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Atomkraft

  • Ersteller Cortex85
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Cortex85

Gast
Neulich sah ich in der Nähe vom Marienplatz 'n Wahlkampf-Infostand der Grünen mit Plakaten, die gegen die Atomkraft mal wieder wettern.
Mich würde mal interessieren, was ihr so darüber denkt. Sollen wir wirklich auf die Atomkraft verzichten oder sollte man nicht darüber nachdenken, sie zumindest temporär - bis die Kernfusion einsatzbereit ist - noch im Betrieb lassen? Auch was die Forschung betrifft, finde ich, sollte man nicht leichtfertig aus ideologischen Gründen darauf verzichten, denn in Sachen Kernenergie ist mit Sicherheit noch nicht der Weisheit letzter Schluß erfolgt.

mit freundlichen Grüßen
Cortex
 
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michast

Stahls Winterprinz
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ich sehe das etwa so: So lange man niemanden zwingt, wird auch keiner auf die Idee kommen, nach Alternativen zu suchen. Wenn der Ausstieg aus der Kernenergie nicht vorgegeben wird, haben wir in 40 Jahren noch Atomkraftwerke und keiner sieht Veranlassung, etwas dagegen zu unternehmen. Und so lange wir brav das Benzin bezahlen (teilweise, weil wir auch müssen) wird kaum einer Interesse an der Entwicklung von alternativen Treibstoffen haben. Die Wasserstoff-Autos sind meines Erachtens nur ein Aufzeigen, was vielleicht eventuell möglich wäre, ohne dass sich jemand ernshaft dahinterklemmt. Weitere Beispiele: Rußpartikelfilter, Katalysator... Alle erst eingeführt, nachdem Druck gemacht wurde. Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, da konnte man sich den Rhein ohne Gasmaske kaum nähern und an Baden war nicht zu denken. Fische gab es darin lange nicht mehr und heute findet man sogar wieder Flußkrebse. Die Industrie bucht das gerne als Erfolg für sich, aber freiwillig hat keiner gehandelt.

Gruß,
Michael
 

Schomo

Zehendlieber
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Generell bin ich eigentlich gegen Kernenergie, aber es gibt Einschränkungen. Für Forschungsfragen finde ich das Risiko vertretbar. Wenn was schief geht ist sehr häufig der Mensch der unkalkulierbare Faktor (siehe Tschernobyl). Da können AKWs so sicher sein wie sie wollen, oder erscheinen sollen. Der nächste GAU kommt bestimmt, und dann möchte ich die Leute von der Befürworter Fraktion mal hören. Und Tschernobyl war noch nicht mal ein GAU. Auf der anderen Seite Schwellenländer und Entwicklungsländer von dieser Form der Energiegewinnung abzuhalten, ist auch eine schwierige Sache. Mal ganz abgesehen von der Gefahr für die Waffenproduktion. Wo sich die Industrienationen aber auch nix nehmen. Diese Länderkennzeichnungen bitte ich mit Vorsicht zu geniessen, weil sie eigentlich nicht meiner Weltvorstellung entsprechen, aber das würde jetzt zu weit führen, das zu erläutern.

Aus ökonomischer Sicht erscheint die Kernenergie rentabel, aber langfristig ist sie es nicht wenn man die Entsorgungsprobleme (was für ein perverses Wort) nicht aussen vor lässt. Was aber leider gemacht wird. Nach dem Motto: Nach uns die Sintflut.
Das die AKWs wieder weiterlaufen sollen nach dem Regierungswechsel ist eh nur der Lobbyarbeit der Stromerzeuger zu „verdanken".

Sinn macht es keinen, aber die Kernfusion wird noch eine Weile dauern. Ich persönlich bevorzuge die wiedererneuerbaren Energien. Fragt mal commander, wie er seinen Diesel betankt. Ich verrate es euch: Mit Rapsöl. Er kann da mehr zu sagen. Man kann dieses Problem nicht isoliert darstellen, sondern im Kontext der Globalisierung sehen, und die wird von ein paar Konzernen gesteuert.

