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Ausprobiert: Powerbeats Pro

Jan Gruber

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Ausprobiert: Powerbeats Pro
Powerbeats-Pro-Cover-700x405.jpg



Ende 2016 brachte Apple die AirPods in den Handel. Trotz des anfänglichen Spots wurden die True Wireless Kopfhörer zum kulturellen Phänomen. Im März dieses Jahres kam dann endlich die zweite Version, sie brachte nur wenige neue Funktionen mit sich. Apples Kopfhörermarke Beats blieb bis dahin außen vor – erst kurz nach den AirPods 2 kündigte der Konzern auch dort das erste True Wireless Modell an. Seit Kurzem sind die Powerbeats Pro nun – zumindest in Deutschland – im Handel, wir haben die Kopfhörer der Apple-Tochter ausprobiert.

Trotz der enormen Beliebtheit sind die AirPods, auch in der zweiten Generation, nicht frei von Kritik. Apple hat es geschafft, viel Leistung und Akkulaufzeit in ein kompaktes Gehäuse zu packen – dafür gibt es aber Einbußen beim Tragekomfort und bei den Funktionen. Wer nicht über die „Apple-Referenzohren“ für EarPods verfügt, war in der Regel auch bei den AirPods außen vor. Die Steuerung bekam ebenfalls, zu Recht, einiges an Kritik ab. Die Kopfhörer verfügen nur über eine Steuerung via Doppeltap-Geste je Kopfhörer, ansonsten muss Siri herangezogen werden. Seit der zweiten Generation kann der Sprachassistent auch per „Hey Siri“ aufgerufen werden – wie limitiert die Bedienung ist, wird dem Nutzer spätestens unter Menschen klar.

Die Powerbeats Pro adressieren eine völlig andere Zielgruppe als die AirPods, zumindest versucht Apple diesen Stunt im Marketing zu vollführen. Während die Presse häufig mit Fragen wie „Der AirPods-Killer?“ titelte, versucht Apple die neuen Kopfhörer vor allem für Sportler attraktiv zu vermarkten. Der Ansatz ist nachvollziehbar. Die Powerbeats Pro sind echte In-Ear-Kopfhörer und verfügen über einen Ohrbügel für stabileren Halt. Dazu kommt die Steuerung via Buttons, drei an der Zahl je Kopfhörer. Sind sie dadurch wirklich die besseren True Wireless Kopfhörer?
Verarbeitung


Grundsätzlich sollen die neuen Kopfhörer in vier unterschiedlichen Farben angeboten werden, bisher ist aber nur die schwarze Variante erhältlich. Das Gehäuse des Cases besteht, ebenso wie die Kopfhörer, aus schwarzem Kunststoff. Die Verarbeitung ist hochwertig, gerade beim Einsatz im sportlichen Kontext hätte ich mir aber ein anderes Finish gewünscht. Der mattschwarze Kunststoff ist durchwegs glatt, wodurch einerseits Spuren von Schweiß leicht zu sehen sind und andererseits die Kopfhörer, mit feuchten Händen, durchaus rutschig sind. Ein leicht angerautes Gehäuse wäre hier besser.



Ansonsten gibt es keinen Raum für Kritik. Die Ladehülle ist stabil und lässt sich gut öffnen und schließen. Die Ohrstöpsel sind austauschbar, vier Sets liegen den Kopfhörern bei. Alle sind aus Gummi, im Fall der Fälle müsst ihr also selbst Stöpsel aus Memory Foam nachkaufen. Die Ohrbügel sind fix verbaut und können nicht ausgetauscht werden. Sie sind überraschend flexibel und können dadurch gut ans Ohr angepasst werden, ohne bei Bewegung zu stark nachzugeben. Dank des weicheren Kunststoffs sollten die Haken auch für Brillenträger kein Problem darstellen.
Handhabung


Die erste Koppelung ist – wie von Apple gewohnt – äußerst einfach: Das Case in der Nähe eines iOS-Geräts öffnen und schon erscheint das Pop-up für die Verbindung. Der Aufbau dauerte bei mir, bei der initialen Verbindung, überraschend lange, danach funktioniert alles, wie es sollte. Die Kopfhörer können auf Geräten mit iOS und macOS ohne neues Pairing verbunden werden, der Wechsel ist gewohnt schnell. Dank Apple H1 Chip funktioniert auch Hey Siri – auch die Möglichkeit, Nachrichten vorzulesen – diese kommt mit iOS 13 – wird unterstützt.

