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Al Gore - Meinungsmacher oder Wissenschaftler?

Was ist Al Gore's Artikel für dich?

  • Berechtigt, da auf dem Stand der Wissenschaft

    Stimmen: 49 52,7%
  • Unberechtigt, da Meinungsmache ohne gelungene Beweisführung

    Stimmen: 30 32,3%
  • Mir egal

    Stimmen: 14 15,1%

  • Umfrageteilnehmer
    93
  • Umfrage geschlossen .

Deppi

Tokyo Rose
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66
Hallo Freunde,

Im Zuge der Live Earth Konzerte hat die Süddeutsche Zeitung Al Gore die Gelegenheit gegeben, in einem Kommentar das Wort in einem seriösen Medium an die deutsche Öffentlichkeit zu richten.

Für mich persönlich erscheint der Kommentar wenig kontrovers und wird daher wohl kaum große Wellen schlagen - da ja fast jeder das denkt, was Al Gore auch denkt (oder zumindest in der Öffentlichkeit verbreitet).

Mich würde interessieren, wie der Kommentar im erleuchteten AT-Kosmos aufgenommen wird. Deshalb die polarisierende Umfrage: Al Gore's Artikel - qualifizierte wissenschaft oder gerissene Meinungsmache?

Und hier natürlich der Link zum ganzen (der aber nur noch heut funktionieren wird, da die SZ das online Angebot auf 24h beschränkt hält)

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/244/122081/

lg
Deppi

Al Gore vor den "Live Earth"-Konzerten

Unerbittlich tickt die Uhr

In zehn Jahren ist alles zu spät: Die Erderwärmung stellt die Menschheit vor eine epochale spirituelle Herausforderung. Doch wir streiten immer noch.
Von Al Gore



Überschwemmung in New Orleans nach dem Hurrikan Katrin im Jahr 2005.
Foto: AFP
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Die Menschheit ist an einem entscheidenden Punkt angelangt. Die Vorstellung, dass wir in unserer Eigenschaft als Spezies tatsächlich bewusst eine Wahl treffen können, ist neu, und wir mögen sie belächeln. Doch es hilft nichts: Genau das ist die große Herausforderung, die vor uns liegt. Unsere Heimat - die Erde - ist in Gefahr. Dabei ist nicht der Planet selbst von Zerstörung bedroht, sondern die Bedingungen sind es, die ihn für uns Menschen bewohnbar machen.

Ohne uns der Folgen bewusst zu sein, haben wir einst begonnen, die dünne Schicht der Erdatmosphäre mit so viel Kohlendioxyd zu belasten, dass wir dadurch den Wärmehaushalt zwischen Erde und Sonne veränderten. Wenn wir nicht sehr schnell damit aufhören, werden wir erhöhte Durchschnittstemperaturen bekommen, wie es sie historisch noch nie gegeben hat. Mit der günstigen Klimabalance, von der unsere Zivilisation abhängt, wird es dann vorbei sein.

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Während der vergangenen 150 Jahre haben wir immer schneller immer größere Mengen Kohlenstoff aus dem Boden zu Tage gefördert - meist in Form von Kohle oder Erdöl -, und wir verbrennen diesen in einer Weise, durch die jeden Tag 70 Millionen Tonnen CO2 in die Erdatmosphäre ausgestoßen werden.

Die C02-Konzentration, die während mehr als einer Million Jahre 300 ppm (300 Teile je einer Million) nie überschritten haben, sind von 280 ppm zu Beginn des Kohlebooms auf 383 ppm in diesem Jahr gestiegen. Viele Wissenschaftler warnen deshalb, dass die Erde sich aufgrund dieser Tatsachen verschiedenen "Kipppunkten" nähert. Bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre könnte es so weit sein, dass die Bewohnbarkeit des Planeten so weit abgenommen hat, dass der Schaden irreparabel ist.





