#GegenArtikel13: Apfeltalk bleibt am 21. März geschlossen

Fresh_Prince

Kantil Sinap
Registriert
22.10.14
Beiträge
7.296
Ich habe in den letzten Wochen eine Menge Artikel...

Danke für deinen Post. Mehr kann man dazu zusammenfassend nicht sagen. Ich bin ja bekannt als jemand, für den die goldene Mitte in den meisten Fällen die Wahrheit enthält, aber bei dem Thema kann ich das einfach nicht so empfinden. Ich sehe es wie du und sehr viele Andere. Insbesondere die eigentlichen Urheber, die Kreativen.

Ich hoffe es wird sich alles noch zum Guten bewegen.

Ich befürworte die Aktion von Apfeltalk mit vollster Überzeugung.
 

Greenie77

Gelbe Schleswiger Reinette
Registriert
03.11.11
Beiträge
1.762
Als Fotograf gehst Du zur VG Bild-Kunst, als Autor zur VG Wort und als Musiker zur GEMA. Und keine Sorge, wenn Du Fotos verkaufst, und sei es an die Lokalzeitung, dann werden die auch mit Dir einen Verwertungsvertrag abschließen.

Wenn Du keinen Bock hast, Deine Kunst zu verkaufen, dann schreibst Du eine kleine Notiz und räumst einfach jedem das Recht zur Nutzung ein. Auch Copyleft funktioniert nicht ohne Copyright.

Das wichtigste Problem bleibt hier unerwähnt ob ich schreibe, "das ist ok" interessiert ersteinmal nur den der es weiß! Im Falle eines "unbekannten fremden uploades des Werkes" müsste, um auf Nummer sicher zu gehen nunmal jeder Webseitenbetreiber die Werke erst einmal sperren. Denn es könnte ja sein dass sie eben nicht frei sind! Woher soll er das wissen? Er wäre ja töricht wenn er es anderes machen würde - denn das könnte böse und teuer enden!

Merkt keiner das Problem? Wie soll das bitte funktionieren? Milliarden Erlaubnisse und Verbote in einer Liste, jeder Pups gelistet jedes Foto nur um sicher zu gehen? Wer will das denn kontrollieren? Eine Megaliste? Ich habe dazu echt auch keine Lust! Wir brauchen keine Liste für Dinge die wir machen. Wie altmodisch und kreativitätsbehindernd und dämlich ist das denn? Irgendwie scheint man hier die alte Papier/Videozeit mit der aktuellen Internetzeit unter einen Hut bringen zu wollen. Das funktioniert aber nicht! Und wollen tut das auch niemand der jungen Leute!

Und gerade der freie Content und die ungebundenen ohne Verwurstungsgesellschaft werden davon betroffen sein! Nicht alles besteht aus Geld! Und bekannte Verwertungsgesellschaften sind nicht alles! Das scheinen manche nicht zu verstehen. Ich sage nur kurz das Wort "Gemavermutung"! Das kann jeder nachlesen... was für eine verkrustete Frechheit dieses Vorkriegsgesetz ist!

Und noch etwas ganz anderes, vermutlich wird da gleich rumgemotzt weil Grauzone - ja das is es aktuell - aber erst einmal nachdenken, ob dort nicht dringend etwas zu überdenken ist: Ist manchen eigentlich aufgefallen dass viele Musiker, auch ganz große aktuelle erst entdedeckt wurden nachdem sie mit Covers auf youtube angefangen haben? Manchmal gibt es dort sogar gewollte Contests! Die Macher und Urheber der Songs sind mehrheitlich absolut OK und einverstanden damit, niemand hat ode sieht ein ernsthaftes Problem! Auch das würde torpediert, obwohl niemand etwas wirklich "klaut" - der Urheber meint ja OK. Zudem ist es so, der Nachmacher der sich abmüht verdient eh null, verdienen will doch auch niemand fremdes! Faktisch müsste das auch alles sofort blockiert werden. Man sieht, die veralte verkrustete Verwurstungsgesellschaft ist das eigentliche Problem, dort wird nach Schema anno tuck gerechnet! Das Medien sich technisch verändern wird nicht bedacht! Man müsste einen irren bürokratischen Aufwand machen, jeder Horst müsste geprüft werden via. Listen etc.
Klein Justin Bieber und ganz viele andere hätten, wären sie in Europa einen mega bürokratischen Aufwand gehabt! Sie wären eventuell nie entdeckt worden....
Und wieder behindern wir den Nachwuchs der einfach nur etwas ohne böse intention aus Spaß nachsingt - natürlich nur in Europa - während in den USA mit Fair Use problemlos ohne das irgendwer rumheult locker weiter gemacht wird. Uploadfilter sind zudem immer auch Zensur! Weil sie immer Fehler machen! Gefährlich!