Kommen wir zu einem der großen Vorteile: die Steuerung mit Tasten. Die Kopfhörer lösen automatisch Play/Pause beim Einsetzen bzw. Entfernen aus, beide Kopfhörer können auch separat genutzt werden. Der größte Button ist das Beats Logo selbst, darüber können ebenfalls Play/Pause sowie Siri aufgerufen werden. Ein Doppeltap springt einen Song nach vorne, ein Dreifachtap einen Song zurück. Am oberen Rahmen finden wir eine Lautstärke-Wippe. Die Steuerung funktioniert auf beiden Ohrhörern gleich, was vor allem bei der Nutzung im Mono-Modus durchaus wichtig ist. Mir persönlich würde es besser gefallen, wenn Songs über das lange Drücken auf die Lautstärke Wippe gewechselt werden könnten – das bleibt aber Geschmacksache.

Sehr positiv ist auch die Akkulaufzeit. Apple gibt diese mit bis zu neun Stunden an, in Realität komme ich meistens auf fast zehn Stunden. Das Case bringt noch einmal etwa 2,5 Ladungen. Mit an Bord ist auch Fast Fuel, fünf Minuten Aufladen reichen für weitere 1,5 Stunden Wiedergabe. Kommen wir zu den Nachteilen: Das Case ist wirklich sehr groß. Das liegt einerseits an dem großen Akku, andererseits an der Bauweise der Kopfhörer. Dazu kommt der Ladeanschluss: Lightning! So schön es auch sein mag, ein schwarzes USB-A auf Lightning-Ladekabel im Lieferumfang zu haben, so sehr hätte ich mir einen modernen Anschluss gewünscht. Namentlich: USB-C oder besser noch Qi. Diese Funktion bleibt jedoch leider den AirPods 2 vorbehalten.


Klang


Die erste Frage, die ich bei Beats-Kopfhörern erhalte: Wie ist der Bass? Dementsprechend möchte ich auf diesen Mythos zuerst eingehen. Ja, Beats-Kopfhörer haben sich lange durch ihre Basslastigkeit ausgezeichnet, seitdem Apple an Bord ist, ist dies meiner Meinung nach aber Geschichte. Beats setzt auf neue, lineare Piston-Treiber und schafft damit tatsächlich eine ganz neue Klangqualität. Die Powerbeats Pro liefern einen sehr klaren, kaum verzerrten, Klang mit überraschend viel Räumlichkeit. Am Ende mangelt es lediglich an etwas Präzision. Der Bass ist deutlich hörbar, aber nicht übertrieben. Bei sehr basslastigen Stücken würde ich mir mitunter sogar mehr Bass wünschen, wobei die Präzision bei starkem Bass bereits bei diesem Modell leidet. Um es einfach zu machen: Innerhalb dieses Preisbereichs und der Bauform liefern die Powerbeats Pro eine mehr als konkurrenzfähige Leistung ab.

