiger. Denn Panther nutzte eine andere Version von OpenSSH als Tiger. An sich ja ein ganz normaler Umstieg auf eine neuere ssh-Version, aber gerade beim X11-Forwarding hat sich die genaue Funktionsweise der -X und -Y Optionen verändert. Ich hatte nach dem Tiger-Update Probleme, vom Mac aus die grafische Oberfläche von Matlab (die ja auf Java basiert) auf einem entfernten Unix-Rechner aufzurufen, mit der Option -X. Es hagelte dort einige X11-Fehlermeldungen. Diese ließen sich aber durch Umstieg auf die -Y Option beheben. Unter Panther lief noch alles einwandfrei mit -X.

Hier gibt es übrigens ein offizielles Apple-Dokument zu diesem Thema.

Und hat es eigentlich schon jemand umgekehrt geschafft, sich auf einem Mac via ssh einzuloggen, dort X11-Programme zu starten und deren Ausgabe auf einem fremden Rechner anzuzeigen (also den Mac als X-Client zu nutzen)? Das hab ich irgendwie noch nicht hinbekommen.
 

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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palmetshofer schrieb:
Meldest du dich da per SSH auf dem Server so an, dass die Ports der Servers
so getunnelt werden, dass die HardwareFirewall nur den SSH Port durchlässt und
die Anderen Ports des Servers durch den SSH getunnelt werden?

Ich weiss nun leider nicht, was du mit HardwareFirewall meinst. Wenn du vielleicht den Router meinst, dann hab ich bei diesem nur den SSH-Port geöffnet, das ist richtig. Alle anderen Dienste wie webmin auf 10000 werden dann über SSH auf Port 666 drüber geleitet.
Du sagst ja dem Server ganz genau, welchen Port, und damit welchen Dienst, du per SSH auf deinen Client übertragen willlst per SSH.
Du kannst es dir so vorstellen, dass SSH das kleine Nadelöhr ist. Sowohl bei Client als auch bei Server ist dagegen ein riesiges Gebilde aus Diensten. Mit der Anfrage per SSH an den Server gibst du dem Server die Anweisung Teile dieses riesen Gebildes zusammen zu packen, und alles per SSH auf einem einzigen Port, und somit über einen Dienst, über den Router hinweg zu den Client zu transferieren. Hier wird nun dieses riesige Gebilde wieder entpackt und so hingestellt, wie du es bei diener Anfrage angefordert hast.

palmetshofer schrieb:
Und nochwas: Ist wenn man sich so anmeldet z.B. mit 10000:[email protected]:10000,
dass man sich somit wie bei VPN im Heim-Netzwerk befindet? Weil ich will
dass das Webmin ausschließlich surch den SSH getunnelt wird und dass, es kein
anderes benutzen kann außer er meldet sich per SSH an.

MfG Matthias
Argh... tut mir echt leid, aber ich versteh dich nicht. Lass doch ein paar Füllwörter weg, dann klappt das sicher besser. Ich weiss nun nicht worauf zu hinaus willst o_O
Also wenn du dich per SSH anmeldest, bzw. eine SSH-Verbindung mit dem Server aufgebaut hast, dann kann man dies schon mit einem VPN-Netzwerk vergleichen. SSH ist kein Dienst der ein großes Netzwerk aufbaut und alle zu sich einlädt, sondern es bleibt, wie auch bei VPN eine private Versammlung zwischen Client und Server. Was der Server dann daraus macht, ist seine Sache. Wenn dieser nun noch weitere 1000 SSH-Gäste einlädt, dann greifen die auch alle auf dem Server zu. Aber du kriegst davon nichts mit, weil es eine reine private Verbindung zwischen dir und dem Server ist.
Das nur du Webmin steuern kannst, kannst du entweder dadurch erreichen, dass nur du eine Schlüsseldatei mit Passphrase besitzt und alle anderen aussperrst indem du Passwort-Authentifizierung, egal wie, deaktivierst. Damit bist du der einzige, der dann Zugriff per SSH auf den Server hat. Webmin selbst kannst du aber nicht anweisen nur auf dich zu hören. Wie auch?! Dafür musst natürlich einen Nutzer anlegen, der nicht admin oder dergleichen hast und alle Rechte von admin oder root auf diesen neuen Nutzer übertragen. Lösch die alten Nutzer, wenn alles gut klappt mit dem neuen Nutzer. Wenn aber andere root-Rechte haben und auf dem Server physisch zugreifen können, können sie per Tool dein Passwort auslesen, wenn sie wollen. In Webmin ist dies als letzte Sicherheitslösung gedacht... was mir auch einmal wirklich den Ar*** gerettet hat.

