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Apple Card: Vorwürfe wegen sexistischer Kreditvergabe

Mitglied 87291

Gast
@landplage

Also unterstellst du auch neuen Männern die in diese Kreise aufsteigen das bekannte nicht zu hinterfragen, aber sehr wohl aufsteigenden Frauen?

Mal völlig abgesehen davon dass es mit dieser Praxis ja nicht sonderlich viele Probleme zu geben scheint.

Und wenn das richtig greift, kann/muß der Personalchef damit rechnen, dass der junge, dynamische Mann da im Bewerbungsgespräch auch mal zwei Jahre ausfällt, wenn er Vater wird. Da sind wir dann an dem Punkt, dass es egal ist, ob Mann oder Frau eingestellt wird - das Risiko ist bei beiden gleich groß.

Muss der Personalchef doch jetzt schon? Laut statistischem Bundesamt nimmt jeder dritte Vater bereits Elterngeld/Elternzeit. Tendenz steigend. Quelle

Und „man hat doch eine Frau zu Hause, die einem den Rücken freihält“.

Wenn Mann und Frau damit dacor gehen, ist dies eine absolut legitime Position. Auch wenn ich natörlich weiß dass du damit etwas anderes ausdrücken möchtest.
 
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landplage

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Also unterstellst du auch neuen Männern die in diese Kreise aufsteigen das bekannte nicht zu hinterfragen,
Bisher ist das ja offensichtlich nicht passiert.
Mal völlig abgesehen davon dass es mit dieser Praxis ja nicht sonderlich viele Probleme zu geben scheint.
Warum auch, die Männer bleiben unter sich. Ist doch schön!

Bei der letzten Gender-Diskussion, die wir hier hatten, hat mich der Freund meiner Tochter getröstet "Die alten Männer mit dieser Einstellung sterben aus, Du mußt bloß noch ein bißchen durchhalten. Die jungen Männer sehen das zum großen Teil anders!".
Also, Survival-Pack aus dem Schrank holen und tief durchatmen. Wir schaffen das!
 
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RobertK81

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Dennoch ist sie selbst strikt gegen Quote, denn letztlich schadet auch die den guten Frauen im Unternehmen.
Naja, eigentlich schadet Quote mehr der Befindlichkeit der Männer in einem Unternehmen, die dann hinter jeder eingestellten oder beförderten Frau „war nur wegen Quote“ wittern. Und geflissentlich übersehen, wie viele inkompetente Männer eingestellt und befördert werden, weil sie in Männerbünden networken konnten, weil sie „eine Familie versorgen müssen“ (das Argument zählt bei Müttern komischerweise wesentlich seltener) oder weil Männer nun mal einfach Männer fördern, wenn z.B. Führungseigenschaften traditionell männlich definiert sind (Durchsetzungsvermögen, Aggressivität…)

Und über diese Befindlichkeit sollten Männer endlich mal hinwegkommen. Quote dient dazu, überkommene Strukturen aufzubrechen und neue Sichtweisen über „was ist Führung“ und „wie soll gearbeitet werden“ in Unternehmen zu tragen, indem endlich mal die 50% der Bevölkerung an einflussreiche Positionen gelassen werden, die bisher geflissentlich übergangen wurden. Und das ist nun wirklich wichtiger, als wenn sich irgendeiner da irgendwie hat.

Nur eines von unzähligen Beispielen, warum Frauen in Führungspositionen vertreten sein müssen: als Sheryl Sandberg (damals noch bei Google) zum ersten Mal schwanger wurde, stellte sie irgendwann fest, dass es hochschwanger gar nicht so einfach ist, über einen riesigen Parkplatz zu laufen. Also ging sie zu Sergey Brin, der zugab, „vorher noch nie darüber nachgedacht“ zu haben, und setzte Schwangerenparkplätze nahe am Eingang durch.
Jetzt darf man(n) sich überlegen, ob sie wirklich die erste Schwangere bei Google war. Oder eben nur die erste Schwangere in einer Führungsposition.
 
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Mitglied 87291

Gast
Bisher ist das ja offensichtlich nicht passiert.
Und daraus schließt du dass die jungen Männer dies nicht wollen/können? Ganz schön sexistisch...
Warum auch, die Männer bleiben unter sich. Ist doch schön!
Hast Recht. Ich vergesse immer dass alle Frauen um 14:00 ihren Stammtisch haben und deswegen an dieser Sitzung nicht teilnehmen könnten.

