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An die Weisen unter euch

hochstammapfel

Châtaigne du Léman
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18.04.05
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826
Moin Leude,

ich hab da mal ne Frage zu einem Satz, der mich gerade beschäftigt. Was haltet ihr davon, wenn jemand sagt:

»Ich versuche nur, mich selbst zu sein.«

Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich damit anfangen soll. Denn eigentlich kann man sich selbst auch ändern. Oder man lässt sich manipulieren.

Es tät' mich interessieren was ihr von dieser Aussage haltet.

Danke.


PS: Falls das irgendwie nicht gerade adäquat sein sollte... Sagt es.
 

bizz

Gast
hochstammapfel schrieb:
»Ich versuche nur, mich selbst zu sein.«

erstmal glaube ich dass es heisst : ich versuche nur , ICH selbst zu sein ...

also geht dem ganzen schonmal keine großartige Sprachbildung vorraus ...

:cool: :innocent:
 

hochstammapfel

Châtaigne du Léman
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18.04.05
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Interessant.

Edit: :p

Nochma Edit: Damit mans nicht falsch versteht...
 

Containy

Boskop
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28.06.04
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Wieso gibt doch auch Menschen, die sich verstellen und nicht trauen so zu sein, wie sie es gerne wären. ;)

Containy
 

macbiber

Gast
Viele versuchen jemand anderes zu sein/zu imitieren.
Sei es ein abgehungertes Modell, der coole Typ aus dem Film xy oder Harald Schumacher auf der Autobahn....

Meist gelingt das aber recht schlecht - besser man bleibt bei sich selbst;)
 

hochstammapfel

Châtaigne du Léman
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18.04.05
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826
macbiber schrieb:
besser man bleibt bei sich selbst
Hm. Ja. Schön wärs. Aber: Geht das überaupt?




Argh. Ich bin ja kein Philosoph oder was auch immer. Aber ich hatte gerade eben so einen Gedankengang. Ist irgendwie schwer, in Worte zu fassen. Meine Güte.

Aber danke euch schon mal für die, äh... Anteilnahme? Nee. Blödes Wort für sowas. Rückmeldung? Nee. Tönt nach irgendwelchem SAP Buchhaltungs-Schrott.

Naja. Jedenfalls danke.
 

abstarter

Spätblühender Taffetapfe
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OT: leute, hört auf mit den drogen! ;) :p
 

leif_ben

Himbeerapfel von Holowaus
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pete schrieb:
»Selbstbewußtsein«
»Selbstbeschäftigung«

Das sind die unmittelbaren Deutungen, wenn es sonst keinen Zusammenhang gibt.

Interesssante Analyse, nur hat das, was am Ende rauskam, nicht mehr viel damit zu tun, was am Anfang reingesteckt wurde :)

Der Knackpunkt ist doch: Was heißt "man selbst sein"?
 

flowbike

Mecklenburger Orangenapfel
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pete schrieb:
»Ich bin.«
»Ich genüge.«

Konsequent. Kein Philokraten-Deutsch.

----

»Ich versuche nur, mich selbst zu sein.« heisst also, dass ich an mein Ego glaube und Zeit genug habe, mich damit zu beschäftigen :-D

Gruß, Pete
hey, Pete,
dass ist so ein Beitrag weshalb ich mich immer wieder freue, dass Du den Weg zurück zu Apfeltalk gefunden hast.

Danke Dir, sehr schön.
 

youkali

Granny Smith
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Was heißt "man selbst sein"?

Ich beschäftige mich zufällig gerade mit etwas Passendem:

Die Humanistische Psychologie (Hauptvertreter: A. Maslow, C. Rogers, E. Fromm) versteht unter dem Menschen ein wachstumsfähiges, selbstverantwortliches Wesen, das sich gegenüber anderen Lebewesen insbesondere durch eine Tendenz zur Selbstverwirklichung auszeichnet.
Kein Elefant versucht zu fliegen - zumindest habe ich noch keinen kennen gelernt. Wir Menschen rackern uns hingegen ständig ab, Dinge zu erreichen, die außerhalb unserer aktuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten liegen. Sind unsere Grundbedürfnisse befriedigt (Maslowsche Bedürfnishierarchie) - haben wir es also warm, sind satt und haben ein Dach über dem Kopf - streben wir nach Verwirklichung unseres Selbst, beginnen die Suche nach dem was wir 'eigentlich' sind. Ich suche nach dem, was ich kann (reales Selbst) und dem was ich tun könnte (ideales Selbst).
Diese 'Selbstverwirklichungstendenz', der Versuch und das Bestreben alle in uns verborgenen Möglichkeiten und Fähigkeiten zu entdecken und zu 'heben', ist für die Humanistische Psychologie die grundlegende motivationale Kraft des Menschen.

