Ist singen können schlecht für die Karriere?

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Goldparmäne
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Hallo ATler!

Es ist spät/früh, ich will noch nicht ins Bett und in mir brodelt's schon eine ganze Zeit lang wegen des oben genannten Themas. Aber nachdem ich heute, äh gestern, TV Total gesehen habe und Rihanna dort live aufgetreten ist, komme ich nicht umhin euch zu fragen, was ihr von der aktuellen Entwicklung in der Musikbranche haltet.

Wie ich festgestellt habe, ist es momentan völlig schnurz, ob jemand singen kann, oder nicht. Als prominente Beispiele stelle ich hier mal Yvonne Catterfeld (oder wie auch immer man die schreibt), Jeanette, eben Rihanna, Black Eyed Peas (habe einen Live-Auftritt von denen im Fernsehen gesehen: grauenhaft!), Britney Spears, Paris Hilton (welch Wunder), Jessica Simpson und ihre Schwester ein. Die Liste läßt sich fast beliebig erweitern. Keiner von diesen genannten "Künstlern" kann ernsthaft singen. Rihanna seufzt und krächzt vor sich hin, trifft kaum mal einen Ton und bei den anderen ist das sehr ähnlich. Aber warum haben die alle trotzdem Erfolg? Warum kauft man eine CD von Jeanette? Oder von Brintey Spears? Nur weil die im Video so toll aussehen? Geht es wirklich nur noch um's Aussehen?

Es ist bei mir jedenfalls schon so weit, daß ich um's Verrecken kein Radio mehr hören kann. Mal abgesehen von der dauernden Werbung und der sich im Stundentakt wiederholenden Musik gibt es momentan keinen aktuellen Künstler, den ich mir gerne anhören würde. Mir geht es eben um das Gesamtkunstwerk und wenn da ein Lied daherkommt, ganz ohne Höhen und ohne Bässe, ohne leise und ohne laute Stellen, ein Tonbrei mit einer nichtssagenden und bis zur Unkenntlichkeit am Computer nachbearbeiteten Stimme, dann spüre ich schon fast körperliche Schmerzen!

Als absolut extremes Gegenbeispiel führe ich hier mal Nightwish an: eine ausgebildete Opernstimme mit einer unglaublichen Klarheit, Lieder, die durch den Dynamikumfang jegliche Anlage ins Schwitzen bringen und für popmusikgequälte Ohren ein Genuß. Kein Wunder, daß die CDs von Nightwish hier bei mir momentan heißlaufen. Aber so erfolgreich wie Rihanna waren die zumindest in Deutschland nicht. Gut, es ist Musik, die nicht unbedingt massentauglich ist, aber welcher Sänger/ welche Sängerin, die/der wirklich singen kann, ist momentan aktiv? Sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht?

Wie seht ihr das? Ähnlich wie ich oder habt ihr noch Hoffnung, daß man sicht tatsächlich darauf besinnt, die Musik der Musik wegen zu kaufen und nicht, weil die Sängerin im Video mit ihren sekundären Geschlechtsmerkmalen wackelt oder weil RTL sagt, daß man die CD kaufen muß?
 

Amadeus

Apfel der Erkenntnis
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Hi!

Sehr interessantes Thema, dass Du hier anschneidest. Ich kann Deine Erfahrungen zu einem sehr grossen Teil gut nachvollziehen.

Es ist leider schon etwas zu spät für mich, um hier eingehender zu antworten, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass das ein Endlosthread werden könnte, ich steig dann einfach wieder ein;)

Wie es der Zufall will, jedenfalls komme ich gerade in dieser Sekunde von einem Live-Konzert aus München zurück, dort habe ich einen Künstler gehört, der Gott sei Dank all die Qualitäten hat, die Du zu recht suchst:

In der Philharmonie gerade Jamie Cullum gehört. Das, liebe Leute, hat mich absolut weggeblasen:-D -- so etwas habe ich schon sehr, sehr, sehr lange nicht mehr erlebt!