Häufig wurde ich im Vorfeld auch um einen Vergleich zu den AirPods 2 gebeten: Ja, der Klang ist erheblich besser. Das liegt nicht nur, aber auch, an der Bauform. Die halboffene Bauweise der AirPods mag ihre Vorteile haben, in Sachen Klang ist sie aber, höflich gesagt, nicht gerade ideal. Ein Wort nur zur Geräuschabschirmung: Die Isolierung der Beats ist natürlich deutlich besser als die der AirPods, aber nicht ideal. Bei niedriger Lautstärke ist Laufen im urbanen Umfeld kein Problem, das passt zumindest zu dem sportlichen Ansatz.
Technische Daten



    • Verbindung: Bluetooth 5
    • Chip: Apple H1
    • Akkulaufzeit: 9 Stunden Wiedergabe, 24 Stunden Ladecase
    • Lieferumfang: Powerbeats Pro Totally Wireless Kopfhörer, Ladecase, Ohreinsätze in vier Größen, Lightning auf USB-A Ladekabel, Kurzanleitung, Garantiekarte



Fazit


Sind die Powerbeats Pro die besseren AirPods? Darauf habe ich eine klare Antwort: Jein! Ich möchte mich ausdrücklich von derartigen Verkürzungen distanzieren, leider ist es auch tatsächlich nicht derartig einfach. Die Kopfhörer von Beats punkten durch ihre Verarbeitung, die bessere Bedienung, die lange Laufzeit und den deutlich besseren Klang. Vor allem in Sachen Audio kann sich der Hersteller ernsthaft mit anderen großen und bekannten Namen messen, ohne sich verstecken zu müssen. Es gibt aber auch Nachteile: Das Case lässt sich nur via Lightning laden und ist wirklich absurd groß. Die AirPods transportiere ich häufig in meiner „fünften Tasche“ meiner Jeans, die Powerbeats Pro hingegen passen nicht einmal in meine Hosentasche. Ich würde gerne jedem das Modell anstatt der AirPods 2 empfehlen, am Ende hängt es dann aber vor allem vom Einsatzzweck ab.

Die Powerbeats Pro gibt es für 249,95 Euro direkt bei Apple, auch Amazon vertreibt die Kopfhörer. Ein wichtiger Hinweis für alle außerhalb Deutschlands: Der Onlinehändler liefert auch ins Ausland, so bin ich in Österreich bereits jetzt an meine Kopfhörer gekommen. Aktuell gibt es nur die schwarze Variante. Eine blaue, grüne und altweiße Ausführung sollen im Sommer folgen. Achtung: Auch dort ist das Case immer schwarz.

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Mure77

Golden Noble
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Danke für den ausführlichen Test. Ich werde mir die Geräte auch holen, für den Sport im Fitnessstudio. Das Case ist wirklich riesig, dann bleibt das halt im Rucksack im Sprint. Die AirPods sind gut und der Klang ist super, sie fallen mir auch so nicht aus den Ohren wenn ich mich normal bewege, bei schnellen Bewegungen und fortgeschrittenen Training, feuchte Ohren durch Schweiß, muss ich allerdings oft nachjustieren bzw die AirPods nach jedem Satz wieder ein wenig zurecht rücken.

Ich will mich da beim Sport nicht drum kümmern müssen, daher freue ich mich auf die Beats, werde aber auf die blauen warten. Wo die AirPods halt richtig nerven ist auf einem Walker bzw Crosstrainer, da kann ich sie auch, natürlich auch „ohrenbauartbedingt“ immer wieder zurecht rücken, gefühlt alle zwei Minuten. Das sind aber nicht nur die Pods schuld denn ich habe nun mal Größe Löffel.
Hübsch sehen die Beats jetzt nicht aus, aber das muss ich ja nicht sehen :p
 
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echo.park

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Würde ich beim Sport Musik hören, dann wären die was für mich. Aber so, vielleicht irgendwann mal.
 