Es geht hier scheinbar sowieso garnicht um die Urheber, es geht um die Verlage und Vertreiber und die Verwerter! Denen rennen nämlich seit einiger Zeit die Klientel davon! Medien ändern sich halt... Es gab auch mal Dampfmaschinen heute Elektromotoren. Damals hat aber niemand versucht mit Zwangsgesetzen die Elektromotoren zu verhindern nur um weiterhin altmodisch zu fahren. Also nur um weiterhin einen Mark zu haben. Ja, das ist durchaus vergleichbar! Also kurz gesagt ARD ZDF und co., Springer und Co. etc. etc. die haben etwas davon - Rettung zurück in die alte Zeit! Die Mehrzahl der anderen, die Macher, Autoren und co. haben nichts davon! Wir brauchen eigentlich ganz andere offenere Wege der Verwertung ohne das zwingend große Konzerne dahinterkleben, die alten Wege der Opi und Oma Zeit sollten längst ausgedient haben.
Kommt endlich im 21. jahrhundert an!

Und das sieht die mehrheit der jungen Urheber ebenso! Daher auch dieser Aufschrei! Urkomisch, dass selbst Filmkreative dagegen sind!
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 105235

Gast
Das wichtigste Problem bleibt hier unerwähnt ob ich schreibe, "das ist ok" interessiert ersteinmal nur den der es weiß! Im Falle eines "unbekannt den fremden uploades des Werkes" müsste um auf nummer sicher zu gehen nunmal jeder Webseitenbetreiber die Werke erst einmal sperren. Denn es könnte ja sein dass sie eben nicht frei sind! Woher soll er das wissen? Er wäre ja töricht wenn er es anderes machen würde - denn das könnte böse und teuer enden!

Merkt keiner das Problem?
Schau bei YouTube die Videos von Kanzlei WBS an. Das Problem ist bekannt, nur wohl nicht bei den Abgeordneten.


Es geht hier scheinbar sowieso garnicht um die Urheber, es geht um die Verlage und Vertreiber und die Verwerter!
Jup, so ist es. Ein Lobbiest der wohl zum Springer-Verlag gehört, hat und leistet wohl sehr gute Arbeit.

Wer es genau ist, meine ich wird auch in einen Video von WBS genannt. Oder ich habe es wo anders gesehen/gehört/gelesen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Like
Reaktionen: Zug96

10tacle

Mecklenburger Orangenapfel
Registriert
10.06.11
Beiträge
2.977
Schau bei YouTube die Videos von Kanzlei WBS an
Kann ich auch nur empfehlen. Hab mir letztens, als das Video rauskam, echt die ganzen 50 Minuten angeguckt. Aber fand ich auch wirklich gut wie der das Schritt für Schritt durchgeht und auf den Punkt bringt.
Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.
Der hat natürlich auch noch eine Reihe anderer Videos zum Thema Artikel 13, aber für einen guten Überblick sollte man das gesehen haben.
 