Und jetzt ihr ;)

Schomo
 
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.holger

Borowitzky
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bei diesen hohen Arbeitslosenzahlen und den schlechten Haushaltszahlen in den letzten Jahren können wir uns keine grüne Politik leisten. grüne Politik ist Luxus, aber um uns das leisten zu können muss erstmal die Wirtschaft angekurbelt werden.

Atomstrom ist derzeit viel günstiger als alle alternativen, bevor also der Ausstieg weitergeführt wird, sollte man die Wirtschaft ankurbeln, die Arbeitslosenzahlen abbauen und dann kann man gerne Steuern in Windkraftanlagen etc. pumpen. Wenn Energieanbieter meinen sie könnten auch ohne Steuergelder Ihre Anlagen aufbauen und Wirtschaftlich betreiben können sie das meiner Meinung nach gerne machen und auch dafür Atomkraftwerke abschalten, aber mit Steuergeldern ist das meiner Meinung nach zur Zeit nicht ganz so optimal.
 

mullzk

Linsenhofener Sämling
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@holger: es gibt unterdessen doch recht viele studien die den gesunden menschenverstand unterstützen und bestätigen, dass investitionen in alternative energien zumindest beim aktuellen forschungsstand einen wesentlich grösseren (wirtschaftlich gesehen) multiplikatoreffekt hat als investitionen in kernenergie. ganz abgesehen davon dass die diskussion ja meistens ist, ob man in alternativ-energie investieren oder kernenergie erhalten soll, und da ist die wachstumsdiskussion dann endgültig geklärt.
wichtiger in diesem zusammenhang ist die frage, wie stark ein massiv verschuldeter staat überhaupt noch in grossprojekte investieren soll, und da treffen wir uns dann in dem meinungen wohl schon eher.

ich habe mich unterdessen schon fast mit kernenergie abgefunden - wasser und luft können sie ohne massivste investiotionen nicht ersetzen, ganz abgesehen davon, dass auch diese aus ökologischer sicht nicht unproblematisch sind - die opposition gegen ein vergrösserung des wichtigsten staudammes im kanton bern kommt beispielsweise aus grüner seite. kohleenergie ist auf jeden fall das schlimmste und auch öl und gas sind denkbar ungünstige energieträger.
und wenn man sich - wie ich das tat - damit abfindet dass der westliche und weltweite energieverbrauch in absehbarer zeit weiter ansteigen wird, kommt man IMHO auch nicht um die kernenergie herum.

hingegen finde ich jegliche investition in neue AKWs schlicht jenseits. wenn schon investieren, dann bitte doch in solche dinge, die wirtschaftlich sinnvoll sind und auch umweltpolitisch halbwegs zu verantworten sind.

das problem mit der atomkraft finde ich nicht einmal so der super-GAU, so schlimm der auch ist, so bedeutend das restrisiko.
die katastrophe der atomkraft ist der müll. wiederverwertung ist sowieso ein staatsverbrechen, da man dabei das risiko ungemein erhöht, aber auch sonst - obwohl überall seit langem geforscht und gesucht wird - weltweit wurde noch immer kein akzeptabler standort für die endlagerung gefunden. und hier geht es bekanntlich um zeugs, welches mehrere tausend jahre massivste auswirkungen auf die umwelt und damit auch auf unsere nachkommen hat.
 
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macbiber

Gast
Ich glaube man muss das Problem mal von einer anderen Seite sich anschauen...

Jeder Energieträger bringt so seine Probleme mit sich.

Wasserkraft - Zerstörung von Auenwäldern,Vernichtung der Laichgebiete für Fische da das oft ein unüberwindliches Hindernis... ist oder auch örtlich bedingt z.B. am Assuan-Staudamm ganz schlimm die Zunahme von Parasiten durch stehendes Wasser, der fehlende Düngerschlamm......
na und so weiter.
In Deutschland ist die Wasserkraft ausserdem schon recht gut ausgebaut.

