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Langzeitarchiv?!

  • Ersteller Thotsch
  • Erstellt am

Thotsch

Gast
Hallo liebe Community,

Ich hab ein quasi Serverproblem, welches mich mangels Erfahrung und Weitblick etwas an meine Grenzen bringt.
Wer gleich zum Kern der Sache will und nichs von meinen Motiven wissen möchte, überspringt bitte den...

Prolog

Immer mehr Daten im 0815 Haushalt werden digital gespeichert. Bilder, Videos, Dokumente, etc. Früher konnte man davon ausgehen, dass - geeignete Aufbewahrung vorausgesetzt - diese so ihre 50+ Jahre überstehen.
Heutzutage brennt man solche Daten gern auf CDs/DVDs um sie von der eigenen Festplatte zu räumen und zu archivieren. Vorteil: Extrem platzsparend und günstig. Nachteil: Haltbarkeit <20 Jahre.
Oder man kommt erst garnicht dazu, weil die frisch im Urlaub gemachten Fotos (1GB+ ...) aus Faulheit und mangels zentraler Sicherungsstelle auf der samt Laptop abgestürzten Platte lagen. :eek:
Aus diesen Überlegungen ist in letzter Zeit bei mir das Verlangen nach einer zentralen, einfach (auch aus dem Internet) zugänglichen Backup/Archiv-Lösung entstanden.

(ab hier wieder alle mitlesen)

Ich brauche also eine Archiv/Backup-Lösung mit folgenden Eckdaten:

  • es sollen alle Daten die in einem normalen Haushalt so anfallen (Fotos, Videos, Dokumente) möglichst
    [*]lange (Jahre?),...​
    [*]einfach und zentral Zugänglich,...​
    [*]mit der Möglichkeit darin zu suchen...​
    ...archiviert werden
  • im normalen Betrieb wenig Energie schlucken (<60W)
  • erweiterbar sein
  • Anschaffungskosten sollten (weit) unter 1000€ liegen (geht ja um ne private Lösung)
Irgendwie stellt sich bei mir jetzt aber die (tief philosophische) Frage nach dem Sinn von langfristigen (3+ Jahre ;)) IT-Ausgaben. Macht es überhaupt Sinn sich gigantische Sachen auszudenken oder sollte man einfach was basteln was 1-2 Jahre hält und dann ein neues System kaufen?

Bis jetzt hab ich mir allerhand NAS-Systeme angeschaut. Konnte mich halt nicht entschließen, weil ich mir nicht im Geringsten im Klaren bin was ich für Anforderungen stellen soll (Mehrere Festplatten? ->RAID? IDE oder SATA? Eingebauter Webserver? überhaupt NAS? ...).

Erleuchtet mich!..... Biiiiitte :-c
 

KayHH

Gast
Moin Thotsch,

vor der gleichen Problematik stand ich auch mal. Ich habe mich für die simple Festplatte und gegen Bänder und optische Datenträger entschieden. Derzeit geht man davon aus, dass die Daten auf Platten für mind. 5 Jahre sicher liegen. 5 Jahre, wenn sie nicht umkopiert werden. Sobald sie umkopiert wurden, laufen die 5 Jahre wieder von vorn, da die Bits quasi alle wieder ihre volle Magnetisierung erhalten haben. Wer paranoid ist, kopiert die Daten halt alle drei Jahre um. Ich nehm' dafür immer zwei Festplatten, die beide exakt das gleiche (geklont) enthalten. Hab' zufällig heute 2 mal 500 GB für genau diesen Zweck geordert :) Die eine Platte kommt ins Bankschließfach, die andere liegt in greifbarer Nähe. Alle Platten sind mit Spotlight indiziert und zusätzlich existiert eine per Terminalkommando erstellte Liste aller Dateien auf der Platte. Diese liegt auf dem Rechner, mit dem ich täglich arbeite. Dadurch habe ich die Möglichkeit, zumindest grob, auch nach Dingen zu suchen, ohne das der Datenträger wirklich angeschlossen sein muss. Wichtig dabei ist, dass alle Dateien wirklich aussagekräftig benannt sind. Also keine Scheu vor Namen, die 100 Zeichen lang sind. Bei pdf-Dokumenten also z.B. Titel, Autor, Datum. Das gleiche gilt für die Verzeichnisstruktur, was natürlich etwa Disziplin voraus setzt. Wenn ich einen größeren Teil Daten auslagere, dann geschieht dies beim mir immer Verzeichnisweise. In das Verzeichnis auf meinem Mac wird nach dem Kopieren ein Alias auf die externe Platte gelegt. Der Name ist der gleiche wie der des Verzeichnisses, aber mit einem davor gesetzten „__EXTERN“. So kann ich gleich sehen, dass z.B. die Filme zum Thema Apple (die habe ich gerade zuletzt ausgelagert, ca. 8 GB) sich auf einer externen Festplatte befinden. Durch die Benennung mit zwei Unterstrichen am Anfang, steht der Name immer ganz oben in der Liste und fällt sofort auf.