Ein absoluter Vollblutmusiker, grossartige Stimme, spielt begnadet Klavier, schiebt einen Mega-Groove, schreibt Super-Songs, und bringt mit der Qualität(!) seiner Musik die Philharmonie in München zum Kochen. Und dann ist der Typ erst 27 Jahre alt!!

Also mein Tipp zu Deiner Frage: Jamie Cullum. Für mich zur Zeit einer der weltbesten Livemusiker unserer Zeit - der kann's einfach!

In diesem Sinne, gute Nacht allerseits:cool:

Grüsse
Amadeus
 
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MacAlzenau

Golden Noble
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Ich bin zu müde und unkonzentriert für eine sinnvolle Diskussion - aber im Prinzip hast du recht. Gesangsunkundige Sänger/innen mit Massenwirkung und Erfolg gab es sicher früher auch schon, aber es massiert sich. Entscheidend ist nur das Marketing, den Rest übernimmt die Computertechnik (falls notwendig).
Ich gebe aber zu, mich schon vor langem aus der Beobachtung des Musikgeschehens mehr oder weniger ausgeklinkt zu haben, weil ich einfach weitaus genügend Musik hier rumliegen habe - Klassik, Pop, Jazz, "World" - um bis an mein Ende genug davon hören zu können.
 

raketenmann

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Mit Kunst machst Du 5 Mark, mit Schund 20. Wer regt sich da auf?
Ob die Popstars oder sonstwer singen können, ist doch völlig wurst. Es wird ne Serie gemacht und das Volk geht drauf ab. Und dann wollen verdammt viele die Platte kaufen. Damit ist die Kohle mit Gewinn wieder drin. Ob die nächste CD überhaupt entsteht, ist doch Nebensache. Sobald es um Geld geht, ist es immer möglich, die eigenen Haare zur Unkenntlichkeit zu raufen.
Ein sehr geringer Teil (und das haut mich wirklich immer wieder aus den Schuhen) der Leute achtet auf Inhalt oder Qualität. Sie wollen unterhalten werden. Und da ist doch auch nichts Schlimmes dran. Drum gibt es BonJovi, Take That, die BeeGees oder Frau Catterfeld. Die einen so, die anderen eben anders. Bei Pro7 begibst Du Dich direkt in den Vorort der Hölle – entweder Du amüsierst Dich oder Du schaltest besser ab.
Es ist nur immer schwierig, sich selbst mit anderen zu vergleichen, weil man dann entweder die Krise kriegt oder sich erhabener vorkommt als der Rest. Das ist keine Anschuldigung, mir passiert das leider auch oft.
Ein anderes Beispiel sind da für mich immer diese wirklich schlimmen Fotomontagen von dieser Geddes, mit bedauernswerten Babys, denen man Blüten auf den schuldfreien Schädel montiert. Das finden verdammt viele Mamas verdammt gut. Über die reg ich mich auch nicht auf, ich hab nur Angst, was die mit ihren Kindern wohl so anstellen. Die werden sich keinen Rembrandt in die Küche nageln.

Irgendwann wirst Du mit ziemlicher Sicherheit der Ansicht sein, dass Nightwish auch nicht das sind, womit man erwachsen tun sollte. Ich halte diese Musik für furchtbaren Mist, spreche aber niemandem ab, sich das anzuhören.
Es kommt durchaus vor, dass ich mit meiner Liebsten im Auto schunkle, wenn Shakira aus dem Radio kommt, weil ich nach dem zehnten Durchlauf von Peter Gabriel keine Lust mehr habe. Und wir finden das sehr witzig.

Natürlich wäre es schön, wenn die Welt gut, die Leute klug und sanft und das Wetter immer wolkenlos wäre. Aber das wäre doch zum kotzen, oder?
 

strocatam

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Ein wirklich interessantes Thema.