Inwiefern benachteiligt diese Uhrzeit Frauen?
Bei der letzten Gender-Diskussion, die wir hier hatten, hat mich der Freund meiner Tochter getröstet "Die alten Männer mit dieser Einstellung sterben aus, Du mußt bloß noch ein bißchen durchhalten. Die jungen Männer sehen das zum großen Teil anders!".
Also, Survival-Pack aus dem Schrank holen und tief durchatmen. Wir schaffen das!

Es gibt halt einen Unterschied zwischen Sexismus und Paranoia. Und ich befürchte dass diejenigen die dich stören, nicht so einfach aussterben werden.
 

landplage

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Und ich befürchte dass diejenigen die dich stören, nicht so einfach aussterben werden.
Man muß die Dinge nehmen, wie sie kommen.
Man kann natürlich auch dafür sorgen, dass die Dinge kommen, wie man sie nehmen möchte. :cool:
 

Mitglied 87291

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Und über diese Befindlichkeit sollten Männer endlich mal hinwegkommen. Quote dient dazu, überkommene Strukturen aufzubrechen und neue Sichtweisen über „was ist Führung“ und „wie soll gearbeitet werden“ in Unternehmen zu tragen, indem endlich mal die 50% der Bevölkerung an einflussreiche Positionen gelassen werden, die bisher geflissentlich übergangen wurden. Und das ist nun wirklich wichtiger, als wenn sich irgendeiner da irgendwie hat.

Und was ist wenn Quote diesem denken schadet und es nicht fördert? 50% der Bevölkerung aufgrund des Geschlechts in eine Position zu drücken sind Schwachsinn. Sowas wird weder in Unternehmen noch in der Gesellschaft akzeptiert. Warum auch?

Das Geschlecht sagt absolut nichts über die Eignung zu einer Position aus.

Jan hat schon Recht mit dem Gedanken, das Blind Auditions eine gute Idee sind.

Man muß die Dinge nehmen, wie sie kommen.
Man kann natürlich auch dafür sorgen, dass die Dinge kommen, wie man sie nehmen möchte. :cool:
Rufst du grad zu Mord auf?

Klar kann man dafür sorgen dass sich Dinge ändern. Aber bei so komplexen, gesamtgesellschaft betreffenden Dingen, wird dies nicht über eine Quote funktionieren. Du musst die Anerkennung und Akzeptanz in der Gesellschaft fördern, Veränderung von innen funktioniert am besten.

Und wenn du dann mal deine Scheuklappen öffnest wirst du feststellen, dass wir schon weiter sind als du glaubst.
 
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RobertK81

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@landplage
Wenn Mann und Frau damit dacor gehen, ist dies eine absolut legitime Position. Auch wenn ich natörlich weiß dass du damit etwas anderes ausdrücken möchtest.
Als individuelle Entscheidung, die beide Partner gleichberechtigt treffen, ist das zwar etwas kurzsichtig (s. reales Risiko der Frau, entweder vom Ehemann abhängig zu bleiben oder in Altersarmut zu landen), aber natürlich legitim.
Das Problem ist eher eine Gesellschaft, die Frauen in diese Rolle drückt und Unternehmen, die davon ausgehen, dass das so ist.
Bei uns im Unternehmen ist z.B. derzeit eine starke Personalknappheit. Und jetzt darfst Du Dir gerne das Gerede anhören, wenn eine Frau wegen Schwangerschaft ausfällt. Dann ist das Unternehmen nämlich „selbst schuld“, hätte „nicht so viele Frauen einstellen sollen“ und „das hätte man doch kommen sehen müssen“. Solches Gerede ist unter Männern bis in höchste Führungsebenen ganz normal. Ich kotze da halt im Strahl.
Und dann darfst Du Dir noch anhören, was denn der seltene Mann, der mehr als die üblichen zwei Monate Elternzeit im Sommer nimmt, von seinen (männlichen) Führungskräften vorgeworfen bekommt. Hätte er denn „keine Frau zu Hause“, was denkt er, was er „der Firma antut“ etc.

Und dann liest man in Foren wie diesem hier, in Deutschland sei doch alles ganz toll gleichberechtigt. Haha.
 
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@RobertK81

Und genau aus diesem Grund benötigst du eine Änderung der Grundeinstellung (welche ja mit unserer Generation kommt). Diese Änderung zu forcieren und über Quoten zu erzwingen sorgt nur für größeren Widerstand.