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Just in den vergangenen Monaten haben neue Forschungen gezeigt, dass das Eis am Nordpol - das dazu beiträgt, den Planeten zu kühlen - beinahe dreimal so schnell schmilzt, als die pessimistischsten Computersimulationen vorhergesagt haben. Wenn wir nicht handeln, könnte das Sommereis dort im Laufe von nur 35 Jahren völlig verschwunden sein. Ähnlich sieht es auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten, nahe des Südpols aus: Wissenschaftler fanden neue Beweise dafür, dass der Schnee in der Westantarktis auf einem Gebiet schmilzt, das so groß ist wie Kalifornien.

Längst haben wir es nicht mehr nur mit einem politischen, sondern mit einem moralischen Problem zu tun - mit einem Problem, das das Überleben der menschlichen Zivilisation betrifft. Es geht auch nicht um eine Frage von links gegen rechts, sondern um eine Frage von richtig oder falsch. Einfach ausgedrückt: Es ist falsch, die Bewohnbarkeit unseres Planeten und die Perspektiven künftiger Generationen zu zerstören.

Am 21. September 1987 erklärte der damalige US-Präsident Ronald Reagan: "Wir sind so besessen von den Kontroversen des Augenblicks, dass uns oft das Bewusstsein dafür fehlt, wie viel alle Mitglieder der menschlichen Gemeinschaft tatsächlich verbindet. Vielleicht bräuchten wir eine universelle Bedrohung von außen, um dieses Gemeinsame besser zu erkennen. Manchmal beschäftigt mich der Gedanke, wie rasch all unsere Differenzen verschwinden würden, wenn wir von Außerirdischen bedroht wären."


Der pinke Pop-Präsident: Al Gore in den Studios von MTV.
Foto: Getty
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Nun stehen wir - wir alle - vor solch einer universellen Bedrohung. Zwar kommt sie nicht von außerhalb unserer Welt, doch sie ist von kosmischem Ausmaß.

Schon diese Geschichte zweier Planeten sollte uns zu denken geben: Die beiden Planeten Erde und Venus sind beinahe gleich groß und haben fast dieselbe Menge Kohlenstoff. Im Unterschied zur Erde aber, deren Kohlenstoff größtenteils im Boden steckt, wo er durch verschiedene Lebensformen im Laufe von fast 600 Millionen Jahren abgelagert wurde, befindet sich auf der Venus der größte Anteil von Kohlenstoff in der Atmosphäre.

Das Ergebnis: Während die durchschnittliche Temperatur auf der Erde angenehme 15 Grad Celsius beträgt, ist es auf der Venus 464 Grad Celsius heiß. Zugegeben, die Venus ist näher an der Sonne als die Erde, doch dies ist nicht der Hauptgrund für die Temperaturdifferenz. Im Schnitt ist es auf der Venus drei Mal so heiß wie auf dem Planeten Merkur, der sich noch näher an der Sonne befindet. Ausschlaggebend ist das Kohlendioxyd.

Die Bedrohung erfordert von uns, dass wir uns im Sinne von Reagans Worten zusammenschließen und das Band erkennen, das uns als Menschen eint.

Wenn das Wohl unseres Planeten davon abhinge, wie ich bin und was ich tue, wie wäre ich dann, und was würde ich tun? Lesen sie hier weiter.

Kommenden Samstag will ein Live-Earth-Konzert auf allen sieben Kontinenten auf den Beginn einer drei Jahre dauernden Kampagne aufmerksam machen: Dadurch soll jeder auf unserem Planeten erfahren, wie wir der Klimakrise rechtzeitig begegnen können, um eine Katastrophe abzuwenden. Jeder Einzelne ist Teil der Lösung. Oder um es mit dem großen Architekten Richard Buckminster Fuller auf den Punkt zu bringen: "Wenn Wohl und Wehe unseres Planeten davon abhingen, wie ich bin und was ich tue, wie würde ich dann sein, und was würde ich tun?"

Die Organisation von Live Earth will eine Antwort auf diese Frage geben, indem sie alle Besucher und Zuhörer des Konzerts bittet, ein persönliches Versprechen zu unterschreiben, welche Schritte man zur Bekämpfung des Klimawandels konkret unternehmen möchte. (Nähere Einzelheiten über dieses Versprechen sind unter algore.com zu finden).