Greenie77

Gelbe Schleswiger Reinette
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Es gibt für die AirPods Silikonbügel um sie hinter den Ohren einzuklemmen, das geht problemlos wenn es nur dass sein soll. Die Beats dürften etwas Grundtonarm sein, in diesem Bereich (100-900hz) sogar klar schlechter (einige dB leiser) als die AirPods wenn ich mir die Frequenzgänge im Internet ansehe. Neutral sind keine der beiden, soviel vorweg nur dürften die AirPods in diesen Bereich wärmer kommen, und sogar den Grundton von Stimmen besser rüber bringen. Das liegt nämlich in exakt diesen Bereich. Dafür haben die Beats einen bis ins unendlich reichenden Tiefbassbereich. Die AirPods betonen dagegen 2khz, genau den Bereich wo wir Menschen wunderbar alles differenzieren können. Daher klingen sie „offen“ und ehrlich. Ich bin eher für letzteres. Was jeder mag soll aber jeder selbst entscheiden. Ich halte nur den Aufpreis für nicht gerechtfertigt in Anbetracht der Leistung.

Hab mir gerade noch ein weiteres Set AirPods 1 gekauft. So bleibe ich kompatibel zu älteren Systemen.
 

Zug96

Schmalzprinz
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3.617
Es gibt für die AirPods Silikonbügel um sie hinter den Ohren einzuklemmen, das geht problemlos wenn es nur dass sein soll. Die Beats dürften etwas Grundtonarm sein, in diesem Bereich (100-900hz) sogar klar schlechter (einige dB leiser) als die AirPods wenn ich mir die Frequenzgänge im Internet ansehe.

In Ears können alleine von der Bauform bei ansonsten gleichen Daten deutlich lauter als Ear/Airpods sein, das muss man testen. Generell werden sie mit ziemlicher Sicherheit lauter sein als die AirPods 1 die zumindest in meinen Augen leiser waren als all meine bisherigen In Ears. Die neuen AirPods sind ja lauter, wobei die Lautstärke der einer schon fast immer ausreichte.
Hab mir gerade noch ein weiteres Set AirPods 1 gekauft. So bleibe ich kompatibel zu älteren Systemen.
Das macht wenig Sinn und ich hoffe du hattest ein gutes Angebot sonst hast du nen ziemlich schlechten Deal gemacht. Die neuen sind natürlich ebenfalls zu allen BT Geräten kompatibel, haben einfach BT 5.0 was abwärtskompatibel ist und nen neueren Chip der ebenfalls abwärtskompatibel ist.
 

Mitglied 87291

Gast
Hmh, wären für mich tatsächlich eine Alternative, die AirPods finde ich einfach nur schrecklich.

Bisher hat mich die Abstimmung von Beats abgehalten, mal schauen obs mit diesen besser wird. Da bin ich nämlich sehr pingelig.
 

Fred vom Jupiter

James Grieve
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Ausprobiert: Powerbeats Pro
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Ende 2016 brachte Apple die AirPods in den Handel. Trotz des anfänglichen Spots wurden die True Wireless Kopfhörer zum kulturellen Phänomen. Im März dieses Jahres kam dann endlich die zweite Version, sie brachte nur wenige neue Funktionen mit sich. Apples Kopfhörermarke Beats blieb bis dahin außen vor – erst kurz nach den AirPods 2 kündigte der Konzern auch dort das erste True Wireless Modell an. Seit Kurzem sind die Powerbeats Pro nun – zumindest in Deutschland – im Handel, wir haben die Kopfhörer der Apple-Tochter ausprobiert.

Trotz der enormen Beliebtheit sind die AirPods, auch in der zweiten Generation, nicht frei von Kritik. Apple hat es geschafft, viel Leistung und Akkulaufzeit in ein kompaktes Gehäuse zu packen – dafür gibt es aber Einbußen beim Tragekomfort und bei den Funktionen. Wer nicht über die „Apple-Referenzohren“ für EarPods verfügt, war in der Regel auch bei den AirPods außen vor. Die Steuerung bekam ebenfalls, zu Recht, einiges an Kritik ab. Die Kopfhörer verfügen nur über eine Steuerung via Doppeltap-Geste je Kopfhörer, ansonsten muss Siri herangezogen werden. Seit der zweiten Generation kann der Sprachassistent auch per „Hey Siri“ aufgerufen werden – wie limitiert die Bedienung ist, wird dem Nutzer spätestens unter Menschen klar.