Erdöl - also grad jetzt mit DEN Preisen die wohl noch weiter steigen werden.Abhängigkeit von Kriesenregionen....

Kohle: Deutsche Kohle ist viel zu teuer und übrigens auch nicht grad umweltfreundlich - besonders schlimm Braunkohle. Auch mit Schwefelfilter gibt es halt immer noch einen hohen CO2 Ausstoß

Gas - ist letztlich das gleiche Problem wie Erdöl - Kriesenregion. Die ehemalige SU ist auch nicht grad stabil - und eigentlich wär es besser wenn DIESE Länder der ehemaligen SU das Gas verfeuern würden. Es ist relativ umweltfreundlich - und für Umweltschutz wird DORT fast Nix investiert.
Der Gaspreis läuft ausserdem mit dem Erdölpreis mit.

Sonne/Wind
Das zu erforschen ist wichtig und richtig!!!
Aber momentan als Energieträger WAHNSINNIG teuer. Kein Arbeitsplatz dort könnte ohne Subventionen erhalten werden.
Und bisher ist die "Ausbeute" noch recht mager. Hab mal irgendwo gelesen, daß man für ein Kernkraftwerk das komplette Stadtgebiet von Köln zubauen müsste.
Ausserdem ist es ja nicht "beständig" wir haben ja auch Winter.
Für die Grundlast bei weitem nicht ausreichend.

Was bleibt?
Ich finde einen Energiemix aus verschiedenen Energieträgern gar nicht so schlecht - ist wohl die sinnvollste Lösung.
Und dazu gehört zumindest in Europa/USA auch die Kernenergie.
Ich seh es momentan noch als notwendiges Übel an - bis es vielleicht was besseres gibt.
Ein Fan davon bin ich wirklich nicht - aber ich denke man muss sich immer auch die Frage stellen: Gibt es Alternativen?

Wo ich echt grosse Bedenken hab sind Länder wie Russland...
Die stellen sogar ihre ausgedienten Atomuboote einfach in den Hafen von Murrmansk und lassen sie vor sich hin rosten - natürlich MIT Reaktor....

Einen Königsweg gibt es nicht: Der Energieverbrauch wird letztlich immer durch Naturverbrauch bezahlt.
 
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michast

Stahls Winterprinz
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Schomo schrieb:
Ich persönlich bevorzuge die wiedererneuerbaren Energien. Fragt mal commander, wie er seinen Diesel betankt. Ich verrate es euch: Mit Rapsöl. Er kann da mehr zu sagen. Man kann dieses Problem nicht isoliert darstellen, sondern im Kontext der Globalisierung sehen, und die wird von ein paar Konzernen gesteuert.

Und jetzt ihr ;)

Schomo
Genau das wollte ich ausdrücken ;)

@mullzk: Superbeitrag
 

mullzk

Linsenhofener Sämling
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@schomo: die kernenergie wird nicht erst dann unrentabel, wenn man die entsorgungsproblematik mit ins spiel nimmt.

atomkraft war volkswirtschaftlich ausnahmslos immer unrentabel. stichwort NAI-Steuergeschenke (weiss nicht, wie das in Deutschland heisst, es geht dabei um die Nicht-Amortisierbaren Investitionen. gibts fast in allen ländern, wo die stromproduzenten überhaupt steuerpflichtig sind), stichwort aber auch die forschungskosten die in den ersten 30 jahren (den wirklich forschungsintensiven) samt und sonders über die staatlichen (militär-)etats abgerechnet wurden, stichwort aber auch die begrenzte haftung bei elementarschäden - müssten stromproduzenten wie alle anderen branchen ihr risiko voll versichern, könnten die die prämien unmöglich bezahlen...

die rentabilität des atomstroms ist ein mythos, der auf der massiv technologieeuphorischen geschichte der 50er bis 70er-jahren basiert, aber in wahrheit schlicht falsch gerechnet ist...
 