Das Handeln Einzelner ist aber auch notwendig, um den Regierenden Anstoß und Vorbild zu sein. Hier kommt den Amerikanern eine besondere Verantwortung zu. Während des größeren Teils unserer kurzen Geschichte haben die Vereinigten Staaten eine moralische Vorreiterrolle in der Welt gespielt. Die Anerkennung der Bill of Rights, die Gestaltung der Demokratie durch die Verfassung, der Sieg über den Faschismus im Zweiten Weltkrieg, der Sturz des Kommunismus und die Mondlandung - all diese Leistungen zeugen von amerikanischer Gestaltungskraft.

Die Amerikaner müssen sich deshalb auch hier zusammenschließen und ihre Regierung dazu bringen, die globale Herausforderung anzunehmen. Dass Amerika im Kampf gegen den Klimawandel eine Führungsrolle einnimmt, ist eine Voraussetzung für dessen Erfolg.


Wir sollten uns auf die Chancen konzentrieren
Die Vereinigten Staaten müssen sich im Laufe der kommenden zwei Jahre einem internationalen Abkommen anschließen, das den Abgasausstoß, der zur Erderwärmung führt, in den Industrieländern um 90 Prozent und in der übrigen Welt um mehr als die Hälfte reduziert: Dies muss so rechtzeitig geschehen, dass die kommende Generation eine intakte Erde übernehmen kann.

Ein solches Abkommen würde den Beginn neuer Anstrengungen kennzeichnen. Ich bin stolz auf meine Rolle während der Regierung Clinton, für die ich die Verhandlungen über die Kyoto-Vereinbarung geführt habe. Doch das Kyoto-Protokoll wurde in den Vereinigten Staaten inzwischen so verteufelt, dass es dort wohl nie mehr ratifiziert werden kann. Ähnlich erging es einst der Carter-Administration, die 1979 keine Zustimmung für die Ratifizierung eines erweiterten Abkommens zur Abrüstung strategischer Waffen bekommen konnte. Die Verhandlungen für ein strengeres Klimaschutzabkommen werden alsbald beginnen.

So wie damals Präsident Reagan das Salt-Abkommen (Strategic Arms Limitation Treaty) verändert und umbenannt hat in START (Strategic Arms Reduction Treaty), nachdem er verspätet dessen Notwendigkeit erkannt hatte, genauso wird der kommende US-Präsident sich unverzüglich auf den raschen Abschluss eines neuen und noch rigoroseren Klimaschutzpaktes konzentrieren müssen. Die USA sollten sich zum Ziel setzen, dieses globale Abkommen spätestens 2009 abzuschließen - und nicht bis 2012 zu warten, wie es derzeit geplant ist. Schließlich handelt es sich um einen planetaren Notfall.

Gewiss, auch ein neues Abkommen wird unterschiedliche Verpflichtungen enthalten. An die einzelnen Länder werden verschieden hohe Anforderungen gestellt werden, je nach ihrem jeweiligen Beitrag zu dem Problem und ihren Fähigkeiten, sich an der Belastung zu beteiligen. Dieses Muster ist fest etabliert im internationalen Recht, und es gibt keinen anderen Weg.


Die Kinder dürfen von uns höhere Anstrengungen erwarten
erwartenGleichwohl werden einige versuchen, eine solche Lösung zu attackieren, und mit fremdenfeindlichen oder nationalistischen Argumenten verlangen, dass jedes Land dieselben Normen einzuhalten habe. Doch sollten Länder mit nur einem Bruchteil des Bruttoinlandsproduktes der großen Industriestaaten - Länder, die obendrein in der Vergangenheit nur wenig zur Entstehung der globalen Klimakrise beigetragen haben - tatsächlich dieselbe Belastung tragen wie etwa der größte Verursacher, die Vereinigten Staaten? Schreckt die Amerikaner diese Aufgabe so sehr, dass sie nicht imstande sind, ihrer Verantwortung gerecht zu werden?