leton53

Thurgauer Weinapfel
Registriert
03.07.08
Beiträge
1.018
Echt jetzt? Dem Strudel von Urhebern und deren Rechte im Internet mit Gesetzen beizukommen, ist wie mit einem Kaffellöfel den Ozean auszuschöpfen. Was mich mehr interessieren würde, wäre eine Gesetzesnovelle in Sachen direkter Intervention gegen die immer dreisteren Gesetzesbrüche der Internethändler wie eBay (ganz schlimm), Amazon (nicht minder) usw. usw. -Was da über AGB an Produktpiraterie und deren Verschleierung, gar regelrechte Unterdrückung von Kundenrechten getrieben wird ... Diese Firmen müssten 1:1 angeklickt werden können und diese Produkte unmittelbar vom Netz gekickt werden können.
Punkto Urheberechte sind wir in der Schweiz relativ gut abgedeckt, mit wenigen Klicks zu FedPol/Cybercrime lassen sich diese relativ einfach durchsetzen; diese nun in die Verantwortung der Seitenbetreiber zu stellen ist absolut hirnrissig und letztendlich so nicht zu bewältigen. Und die wirklichen Sündenböcke lachen sich darüber ins Fäustchen ...
 

helge

Leipziger Reinette
Registriert
17.10.06
Beiträge
1.790
Wenn Wikipedia schwarz bleibt, kann AT das auch.

Die in Art.13 geforderten Uploadfilter sind technisch nicht möglich. Doch so realitätsfern sie auch seien mögen, will die Politik sie an der Öffentlichkeit vorbei so schnell wie möglich durchdrücken.

So etwas kann in einer Demokratie nicht geduldet werden!
 

uhansen

Châtaigne du Léman
Registriert
29.09.11
Beiträge
821
Kann ich auch nur empfehlen. Hab mir letztens, als das Video rauskam, echt die ganzen 50 Minuten angeguckt. Aber fand ich auch wirklich gut wie der das Schritt für Schritt durchgeht und auf den Punkt bringt.

Ja, vielen Dank für dieses Video. Habe es mir auch gerade mal in Gänze angeschaut. Interessant im Hinblick auf die Apfeltalk ist schon sein Fund ab ca. Minute 9:45, nämlich die Definition von "online content sharing service provider".

Hier die englische Fassung: (Das Übersetzungsprojekt des Anwalts ist leider nicht groß weitergekommen, die letzte Änderung ist mehr als einen Monat her und in den Kommentaren schreiben die Leute von Popo und Pipi. Hier übrigens eine durchsuchbare und copy-und-paste-fähige Fassung der geplanten Richtlinie, ich habe den Text gerade mal durch Abby Fine Reader gejagt.)

Artikel 2, Absatz 5
‘online content sharing service provider’ means a provider of an information society service whose main or one of the main purposes is to store and give the public access to a large amount of copyright protected works or other protected subject-matter uploaded by its users which it organises and promotes for profit-making purposes.

Ist Apfeltalk tatsächlich ein Inhalteanbieter, dessen "Hauptziel es ist, der Öffentlichkeit Zugang zu großen Mengen urheberrechtlich geschützter Werke zu verschaffen, die seine Nutzer hochladen"?

Ich denke nicht. Und wenn man jetzt sagt: Ja, die Texte der Nutzer selbst, dann wäre es doch sehr einfach für Apfeltalk, über eine Änderung seiner AGB sich ein einfaches Verwertungsrecht über diese Texte einzuräumen, was Apfeltalk ja ohnehin stillschweigend hat, da Nutzer ihre Texte nachträglich nicht ändern und löschen können.

Ich glaube aber, dass Diskussionsforen wie dieses von der geplanten Richtlinie überhaupt nicht gemeint sind. Das widerspräche auch den Ausnahmen in Artikel 13 Absatz 5, die der Anwalt meiner Meinung nach zu Unrecht nur oberflächlich streift.
 
  • Like
Reaktionen: Mitglied 105235

Mitglied 105235

Gast
Das scheint logisch @uhansen aber wir Diskutieren ja nicht nur hier, sondern wir helfen auch bei Problemen und hier kommen dann auch Bilder und Zitate zum Einsatz.