.holger

Borowitzky
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mullzk schrieb:
hingegen finde ich jegliche investition in neue AKWs schlicht jenseits. wenn schon investieren, dann bitte doch in solche dinge, die wirtschaftlich sinnvoll sind und auch umweltpolitisch halbwegs zu verantworten sind.
Selbstverständlich, das unterschreibe sogar ich als nicht Grüner. Lieber in Windkrafträder investieren als ein neues AKW zu bauen. Aber ich würde (in der derzeitigen Wirtschaftlichen Situation) nichts von beidem machen. Also einfach die bestehenden AKWs vielleicht noch etwas länger als geplant laufen lassen und das Geld in Bildung und Wirtschaft stecken, wenn dann ein deutlicher Aufwärtstrend zu sehen ist kann man weiter machen und die AKWs abschalten und gegen (dann vielleicht sogar weiterentwickelte) Windkraft-, Wasserkraft- und Solaranlagen stecken.
 
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michast

Stahls Winterprinz
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.holger schrieb:
Selbstverständlich, das unterschreibe sogar ich als nicht Grüner. Lieber in Windkrafträder investieren als ein neues AKW zu bauen. Aber ich würde (in der derzeitigen Wirtschaftlichen Situation) nichts von beidem machen. Also einfach die bestehenden AKWs vielleicht noch etwas länger als geplant laufen lassen und das Geld in Bildung und Wirtschaft stecken, wenn dann ein deutlicher Aufwärtstrend zu sehen ist kann man weiter machen und die AKWs abschalten und gegen (dann vielleicht sogar weiterentwickelte) Windkraft-, Wasserkraft- und Solaranlagen stecken.
dann hatte ich Dich vorhin missverstanden. Ich las Dich so, als würdest Du weiterhin in AKW investieren wollen, weil das andere keinen Sinn mache oder zu teuer sei. So würde sich das Problem zumindest mittelfristig selber lösen, da irgendwann die AKW sowieso veraltet abgeschaltet werden müssten. Jedoch verweise ich noch einmal auf meinen ersten Beitrag; wenn nicht ein gewisser Druck ausgeübt würde, würde ein altes AKW durch ein neues AKW ersetzt.

Gruß,
Michael
 

sale53

deaktivierter Benutzer
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das Ende der Laufzeit der momentan arbeitenden AKW's ist absehbar. Deshalb muß in neue, innovative, regenerative Energiequellen investiert werden. Hier gibt es keine Alternative.
Ich glaube a priori nicht, dass unsere Arbeitslosenquote etwas mit den Energiepreisen zu tun hat. Die bei uns vielleicht noch 4 Energieriesen bestimmen den Preis nach Lust und Laune -----> Profitmaximierung. Seht euch dazu mal die Gewinne der Konzerne an. Die nächste Preisrunde ist bereits eingeläutet. Dies ist Gift für die Binnennachfrage, weil keiner einschätzen kann, wieviel Energiekosten auf ihn zukommen. Also wird auch hier gespart.
Wenn man alle Kosten der AKW's, incl. der Entsorgung zusammenrechnet, so ist Kernenergie die teuerste Energieform.
Im übrigen müßte jeder Kernkraftbefürworter auch bereit sein, den Müll in seiner unmittelbaren Wohn-Nähe entsorgen zu lassen.
 

mullzk

Linsenhofener Sämling
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boah, eine derart sachliche atomdiskussion habe ich ja wohl noch nie erlebt (und ich bin ein atom-diskussionen-veteran), mein dank an alle, insb. an jene, die ich nicht schon wieder mit karma beschenken durfte...
 