In jedem Fall haben alle Kinder dieser Welt das Recht, von uns höhere Anstrengungen zu verlangen, wenn ihre Zukunft - ja, die Zukunft der gesamten menschlichen Zivilisation - in der Waagschale liegt. Sie haben Besseres verdient als eine Regierung wie die amerikanische, die hervorragende wissenschaftliche Beweise zensiert und aufrichtige Wissenschaftler schikaniert, die vor der drohenden Katastrophe warnen. Sie verdienen aber auch in anderen Ländern Besseres als Politiker, die die Hände in den Schoß legen und nichts unternehmen angesichts der größten Herausforderung, vor die sich die Menschheit je gestellt sah.

Statt zu klagen, sollten wir uns stärker auf die Chancen konzentrieren, die diese Herausforderung bietet. Wenn die Unternehmen entschlossen genug vorgehen, um die enormen wirtschaftlichen Möglichkeiten zu nutzen, die eine saubere Energie der Zukunft bietet, werden ohne Zweifel neue Arbeitsplätze und Gewinnmöglichkeiten entstehen.

Allerdings gibt es noch Wertvolleres zu gewinnen, wenn wir das Richtige tun. Die Klimakrise gewährt uns das Privileg einer Erfahrung, die nur wenige im Laufe der Geschichte machen durften: Sie stellt uns vor eine gemeinsame Aufgabe, die Generationen verbindet, sie lässt uns für ein hehres, faszinierendes Ziel und für eine gemeinsame Sache eintreten und sie schenkt uns das berauschende Gefühl, allen kleinlichen politischen Zank - gezwungen durch die Umstände - beiseiteschieben zu können, um mit offenen Armen diese epochale moralische und spirituelle Herausforderung anzunehmen.

Al Gore war Vizepräsident der USA von 1993 bis 2001. Er ist Vorsitzender der Alliance for Climate Protection; sein neuestes Buch "The Assault of Reason" ist soeben erschienen. Pro Sieben zeigt seinen oscarprämierten Film "Eine unbequeme Wahrheit" am Samstag, 20.15 Uhr.
Deutsch von Eva Christine Koppold
 
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Macgyver

Oberösterreichischer Brünerling
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Al Gore kann sich das nicht alles aus den Fingern ziehn. Er hat ein buch veröffentlicht. Er weiss schon was er da redet, darum denke ich das das qualifizierte Wissenschaft ist.
 

jensche

Korbinians Apfel
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Al gore hat NULL Ahnung der ist einfach ein gutes Verkäufer. Der könnte einem Blinden einen LCD-Screen verkaufen, mit den Argumenten, das Bild sei Scharf wie noch nie...
 
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n/a

Goldparmäne
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Jo, Geilomat. Daß es auf der Venus so warm ist, weil sie eine komplett geschlossene, 20km dicke Wolkendecke (aus Schwefelsäuretröpfchen übrigens) hat, wird überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Daß der Merkur im Gegensatz dazu keine meßbare Atmosphäre hat und deswegen die Wärme gar nicht halten kann (extremer Temperaturunterschied zwischen Sonnen- und Schattenseite), ist ebenfalls irrelevant.

Diese Argumentation überzeugt mich mal wieder völlig. Wie alles, was Al Gore von sich gibt.

edit: Da ja alle so auf Wikipedia stehen:

Wikipedia schrieb:
Die sphärische Albedo der cremegelben und zumeist strukturlosen Wolkenoberfläche beträgt 0,76; das heißt, sie streut 76 % des von der Sonne praktisch parallel eintreffenden Lichts zurück. Die Erde reflektiert dagegen nur 39 %. Die von der Venus nicht reflektierte Strahlung wird zu rund zwei Drittel von der Wolkendecke absorbiert.

Nix mit Kohlendioxid.

edit2: Falls dann jemand kommt mit: aber die Venus reflektiert ja viel mehr Licht als die Erde und müsste deswegen kühler sein! Ja, ist klar, ne? Wieviel näher an der Sonne ist die Venus nochmal?
 