Auf diesem Weg gibt es natürlich viele Fallen, ich mache mir beispielsweise ein ideales Selbst zu eigen, an dem ich mich ein Leben lang abarbeite, ohne jemals authentisch werden zu können, oder mich selbst zu verwirklichen.

So genug klug geschissen...
Vielleicht hat's euch interessiert - beschäftige mich grade für eine Arbeit damit...

Ich möchte nun mit dem 'Gestaltgebet' schließen:

"Ich bin ich, Du bist Du..."

Amen :-D
 
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Squart

Pomme Etrangle
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hochstammapfel schrieb:
Argh. Ich bin ja kein Philosoph oder was auch immer. Aber ich hatte gerade eben so einen Gedankengang. Ist irgendwie schwer, in Worte zu fassen. Meine Güte.
Natürlich bin ich auch kein Philosoph, aber ich glaube nachvollziehen zu können, worauf du hinaus willst.
Wer bist du selber? Kennt sich jemand überhaupt genug, um selbst der zu sein, der er glaubt sein zu wollen? Jeder ist der Schauspieler seiner Ideale, kann er dann noch sich selbst verkörpern, oder tut er dies bereits? Was wäre wenn wir keinen freien Willen hätten (lymbisches System)? Ist man dann nicht automatisch derjenige, den man darstellt und somit echt, da man nicht anders handeln könnte?


Gruß
Squart
Zwar habe ich dazu eine Meinung, aber die ist meiner Meinung nach vollkommen unwichtig und würde evtl. Diskussionen hervorrufen, die ich nicht führen will.
 

Jeanne

Bismarckapfel
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26.06.05
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Danke @pete für diesen philosphischen Exkurs!
Das lässt einen den Tag schon ganz anders beginnen :)
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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pete schrieb:
»Ich versuche, ich selbst zu sein.«
»Ich versuche, mir selbst zu genügen.«

Aber auch dann klingt der "Versuch" immer noch nach erfolgloser, passiver Bemühung, aus der man sich bei Fehlschlägen leicht heraus reden könnte. Besser, man sagt also:
Gruß, Pete

ab hier passiert meiner meinung nach ein problem in der deutung.
oder wo siehst Du in diesen (obigen) aussagen hinweise der passivität?

an alle:
ich bewerte die von hochstammapfel getätigte aussage (in richtiger sprachausgabe) eigentlich sehr positiv.
jemand, der versucht, er selbst zu sein, arbeitet bewußt an sich, aber immer mit einem blick auf sich und seine grundlegenden wünsche.
 

leif_ben

Himbeerapfel von Holowaus
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pete schrieb:
Er erklärt sich selbst, deutlicher geht es gar nicht.

sozusagen deutlichkeit mit löffeln gefressen hat er, der beitrag :)

im ernst: groove hat wohl ein ähnliches gefühl beim lesen gehabt wie ich, dass du dich in dem moment beginnst, mit deinen interpretationen stück für stück von dem zu lösen, was du interpretierst.

für mein gefühl klingt das "nur" eher nach "nichts weiter" und würde dann bedeuten: "einen höheren anspruch hab ich gar nicht". und das hat ja mit passivität wenig zu tun, eher mit bescheidenheit der eigenen ansprüche -- oder auch damit, dass der sprecher das gefühl hat, schon diesen einen anspruch einzulösen sei schwer genug (warum? weil er so passiv ist? nicht unbedingt ... es könnte auch sein, dass man selbst zu sein nicht einfach ist).

grüße
ben
 

leif_ben

Himbeerapfel von Holowaus
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pete schrieb:
Für mich klingt es, als wolltest mit vielen Erklärungen eine Bedeutung finden. "Nur, leider, eigentlich" sind alles ziemlich unbedeutende Worthülsen. Ihre Anwendung deutet meiner Meinung nach auf immanente Passivität.