Die Powerbeats Pro adressieren eine völlig andere Zielgruppe als die AirPods, zumindest versucht Apple diesen Stunt im Marketing zu vollführen. Während die Presse häufig mit Fragen wie „Der AirPods-Killer?“ titelte, versucht Apple die neuen Kopfhörer vor allem für Sportler attraktiv zu vermarkten. Der Ansatz ist nachvollziehbar. Die Powerbeats Pro sind echte In-Ear-Kopfhörer und verfügen über einen Ohrbügel für stabileren Halt. Dazu kommt die Steuerung via Buttons, drei an der Zahl je Kopfhörer. Sind sie dadurch wirklich die besseren True Wireless Kopfhörer?
Verarbeitung


Grundsätzlich sollen die neuen Kopfhörer in vier unterschiedlichen Farben angeboten werden, bisher ist aber nur die schwarze Variante erhältlich. Das Gehäuse des Cases besteht, ebenso wie die Kopfhörer, aus schwarzem Kunststoff. Die Verarbeitung ist hochwertig, gerade beim Einsatz im sportlichen Kontext hätte ich mir aber ein anderes Finish gewünscht. Der mattschwarze Kunststoff ist durchwegs glatt, wodurch einerseits Spuren von Schweiß leicht zu sehen sind und andererseits die Kopfhörer, mit feuchten Händen, durchaus rutschig sind. Ein leicht angerautes Gehäuse wäre hier besser.



Ansonsten gibt es keinen Raum für Kritik. Die Ladehülle ist stabil und lässt sich gut öffnen und schließen. Die Ohrstöpsel sind austauschbar, vier Sets liegen den Kopfhörern bei. Alle sind aus Gummi, im Fall der Fälle müsst ihr also selbst Stöpsel aus Memory Foam nachkaufen. Die Ohrbügel sind fix verbaut und können nicht ausgetauscht werden. Sie sind überraschend flexibel und können dadurch gut ans Ohr angepasst werden, ohne bei Bewegung zu stark nachzugeben. Dank des weicheren Kunststoffs sollten die Haken auch für Brillenträger kein Problem darstellen.
Handhabung


Die erste Koppelung ist – wie von Apple gewohnt – äußerst einfach: Das Case in der Nähe eines iOS-Geräts öffnen und schon erscheint das Pop-up für die Verbindung. Der Aufbau dauerte bei mir, bei der initialen Verbindung, überraschend lange, danach funktioniert alles, wie es sollte. Die Kopfhörer können auf Geräten mit iOS und macOS ohne neues Pairing verbunden werden, der Wechsel ist gewohnt schnell. Dank Apple H1 Chip funktioniert auch Hey Siri – auch die Möglichkeit, Nachrichten vorzulesen – diese kommt mit iOS 13 – wird unterstützt.

Kommen wir zu einem der großen Vorteile: die Steuerung mit Tasten. Die Kopfhörer lösen automatisch Play/Pause beim Einsetzen bzw. Entfernen aus, beide Kopfhörer können auch separat genutzt werden. Der größte Button ist das Beats Logo selbst, darüber können ebenfalls Play/Pause sowie Siri aufgerufen werden. Ein Doppeltap springt einen Song nach vorne, ein Dreifachtap einen Song zurück. Am oberen Rahmen finden wir eine Lautstärke-Wippe. Die Steuerung funktioniert auf beiden Ohrhörern gleich, was vor allem bei der Nutzung im Mono-Modus durchaus wichtig ist. Mir persönlich würde es besser gefallen, wenn Songs über das lange Drücken auf die Lautstärke Wippe gewechselt werden könnten – das bleibt aber Geschmacksache.