Deppi

Tokyo Rose
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Al Gore kann sich das nicht alles aus den Fingern ziehn. Er hat ein buch veröffentlicht. Er weiss schon was er da redet, darum denke ich das das qualifizierte Wissenschaft ist.

Das ist es ja eben! Er hat ein Buch geschrieben und ist ein bekannter (ja, sogar ein verdienter Politiker) und hat eben deswegen - die weisheit mit Löffeln gegessen? Ich finde eben, es wird zu wenig hinterfragt.
 

Harald909

Prinzenapfel
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Al Gore ist kein Wissenschaftler. Er ist Politiker. Aber nicht auf jeden Politiker würde ich den Begriff "Meinungsmacher" anwenden wollen. Da denke ich eher an populistische und letztlich auch opportunistische Politiker oder Journalisten.

Al Gore hat seine Überzeugungen und es ist tragisch, dass er im Herbst 2000 aufgrund mehrerer Zufälle nicht US-Präsident geworden ist (mehr Stimmen als George W. hat er bekommen...). Überlegt, was alles hätte anders laufen können!

Ich finde es gut, dass er sich nicht frustriert zurückgezogen hat, sondern eine neue und wichtige Aufgabe für sich entdeckt hat. Er ist ein aufklärerischer Politiker, von dieser Sorte gibt es nicht (mehr?) so viele.

H.
 

n/a

Goldparmäne
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Muß mich doch nochmal korrigieren, im Wikipediaartikel wird gegen Ende des Atmosphärenteils doch geschrieben, daß das Kohlendioxid die Infrarotstrahlung absorbiert und deswegen die Temperatur so hoch ist. Nun ja...
 

jensche

Korbinians Apfel
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Hier ein interessantes Interview mit einem Renomierten Klimaforscher des MIT, Boston. Wirklich noch interessant....
http://www.weltwoche.ch/artikel/default.asp?AssetID=16206&CategoryID=62

Warum?
Weil dieses Thema so komplex ist, so viele Facetten hat. Oder glauben Sie im Ernst, alle Wissenschaftler liefen im Stechschritt hinter Al Gore her? Alle seien seiner Meinung? Jeder, der irgendwelche Neuronen zwischen seinen beiden Ohren hat, sollte wissen, dass einem, der den Ausdruck «Klimaleugner» verwendet, die Argumente ausgegangen sind.

Sie haben also mit Angriffen gerechnet?
Natürlich. Ich habe im Wall Street Journal geschrieben, dass Wissenschaftler unterdrückt wurden, ihre Arbeit verloren haben, weil sie Skepsis gegenüber einigen «Fakten» in der Klimafrage äusserten. Laurie David, die Produzentin des Filmes von Al Gore, hat einen Blog, in dem sie schrieb, sie sei froh, dass diese Wissenschaftler endlich unterdrückt würden. Sie schrieb auch, man sollte Wissenschaftler, die ihre Zweifel wissenschaftlich untersuchen wollen, nicht mehr finanziell unterstützen.

Das ist aber gegen das Selbstverständnis der Wissenschaft, die ihre Thesen immer wieder überprüfen und allenfalls falsifizieren sollte.
Natürlich. Aber es ist leicht, die Wissenschaft zu korrumpieren, es ist schon zu oft passiert. Ich war am weltweiten Treffen der Geophysiker in diesem Winter in San Francisco. Al Gore sprach. Und seine Botschaft lautete: «Haben Sie den Mut, dem Konsens beizutreten, machen Sie das öffentlich, und nehmen Sie sich die Freiheit, Abtrünnige zu unterdrücken.» Das Publikum war begeistert.

Was wollen Sie sonst tun? Denn Sie haben es schwer gegen einen Oscar-Gewinner Al Gore, der Sätze sagt wie: «Auf dem Spiel steht nicht weniger als das Überleben der menschlichen Zivilisation.»
Es steht mehr auf dem Spiel, nämlich Firmen wie Generation Investment Management, Lehmann Brothers, Apple, Google, bei allen hat Gore starke finanzielle Interessen. Al Gore ist eine Kombination von Verrücktheit und Korruption.