Du beziehst dich gar nicht auf das von dir zitierte (die worte "nur, leider, eigentlich" hatte ich nicht benutzt). schade, so kommt kein gespräch zustande. aber du hattest ja schon oben geschrieben, dass es deiner meinung nach "deutlicher gar nicht geht".

ich bin dann aber auch raus.
 

cineflow

Tydemans Early Worcester
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"Ich selbst sein" gelingt IMHO nur durch eine ausreichende Reflektion meiner eigenen Umwelt: Was (im Sinne von welche Umstände) ist verantwortlich für die Art wie ich denke und mich fühle.
Das Ganze beginnt selbstverständlich mit meiner Geburt, geht einen langen Weg über meine Eltern, die wiederum mehr und mehr vom Einfluß meiner Freundschaften verdrängt werden. Eine solche Linie kann ich ziemlich genau bin zu meinem "Temporären-Jetzt-Ich" ziehen.
Nun muss ich nur noch erkennen welche Spuren jede einzelne Station meines Lebens in mir hinterlassen hat. Die Summe aus all dem ist das was ich heute als "mein Selbstbewußtsein" bezeichne, welches sich am Ende dieses Posts schon wieder ein wenig verändert haben wird.

Was landläufig als Selbstbewußtsein bezeichnet wird ist eher eine Art Selbst-Wert-Gefühl. Ungleich dem Selbstwertgefühl setzt das Selbstbewußtsein ein "Ich bin ich selbst" voraus.

cine
 
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cineflow

Tydemans Early Worcester
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Egal... ich selbst weiß was ich damit meine ;)

cine
 

groove-i.d

Rote Sternrenette
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pete schrieb:
Ja, das stimmt. Das war beabsichtigt. Ich wollte dieses schwermütige Grundgefühl "Ich muss besser werden", den dieser Satz des Fragestellers beim ersten Eindruck enthält, durch ein leichteres "Ich bin gut" ersetzen.

guten morgen pete!
damit veränderst Du aber die semantik des ursprünglichen satzes.

ich habe immer noch nicht verstanden, weshalb Du die bemühungen man selbst zu sein als passiv beschreibst.
schade, erst soviel mühe mit einer analyse und dann eine erklärungsverweigerung.
ich hatte mal einen geolehrer, der nach zweitem nachfragen immer sagte:
"beim zweiten mal kostet's."

was die verwendung des begriffs "bewerten" angeht, muß ich sagen, daß ich ihn nicht in seinem offensichtlichen sinne verwendet habe. ein bischen unglücklich die wahl, das gebe ich zu.

und übrigens: in mir schlummert nicht mehr verborgenes als in jedem anderen auch.;)
 
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groove-i.d

Rote Sternrenette
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pete schrieb:
Ja, natürlich tue ich das. Das ist doch Zweck dieser ganzen Übung. Denn der ursprüngliche Satz ist semantisch falsch und wurde vom Fragesteller nicht korrigiert.

ahoi!
über das unkorregierte wort habe ich hinweg gelesen und wäre nie auf die idee gekommen, augerechnet aus diesem grunde eine so umfangreiche analyse anzufertigen.
was ich sagen möchte:
ich habe nicht ganz verstenden, weswegen der ursprüngliche satz in seine einzelteile seziert werden mußte, um dann am ende zu einem ganz anderen output zu kommen.

vielleicht ist dieses stirnrunzeln darüber exakt das, was Du als "versteh-verweigerung" bezeichnest.

ich denke nochmal von vorn.
hochstamm hat's ja, wenn auch erste verwirrung stiftend, durch seine "spezielle" formulierung schon in eine klare richtung gelenkt.

ich versuche, mir selbst zu genügen.
diese aussage meint etwas ganz anderes als

ich versuche, ich selbst zu sein.

soweit waren wir.
die erste aussage ist für meine begriffe negativ und die zweite positiv belegt.

da sich hochstammappel nicht mehr zu wort meldet (sondern sich in genüßlich schmunzelnde passivität zurückgezogen hat), meine ich, daß er mit fug und recht stolz von sich behaupten kann, genau das ausgelöst zu haben, was mit seinem so krummen und auf den ersten blick vertippvehlerten satz zu erwarten war.

ade von meiner seite aus aus diesem thread!
 
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