Es gibt gute Ansätze wie in den USA, ich kenne aber nur wenige Unternehmen welche diese hier in D in die Tat umsetzen.

Und was für Beispiele ihr hier immer raushaut... Ich habe in einigen Beratungen Praktika gemacht und bin auch sonst im akademischen Umfeld viel unterwegs. Eine Unterscheidung zwischen Mann und Frau findet nur noch selten statt. Einige Frauen müssen sich beim Kunden mal blöde Sprüche anhören. Die stehen da dann aber entweder drüber oder melden dies sofort der übergeordneten Stelle. Hingenommen wird sowas bei uns nicht.
 

RobertK81

Weigelts Zinszahler (Rotfranch)
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Das Geschlecht sagt absolut nichts über die Eignung zu einer Position aus.

Jan hat schon Recht mit dem Gedanken, das Blind Auditions eine gute Idee sind.
Und trotzdem sind da oben zum überwältigenden Teil nur Männer. Da fragt man sich doch, wie das kommen konnte…bestimmt alles nur Zufall und die waren alle geeigneter?… :rolleyes:

Blind Auditions sind eine sehr gute Idee. Die New Yorker Philharmonie war bis in die 70er Jahre bei 0 (null) % Frauenanteil. Bestimmt alles nur Eignung.
Nach Einführung von Blind Auditions wurden daraus bis heute 45%.
Das Problem ist nur, dass Blind Auditions bei Einstellungen helfen können, aber eher wenig bei Beförderungen.

@RobertK81

Und genau aus diesem Grund benötigst du eine Änderung der Grundeinstellung (welche ja mit unserer Generation kommt). Diese Änderung zu forcieren und über Quoten zu erzwingen sorgt nur für größeren Widerstand.
Kommt der mit unserer Generation? Hast Du Dir mal die neue Shell-Jugendstudie angesehen?
Seit Jahrzehnten wird behauptet, mit den jungen Leuten wird alles besser. Seit Jahrzehnten ist der Fortschritt höchstens im Schneckentempo zu betrachten.
Da ist mir mittlerweile egal, ob irgendwas „Widerstand“ erzeugt, Warten haben wir lange genug probiert. Ich würde eher das isländische Modell bevorzugen, wo die Frauen 1975 einfach mal einen Tag gestreikt haben (und seitdem immer mal wieder). Das hat sehr anschaulich zu Änderungen geführt, über die man in Deutschland nur staunen kann.
 
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Mitglied 87291

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@RobertK81
Wenn er nicht mit unserer Generation kommt, ist der Umbruch dann gesellschaftlich überhaupt gewünscht?
Wenn jede Generation wieder alles so lässt wie es ist, kann es dann so im argen liegen?

Klar, provokante Fragen, aber vielleicht liegt es auch einfach daran dass das so böse von euch gezeichnete Bild nicht existiert?

Blind Auditions können also schonmal helfen. Bei Beförderungen muss dann die Arbeitsleistung zählen. Klar, auch hier entscheiden wieder Menschen welche nunmal subjektiv sind. Und trotzdem scheint auch hier die Lage bei weitem nicht so schlimm wie von euch gezeichnet. Quelle

Ich möchte mal meinen Standpunkt konkretisieren:

Ich finde Chancengleichheit wichtig. Jeder Mensch sollte in der Bildung und im Beruf die gleichen Chancen haben.
Gleiche Ergebnisse finde ich hingegen absolut falsch. 50% Frauen in Führungspositionen KÖNNEN das Ergebnis von gleichen Chancen sein, dann hab ich da kein Problem mit.

Wenn aber 50% aufgrund eines diffusen Ungerechtigkeitsempfinden in die obere Etage gezwungen werden, kann das weder gerecht und gewollt sein.

Wenn Frauen besser sind als Männer sollten sie eingestellt und befördert werden. Wenn Männer besser sind sollten sie eingestellt und befördert werden. Dies aber durch einen Quote zu erzwingen ist quatsch und sorgt nur dafür dass beide Seiten dies als ungerecht empfinden.
 