Halt mal, das sind schwere Vorwürfe.
Erstens fördert er die Hysterie, was nie gut ist in einer Demokratie. Und zweitens hat er starke finanzielle Interessen. Er ist einfach nicht unabhängig.
 
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C64

Kaiser Alexander
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Al gore hat NULL Ahnung der ist einfach ein gutes Verkäufer. Der könnte einem Blinden einen LCD-Screen verkaufen, mit den Argumenten, das Bild sei Scharf wie noch nie...
Naja, ich würde nicht sagen, dass er NULL Ahnung hat, weil er sich ja durchaus länger schon mit dem Thema beschäftigt.
Wie man zum Thema steht, ist dann natürlich eine eigene Sache, sprich, was man glaubt oder nicht.

Ich persönlich möchte jedenfalls nicht das Risiko eingehen, dass wir an dem Klimawandel tatsächlich einen nicht unerheblichen Teil beitragen... Allerdings kann ich nur für mich etwas tun und hoffen, dass jeder (egal ob Klimawandel oder nicht) etwas mehr für die Umwelt tut. Dass wir beispielsweise einen sehr großen Einfluss auf unsere Umwelt durch unser Verhalten haben zeigt sich ja auch in anderen Bereichen (zB Artensterben).

Gibt schon einen ähnlichen Thread zu "Eine unbequeme Wahrheit".
Der Film kommt übrigens für alle interessierten morgen (oder heute?) Abend;)
Also, wer den Film noch nicht gesehen hat (und sich trotzdem bereits sehr kritisch darüber geäußert hat), dem sei dieser einfach mal empfohlen.
Wenn man nicht glaubt was drin gezeigt wird, der kann sich ja wenigstens an dem schönen MacBook Pro erfreuen;)
 

guy_incognito

Oberdiecks Taubenapfel
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2.752
Interessanter Artikel;

etwas für Rhetoriker, nicht für ernsthafte Wissenschaftler. Der glaubt doch nicht ernsthaft, dass die Erde davon eingeht. Wenn's dem Menschen zu stickig wird, geht er halt ein. Schaut man aber Pflanzen an, stellt man fest, dass die viel besser wachsen. (Diesen Treibhauseffekt nimmt ja auch, wie der Name sagt, im Treibhaus; und die Tomaten werden riesig.) Also so etwas Übertriebenes und Populistisches habe ich lange nicht gelesen (sorry, ich lese keine B**D ;)).
Ich warte auf den Tag, wo dank solcher Menschen wieder HexenWissenschaftlerverbrennungen auf der Tagesordnung stehen. Na dann; auf in's Mittelalter!
 

Yü-Gung

Zabergäurenette
Registriert
11.04.05
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609
die ganze Aktion vom guten Al hört sich echt super an:

- Freikonzerte bei Live Earth
- den Klimawandel muss man entgegen steuern
- das Ende der Welt gilt es zu umschiffen

nur wenn ICH doch etwas für (oder besser gegen) den Klimawandel unternehmen will, fange ich bei MIR an.
Dazu müssen nicht 2 000 000 (geschätze Besucherzahl heute morgen im Radio) irgendwo hin pilgern, ich denke nicht, dass alle zufuß gehen werden.
Die 9 Konzertbühnen müssen mit Strom versorgt werden und ich bin hier etwas skeptisch, dass dieser nicht aus regenerativen Energiequellen erzeugt wird.

Eine weitaus wirksame Demo für unsere Erde wäre doch, jeder geht zu einer definierten Zeit in die Natur und macht irgendetwas dass keine Energie und Rohstoffe verbraucht und keine bleibenden Schäden hinterlässt, die die nächste Generation ausbügeln muss.
OK das wird wohl keinem wirklich auffallen.
Aber diejenigen die den Klimawandel zu verantworten haben kennt auch keiner mit Namen.