Ram

Riesenboiken
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Bei uns gibts auch immer wieder Atomstromdiskussionen(nich um Ab sondern Anschaffung!!!).Interessant ist, dass für den Bau und die Instandhaltung mehr Energie(in allen Formen) verbraucht wird als jemals erzeugt wird. Wasserkraftwerke werden so geplant, dass die Baukosten in 7 Jahren eingenommen werden!
Atomkraftwerke sind auf jeden Fall ein Mist weil noch immer keine Lösung für die verbrauchten brennstäbe gefunden wurde (werden bis jetzt vergraben oder ins Meer gekippt)


LG Lukas
 

macbiber

Gast
Die Sachen mit den Kosten ist halt so...
Wer will das beurteilen - kommt wohl darauf an WELCHE Studie man liest und von WEM sie in Auftrag gegeben wurde.

Ich kann es nicht sagen - und das kann wohl von uns ehrlicherweise niemand so richtig.

Wenn man aus der Atomwirtschaft aussteigt heisst das ganz automatisch, daß ein anderer Primärer Energieträger aufgestockt werden muss.
"Alternative" Energieen reichen allein vom %-Satz her nicht.

Kohle: Ich sag nur ebenfalls sehr teuer - Kosten für die Umsiedelung ganzer Dörfer immer tiefere Stollen - da hilft nur mehr Importkohle - mit allen Folgen für die CO2-Bilanz und der Abhängigkeit von anderen.
Braunkohle ist noch verheerender bezüglich der Umwelt und auch dort müssen ganze Landstriche versetzt und renaturiert werden.

Erdöl - die Preise sind jetzt schon enorm - kann sich jemand auch nur Ansatzweise ausmalen was passiert falls es aus irgend einem Grund noch einen Golfkrieg gibt???

Gas korreliert mit Erdöl - ist so.

Ausserdem sind solche Entscheidungen ja langfristiger Natur - so ein Kraftwerk baut man ja nicht so mal eben.

Nicht, daß ich die Gefahren der Atomwirtschaft negieren möchte, Probleme gibt es tatsächlich noch ungelöste.

Aber sind die Alternativen tatsächlich billiger - und besser?
ich würd es mir ja wünschen - seh es aber bisher nicht.
 

michast

Stahls Winterprinz
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mullzk schrieb:
boah, eine derart sachliche atomdiskussion habe ich ja wohl noch nie erlebt (und ich bin ein atom-diskussionen-veteran), mein dank an alle, insb. an jene, die ich nicht schon wieder mit karma beschenken durfte...
dto ;)
 

yjnthaar

Schwabenkönig
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Moinsenen,

.holger schrieb:
bei diesen hohen Arbeitslosenzahlen und den schlechten Haushaltszahlen in den letzten Jahren können wir uns keine grüne Politik leisten. grüne Politik ist Luxus, aber um uns das leisten zu können muss erstmal die Wirtschaft angekurbelt werden.[..]

Wie kurzsichtig ist das denn?!? :eek:

Genau dieses Argument kommt immer wenns um Umwelfragen geht. Arbeitslose, Wirtschaft, etc. pp. Vedrecken wir doch alles weiter, uns gehts gerade schlecht. Das Mensch seine Lebensgrundlage "wegrationalisiert" ist wohl klar. Wenn‘s uns besser geht können wir ja.... So ein Schwachsinn!

IMHO ist es genau umgekehrt! Anderes Beispiel: Öl.
Wenn jetzt schon alles um die letzten Reserven buhlt ist es doch das verkehrteste überhaupt, die Forschung und Entwicklung in regenerative Energieen einzuschränken. Auch die "grünen" Auflagen (von Kyoto und den USlern die nichmal im Ansatz daran denken mitzumachen) sind der Schritt in die richtige Richtung. Deutschland ist jetzt schon auf den vorderen Plätzen was Umweltschutz angeht. Das haben wir den Grünen schon zu verdanken.