Mal sind es die eigenen Screenshots und zitiert sich hier selbst oder andere User aus den Forum. Aber es kommt auch vor das die Bilder von der Google Bildersuche kommen und die Textpassagen von außerhalb des Forums. Ein paar User geben dann noch die Quellen an und andere nicht.

Diese Post könnten doch ein Problem darstellen oder?
 
  • Like
Reaktionen: Fresh_Prince

Nathea

Admin
AT Administration
Registriert
29.08.04
Beiträge
15.089
Ganz ehrlich: Selbst wenn es für uns unmittelbar kein Problem darstellen sollte, zählen wir uns nicht zu den Verfechtern des Prinzips "Hauptsache wir, nach uns die Sintflut".

Es gibt Situationen und Ereignisse, da ist Solidarität schlichtweg das Gebot der Stunde. Und aus unserer Sicht ist genau das augenblicklich dringend geboten, um einer Entwicklung möglichst noch Einhalt zu gebieten, die unsere Gemeinschaft der Forenbetreiber (und -nutzer) zugunsten einiger weniger begünstigter Unternehmen schwächen würde.
 

Schupunkt

Doppelter Melonenapfel
Registriert
13.12.14
Beiträge
3.362
Deswegen also die Segel streichen und gar nichts machen. Das finde ich eine schlechte Idee.
Nicht das wir uns falsch verstehen, ich bin da trotzdem durchaus dafür. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen das man sich von solchen Aktionen nicht zu viel Wirkung versprechen sollte. Ich fürchte, selbst wenn in diesem Zeitraum das komplette Internet abgeschaltet werden würde, würden die Befürworter das Urhebergesetz weiter unterstützen. Diese Leute haben eine sehr spezielle Sicht auf dieses Thema und auf Andersdenkende. Es irritiert mich - vorsichtig ausgedrückt - das solche Menschen an so wichtigen Stellen sitzen und dort so wichtige Entscheidungen treffen dürfen.
 

uhansen

Châtaigne du Léman
Registriert
29.09.11
Beiträge
821
Aber es kommt auch vor das die Bilder von der Google Bildersuche kommen und die Textpassagen von außerhalb des Forums. Ein paar User geben dann noch die Quellen an und andere nicht.

Diese Post könnten doch ein Problem darstellen oder?

Nein. Sie fallen ganz klar unter Artikel 13, Absatz 5, in dem es heißt:

Member States shall ensure that users in all Member States(*) are able to rely on the following existing exceptions and limitations when uploading and making available content generated by users on online content sharing services: (a) quotation, criticism, review; (b) use for the purpose of caricature, parody or pastiche.

Ganz ehrlich: Selbst wenn es für uns unmittelbar kein Problem darstellen sollte, zählen wir uns nicht zu den Verfechtern des Prinzips "Hauptsache wir, nach uns die Sintflut".

Liebe @Nathea, Du hast Recht, dass Du zu Solidarität aufrufst und ich finde es auch richtig, nicht nur an sich zu denken. Ich erlebe hier viele als unglaublich hilfsbereit, ich glaube in diesem Forum ist niemand unsolidarisch mit irgendjemandem, der ein Problem hat (außer er hat keine Backups gemacht).

Ich habe es erstmal auf Apfeltalk bezogen, und mir darum Gedanken gemacht, und dieses komplizierte englische Kauderwelsch gelesen, weil ich lernen wollte, ob und wie es mich betrifft, in diesem Forum. Ergebnis: Ich sehe nicht, dass wir wirklich von dieser EU-Richtlinie betroffen sind. Der Brief, den Apfeltalk unterzeichnet hat, listet noch weitere wichtige Foren auf: Zum Beispiel Selbsthilfegruppen bei Krebs, Feuerwehrforen, Haustierforen. Ich verstehe auch nicht, wie die von Artikel 13 eingeschränkt werden.

um einer Entwicklung möglichst noch Einhalt zu gebieten, die unsere Gemeinschaft der Forenbetreiber (und -nutzer) zugunsten einiger weniger begünstigter Unternehmen schwächen würde.