Die Kosten hängen natürlich von den Datenmengen ab, die Du archivieren möchtest. Da bei mir quasi alles digital vorliegt, kommt bei mir schon einiges zusammen, aber für jemanden der nur ein paar Fotos sicher aufbewahren möchte, der kommt mit zwei 300er Platten schon ganz schön lang hin und in 3 Jahren gibt es für den gleichen Preis zwei 1000er Platten und dann wird bei der Gelegenheit gleich mal umkopiert.

Der Enegiebedarf hängt davon ab, ob die Daten tatsächlich alle immer zugreifbar sein müssen. Ich schließ die Platten nur an, wenn da was drauf ist was ich brauch. Man kann sie natürlich auch immer laufen lassen, was ordentlich Energie schluckt und natürlich stark auf die Lebensdauer geht. Meine Langzeitarchivplatten laufen typischer Weise nur wenige Stunden im Jahr.

Platten sind einfach zugänglich zu machen, auch über das Internet, aber da geht bei mir Sicherheit vor, ich brauch das nicht.

Erweiterbar ist das ganze sowieso.

Ein anderes Projekt, dass ich seit einiger Zeit verfolge ist ein Server basierend auf Notebooktechnik mit einem Linux-Betriebssystem. Die Hardware schluckt bei Volllast etwas mehr als 30 Watt. Daran angeschlossen wird ein Raid, dass man quasi beliebig groß machen kann. Der Energieverbrauch dafür kommt dann natürlich noch dazu. Vorteil dieses Systems, die Sicherheit vor Datenverlust ist teilweise schon eingebaut, es können sehr detailliert Zugriffsrechte vergeben werden und sämtliche Daten sind per dmcrypt sehr stark verschlüsselt.


Gruss KayHH


PS: Das war nur ein kleiner Einblick in meine Strategie, bei Interesse frag ruhig noch mal nach.
 

Thotsch

Gast
Die eine Platte kommt ins Bankschließfach
Naja ganz so weit wollte ich nicht gehn :-D

Das Problem ist einfach, dass ich nicht der einzige bin, der das dann nutzen soll.
Mein digitales Heim besteht aus zwei PCs, einem PowerMac G4, (mindestens) zwei PC-Notebooks und meinem PB. Nutzen tun das dann 6 Leute vor Ort (von 17 jähriger "las mich bloß in ruhe mit technik"-Schwester bis Oma alles dabei) + 1 in Brasilien oder sonstewo :-D
So und da hat man z.B. immer das Prob das Oma keinen eigenen Rechner hat, sondern irgendwo mitverarztet wird. Also liegen Omas Daten irgendwo...(Frag nich wies auf dem "Oldie-Rechner" aussieht, da sind die "Eigene[n] Dateien" Ordner noch die angenehmsten Speicherorte :eek: )

Lange Rede, kurzer Sinn: Der Speicher *muss* immer einfach erreichbar sein.

Das einfachste wär ja ein NAS mit 2 Platten im Spiegel-RAID und ner einigermaßen tauglichen Benutzerverwaltung. (und noch Bring-your-own-disks -> eierlegendewollmilchNAS)
 

hbex

Martini
Registriert
22.11.06
Beiträge
650
Hallo,

diesen Thread will ich mal mit einer kurzen Frage in die Runde aufwärmen: hat sich von Euch schon einmal jemand Gedanken über Langzeitarchivierung gemacht oder damit beschäftigt?

Folgende Situation: ein Freund von mir hat gut einhudert Tonbänder mit rund 170 Stunden Audiomaterial (gesprochen, keine Musik), die die nächsten 500 Jahre (sic!) gut überstehen sollen. Zur Zeit lagert alles "kühl und dunkel" in einem Bankschließfach.

Nach etwas googlen und sich-schlau-machen scheint es wenig sinnvoll, die ganzen Aufnahmen zu digitalisieren und optisch oder magnetisch (digital) zu speichern. Gute Tonbänder scheinen ein paar Jährchen auszuhalten... Um auf Nummer sicher zu gehen bleibt wohl nur immer wieder kopieren, wie die Mönche im Mittelalter.

Ein paar Erfahrungsberichte allmeiner Natur wären natürlich auch nicht schlecht;)
 

rka

Macoun
Registriert
07.08.05
Beiträge
121
Ich schließ die Platten nur an, wenn da was drauf ist was ich brauch. Man kann sie natürlich auch immer laufen lassen, was ordentlich Energie schluckt und natürlich stark auf die Lebensdauer geht. Meine Langzeitarchivplatten laufen typischer Weise nur wenige Stunden im Jahr.

Dass das nicht immer die beste Lösung ist, sieht man an einer Studie von Google:

"The three-year group in fact appears to have the
opposite of the expected behavior, with low utilization
drives having slightly higher failure rates than high uti-
lization ones."

http://labs.google.com/papers/disk_failures.pdf