Die ganzen geldgierigen Grosskonzerne die nur, aber auch nur an Profit denken, hängen mir zum Hals raus! :mad: Umweltpolitik erstreckt sich IMHO auch auf die Agrarpolitik, die von der EU auch noch im schlimmsten Masse durch die verrückteste Subventionspolitik unterstützt wird. *bäh* Wenn ich nur an dieses Supermarkt-Herbizit-Fungizit-Sh1ce-Gemüse denke! *abwink* PUNKT (das führt zu weit weg)

Spinnen wir weiter: in 30 Jahren (wenn die Umwelpolitik aufgrund kurzsichtiger Argumente nicht wieder grundlegend geändert wird) ist der Fusionreaktor (dessen Umweltaspekt auch nicht näher beleuchtet wurden) noch im Forschungstatdium. Die Welt kämpft um die letzten Ölreserven. Und Deutschland hat die Technologie der Zukunft fertig zum Export. Arbeitsplätze durch ökologisch vernünftige Vorausdenke ist angesagt und nicht diese stumpfsinnige Lied von der aktuellen Arbeitsplatzmisere, die eh auch nur eine "temporäre" ist. (Stichwort: Demografischer Faktor) In ein paar Jahr(zehnten) müssen leute zuwandern, damit das Land genügend Arbeiter kriecht.

Das Hauptproblem in der Politik ist IMHO das immer kurzfristig die aktuelle Lage zum Jammern hergenommen wird und es keine Kontinuität in Erlasse und Gesetzgebung gibt. Da nicht mal jedes Jahrzehnt was rumgefrickelt wird.

Hmm.... Irgendwie bin ich etwas durcheinandergekommen. Hoffe es ist "nachvollziehbar" :)

Salve,
Simon
 
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markus1301

Normande
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Zitat: Da können AKWs so sicher sein wie sie wollen, oder erscheinen sollen. Der nächste GAU kommt bestimmt, und dann möchte ich die Leute von der Befürworter Fraktion mal hören. Und Tschernobyl war noch nicht mal ein GAU.

Also, ersten muss gesagt werden das so etwas wie Tschernobly nicht mehr eintreten kann, zumindest in einem westlichen Kraftwerk. So ein Reaktortyp, der einen positiven Dampfblasenkoeffizienten hat, das heist die Temperatur steigt an und er schaltet sich nicht von selbst ab, gibt es nicht in der westlichen Welt. Es ist allerdings richtig das es solche Reaktortypen noch in Russland gibt. Desweiteren muss gesagt werden das es eine unglückliche Verkettung von Zufällen, zusammen mit einer Militärischen Nutzung verbunden war. Bewusst wurde Sicherheitseinrichtungen ausgeschaltet, also Fahrlässig gehandelt.
Aus diesem Grund wurde sich in den 50iger Jahren in der BRD dafür entschieden einen solchen Reaktortyp nicht zu bauen. Alle Deutschen KKW's sind nach dem fail safe prinzip gebaut, das bedeutet es fällt ales in die sichere, richtige Richtung im Falle eines Unfalls. Alles ist redundant und inherent sicher ausgelegt!

Definition GAU, Größter Anzunehmender Unfall...Tschernobyl war ein solcher, was soll noch mehr passieren als die Kernschmelze?!

Zitat: Aus ökonomischer Sicht erscheint die Kernenergie rentabel, aber langfristig ist sie es nicht wenn man die Entsorgungsprobleme (was für ein perverses Wort) nicht aussen vor lässt. Was aber leider gemacht wird. Nach dem Motto: Nach uns die Sintflut.


Zur Entsorgung lässt sich nur folgendes sagen. Der Weg welcher von der Bundesregierung eingeschlagen wird ist vollkommen falsch und nicht richtig. Wir machen nämlich nicht den Schritt der Wiederaufbereitung. Dafür hat sich übrigen der rest der Welt entschieden! Das ist der größte Fehler der überhaupt gemacht werden kann. Damit behalten wir die langlebigen Isotope nämlich wirklich sehr lange...
Ausserdem wurde Gorleben als sicher und guter Standort vom Arbeitskreis Entsorgung eingestuft.
Logisch hat die grüne Regierung was dagegen sonst müssten wir die AKW's nicht abschalten...