Sehr positiv ist auch die Akkulaufzeit. Apple gibt diese mit bis zu neun Stunden an, in Realität komme ich meistens auf fast zehn Stunden. Das Case bringt noch einmal etwa 2,5 Ladungen. Mit an Bord ist auch Fast Fuel, fünf Minuten Aufladen reichen für weitere 1,5 Stunden Wiedergabe. Kommen wir zu den Nachteilen: Das Case ist wirklich sehr groß. Das liegt einerseits an dem großen Akku, andererseits an der Bauweise der Kopfhörer. Dazu kommt der Ladeanschluss: Lightning! So schön es auch sein mag, ein schwarzes USB-A auf Lightning-Ladekabel im Lieferumfang zu haben, so sehr hätte ich mir einen modernen Anschluss gewünscht. Namentlich: USB-C oder besser noch Qi. Diese Funktion bleibt jedoch leider den AirPods 2 vorbehalten.


Klang


Die erste Frage, die ich bei Beats-Kopfhörern erhalte: Wie ist der Bass? Dementsprechend möchte ich auf diesen Mythos zuerst eingehen. Ja, Beats-Kopfhörer haben sich lange durch ihre Basslastigkeit ausgezeichnet, seitdem Apple an Bord ist, ist dies meiner Meinung nach aber Geschichte. Beats setzt auf neue, lineare Piston-Treiber und schafft damit tatsächlich eine ganz neue Klangqualität. Die Powerbeats Pro liefern einen sehr klaren, kaum verzerrten, Klang mit überraschend viel Räumlichkeit. Am Ende mangelt es lediglich an etwas Präzision. Der Bass ist deutlich hörbar, aber nicht übertrieben. Bei sehr basslastigen Stücken würde ich mir mitunter sogar mehr Bass wünschen, wobei die Präzision bei starkem Bass bereits bei diesem Modell leidet. Um es einfach zu machen: Innerhalb dieses Preisbereichs und der Bauform liefern die Powerbeats Pro eine mehr als konkurrenzfähige Leistung ab.

Häufig wurde ich im Vorfeld auch um einen Vergleich zu den AirPods 2 gebeten: Ja, der Klang ist erheblich besser. Das liegt nicht nur, aber auch, an der Bauform. Die halboffene Bauweise der AirPods mag ihre Vorteile haben, in Sachen Klang ist sie aber, höflich gesagt, nicht gerade ideal. Ein Wort nur zur Geräuschabschirmung: Die Isolierung der Beats ist natürlich deutlich besser als die der AirPods, aber nicht ideal. Bei niedriger Lautstärke ist Laufen im urbanen Umfeld kein Problem, das passt zumindest zu dem sportlichen Ansatz.
Technische Daten



    • Verbindung: Bluetooth 5
    • Chip: Apple H1
    • Akkulaufzeit: 9 Stunden Wiedergabe, 24 Stunden Ladecase
    • Lieferumfang: Powerbeats Pro Totally Wireless Kopfhörer, Ladecase, Ohreinsätze in vier Größen, Lightning auf USB-A Ladekabel, Kurzanleitung, Garantiekarte



Fazit


Sind die Powerbeats Pro die besseren AirPods? Darauf habe ich eine klare Antwort: Jein! Ich möchte mich ausdrücklich von derartigen Verkürzungen distanzieren, leider ist es auch tatsächlich nicht derartig einfach. Die Kopfhörer von Beats punkten durch ihre Verarbeitung, die bessere Bedienung, die lange Laufzeit und den deutlich besseren Klang. Vor allem in Sachen Audio kann sich der Hersteller ernsthaft mit anderen großen und bekannten Namen messen, ohne sich verstecken zu müssen. Es gibt aber auch Nachteile: Das Case lässt sich nur via Lightning laden und ist wirklich absurd groß. Die AirPods transportiere ich häufig in meiner „fünften Tasche“ meiner Jeans, die Powerbeats Pro hingegen passen nicht einmal in meine Hosentasche. Ich würde gerne jedem das Modell anstatt der AirPods 2 empfehlen, am Ende hängt es dann aber vor allem vom Einsatzzweck ab.