@pete
ja, Danke, das du es ansprichst. Ich hab dies tatsächlich getestet, und es verlief schrecklich. Also ich hoffe du meinst einfach mal die Lösung VNC-Passwort setzen und Chicken of the VNC nutzen.
Also erstmal nutze ich immer den VNC-Server, weil dieser einfach mehr Optionen bietet. Die Einstellungen, die bei Zugriffsrechte bei Apple Remote Desktop in der Sicherheitseinstellung möglich sind, sind ja eher bescheiden. Soweit ich das mitbekam, gehört eigentlich auch nur das Passwort-Setzen zu einer VNC-Funktion. Alles andere ist komplett ARD (Apple Remote Desktop) bezogen, was ich aber nicht nutze.
Wenigstens empfehlen eben viele immer Chicken of the VNC als Viewer für VNC-Verbindungen. Doch dieses löst bei mir immer schwere Fehler auf, bzw. öffnet sich am liebsten gleich 20mal. Alle 3 Sekunden etwa öffnet sich ein neues Fenster. ChickenVNC bekommt nicht mal mit, dass ein Passwort zur Anmeldung nötig ist, und bricht das Anmelden dann einfach ab. Der VNC-Viewer fragt dann wenigstens einfach nach dem Passwort.
Also meine Erfahrungen waren da nicht so goldend. Ich hab mich daher mit dieser Möglichkeit zurückgehalten und wollte lieber die ausführliche Variante mit mehr Spielraum nutzen.

@all
man kann bei Systemeinstellung -> Sharing -> Apple Remote Desktop -> Zugriffsrechte (unten rechts) in der Option ein VNC-Passwort einfügen. Nun kann man sich per VNC-Viewer oder das angesprochene Chicken of the VNC sich schnell mal eben auf den Server verbinden. ChickenVNC läuft dabei aber nicht immer so, wie ich es gerne hätte. Die Einstellungen unter Systemeinstellungen reichen mir persönlich auch nicht aus, aber für ein schnelles Arbeitsfläche freigeben reicht es sicher, obwohl ich es nie ausgiebig getestet hatte, um mir ein ganz klares Bild davon machen zu können.

@quarx
ich kenn mich da anscheinend wirklich zu wenig aus mit der Materie um dir da die gewünschten Informationen liefern zu können. Ich würde mich freuen, wenn du ein solches Thema hier mal genauer vorstellen würdest. Wäre sicher der erste, der sich dafür interessiert. Also ansich interessiert es mich wirklich sehr, aber ich kann dir da wohl wirklich nicht so weiter helfen, wie du es dir wünschst :(

und das mit deiner 3er-Konstellation würde ich ja immer zu gerne ausprobieren, aber dafür fehlen mir leider die Spielzeuge. Ich darf leider hier nicht jeden Mac zum SSH-Client und SSH-Server umstellen *g*
Also mir wurde es so erklärt, dass der Mittelsmann, also der X-Client eine SSH-Verbindung zum X-Server aufbaut und eine Verbindung zum dritten fremden Rechner zusätzlich aufsetzt. Nun startet der X-Client via SSH die Anwendung über SSH und leitet den Port an den dritten Fremden und dessen Zielport. Mir fehlt hier wirklich der dritte Rechner um das aber mal in die Tat umzusetzen. Ansich hört sich das alles sehr simpel und machbar an.
 
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Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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was mir sonst immer mal auffiel war die Tatsache, dass sobald ein Wechsel zwischen den Plattformen stattfand, dass die VNC-Verbindung noch lahmer als sonst ist.
Also von Windows auf SuSe war bisher das Lahmste, was ich mitbekam. Von Windows auf OSX ging eigentlich ganz gut.
Ich glaub es hier immer entscheidend wie das Ganze ins System eingebunden ist. So müsste ja eigentlich die VNC-Server und VNC-Viewer-Geschichte besser funktionen von der Geschwindigkeit her, oder?

