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Kurztest: LaCie d2 Quadra + MBP-Komplett-Backup

Habakuk

Winterbanana
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Fixer Heuler

Ein Händler bot mir das 465,8-Gigabyte-Exemplar um 150 Eupeken inklusive Versand an, da die Verpackung leicht beschädigt ist. Unter diesen Umständen konnte ich nicht nein sagen. Tags darauf, gestern, war das gute Stück mit zwei Jahren Werksgarantie da.

laciembp10ip3.jpg


Zusammenfassend kann vorweg gleich gesagt werden: Hardware okay, Software durchmischt.


Hardware

Das Gehäuse fühlt sich rau an und ist superschwer (Blei?) samt dem Standfuß, der mit einem beiliegenden Werkzeug erst montiert werden muss. Die Ausstattung mit den vielen Anschlüssen und dazugehörigen Kabeln ist geradezu luxuriös, allerdings sind die Strippen allesamt recht kurz. Auch das Netzteil ist weder klein noch leicht. Eine typische Desktop-Festplatte eben mit recht eingeschränkten Transportmöglichkeiten.

Der Anschluss an den FireWire-800-Port des MacBook Pro und die Inbetriebnahme gehen leicht von der Hand. In erstaunlich wenigen Augenblicken steht das für Macintosh-Computer vorkonfigurierte Laufwerk dem Betriebssystem in vollem Umfang zur Verfügung!

Die Platte - immerhin recht leistungsfähig - würde ich nicht als besonders leise bezeichnen. Sobald sie dreht, wird ein mittelfrequentes Schwingen übertragen, das - trotz der Kunststofffüßchen und der Gummi- oder Silikondichtung zwischen Standfuß und Gehäuse - auf den Resonanzkörper in Form des Schreibtischs oder des Regals übertragen wird und sich als eine Art Dauersummen bemerkbar macht.

Die Zugriffsgeräusche sind auch durchaus vernehmbar. Den Lüfter/Ventilator, der eingebaut sein soll, kann ich nicht heraushören, wird offenbar von dem Spin-Geräusch überdeckt. Sie ist dennoch leiser als meine andere externe USB-Festplatte der Marke Sungoo mit viel geringeren Leistungswerten.

Ich wundere mich wieder einmal umso mehr, wie es Apple zustandegebracht hat, die Fujitsu im MBP derart unauffällig zu halten. Von der HD hört man nämlich so gut wie gar nichts. Okay, die ist natürlich in jeder Hinsicht eine gute Nummer kleiner.

Nach ein paar Minuten Untätigkeit wird die LaCie Quadra zuverlässig vom Mac OS runtergefahren, dann ist sie freilich geräuschlos; braucht allerdings ein paar Sekunden Anlaufzeit mit deutlichem und empörtem Heulkonzert (wie beim Abstellen), wenn sie wieder eingesetzt werden soll. Die helle blaue Diode an der Vorderseite leuchtet ständig, sobald der Hauptschalter auf "On" oder "Auto" gestellt wird, unabhängig vom Betriebsmodus des Mutterschiffs.

Das Netzteil wird recht warm, das Gehäuse der Platte bleibt kühl. Über einer der zentralen Schrauben am Gehäuse klebt ein Siegel, laut dessen Aufschrift die Garantie bei seiner Beschädigung erlischt; man beschädigt das winzige und schlampig platzierte Pickerl allerdings schon, wenn man den Standfuß ordnungsgemäß in seine Führungsschiene schiebt.

Das Ding ist soweit in Ordnung und sauschnell. Die internen Hardware-Komponenten (Harddisk: Samsung HD501LJ Media) sind vom Feinsten :)


Spezifikationen (Herstellerangaben)

Hersteller / Art-Nummer: Samsung SpinPoint T Series HD501LJ

Technische Daten

Interface: SATA II 3.0 Gbps
Umdrehungsgeschwindigkeit: 7.200 U/min (Nennwert)
Cache-Größe: 16 MB
Kontakt Start-/Stop-Zyklen 50.000 Minimum

Suchzeiten

Durchschnittlich: 8,9 ms
Full Stroke: 18 ms (durchschnittlich)
Track to Track 0,8 ms (durchschnittlich)
Average Latency 4,17 ms (durchschnittlich)

Transferraten

Media to/from Buffer: 135 Mbits/s(max.)
Buffer to/from Host: 300 Mbytes/s(max.)