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FuAn

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Quoten bringen nichts, gerade in Fuehrungspositionen wird es quasi keine 2 identische Bewerber geben, da stellt sich dann immer die Frage, wo zieht man die Grenze der Vergleichbarkeit? Alleine die Tatsache, dass ein Vergleich versucht wird und dann zu überlegen, sind beide nun gleichwertig und muss ich die Frau einstellen, ist an sich schon diskriminieren. Beispiel zwei Bewerber auf einen Job als CFO, erste(r) hat ein abgeschlossenes Postgraduales Studium, hatte bisher ähnlich grosses Volumen als CFO in der Verantwortung, zweite(r) Bewerber/in hatte Faktor 10 geringeres Volumen in der Verantwortung, jedoch wesentlich mehr internationale Erfahrung und Erfahrung als CFO in Mehrheit Joint Venture. Sind die nun gleichwertig qualifiziert? Wer ist besser qualifiziert und weshalb? Teaser die Frau ist es geworden aber weshalb? Und man hätte auch mit Quotenregelung ganz objektiv für den männlichen Kandidaten argumentieren können.

Imho faengt der nonsens bei der Stellenauschreibung mit (m/w/d) an... weglassen, denn es ist wirklich sch... egal...
 

Mitglied 87291

Gast
Am besten gefiel mir eine Stellenausschreibung die ich in Dresden gelesen habe:

Aushilfe im Verkauf gesucht (Mensch)
 

landplage

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Du musst die Anerkennung und Akzeptanz in der Gesellschaft fördern, Veränderung von innen funktioniert am besten.
Und wie soll das funktionieren, wenn die Männer nicht gezwungen werden, ein Stück von der Torte abzugeben? Wenn Du da mal diese Veränderung von innen näher spezifizieren könntest, wäre das toll. Warum sollten die Entscheider ihre Position plötzlich freiwillig ändern, wenn es ihnen doch gut geht darin?
Nicht mal das Frauenwahlrecht wurde aus plötzlicher innerer Überzeugung eingeführt, sondern unter massivem Druck.
 
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Draco

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Jetzt haben wir Merkel, AKK und von der Leyen :confused: :rolleyes:
 

FuAn

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Und wie soll das funktionieren, wenn die Männer nicht gezwungen werden, ein Stück von der Torte abzugeben? Wenn Du da mal diese Veränderung von innen näher spezifizieren könntest, wäre das toll. Warum sollten die Entscheider ihre Position plötzlich freiwillig ändern, wenn es ihnen doch gut geht darin?
Nicht mal das Frauenwahlrecht wurde aus plötzlicher innerer Überzeugung eingeführt, sondern unter massivem Druck.

Der Denkfehler entsteht beim Stück vom Kuchen abgeben... echte Gleichberechtigung wird es nur geben, wenn das Geschlecht tatsächlich egal ist und das ist es bei einer Quote nunmal nicht... Die Quote schadet den Frauen genauso, imho sogar mehr. In anderen Ländern hat es auch funktioniert und zwar ohne Quoten, wobei man sagen muss, dass in diesen die Frage des Kinderkriegen / Kinderbetreuung anders gelöst ist und zwar in Art und Weise, die der Deutsche, sowohl Männlein und Weiblein nicht hören möchte.
Ich halte z.b. eine gesetzliche Verpflichtung zur Einrichtung von Betriebs Kindertagesstätten, bei Arbeitgebern ab einer gewissen Größe für wesentlich sinnvoller und effektiver als eine Quote. Ebenso die Moeglichkeit Kosten für Kinderbetreuung vollumfänglich von der Steuer absetzbar machen, besser noch, Treuhandkonten auf die Geld Vorsteuer vom Gehalt für die Kinderbetreuung abgeht und vom AG bezuschusst werden muessen... Aber in Deutschland entscheidet man sich lieber für eine Herdprämie...

Quoten manifestieren lediglich das Geschlechterdenken und werden kaum sinnvoll umgesetzt.
 

RobertK81

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@RobertK81
Wenn er nicht mit unserer Generation kommt, ist der Umbruch dann gesellschaftlich überhaupt gewünscht?
Wenn jede Generation wieder alles so lässt wie es ist, kann es dann so im argen liegen?
Die Faktoren, die zur Beharrlichkeit patriarchalischer Strukturen (und nichts anderes stellt die derzeitige Unterrepräsentierung von Frauen in Führungspositionen dar) sind vielschichtig und im Kontext einer Forendiskussion wohl etwas zu weitgehend. Wir dürfen aber davon ausgehen, dass Männer ihre jahrtausendealte gesellschaftliche Macht nicht einfach abgeben, egal, ob sich an den diesbezüglichen Voraussetzungen etwas geändert hat (z.B. ist die Frage „wer ist physisch stärker“ heute wesentlich weniger relevant als vor 500 Jahren).