Ich selbst könnte gar keine Namen der "Popstars" mehr so wirklich aufzählen.
Nicht nur miese musikalische Qualität, auch werden es jeden Tag (!) mehr.

Das sind so viele Namen, und gleich anhören tun sie sich auch noch alle. Wenn mal das Radio läuft, kann man (ich) nicht mehr sagen, wer das Lied da jetzt singt. Da hat man doch das Gefühl, es werden alle Stimmen so weit bearbeitet, bis sie sich gleich anhören.
Kaufen tun sich diesen Schrott von Marketing und Society geblendete Bravo (und Konsorten) Leser, und auf den Konzerten stehen dann die 15-Jährigen Girlies in der ersten Reihe und übertonen die "Musiker".

Lustig finde ich auch, dass in den Videos auf MTV immer (zumindest sehr oft) Gitarren, Klavier oder so gespielt werden, diese im Song aber gar nicht hörbar sind?!

Ich nehme den Mainstream in Bezug auf Musik und Fernsehen lange nicht mehr ernst, anschauen / hören vermeide ich soweit als möglich. Fernseher - abgeschafft, Radio - abgeschafft. Wofür hab ich iTunes?

Massentaugliche Musik verkauft sich nunmal besser. Ich persönlich höre keine Massentaugliche Musik, die Stimmen mögen nicht jedem gefallen, doch finde ich ist es (abgesehen von Klassik - schätze ich auch!) sehr oft anspruchsvolle Musik. Ich rede von Metal ;) - für viele nur Lärm. Das sind aber meistens die, die nicht genau hinhören, und deshalb Radio hören und sich CDs von Britney Spears kaufen.
 

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Goldparmäne
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Sehr interessante Beiträge, dankeschön, dann werd ich mal drauf eingehen :).

Amadeus schrieb:
In der Philharmonie gerade Jamie Cullum gehört. Das, liebe Leute, hat mich absolut weggeblasen:-D -- so etwas habe ich schon sehr, sehr, sehr lange nicht mehr erlebt!

Ein absoluter Vollblutmusiker, grossartige Stimme, spielt begnadet Klavier, schiebt einen Mega-Groove, schreibt Super-Songs, und bringt mit der Qualität(!) seiner Musik die Philharmonie in München zum Kochen. Und dann ist der Typ erst 27 Jahre alt!!

Das klingt doch schonmal nicht schlecht, es ist schön, daß es sowas noch gibt. Leider bekommt man sowas ja nie mit, da "der Pöbel" auf wirkliches Können keinen Wert zu legen scheint. *grrrr* Wenn ich nur an den gestrigen Auftritt von Rihanna denke, werde ich ganz unlustig. Ich hab schon im Radio gehört, daß die Frau es absolut nicht drauf hat aber alle freuen sich ob der tollen Musik und sind jedes Mal in Ekstase, wenn dieses Lied (unfaithful) jede Stunde zwei Mal wiederholt wird.

raketenmann schrieb:
Ein anderes Beispiel sind da für mich immer diese wirklich schlimmen Fotomontagen von dieser Geddes, mit bedauernswerten Babys, denen man Blüten auf den schuldfreien Schädel montiert.

Ja, das habe ich auch gesehen. Aber wie Du schon sagst: Mütter fahren darauf ab und deswegen verkaufen sich diese sinnlosen Bildbände wie warme Semmeln.

raketenmann schrieb:
Irgendwann wirst Du mit ziemlicher Sicherheit der Ansicht sein, dass Nightwish auch nicht das sind, womit man erwachsen tun sollte. Ich halte diese Musik für furchtbaren Mist, spreche aber niemandem ab, sich das anzuhören.