Die Powerbeats Pro gibt es für 249,95 Euro direkt bei Apple, auch Amazon vertreibt die Kopfhörer. Ein wichtiger Hinweis für alle außerhalb Deutschlands: Der Onlinehändler liefert auch ins Ausland, so bin ich in Österreich bereits jetzt an meine Kopfhörer gekommen. Aktuell gibt es nur die schwarze Variante. Eine blaue, grüne und altweiße Ausführung sollen im Sommer folgen. Achtung: Auch dort ist das Case immer schwarz.

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Schöner Testbericht, dankeschön!

Ich habe diese Geräte bereits seit Mitte Mai (aus USA geholt), daher möglicherweise mehr Erfahrung in der Verwendung als viele hier. Daher der eine oder andere Zusatz:

Größe d. Cases: wird oft beschrieben/kritisiert. Für mich ist diese Kritik nicht zutreffend. Ganz im Gegenteil empfinde ich die Größe sogar als Vorteil weil ich so in meiner Sporttasche nicht ewig danach kramen muss. Für meinen Verwendungszweck also perfekt.
Was jedoch nicht so perfekt ist, ist der Schliessmechanismus dieses Cases. Ist mir in den Wochen seit Verwendung jetzt schon ein paar mal passiert, dass sich dieser in der Sporttasche geöffnet hat, mit d. Effekt, dass die Powerbeats Pro irgendwo verstreut waren...und keinen Saft mehr hatten. Ärgerlich!!!
Hatte zuvor die Bose Soundsport Free, die hatten das mit dem Schliessmechanismus am Case besser gelöst.
Auch sei zu bedenken, dass der Akku im Case recht schnell seine Ladung verliert. 7 Tage (oder mehr) Nichtbenutzung sind daher nur bedingt zu empfehlen.

Mag sein, dass ich dbzgl. ein Einzelfall bin. Egal, weil ich abgesehen davon sehr zufrieden mit den Dingern bin...die ich ausschliesslich beim Sport verwende und dafür suchen die ihresgleichen.
 

ChavezDing

Champagner Reinette
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2.626
Es gibt für die AirPods Silikonbügel um sie hinter den Ohren einzuklemmen, das geht problemlos wenn es nur dass sein soll.

Die gibt es zwar aber ich sehe es nicht ein, warum ich für ein 180€ Produkt noch Zubehör kaufen muss, das die Nutzung sogar noch erschwert. Denn ins Case passen die Dinger dann nicht mehr und womit wenn nicht damit soll ich die transportieren, damit ich sie nicht verliere? Die Alternative ist die Bügel jedes Mal abzumachen - Wahnsinn. Nee, keep it simple ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Abendschnee

Salvatico di Campascio
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Danke für den ausführlichen Bericht!

Ich habe die PowerBeats3 vom Vorjahr, die noch mit einem Kabel miteinander verbunden sind. Die haben statt der 9h Sogar 12h Laufzeit am Stück, genau deswegen, dem guten Sitz und dem recht ordentlichen Klang hatte ich sie mir geholt.

Und nun habe ich doch die AirPods2 geholt. Sie halten gut in meinen Ohren und sind unterwegs ungemein praktisch und da ich beim Radfahren nur einen Stöpsel ins Ohr mache, kann ich sie den ganzen Tag lang nutzen weil einer immer lädt und der Case ist absolut praktisch für die Jeans oder die Hemdtaschen beim Radtrikot, das bieten mir die PowerBeats nicht.

Fazit:
Ich bin mit den AirPods2 sehr zufrieden und habe mich mit dem schlechteren Klang abgefunden, ist halt so.
 
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you're.holng.it.wrng

Oberdiecks Taubenapfel
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27.01.14
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2.750
Für mich persönlich sind es die airPod-Killer.
Weil: meine Ohren sind nicht Apple genormt, und so fallen mir die AirPods leider immer raus.o_O
War auch schon bei den EarPods so.
Ein no-go für mich.:oops:

So nutze ich bislang inEars von Bose. Die halten. Klingen gut. Und sind ok.