Wenn Du von einigen wenigen begünstigten Unternehmen sprichst, verstehe ich darunter die, die sich das Internet als "Internet 2.0" komplett unter den Nagel gerissen haben: Facebook, Instagram, Youtube/Google. Und nach eingehender Lektüre dieser Richtlinie scheinen mir das genau die Unternehmen, auf die es Artikel 13 abgesehen hat. Da empfinde ich tatsächlich keine Solidarität. Und verstehe den Wunsch der EU-Staaten, hier Grenzen zu ziehen.

Es irritiert mich - vorsichtig ausgedrückt - das solche Menschen an so wichtigen Stellen sitzen und dort so wichtige Entscheidungen treffen dürfen.

Niemand liest die Richtlinie, aber alle sind irgendwie dagegen, weil irgendwelche coolen Leute auf Youtube dagegen sind. Und alle schimpfen auf die Politiker. Das irritiert mich. Wir haben sie gewählt, deswegen sitzen sie an wichtigen Stellen und dürfen dort so wichtige Entscheidungen treffen. Das nennt man Demokratie. Hast Du einen besseren Vorschlag?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Mitglied 105235

ballonj

Erdapfel
Registriert
17.03.19
Beiträge
3
Wir haben sie gewählt, deswegen sitzen sie an wichtigen Stellen und dürfen dort so wichtige Entscheidungen treffen. Das nennt man Demokratie. Hast Du einen besseren Vorschlag?

Da haben sie vollkommen Recht. Nur wir sind daran Schuld, weil wir soweit zugelassen haben.
Besser wäre mehr Mitspracherecht für die Menschen in den EU Ländern, damit die darüber abstimmen können.

Es ist ja schön und gut, dass es Proteste gibt und viele da mit machen. Aber nichts wird sich ändern, wenn wir nicht endlich aktiv werden und richtig wählen gehen. Dann gibt auch Hoffnung und gute Aussichten.

Wenn ich mir die Kommentare so ansehe, wie z.B dass die Politiker dumm seien und wissen nichts darüber, was passieren wird.

Dann hat dieser Nutzer wohl echte Probleme. Die Politiker sind eben nicht dumm und viele von denen sind Juristen und haben studiert. Wenn die, was machen dann zu ihren Vorteilen (die Vorteilen wurden hier schon genannt). Nur, wer durchschaut wird erkennen, dass diese Nutzer, die so einen Unsinn von sich gaben die wirklichen dummen sind (kleiner Tipp: diese Leuten sollte man lieber von seinem Bekanntenkreis fernhalten).
 

Nathea

Admin
AT Administration
Registriert
29.08.04
Beiträge
15.089
Bitte sachlich bleiben. Persönliche Angriffe, egal gegen welche Mitdiskutierenden, sinnd weder hilfreich noch erwünscht!
 

Ulrich Reinbold

Hauptstadtredaktion
Registriert
16.06.14
Beiträge
1.014
Da haben sie vollkommen Recht. Nur wir sind daran Schuld, weil wir soweit zugelassen haben.
Besser wäre mehr Mitspracherecht für die Menschen in den EU Ländern, damit die darüber abstimmen können.
So einfach ist es nicht. Mehr Mitspracherecht ist meiner Meinung nach auch keine Lösung. Gerade was diese EU-Urheberrechtsreform angeht zeigt sich doch die komplexe Situation. Habe durchaus einen rechtswissenschaftlichen Hintergrund. Dazu arbeite ich in den Medien. Trotzdem bleibt dieses Regelwerk für mich extrem schwer zugänglich.