Es ist Dein gutes Recht zu sagen, daß Du die Musik für furchtbaren Mist hältst. Mir gefällt es, weil richtig Können dahinter ist und es einen schönen Kontrast zu dem "furchtbaren Mist" bietet, der momentan im Radio und Fernsehen hoch und runter gespielt wird. Allein weil Du die Musik nicht magst, heißt es doch, daß sie durchaus polarisierend wirkt und was besseres kann es geben? Ich finde das auf jeden Fall einer Musik vorzuziehen, zu der keiner eine Meinung hat weil sie schlicht und ergreifend im Hintergrundrauschen der Popmusik untergeht. Mag sein, daß ich das irgendwann nicht mehr hören kann, der eigene Geschmack ändert sich ständig, aber was anderes habe ich auch nie behauptet :).

strocatam schrieb:
Ich selbst könnte gar keine Namen der "Popstars" mehr so wirklich aufzählen.
Nicht nur miese musikalische Qualität, auch werden es jeden Tag (!) mehr.

Wie wahr, wie wahr. Schlimm finde ich es, weil die Leute, die dort hingehen, tatsächlich glauben, bei ihnen wäre es anders als bei all den anderen zuvor. Ich schaue mir den Schund nicht an, beobachte aber doch ganz gerne, was mit den Leuten passiert, die dort durchgehen. Die "machen" (eher interpretieren) ein Lied (bestenfalls eine Handvoll), das geht auf Nummer 1 weil die Sendung noch in allen Köpfen ist und dann ist Sense und dieser "Künstler" verschwindet auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung. Ist ja auch klar, schließlich steht die nächste Sendung schon in den Startlöchern und man kann nicht gebrauchen, daß der "Künstler" aus der letzten Sendung die Hitparadenplätze des nachfolgenden blockiert. Irgendwann sollten die Leute, die sich für sowas bewerben, doch auch mal mitkriegen, daß sie keine Chance haben, so berühmt zu werden. Das mag in den USA anders sein, wo viele aktuelle "Künstler" durch solche Shows gegangen sind und nachher ordentlich Reibach gemacht haben. Aber hier in Deutschland funktioniert das nicht.

Der gemeine Pöbel merkt sowas aber anscheinend nicht und so kommen immer mehr solcher hirnlosen Sendungen in's Fernsehen, wird nach Deutschlands bestem Tänzer, bestem Hund (!!!) oder was auch immer gesucht und die Leute amüsieren sich. Nur gut, daß der Sieger schnell wieder verschwindet und sich keiner mehr dran erinnert, dann kann sofort die nächste Sendung starten.

Das schlimmste an diesen Sendungen ist die Tatsache, daß immer nach Allgemein"künstlern" gesucht wird. Ich habe mal ein paar Mal aus Interesse einige Folgen von, ich glaube, "Deutschland sucht den Superstar" gesehen, aus denen schließlich dieser Tobi (?) als Sieger herausgekommen ist. Am Anfang hat er mir sogar recht gut gefallen, gute Stimme, individuelles Aussehen, da ist was dahinter. Aber in der daran anschließenden Verweichlichung und der Spreizung auf alle möglichen Musikrichtungen ging jegliche Individualität verloren und der Typ wurde einer von vielen. Einer, den man, wie ein Spielzeug, kurz fördert und dann wieder fallen läßt, weil er langweilig geworden ist.

Die Macher solcher Sendungen lachen sich ins Fäustchen, schließlich machen sie die Kohle und in der nächsten Staffel geht die Chose wieder von vorne los.

Hier im Forum habe ich mal gelesen, daß es bei der aktuellen Musik üblich ist, laute und leise Stellen leiser bzw. lauter zu machen, damit es ja keine Unterschiede mehr gibt. Ist das so? Wie funktioniert das genau? Macht das jeder?

strocatam schrieb:
Ich nehme den Mainstream in Bezug auf Musik und Fernsehen lange nicht mehr ernst, anschauen / hören vermeide ich soweit als möglich. Fernseher - abgeschafft, Radio - abgeschafft. Wofür hab ich iTunes?