Und soll nun ein Al in die Geschichte eingehen als der Anführer der mit Musik die Erde gerettet hat.

Diese Live Earth Konzerte finde ich einfach nur shizophren!
 
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Anindo

Wagnerapfel
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Den Klimawandel zu verleugnen ist töricht. Al Gore hat z. B. mit dem Abschmelzen der Arktis vielleicht sogar noch untertrieben. Wasser absorbiert zu 80% die Sonnenstrahlen und wandelt sie in Wärme, während Eis zu über 90% reflektiert und damit kühlt. Damit fällt schon mal eine große Klimaanlage der Welt bald aus.

Am dümmsten sind noch die Leute, die mit dem vergleichweise geringen Anstieg der Durchschnittstemperatur agitieren und dabei außer Acht lassen, dass die Temperaturen in Richtung der Polkappen deutlich stärker steigen als z. B. hier. Außerdem hatte die Luftverschmutzung der Industrie bis in die 70er einen kühlenden Effekt.

Klimaschwankungen in Europa könnte man noch als normal interpretieren, aber die Temperaturanomalien insbesondere auf Höhe der Arktis sind so besorgniserregend und geschehen in einem so kurzem Zeitfenster, dass man eine natürliche Ursache ausschließen kann.

Natürlich gibt es hier und da Wissenschaftler, die dem IPCC widersprechen, aber angesichts der Macht des Geldes auf der Welt ja auch nicht verwunderlich. Unter den 10 größten Unternehmen der Welt gehören nur nur ein einziges nicht zur Erdöl- oder Autoindustrie. Ziemlich naiv zu glauben, dass die keinen Einfluss auf die Klimadiskussion haben.

Eigentlich ist es sogar egal, ob CO² nun das Klima beeinflusst oder nicht. Die fossilen Brennstoffe gehen zur Neige und selbst mit Atomstrom ist 2070 Schluss, weil es dann nicht mehr genug Uranerz gibt, selbst wenn bis dahin keine Atomkraftwerke mehr zusätzlich ans Netz gehen.

Innerhalb eines Menschenlebens wird die Menschheit es dann geschafft haben, den überwiegenden Großteil aller fossilen Brennstoffe in CO² zu wandeln. Zu regenerativen Energieformen werden wir so oder so gezwungen, daher ist es in jedem Falle besser für die Zukunft dem Klimarat zu folgen, egal ob die globale Erwärmung nun anthropogen beeinflusst wurde und abwendbar ist oder nicht. Allerdings gehen weit über 95% aller Klimatologen davon aus, dass der Mensch einen Großteil zu beigetragen hat und die paar Exoten, die dem widersprechen, kriegen vielleicht nette Zahlungen von Exxon. Wer weiß das schon so genau.

Der Al Gore Film übertreibt zwar stellenweise, aber im Prinzip wird nur der Klimabericht des IPCCs wiedergegeben und die bisherigen Folgen der globalen Erwärmung gezeigt. Wenn man Al Gore diffamiert, dann diffamiert man auch Hunderte Wissenschaftler aus aller Welt, die hinter dem Klimarat stehen.

Lustig sind auch die Spinner, die mit "Grönland war ja mal Grün" argumentieren. Zu dumm, dass es vor 450000 Jahren noch keine Menschen, nicht mal Neandertaler gab und das die Tierarten ja alle ausgestorben sind. Zumindest die, die nicht schwimmen konnten.
 
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Sir Q

Rheinischer Winterrambour
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Mir ist es tausend mal lieber, dass die Gefahr übertrieben wird und darum schneller gehandelt wird als dass diese Loby-Idealisten an den unglaublichen Umweltverschmutzungen festhalten …
 

guy_incognito

Oberdiecks Taubenapfel
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Vorsicht! Artikel ist nicht zum Verzehr geeignet! (Ich habe gerade meine zynische Phase ... sorry ;))




Achja: schön, dass Gore einen Oscar bekommt. Ist das jetzt ein Wissenschaftspreis. Ich kann mich noch gut an das ultrakonservative Bild erinnern, dass ein vorheriger Gewinner des Doku-Oscars bekommen hat ("Die Reise der Pinguine").
Und wenn Al Gore den Kreationismus preisen würde, müsste sofort die gesamte Welt die Evolutionstheorie ablehnen. Jawohl!