Das geistert mir zumindest immer im Kopf herum, weshalb ich darauf vertraue.

und ja stimmt, ChickenVNC hatte die Fenster immer geöffnet bei einer Verbindung auf localhost. Werd es morgen mal noch genauer testen mit dem zweiten Mac im Haushalt.
 

stk

Grünapfel
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Moin,

sehr geiles Tut!

Vielleicht kann mir in Ergänzung zu dem Thema auch noch jemand auf die Strümpfe helfen, wie ich es schaffe nach einer VPN-Einwahl (OS X Server) nicht nur den Server selbst in ARD/VNC zu sehen sondern auch noch alle anderen Rechner im Netz. Irgendwo scheint da auf dem Server eine Routingangabe zu fehlen.

Gruß Stefan
 

palmetshofer

Apfel der Erkenntnis
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Hat sich alles erübigt Cyrics. Hab mir dein Tut nochmal genau durchgelesen
und alle Antworten gefunden ;)
Tut mir leid, aber ich habs net anders ausdrücken können :eek:

Funktioniert prächtig. Hat aber ein bisserl gedauert alles auf SuSe umzudenken ;)

Wenns dir Recht ist werd ich dein Tutorial in Form eines "schönen",
übersichtlichen PDFs mit Links und allem drum und dran hier in diesem
Thread Posten.

Webmin hab ich jetzt so Konfiguriert:

Die einzige IP die zugelassen wird ist 127.0.0.1, also der "localhost".
Alle Zugriffe laufen ebenfalls auf einem anderen Port und explizit
über 127.0.0.1. Selbige Restriktion auch für die Benutzer von Webmin.
SSL ist aktiviert und die Passwortverschlüsselung hochgeschraubt.
Hier gibt es ein Tut dafür.

Per iptabels-Skript wurden alle Ports außer SSH gesperrt.

Der Router "übersetzt" mit NAT den SSH Port.

Somit ist alles so wie ich es will ;)


MfG Matthias
 

angelone

Dülmener Rosenapfel
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schickes tutorial.

die zeichnung is das beste! dafür gibts 100 gummipunkte ^^
 

quarx

Brauner Matapfel
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Eventuell könnte man zum Tutorial noch die Möglichkeit ergänzen, via Xnest und XDMCP einen Linux-Rechner vom Mac aus fernsteuern zu können, ohne sich dafür dort einloggen zu müssen.
 

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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das hatte ich gestern auch gelesen, aber hätte es nun nicht hiermit in Verbindung gebracht. Aber das würde gut passen... da mir die Erfahrung mit Xnest fehlt und ich auch keine Notwendigkeit sehe bei einem Linux-System die GUI-Ausgabe umzuleiten, würde es mich zwar interessieren, aber nicht umsetzen.

Ich hab das Problem, dass die GUI der meisten Linux-Distributionen meiner Meinung nach eher großer Mist sind. Von der Handhabung und Schnelligkeit hab ich per Konsole eigentlich alles schneller gelöst. Aber ich bin auch nicht auf die GUI angewiesen. Daher ist auf allen Server-Systemen an denen ich arbeite die GUI nicht installiert.

Mit dem Konsolen-Browser ist es auf jeden Fall schwierig vernünftig im Internet zu surfen :p das mach ich weiterhin über meinen Mac *g*
 

quarx

Brauner Matapfel
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... ok, verbuchen wir's mal als exotische Alternative. Brauchen tut man das Linux-GUI eigentlich nicht, da hast Du Recht. Dachte mir halt, verlinken könnte nicht schaden.
 

Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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ich will das Ganze hier mal etwas up-to-date, wie es neudeutsch so schön heisst, halten.

In diesem Thread wurde über die Zukunft des Computers und die neusten Fortschritte und Aussichten berichtet. Sollten die Quantenrechner irgendwann nutzbar sein, wäre sehr stark abzuraten von den herkömmlichen Verschlüsselungen, wie ich sie hier anführte (bspw. RSA, DSA etc.).
Die Schlüssellängen können von Computern ab einer bestimmten Länge oder Größe (man nimmt allgemein alles größer als 1 KB an) derzeit nicht in ausreichender Zeit entschlüsselt werden.
Alternative Verschlüsselungsverfahren wurden in dem oben genannten Thread genannt.
 
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