Nun gut, all dies kann kontrovers diskutiert werden und es gibt viele Meinungen aber an was es fehlt ist die richtige Aufklärung über Atomkraft. Leider ist die in einem hochtechnisierten Land wie Deutschland nicht vorhanden.

Für weitere Infos geht doch mal auf die seite www.kernenergie.de

Gruss Markus
 

Schomo

Zehendlieber
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@ yinthaar:
Präzise, so ist es kurzfristig auf den Arbeitsmarkt zu schielen ist falsch. Die Probleme die wir jetzt haben haben auch ihren Hintergrund in der Subventionspolitik der 70er.

@ mullzk:
Völlig richtig die kernenergie nicht erst dann unrentabel wird, wenn man die entsorgungsproblematik mit ins spiel nimmt. Ich meinte das nur als Beispiel, das man erkennen kann ohne die ganze historischen Technologie Euphorie, die in den 60ern zur Entwicklung der Kernkraftwerke führte.

@ macbiber:
Schöne Auflistung der Resourcen die genutzt werden können. Nicht zu vergessen die Energie die aus Pflanzen gewonnen werden kann.

Erstaunlicherweise sind die Technologien schon längst vorhanden, die unsere Probleme durchaus längerfristig lösen könnten, wenn die reichen Staaten auch die armen Länder einbinden würden. Da werden sie aber am langen Arm der Industrie weiter ausgequetscht. Der Krieg ums Öl läuft doch schon längst. Das ist kein Zukunftssenario mehr. Nur wird man das so von den Verantwortlichen nicht zugegeben.

Spannend wird es wenn der Kampf ums Trinkwasser losgeht. Sie nur das Beispiel Portugal, denen langsam das Wasser ausgeht, und es ist nicht zu erwarten, dass sich das Klima sehr zu Gunsten der Portugiesen, Spanier...verbessern wird.

Und wieder soll die Kernenergie als Retter in der Not herhalten, was sie nicht leisten kann. Entweder wird umgedacht und nicht an alten Ideen festgehalten, oder wir bekommen Probleme, die dann nicht mehr behoben werden können. Man muss jetzt was machen und nicht erst Morgen.

@michast: Gaenau da treffen sich unsere Anschauungen!

Gruß Schomo
 

Schomo

Zehendlieber
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@ Markus:

Bei Wikipedia kann man nachlesen wie der Unfall in Tschernobyl ablief: Hier...
Niemand hat behauptet, dass die deutschen AKWs nach dem gleichen Bauprinizp sind wie die Russischen.
Hier ein paar andere Infos...

Ich freue mich immer über gute Argumente. Dies ist ja eine offene Diskussion.

Gruß Schomo
 

macbiber

Gast
Schomo schrieb:
Der Krieg ums Öl läuft doch schon längst. Das ist kein Zukunftssenario mehr. Nur wird man das so von den Verantwortlichen nicht zugegeben.

Gruß Schomo

Allerdings !
Neues Zielobjekt ist Niger - Im Nigerdelta gibt es wohl reiche Ölvorkommen - und die Multis sind schon dort.
Sogar China - DAS ist sogar ein ganz ernst zu nehmender Faktor.

Chinas Wirtschaft wächst enorm - die haben ja bereits den gesamten Stahlmarkt leergekauft.
Auch diese Volkswirtschaft wird MEHR Öl brauchen - und wenn ich da an die Einwohnerzahl denke.....
Wenn ich daran denke wie China über Taiwan denkt...
Wie "gut" sich China und die USA "vertragen"....

MEHR Abhängigkeit vom ÖL ist das letzte was wir brauchen.
 
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