Bislang bin ich nur der Meinung, dass uns das Ding böse auf die Füße fallen kann. Muss aber auch nicht sein. Auf der anderen Seite nehme ich allerdings auch sehr, sehr viele laute Stimmen gegen die geplanten Regelungen wahr, bei denen ich den begründeten Unterbau vermisse. Gerade in den sozialen Medien ist das schlimm. Tja, was also tun? Mir ist es aktuell lieber, die Regelung wird verhindert. Zurücknehmen und korrigieren ist einfach schwerer, als Warten und nacharbeiten. Ist zugegeben mein momentanes Bauchgefühl.
 
  • Like
Reaktionen: Jan Gruber

ballonj

Erdapfel
Registriert
17.03.19
Beiträge
3
So einfach ist es nicht. Mehr Mitspracherecht ist meiner Meinung nach auch keine Lösung. Gerade was diese EU-Urheberrechtsreform angeht zeigt sich doch die komplexe Situation. Habe durchaus einen rechtswissenschaftlichen Hintergrund. Dazu arbeite ich in den Medien. Trotzdem bleibt dieses Regelwerk für mich extrem schwer zugänglich.

Bislang bin ich nur der Meinung, dass uns das Ding böse auf die Füße fallen kann. Muss aber auch nicht sein. Auf der anderen Seite nehme ich allerdings auch sehr, sehr viele laute Stimmen gegen die geplanten Regelungen wahr, bei denen ich den begründeten Unterbau vermisse. Gerade in den sozialen Medien ist das schlimm. Tja, was also tun? Mir ist es aktuell lieber, die Regelung wird verhindert. Zurücknehmen und korrigieren ist einfach schwerer, als Warten und nacharbeiten. Ist zugegeben mein momentanes Bauchgefühl.
Sie wollen kein Mitspracherecht, ich aber schon (theoretisch gesehen könnte man in unter 1 Woche einführen).
Aber, wer spürt bei den ganzen Entscheidungen die Folgen immer zuerst?
Es sind immer die Millionen Menschen die an den Folgen leiden müssen (einfach mal die beliebtesten Themen der letzten Jahren anschauen). Eine kleine Minderheit profitiert davon.
Aber man muss auch sagen nicht die Politiker sind daran Schuld, nur wir sind daran Schuld, weil wir soweit zugelassen haben. Wenn wir weiter desinteressiert oder egoistisch bleiben dann wird sich nichts, was verändern.

Sie sagen am liebsten soll die Regelung verhindert werden. Aber, wer soll das machen? Sehen sie doch um, die Menschen die sich beschweren, die aktiv bei den Protesten mitmachen oder die verklagen haben das ausgelöst. Und wir solidarisieren mit denen. Aber das ist nur eine Notlösung.

Ich sage nur eins, wir haben immer eine Wahl wenn wir ausgenutzt werden, dann nur weil wir es auch zugelasssn haben. Dann einfach so zu tun man hätte keine Wahl ist unehrlich.
 

uhansen

Châtaigne du Léman
Registriert
29.09.11
Beiträge
821
Also erstens haben die Proteste ja schon was bewirkt, es wurde ja schon einiges überarbeitet.

Von daher sind Demonstrationen sinnvoll. Wenn man denn der Meinung ist, das sich noch mehr ändern soll.

Und es wurde ja auch viel berichtet, das heißt, wenn die EU-Richtlinie dann in nationales Recht umgesetzt wird, dann weiß auch jeder, wo die Sorgen liegen und was man vermeiden muss: Overblocking, Entmutigung von Menschen, mit Memes und anderen grafischen Ideen im Internet Diskussionen zu führen oder Videos als Zitate oder zur Satire einzusetzen. Da bietet die Richtlinie mMn durchaus eine Vorlage, Negatives zu vermeiden.