Den Fernseher würde ich manchmal auch gerne aus dem Fenster schmeißen aber selten, leider viel zu selten, gibt es doch Sendungen, die mich interessieren. Vor allem Reportagen und Wissenschaftssendungen, die leider nur allzuoft auf den unbekannten Kanälen laufen. Die Masse sieht sich lieber unglaublich bescheuerte Gerichtssendungen oder die aktuelle Folge von "Popstars" an.

strocatam schrieb:
Ich persönlich höre keine Massentaugliche Musik, die Stimmen mögen nicht jedem gefallen, doch finde ich ist es (abgesehen von Klassik - schätze ich auch!) sehr oft anspruchsvolle Musik. Ich rede von Metal ;) - für viele nur Lärm.

Für mich nicht (mehr) ;). Jedenfalls kann ich doch mit einigem davon mittlerweile doch was anfangen, seit ich mich mehr damit auseinandergesetzt habe. Es gibt allerdings wirklich Metalrichtungen, die für mich tatsächlich nur Lärm sind ;).

Klassik höre ich auch gerne, da gibt es schon schöne Sachen. Nur leider wird im Radio auf Klassiksendern gerne genauso verfahren wie mit aktueller Musik: immer die gleichen Stücke, die eben massenkompatibel sind.

Naja, genug erstmal von mir, liest sich sowieso keiner durch ;). Aber es wäre schön, weitere Meinungen zu hören/lesen!
 

Apfelher(r)

Jonagold
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In der Philharmonie gerade Jamie Cullum gehört. Das, liebe Leute, hat mich absolut weggeblasen:-D -- so etwas habe ich schon sehr, sehr, sehr lange nicht mehr erlebt!

Ein absoluter Vollblutmusiker, grossartige Stimme, spielt begnadet Klavier, schiebt einen Mega-Groove, schreibt Super-Songs, und bringt mit der Qualität(!) seiner Musik die Philharmonie in München zum Kochen. Und dann ist der Typ erst 27 Jahre alt!!

Hi!
Spitzenmusiker, Jamie Cullum. Aber hast du schon mal Michael Bublé live gehört? Ich war auf zwei seiner Konzerte (HH & Mannheim) und konnte mich einfach nur begeistern lassen.
Erstens steh' ich (Trompeter) selbst tierisch auf Swing und zweitens auf Echtheit. Und ich persönlich hab' noch nie zuvor erlebt, dass ein Künstler im letzten Stück das Mikro weglegt und eine Halle für ca. 10.000 Menschen mit nichts als seiner Stimme bewegt. Super Entertainer ist er übrigens auch, da kann sogar Robbie Williams noch was lernen.:)
 

crossinger

Doppelter Melonenapfel
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Hier im Forum habe ich mal gelesen, daß es bei der aktuellen Musik üblich ist, laute und leise Stellen leiser bzw. lauter zu machen, damit es ja keine Unterschiede mehr gibt. Ist das so? Wie funktioniert das genau? Macht das jeder?

http://de.wikipedia.org/wiki/Kompressor_(Musik)

Nicht nur die Tonstudios machen das - auch die Radios komprimieren Musik bis zum Erbarmen, weil sie dann einen stärkeren Pegel fahren können und "lauter" wirken.

Wenn Du eine historische Entwicklung des "immer lauter & immer weniger dynamisch" willst:

http://www.prorec.com/prorec/articles.nsf/articles/8A133F52D0FD71AB86256C2E005DAF1C

(EDIT: Ich hoffe mal, dass der Link bald wieder funktioniert!)

*J*
 
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Cyrics

Neuer Berner Rosenapfel
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ich höre Rihanna... bin ich nun ein schlechter Mensch?! Bitte schlagt mich nicht... :-[

Dumm und ignorant würde ich mich eigentlich nicht bezeichnen. Zum Mainstream gehöre ich auch keinesfalls, da ich von Pop, Heavy Metal, Hip Hop, Techno echt alles höre.

also ich würde einfach mal sagen, dass ihr nicht so einen ernsten eingeschränkten Blick haben solltet. Ich höre mehr als nur Mainstream, sondern auch sehr gerne DeutschlandRadio Kultur, wo auch sehr unbekannte Musik angeschlagen wird. Immer wieder finde ich dort neue Lieblinge.