Physikalische Spezifikationen

Kapazität: 500 GB
Schnittstelle: Serial ATA II 3.0 Gbps
Abmessungen: 101,6 x 25,4 x 164 mm
Gewicht: 700 g

Samt Gehäuse und Netzteil: Über 1,5 kg. 800 Gramm schwerer als das MacBook Pro.


Software

Der geplante Einsatz als Video-Server am eSATA-Anschluss läßt noch etwas auf sich warten, daher dachte ich, es wäre vielleicht eine gute Idee, als Test der flinken Scheibe ein Komplett-Backup der internen Systemplatte anzulegen.

Als frischgebackener 2,5-Monate-Switcher machte ich mich kurz schlau und produzierte etwas voreilig eine bootfähige Kopie der System-HD mit der willkommenen Hilfe von Carbon Copy Cloner (CCC). Dieses Programm scheint schon älter zu sein, dennoch waren die 50 GB in einer guten Stunde erfolgreich gesichert! :)

Absolut genial: An den vom Hersteller voreingestellten Standard-Werten ist nicht das Geringste verändert worden! Herunterladen und loslegen! Es müssen nur Quell- und Ziel-Volume festgelegt und vorher auf letzterem "Eigentümer auf diesem Volume ignorieren" ("Infos zu: <Volume> - Eigentümer & Zugriffsrechte") abgewählt werden (Häkchen entfernen). Kinderleicht und ein Musterbeispiel der Apple-Philosophie (obwohl von einem Dritthersteller)! Ideal bestimmt nicht nur für den Einzelplatz-Privatanwender.

Ich legte zum Test nach dem Klonen in den OS-X-Systemeinstellungen die LaCie als Startvolume fest; Neustart. Alles geht blitzschnell, die externe bootet, OS X beeilt sich mit dem gewohnten Desktop, das zwangsübersiedelte Little Snitch meckert kurz, sonst alles okay, ein paar Programme gestartet, Import von DV/Camcorder über FW400 klappt wie üblich, Internet da, alles da. Prima! Die "Macintosh HD" (Platte im Notebook) wurde sozusagen in die zweite Reihe verbannt ;)

Dann kam ich etwas spät drauf, dass ich die neue Platte vielleicht doch lieber in Partitionen hätte einteilen sollen. Mit den von der Firma Apple mitgelieferten Systemmitteln (Festplatten-Dienstprogramm) geht das in Sekunden im Format "Mac OS Extended (Journaled)". Ich unterteilte die Quadra in eine Backup-Partition (120 GB - so groß wie die interne Harddisk) und den Rest in eine zweite. Mit dieser Aktion wurde das erste CCC-Backup natürlich verworfen.

Warum nicht die auf zwei Compact Discs mitgelieferten und vom Hardware-Hersteller empfohlenen Tools benützen? Das Angebot ist ein bisschen uneinheitlich: Die LaCie '1-Click' Backup Software scheint nicht allzuviel zustande zu bringen; die Herstellung eines bootfähigen Klons war für mich Voraussetzung. Silverkeeper scheint okay zu sein, ich entschied mich allerdings für das offenbar modernste Retrospect Express Version 6.1.126 mit LaCie-Shortcut-Button Unterstützung (auf separater CD).

Die gute Nachricht: Das damit angelegte Backup scheint zu funktionieren, ich machte die gleichen Tests wie mit CCC (Booten von dem mit dem neuen Klon gefüllten Backup-Volume). Der Rest von Retrospect ist eine einzige Katastrophe!!

Ich hatte mein System diesmal etwas besser aufgeräumt und vorbereitet. Die zu klonende Systemplatte wurde um 20 GB Videodateien erleichtert, die zunächst auf die alte USB-Sungoo archiviert wurden. Neustart des Systems, damit keine unerwünschten Applikationen laufen. Dennoch brauchte Retrospect für das Backup des 30-GB-Rests knapp drei Stunden! Es scheint immerhin recht gründlich ans Werk zu gehen. Vorher wird eine halbe Stunde lang gezählt, nachher eine dreiviertel Stunde verglichen...

Davor gestaltete es sich als ziemlich schwierig, das "Retrospect 6.1 Driver Update" Version 6.1.11.101 vom 30. Juni 2007 im Internet zu entdecken. Die auf der Installations-CD beiligende und gleichnamige Datei ist wesentlich älter und hat die Versionsnummer 6.1.8.101.