Und wem nicht gefällt, wer Politik macht und zur Wahl steht: Nur mal demonstrieren und ansonsten in peripheren Foren Emojis schicken, ist ein bisschen wenig. Man kann auch selbst was tun. Es gibt genug Parteien, die berechtigte Anliegen vertreten, in denen man sich wiederfinden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts
AT Administration
AT Redaktion
Registriert
01.11.16
Beiträge
14.683
Ich schließe mich da vA @Nathea an. Ich mach mir sehr wenig Sorgen um Projekte die ich mache - aber ich mache mir vor allem Sorgen darum, dass diese Filter das Internet wie ich es kenne - und mag - nachhaltig stark verändern werden. Wenn sie so kommen - was ich mir nach wie vor nicht vorstellen kann. Ich glaube schon daran, dass die Abstimmung durch geht - geh aber auch davon aus, dass die später wieder von Gerichten einkassiert werden.

Falls irgendwie ich gemeint war mit "Politiker sind doof", so will ich das so nie gesagt haben oder verstanden wissen. Sie sind nunmal nicht alle Profis auf diesem Gebiet - und das erwarte ich auch nicht. Niemand kann alles wissen, die haben sehr breite Spektren in denen sie abstimmen müssen. Internet ist da mit Abstand auch nicht der Wichtigste ;) Das es hier Defizite im Fachwissen gibt zeigte sich bei der "Viele Mails kamen von GMail - das müssen also Bots von Google sein" Geschichte. Das es da auch demokratische Defizite gibt - die ich wesentlich eklatanter finde - zeigte sich als Demonstranten einfach nur als wütender Mob abgetan wurden.

Da gibt es mitunter dann Menschen die ihnen das erklären (die fachlichen Dinge) können. Profis in ihrem Stab, aber auch Menschen aus dem zivilen Umfeld. Und den Aufruf sich ggf. in ner Partei zu betätigen kann ich erweitern - NGO's sind auch ein vernünftiger Weg meiner Meinung nach. Und am Ende gerade ne gute Möglichkeit Politik zu leben: Wer denkt alle seien da doof, oder denkt alle seien Profis - vergewissert euch. Ruft an ;)
 
  • Like
Reaktionen: Nathea und uhansen

helge

Leipziger Reinette
Registriert
17.10.06
Beiträge
1.790
Wenn Du von einigen wenigen begünstigten Unternehmen sprichst, verstehe ich darunter die, die sich das Internet als "Internet 2.0" komplett unter den Nagel gerissen haben: Facebook, Instagram, Youtube/Google. Und nach eingehender Lektüre dieser Richtlinie scheinen mir das genau die Unternehmen, auf die es Artikel 13 abgesehen hat. Da empfinde ich tatsächlich keine Solidarität. Und verstehe den Wunsch der EU-Staaten, hier Grenzen zu ziehen.
Hat ja bei der DSGVO super geklappt: FB und co. verfassen mit ihren Armaden von Anwälten Erklärungen, denen die Nutzer zustimmen müssen und das war es für die, während private Homepages offline gehen aus Angst vor Abmahnungen. Unternehmenswebseiten können nicht einfach schließen und lassen die Betreiber mit einem Bein im Knast stehen.

Artikel 13 ist genauso ein Schnellschuss und wird noch schlimmer nach hinten losgehen.

Internet 3.0 wird dann so interaktiv wie "Videotext für alle".
 

Ulrich Reinbold

Hauptstadtredaktion
Registriert
16.06.14
Beiträge
1.014
Da merkt man mal wieder, wie sehr Wahrnehmung und Realität voneinander abweichen können. Die DSGVO war nahezu problemlos, wenn man sich rechtzeitig damit beschäftigt und vorbereitet hat. Hat selbst meine Firma hinbekommen. Die DSGVO taugt jedoch möglicherweise als Beispiel, wie sehr man sich von einem negativen Hype beeinflussen lassen kann. Da ziehe ich lieber den sachlichen Diskurs vor.
 