Die neuen Powerbeats Pro jedoch klingen deutlich besser als die Bose. Und sie halten (nicht wie die AirPods) im Ohr.
Und: sie klingen auch besser als die AirPods. Trotz gleicher Technik. Liegt einfach am bessern (abgeschlossenen) Sitz in den Ohren...

Jetzt warte ich auf die Elfenbein-Weiss-Version. Schwarz geht nämlich garnicht... :p;):innocent:
 

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts
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01.11.16
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14.763
ad Silikonbügel: Ich nutze meine AirPods erster Generation, seit dem die zweite da ist, so für den Sport - wirklich praktisch ist das, meiner Meinung nach, aber nicht.

ad Case-Größe: Fürn Sport ists mir auch völlig egal. Ich würde die PowerBeats aber durchaus auch für Leute statt den AirPods empfehlen - wenn da nicht die Casegröße wäre. Für so "Ich nehm sie einfach mal zum Einkaufen mit" wären sie mir zu groß, da pack ich die AirPods oft einfach in die Hosentasche.

ad Klang: Denke die Vergleiche mit den AirPods kann man sich fast schenken, was die technischen Daten betrifft. Die Bauweise nimmt den AirPods sehr viel, weil sie eben "so halboffen" sind. Die Powerbeats Pro sind deutlich lauter und schirmen wesentlich stärker ab. Getrennt nutzten kann man sie natürlich auch - Ich hab oft nur einen drinnen und liebte da die AirPods am Fahrrad, jetzt übernehmen das die Powerbeats Pro ;)

ad PowerBeats 3: Die hab ich bisher auch häufig verwendet - Klang ist etwas besser, Laufzeit auf dem gleichen Niveau meiner Meinung nach. Halt ist schon deutlich anders - die Powerbeats sitzen "schräg" am Ohr, damit liegt auch der Bügel anders an. Ich persönlich finde die Bauweise so besser, das kann aber auch Geschmackssache sein und es Leute geben wo die dadurch unangehmener sind?!
 
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el_jefe

Granny Smith
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23.11.18
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17
Ich darf die Powerbeats Pro jetzt schon auch schon seit einer Woche genießen und bin mit der Investition mehr als zufrieden.
In der letzten Woche kam ich auf ca. 6 Stunden im Fitnessstudio mit den Kopfhörern, außerdem kamen außerhalb des Sports noch gute 3 Stunden dazu.
Das Wichtigste für mich: Die Kopfhörer lassen nach den ersten Stunden keine Wünsche offen. Der Sound ist gut, natürlich nicht zu vergleichen mit ausgewachsenen Over Ears in der Preisklasse, die sind aber nunmal deutlich größer. Die Größe des Case spielt im Gewusel der Sporttasche absolut in die Karten, die Akkulaufzeit ist super, Konnektivität und Bedienbarkeit ausgereift und problemlos. Auch finde ich die Haptik sehr schön.

Die Powerbeats Pro machen einfach richtig Spaß. Punkt. Ich mag auch den cleanen All-Black Look sehr gerne, wobei ich jeden verstehen kann der auf die anderen Farben wartet.
 
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beetlefrosch

Châtaigne du Léman
Registriert
25.04.06
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821
Danke für den Bericht!

Meine kommen heute, ich bin echt gespannt. Vor allem wie das Zusammenspiel zwischen iPhone, iPad und iMac ist. Ich möchte sie an allen drei Geräten nutzen. Bei meinen Zolo Liberty+ habe ich es bisher nicht geschafft zwischen iPad und iPhone hin und her zu wechseln!
 

kelevra

Stahls Winterprinz
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12.07.10
Beiträge
5.165
Wie sieht das mit dem Bügel bei Brillenträgern aus, stört dieser oder ist das eher kein Problem?