Dann überraschte mich ein extrem peinlicher und total missverständlicher Fehler (gleichermaßen vor und nach dem Update vorhanden): Beim Backup-Assistenten heißt es prominent als Überschrift in einem sehr wichtigen Dialog- und Auswahlfenster (gleich dem ersten) "Laufwerk, auf dem ein Backup erstellt werden soll" statt "Laufwerk, von dem ein Backup erstellt werden soll". Unglaublich! Noch dazu bei einer Sicherheits-Software! Ein Neueinsteiger steigt genau an diesem Punkt aus! :(

Es wird ein unappetitlicher Sonderzeichen-Salat im "Ausführen"-Menü des Backup-Programms serviert. Ebenfalls nicht sehr vertrauenswürdig, i bewahre (es soll übrigens heißen: "...in einem Schritt"):

retrospectta7.jpg


Das Bildschirmfoto oben entstand nach einem kurz darauffolgenden und von mir manuell ausgelösten Backup-Update. Obwohl in der Zwischenzeit fast nichts verändert wurde, dauerte das wieder weit über eine Stunde! Die "Fehler bei der Ausführung" entstanden offenbar, weil ich es wagte, während des Prozesses ein wenig im Internet zu surfen und mir die Bedienungsanleitung der LaCie durchzulesen. CCC hatte vorhin nichts Diesbezügliches zu bemängeln.

"Prozess" ist gut..! Während des Klonens genehmigt sich Retrospect alle fünf Minuten für zwei, drei Minuten neunzig Prozent Leistung vom funkelnagelneuen 2,2 GHz Intel Core 2 Duo, dem guten, für "simples" Dateienkopieren! Die Ventilatoren drehen dann mit 3.000 Umdrehungen pro Minute (normal: 2.000). Stundenlang ein stetiges Auf und Ab. CCC war da gar wesentlich genügsamer!

Während der Run-Time ist zu fünfzig Prozent kein Zugriff auf die zahlreich verstreuten Retrospect-Programmfenster möglich! Das erlebe ich zum ersten Mal mit meinem Macintosh. Es erscheinen besondere Cursor-Symbole, es hagelt bunte Sat-1-Bällchen, manchmal kann man die Windows nicht mal nach vorne holen (erinnert tatsächlich stark an Microsoft).

Das Programm scheint zwar viel zu können - oder besser: können zu wollen; die Optionen sind äußerst umfangreich, es gibt Protokolle (Scrollrad geht in den dazugehörigen Fensterln nicht, Markieren nur zeilenweise), Strategien, Sets und Scripte bis zum Abwinken, aber es ist nicht besonders gut dokumentiert: Ausführlich aber schlecht strukturiert, schlimme Fehler, htm-Format, vom Backup-Assistenten ("Backup in einem Schritt") kein Sterbenswörtchen (offenbar nicht ganz aktuell) - das tue ich mir nicht an. Das sehr praktische Backup-Update über Druck auf die blaue Leuchtdiode des externen LaCie-Gehäuses funktioniert zwar, dauert aber wie gesagt ewig und frisst gierigst Ressourcen wie bescheuert.

Ich möchte noch ausdrücklich darauf hinweisen, dass ein "Wiederherstellen" (der eigentliche Zweck der Bemühungen im Notfall, der wahrscheinlich eh nie eintritt, oder bei HD-Wechsel) bei keinem der Programme getestet wurde. Aber da es sich dabei im wesentlichen um nichts Anderes handelt als ein "Zurück-Klonen" auf eine Systemfestplatte, darf davon ausgegangen werden, dass auch dies soweit funktioniert.

Das nächste Backup mache ich bestimmt wieder mit Carbon Copy Cloner 2.3, den praktischen Leuchtdioden-Knopf an dem mächtigen Bleiklumpen :p kann man immerhin auch mit einer anderen Aktion belegen!


Hersteller-Produktbeschreibung der externen Desktop-Festplatte, um die es hier geht:
http://www.lacie.com/de/products/product.htm?pid=10869

Absolut empfehlenswert ist dort das ausführliche Handbuch:
http://www.lacie.com/download/manual/d2_quadra_de.pdf


Darin eine übersichtliche Zusammenstellung und klar verständliche Erläuterungen mit allem Wissenswerten zum Thema externe Massenspeicher am Mac (und Windows/Mischsysteme). Ideal auch für Neueinsteiger in dieser Materie. Alle Eigenschaften, Anschluss- (Mischen) und Kaskadierungsmöglichkeiten der hypermodernen Geräte werden einwandfrei erklärt und mit Skizzen dargestellt.

Computerworld/MacCentral: Review: LaCie d2 Quadra Hard Drive 500GB
 
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