Schupunkt

Doppelter Melonenapfel
Registriert
13.12.14
Beiträge
3.362
Niemand liest die Richtlinie, aber alle sind irgendwie dagegen, weil irgendwelche coolen Leute auf Youtube dagegen sind. Und alle schimpfen auf die Politiker. Das irritiert mich. Wir haben sie gewählt, deswegen sitzen sie an wichtigen Stellen und dürfen dort so wichtige Entscheidungen treffen. Das nennt man Demokratie. Hast Du einen besseren Vorschlag?
Es stimmt, ich habe diese Richtlinie tatsächlich nicht gelesen und ich könnte es auch gar nicht da meine Englischkenntnisse nicht im Ansatz dafür ausreichen würden das zu übersetzen. Zudem könnte mir persönlich kaum etwas egaler sein wie dieses Gesetz, ich lade keine Inhalte ins Netz, ich gehöre nicht zu den Kreativen im Internet, deshalb wird mich dieses Gesetzt, wenn es denn kommt, wahrscheinlich niemals wirklich tangieren, höchstens indirekt.
Allerdings habe ich trotzdem in letzter zeit einige Interviews und Meinungen dazu gehört und gelesen unter anderem von der grünen Abgeordneten Helga Trüpel, die eine vehemente Verfechterin dieser Richtlinie ist.
Und kurz zur Einordnung: Ich unterstelle Mitgliedern einer grünen Partei grundsätzlich das sie im Kern die richtigen Dinge wollen, einfach weil sie in dieser Partei sind. Diese Vorschusslorbeeren würde ich deshalb auch dieser Helga Trüpel einräumen.

Deshalb ist es für mich besonders schwer zu ertragen wenn ich diese Frau dann in Interviews höre wie sie sagt das sie wisse das alle IT-Fachleute, Youtuber, der CCC usw. gegen dieses Gesetzt (in dieser Form) sind, das aber alle Urheberrechtsfachleute die Sie kenne dafür seien. Diese Frau sagt solche Sätze und ihr ist offenbar gar nicht klar was das Problem an dieser Haltung ist. Das ist so als würde man ausschließlich Umweltschützer damit beauftragen Grenzwerte für Ottomotoren festzulegen, die den dann auf 1Liter festlegen, obwohl sie keine Ahnung von der technischen Umsetzung haben und ignoriert dabei die Stimmen der Ingenieure, die sagen, das der Grenzwert von 1Liter Verbrauch technisch nicht umsetzbar ist.
Dann werden gegnerische Stimmen pauschal als Bots von Google abgetan oder man unterstellt den Gegnern das die ja einfach alles für Lau haben wollen (als gäbe es bislang gar keine Regelung dafür). Immer wieder wird darauf abgestellt das im Gesetz der Uploadfilter ja gar nicht drin stünde.
Wenn ich aber jemanden in Berlin sage er solle in 10 Stunden vor dem empire state building stehen, dann sage ich auch nicht das er ein Flugzeug dazu nutzen soll, diese Aufgabe ist aber ohne Flugzeug gar nicht zu machen, das Tragische ist ja das die Person vermutlich auch mit Flugzeug zu spät sein wird...

Das ganze wirkt auf mich auf jeden Fall extrem dubios, auf der Einen Seite unterstelle ich z.B. der Helga Trüpel das sie ihr Herz am richtigen Fleck hat (weil sie eben bei den Grünen ist) zum andern lässt ihre Art zu Argumentieren aber kaum ein Gutes Haar an ihr. Entweder Sie hat, trotz das sie sich seit sehr langer Zeit intensiv mit diesem Gesetz beschäftigt und trotz das sie nicht den Eindruck macht Dumm zu sein, nicht verstanden was das Problem ist an diesem Gesetz oder sie hat es verstanden, dann würde sie allerdings ganz klar lügen. Ich weiß nicht was besser wäre...

Dabei hätte ich grundsätzlich erstmal kein Problem mit jemanden der für dieses Gesetzt ist, wenn die Person sagt das sie zum Beispiel, weiß welche Risiken bestehen und weiß das bestimmte Nachteile für Nutzer entstehen, es aber trotzdem für den richtigen Weg hält, damit käme ich klar, diese Meinung kann man haben (auch wenn ich sie für falsch hielte). Aber mit diesen Lügen die da zum Teil verbreitet werden, habe ich dann schon ein echtes Problem.