Ich wünsche mir langsam eine Menschheitsuntergangssekte. Amen! Hinfort mit der Dummheit der Menschen, rettet die Wale! :p

Was kommt eigentlich nach den Klimaschutzkonzerten? Bücherverbrennungen? Autokorsen zur Errettung des Klimas? Verbot der "Klimalüge"?

Außerdem fordere ich die sofortige Einstellung des Anbaus von Reis und Mais sowie Rindviecher. Diese gasen fleißig Methan aus; ein ganz böses Klimagas. Nur so kann das Klima gerettet werden. Was interessiert schon die Milliarden Menschen, die dann an Hunger sterben.
 

hbex

Martini
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Al Gore ist der neue Hohepriester der Klimareligion und die Bevölkerung wartet gespannt auf die nächste Jungfrau, die dem Klimagott geopfert werden will, um ihn zu "besänftigen".

Nur werden weder irgendwelche CO2-Zertifkate noch das buchstäbliche Anhalten der Luft, sei es beim Atmen oder beim Auto, das Wetter auf diesem Planeten je beeinflußen.

Merke: die Menschheit ändert sich nicht, sie folgte seit jeher ihren (Religions-)Führern. Glauben ist halt einfacher als selber denken.
 

Anindo

Wagnerapfel
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Hier werden die zynischen Pseudo-Argumente der Klimaleugner mal Stück für Stück auseinander genommen und auch hier gibt es einige Infos. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Die üblichen Verdächtigen melden sich wieder zu Wort, aber da helfen eh keine Argumente.
 

konsolencowboy

Gast
Wer mit Privatjet unterwegs ist und ein Haus hat mit CO2 Ausstoß in der größe eines Wohnviertels, hat nicht über Umweltschutz zu reden, sondern sich an die eigene Nase zu fassen ;) In meinen Augen betreibt Al Gore nur Geldmacherei und das sogar sehr erfolgreich.

Auf der anderen Seite trägt er in die Öffentlichkeit was schon lange da hin gehört.

Gruß konsolencowboy
 

Anindo

Wagnerapfel
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Wer mit Privatjet unterwegs ist und ein Haus hat mit CO2 Ausstoß in der größe eines Wohnviertels, hat nicht über Umweltschutz zu reden, sondern sich an die eigene Nase zu fassen ;) In meinen Augen betreibt Al Gore nur Geldmacherei und das sogar sehr erfolgreich.

Dazu stehen hier interessante Hintergrundfakten.

Al Gores Büro veröffentlichte daraufhin ein Statement, dass seine Familie zahlreiche Schritte unternommen hätte, um den CO2 Ausstoß seines Anwesens zu reduzieren, dass sie „carbon offsets“ kauften, um die CO2-Bilanz auszugleichen und dass ausschließlich „Grüner Strom“ verbraucht würde.

Gores Sprecherin Kalee Kreider sagte zu den Anschuldigungen: „Wenn die Leute Botschaften wie die über globale Erwärmung nicht mögen, greifen sie den Boten an“. Des Weiteren werde sein Haus laut Kreider zu 100 % von erneuerbaren Energiequellen betrieben: „Mag sein, dass Gore auf großem Fuß lebt, aber er tut es „kohlendioxidneutral“, lässt zum Beispiel in den Tropen neue Bäume pflanzen, die seine persönliche Treibhausgas-Bilanz (z. B. Privatjet) wieder ausgleichen.
o_O
 

puit

Gala
Registriert
05.07.07
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49
Wie soll ich's sagen:

Von allen achsotollen amerikanischen Präsidenten ist er wohl der harmloseste
und würde Amerika als Präsident wohl gut tun.

Wobei zu sagen bleibt,
dass ich Eure Skepsis teile...