Rihanna fand ich nun gut, weil es doch sehr emotional ist und außerdem etwas mehr aussagend als manch anderer Song. Das komplette Album ist zum Beispiel besser als so manch anderer Künstler. Ob da nun viel mit dem Computer nachbearbeitet wurde, kann ich nicht sagen. Ich höre so etwas sowieso nie heraus. Live kann und will ich mir solche Künstler eh nicht anhören.

Ich hab mir damals KoRn angehört live und die waren echt gut!
 

Ikenny83uk

Weisser Rosenapfel
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Es ist ja so, auf dauer setzt sich nur gute, meist handgemachte Musik durch:

Kurzzeitiger Erfolg: Alexander Klavs, Jeanette, Tobias Regner, Brosis, Overground, Lafee, yvonne Catterfeld, usw.

Langfristiger Erfolg: RHCP, U2, Oasis, Beyonce, Wir sind Helden, Silbermond/Juli, usw
 

n/a

Goldparmäne
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@crossinger: danke für den Link (der zweite geht ja leider nicht :))!

Cyrics schrieb:
ich höre Rihanna... bin ich nun ein schlechter Mensch?!

Ja ;). Nein, Spaß beiseite: das Lied "unfaithful" fände ich eigentlich ziemlich gut. Hat einen klassischen Touch. Nur war das erste, was ich dachte, als ich das Lied zum ersten Mal gehört habe: wer könnte es singen, damit die Nölstimme beseitigt wird? Die heult da rum und zerstört die ganze Stimmung, die die "Instrumente" aufbauen. Noch schlimmer war das live bei TV Total. Nur gut, daß sie nen tiefen Ausschnitt hatte, so haben wahrscheinlich nicht viele mitbekommen, daß sie nicht singen kann.

@Ikenny83uk: hoffen wir's. Aber Jeanette ist für meinen Geschmack schon viel zu lang dabei, genauso wie die Knatterfeld.
 

LuxusLux

Rheinischer Krummstiel
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Langfristiger Erfolg: RHCP, U2, Oasis, Beyonce, Wir sind Helden, Silbermond/Juli, usw


Lustig, dass du grade mit RHCP anfängst, während ich die grade höre. :-D

Aber es ist gar nicht so sehr das Gesangstalent, was so wichtig ist. Wenn ein Text gut und die Musik eingängig ist, dann erhöht das auch ungemein das Höhrvergnügen, selbst wenn der Interpret nicht so gut singen kann. Mein Beispiel wäre dazu Fanta4, insbesondere Stücke von Thomas D. ;)
 

streuobstwiese

Schafnase
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Hallo Knilch!
Grossartige Idee, diese Diskussion!
Ich habe auch schon seit einiger Zeit das Bedürfniss über dieses Thema zu sprechen. Ich habe in den 8ziger Jahren selber Gesang in einem Tonstudio (damals noch alles analog) aufgenommen und mir dadurch mein Gehör "versaut", indem ich seit dieser Zeit jede kleine Unsauberheit höre.
Bei der Produktion von Musik (u. inzwischen auch bei Live-Konzerten) wird das heutzutage elektronisch gesäubert.
Es gibt aber trotzdem viele "Künstler" die definitiv nicht singen könne und im wirklich wahren Leben nicht mal als Chorsänger existieren könnten.
Ich hatte daher die Idee mal eine Liste zu machen von Leuten, die nicht singen können.
Ich fange einfach mal damit an:
Nach meiner Meinung eine schlechte Intonation haben/hatten:
Nena
Madonna
Farin Urlaub
The Cure
Nelly Furtado
.
.
.