Liegt da jetzt etwas im argen? Lassen wir doch mal einen Mann sprechen.

Ganz klar. Die Männer sind stehen geblieben. Deswegen komme ich ja zu dem Ergebnis, dass die Dominanz der Männer das Überleben der Menschheit gefährdet. Weil die an ihren alten Rollen festhalten.

Man muss es vermutlich nicht gleich so krass ausdrücken. Aber wenn man sich anschaut, dass Rücksichtslosigkeit (gegenüber der Natur) und Aggressivität stereotyp männliche Eigenschaften sind (die in diversen Kontexten, z.B. Führungsfähigkeit, immer noch zu häufig positiv konnotiert sind), und was wir so in der Welt für Probleme haben…wäre es vielleicht überfällig, stereotyp weibliche Eigenschaften zumindest mehr zu Wort kommen zu lassen?
Klar, provokante Fragen, aber vielleicht liegt es auch einfach daran dass das so böse von euch gezeichnete Bild nicht existiert?
Provokante Gegenfrage: vielleicht liegen Deine Fragen auch einfach daran, dass das, was im argen liegt, für Dich als Mann einfach nicht existiert? Weil es Dich nie persönlich betreffen kann und somit in Deiner Erlebniswelt nicht stattfindet?
Ich frage auch, weil ich bis vor einigen Jahren noch selbst dieser Mann war. „Wir sind alle gleichberechtigt“, „Sexismus findet nicht mehr statt“, und wenn Frauen doch noch Nachteile haben, liegt das im Zweifel an ihrer eigenen individuellen Entscheidung (z.B. für schlechter bezahlte Berufe, immer außer Acht lassend, dass Berufe dann schlecht bezahlt werden, wenn sie mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden). So habe ich vor zehn Jahren noch geredet.
Und war damit ein Paradebeispiel für modernen Sexismus.
Blind Auditions können also schonmal helfen. Bei Beförderungen muss dann die Arbeitsleistung zählen. Klar, auch hier entscheiden wieder Menschen welche nunmal subjektiv sind. Und trotzdem scheint auch hier die Lage bei weitem nicht so schlimm wie von euch gezeichnet. Quelle
Das ist ein Beispiel von viel zu wenigen.
Wenn Frauen besser sind als Männer sollten sie eingestellt und befördert werden. Wenn Männer besser sind sollten sie eingestellt und befördert werden.
Genau das passiert bisher aber doch nicht, und Pardon, man muss sich schon sehr gut zureden, um daran zu glauben, dass so wenig Frauen besser als Männer sind, dass wir bei den bisherigen Geschlechterverteilungen ankommen.
Männer fördern Männer, männlich dominierte Führungsspitzen legen Definition von Qualifikation fest und wenn nur Männer an der Spitze zu sehen sind, wird Führung eben mit Männern und nicht mit Frauen assoziiert. Das ist sehr gut untersucht, belegt und schlicht nicht wegzudiskutieren.

Und wie ändern wir das? Letztendlich brauchen wir da oben die Frauen, die dann Frauen fördern und alte Definitionen und Stereotype herausfordern. Die kriegen wir da aber eben nicht mit reinem Goodwill der Männer hin, wie die letzten Jahrzehnte eindrücklich gezeigt haben. Und deshalb benötigen wir eben übergangsweise Quoten.

Jetzt haben wir Merkel, AKK und von der Leyen :confused: :rolleyes:
Diese Reaktion spiegelt sehr gut einen Vorfall bei uns wider: wir haben auf einer bestimmten Ebene 24 Führungskräfte. Mittlerweile sind davon drei (!) Frauen. Kürzlich waren diese drei Frauen gleichzeitig am Arbeitsplatz, was die vierte männliche Führungskraft dazu brachte, ähnlich augenrollend wie Du (außerhalb derer Hörweite) zu stöhnen, „zu viele Frauen hier, ich muss nach Hause“.

Moral von der Geschichte: offensichtlich zu wenig Frauen auf der Ebene, sonst hätte der arme Mann sich ja schon daran gewöhnen können.
 