Wer mit diesen "Sängern" positive Erfahrungen gemacht hat, kann das ja gerne mal schildern.

Nach meiner Meinung eine gute Intonation haben/hatten:
David Bowie
Xavier Naidoo
Frank Sinatra
.
.
 
Zuletzt bearbeitet:

crossinger

Doppelter Melonenapfel
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Robert Smith hat m.W. nie einen Hehl daraus gemacht, dass er nicht singen kann - that's entertainment! Und außerdem sind alle auf Deiner Liste Personen, die a) schon recht lange dabei sind und b) der langfristige (!) Erfolg ihrem Konzept Recht gibt. Die mit irgendwelchen Teenies aus Casting-Shows oder Freizeit-Models mit Körper und ohne Kehlkopf in einen Topf zu werfen, hinkt!

*J*
 

streuobstwiese

Schafnase
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Robert Smith hat m.W. nie einen Hehl daraus gemacht, dass er nicht singen kann - that's entertainment! Und außerdem sind alle auf Deiner Liste Personen, die a) schon recht lange dabei sind und b) der langfristige (!) Erfolg ihrem Konzept Recht gibt. Die mit irgendwelchen Teenies aus Casting-Shows oder Freizeit-Models mit Körper und ohne Kehlkopf in einen Topf zu werfen, hinkt!

*J*
Ich habe nichts gegen die Musik dieser Künstler!
Hab selber noch ein paar Viny-Cures:
aber deine Argumentation hinkt gewaltig, weil wir natürlich nur über Leute reden, die kommerziell Erfolg hatten/haben. Denn: wenn nicht, würden wir Sie nicht kenne...;)
Und in einen Topf werfe ich niemanden und vergleichen tue ich auch niemanden. Ich habe nur über ein Merkmal dieser Personen gesprochen
 
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Also meiner Meinung nach ist es doch völlig unwichtig, ob man
singen oder irgendein Instrument spielen kann.
Wichtig ist, dass mir die Musik gefällt und eine Stimmung transportiert wird.
Die Musik, die ich höre wird von Menschen gemacht, die alle keine Noten lesen und singen können. Entscheiden ist, aber dass Sie sich entwickeln, Grundprinzipien der
Musik (wie die oben beschriebene Dynamik) einhalten und einfach noch die Musik selber machen.
Und genau das ist es was die bereits dikutierten „Popstars“ nicht tun. Sie singen irgendeinen Text, den sie hingelegt bekommen und unter Ausschluss ihrer Wenigkeit werden dann Töne drunter gelegt. Das ist das was die Sache schlecht macht - und das sie schlecht produziert wird.
Meine Lieblingsbands (im einzelnen die ärzte, Die Toten Hosen, Beatsteaks und Rammstein) machen ihre Musik noch selber und dabei beachten sie, dass sie sich von einander unterscheiden - und das schätze ich.
Dabei würde ich auch nie behaupten, dass all diese Band (gerade die ärzte und DTH) wirklich perfekte Sänger oder Instrumentarier sind oder anfangs waren, aber sie schaffen mit ihrem (beschränkten) Können Musik - und damit meine ich Musik und nicht das was im Fernsehen gesucht wird.
 