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Schmalzprinz
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Kommt halt drauf immer an, wer die Studie fälscht, ne? Ich trau da den staatlichen gerne. Die sprechen von 16% Unterschied im Bruttolohn zwischen M und W

https://www.frauen-familien-jugend....ng-arbeitsmarkt/einkommen-gender-pay-gap.html



Jetzt sei nicht wieder so ;) Jeder kann schreiben, was er will - soweit so klar. Nur persönliche Realität muss eben nicht zwangsweise das sein, was es da draußen gibt. Selbst wenn du 2000 Jahre Erfahrung und ganz viele Firmen gesehen hättest - alles ist es nicht. Dem entgegen stehen eben qualitative Studien.
Diese Zahlen sind leider völliger Mist und werden von den Medien und oftmals von der Wissenschaft nicht richtig erläutert. Erstmal muss muss man den Gender Unterschied bei Ausbildung, Anzahl Dienstjahre, Beschäftigungprozente usw. rausrechnen. Männer haben im Schnitt ne höhere Ausbildung, mehr Dienstjahre (da Frauen mehr Hausarbeit machen) und arbeiten mehr %. Jemand der 100% arbeitet verdient im Normalfall mehr als 25% mehr als jemand, der 80% arbeitet. Diese Dinge werden oftmals dann noch rausgerechnet, wodurch sich meist 1/3 bis 1/2 des Gaps erklären lässt.

Danach wird aber meist vernachlässigt, dass Männer generell öfters in höheren Positionen sind (was teils ein anderes Problem ist).

Real ergeben sich Lohnunterschiede von 6-8%, zumindest waren das Zahlen die ich kürzlich in einem Paper gelesen habe, die nicht zu erklären sind. Das Problem mit Männern in Führungspositionen hat 2 Probleme. Einerseits interessieren sich viele Frauen nicht dafür genauso wie es ein krasses MINT Defizit an Frauen gibt. Andererseits gibt es viele alteingesessene Chefs die es Frauen nach wie vor nicht zutrauen eine hohe Stelle annehmen zu wollen. Ich persönlich glaube, dass sich dies in Zukunft ändern wird und die jungen Leute heute ein anderes Bild auf Frauen haben als noch vor 50 Jahren. Man darf nicht vergessen, dass insbesondere in der Schweiz das Frauenwahlrecht noch nicht so lange existiert und der Prozess der Gleichberechtigung seine Zeit braucht. Quoten halte ich persönlich für wenig sinnvoll. Langfristig werden mMn sowieso die Firmen überleben, die die besten Leute nehmen und es werden nicht die sein, die nur Männer einstellen oder an Quoten festbeissen wollen.

Darum geht es bei der Quote aber: Zwei gleichgute Bewerber unterschiedlichen Geschlechts. Wen nimmst Du (auch wenn Du den Fall für rein theoretisch hältst)?
Ich werde mich sicher nicht wegen dem Geschlecht entscheiden, ausser ich merke das eine Geschlecht ist stark unterrepräsentiert. Generell wenn wirklich 2 Bewerbungen identisch sind, würde ich mich für die Person entscheiden, die mir sympathischer ist. Wenn selbst dann noch alles gleich wäre, würde ich mir eine weitere Meinung einholen. Das Geschlecht sollte definitiv keine Rolle spielen.
 
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Draco

Châtaigne du Léman
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würde ich mich für die Person entscheiden, die mir sympathischer ist.
Und wie entsteht Sympathie?
Durch Dein Unterbewusstsein, deine eigenen inneren Vorlieben etc. pp. Ob man jemanden hübsch findet oder nicht, kann man NICHT ausblenden. Wir sind Menschen und keine Roboter. Eine objektive Auswahl kann nur ein Computer entscheiden oder ein simpler Würfel.

Dort wo Menschen über Menschen entscheiden, wird es immer subjektive Einflüsse auf das Ergebnis - hier die Bewerberauswahl - geben, das ist Fakt. Und ganz ehrlich, ich finde daran nichts schlimmes.
 

Zug96

Schmalzprinz
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Und wie entsteht Sympathie?
Durch Dein Unterbewusstsein, deine eigenen inneren Vorlieben etc. pp. Ob man jemanden hübsch findet oder nicht, kann man NICHT ausblenden. Wir sind Menschen und keine Roboter. Eine objektive Auswahl kann nur ein Computer entscheiden oder ein simpler Würfel.

Dort wo Menschen über Menschen entscheiden, wird es immer subjektive Einflüsse auf das Ergebnis - hier die Bewerberauswahl - geben, das ist Fakt. Und ganz ehrlich, ich finde daran nichts schlimmes.
Ja das stimmt. Sympathien sind wichtig damit generell die Chemie in einem Team stimmt. Ein Computer oder Würfel würde hier versagen.