kraton77

Gast
Das Geschmäcker verschieden sind, steht außer Frage, deswegen fällt es mir bei den bisher getätigten Aufzählungen zu "guter" Musik es mal leichter mal schwerer zuzustimmen. Aber darum geht es ja letztlich nicht.
Ein Problem der heutigen Zeit ist meiner Meinung nach, der ganze "Management-Apperat" der hinter Produktionen steht - und der mitfinanziert werden muss. Sprich, man muss schnell möglichst viel Kohle scheffeln. Siehe die ganzen "Superstar", "Popstar"-Suppenkasper. Viele der hier schon genannten Bands haben sich langsam entwickelt, über Jahre und Jahrzehnte hinweg. U2 hat fast zehn Jahre gebraucht um den Megastar-Status von heute zu erreichen. Am Anfang tingelten die durch Kenipen und Clubs und niemand wollte sie hören! Aber keiner kann/will heute zehn Jahre (oder seien es auch nur fünf) in jemanden investieren, der VIELLEICHT mal den großen durchbruch hat.
Das führt zu zwei Problemen: 1. Zu einer Masse von Pop/Rock-Einheitsbrei, 2. Zu vielen gebrochenen Persönlichkeiten in den kommenden Jahren - wer wird denn sich in einem Jahr noch um Tokyo Hotel scheren? Was machen die dann? Auftritt auf der Feuerwehrkerb in Kleinzwetschgenmembach? Keine tollen Aussichten! Weder für eine band, noch für die Personen. Bowie, Bono & Co. sind mehr oder minder gut mit ihrem Status gewachsen. Wie sollen das Leute können die von jetzt auf gleich im Rampenlicht stehen.

Und was anderes am Rande: Es gehört auch eine gewisse Selbsteinschätzung von einem selbst zu "Bewertung" eines Künstlers dazu. Ich für meinen Teil kann z.B. Elton John als Person und seine Musik nicht sonderlich leiden - muss ihm aber zugestehen, das er gutes Handwerk abliefert und nicht umsonst so lange im Geschäft ist.
Aber das nur nebenbei ;)

Gruß
 

jazummac

Süsser Pfaffenapfel
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11.09.06
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Heisse Diskussion würde ich sagen.

Leider ist es aber wirklich so, das wenn ein Major dahinter steht der "Künstler" relativen Erfolg haben wird. Das die Qualität des einzelnen Produkts dabei absolut missachtet wird steht ausser Frage ... das ist fakt.

Aber mal ehrlich ... wenn in Deutschland soviel Wert drauf gelegt werden würde, das anständige Musik produziert und veröffentlicht wird, dann gäbs glaube ich gar keine Musik.

Was ist denn mit unseren AGGRO-Scheisshaufen-Berlin freunden ... da muss ich ganz ehrlich sagen ... da kann die Ri-Hanna aber tausendmal besser singen ... als die Aussehen können.

Aber wie o.g. sobald ein Major mit richtig Asche im Nacken dahinter steht (bei Popstars ists Sony BMG, bei DSDS ist es Universal/Zyx Music) läuft der Rubel ... für wen steht auf einem anderen Blatt ... aber wir deutschen finden ja fast alles was aus USA ( Ultra Schlechte Aussagen) kommt toll und schön ... woran liegts ?

Ich denke es liegt daran das nix vergleichbares aus good old Germany kommt und das wir als Mediengesteuerter Pöbel nicht sehen wollen was aus unserem Land kommt und das unser Land auch schön ist, viele Möglichkeiten bietet und trotzdem Attraktiv ist.

Wie seht ihr das ?

Grüße, André
 

afropick

Adams Parmäne
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Ich ärgere mich auch sehr oft darüber, dass (die bekannteren) Radios fast ausschließlich Chart-Mucke spielen (gemixt mit Werbung und schlechten Moderatoren), weshalb ich wirklich selten Radio höre.

Die Chart-Platzierungen kann man echt total vergessen, das sagt null über gute Musik aus.

Außerdem ist halt, wie schon andere erkannt haben, zur Zeit der ganze Casting-Schmarrn enorm populär und beinahe jeder Privatsender hat mittlerweile schon seine jährliche Castingshow.
Was dabei rauskommt, weiß jeder. LOL

Es bringt wenig, hier jetzt zu schreiben, wer welche Musik für gut oder schlecht hält, aber klar ist, dass durch die zahlreichen immer intensivere PR-Arbeit und den Kommerz die Qualität der Musik nicht wirklich steigt.
(Sieht man meiner Meinung nach besonders jetzt bei Tokio Hotel...)


VG,
Benni