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Netzfundstück: Der vergessene "Mr. Macintosh"

Michael Reimann

Geschäftsführung
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Wer bitte ist Mr. Macintosh? Diese berechtigte Frage wird man nun sicher stellen. Genau das gleiche hat sich wohl auch Andy Hertzfeld 1982 gefragt, als Steve Jobs in das Büro des damaligen Systementwicklers für den Mac gestürmt kam und forderte: "wir brauchen einen Mr. Macintosh." Hertzfeld war aber von der Idee so begeistert, dass er im Betriebssystem Platz für Mr. Macintosh geschaffen hat.

Mr. Macintosh sollte eine kleine, gezeichnete Figur sein, die ab und an mal auf dem Bildschirm erscheinen, winken und dann auch schnell wieder verschwinden sollte. So schnell, dass Anwender sie nur unmerklich wahrnehmen konnten. Damit sollte laut Jobs Mr. Macintosh zu einer kleinen Legende werden. Niemand sollte ihn länger als ein paar Sekunden zu Gesicht bekommen.

Hertzfeld, der damals am streng geheimen Mac-Projekt arbeitete zeigte sich von der Idee, eine Comic-Figur in jedem Mac zu haben ebenfalls begeistert. Schon seit je her haben Software-Ingenieure kleine Spuren in der von ihnen entwickelten Software hinterlassen. Allgemein wird dieses Phänomen als "Easter Egg" (Osterei) bezeichnet.

Während also die Arbeiten am Macintosh und am Betriebssystem voranschritten, haben Andy und Steve weiter an ihrer Vision eines Mr. Macintoshs gearbeitet. Jobs hat dem Marketing Team Vorschläge gemacht, wie sie in den offiziellen Dokumenten auf Mr. Macintoshs Existenz hinweisen können. Hertzfeld hat derweil Hooks im Code des Betriebssystems vorgesehen, damit zu einem bestimmten Zeitpunkt die Figur eingefügt werden könne.

Steve Jobs hat für die Entwicklung des Mr. Macintosh den belgischen Maler und Cartoonisten Jean-Michel Folon engagiert, der bereits für Woody Allens "Purple Rose Of Kairo" ein Plakat entworfen hatte. In Anlehnung an den Namen Macintosh hat Folon dann einen wunderlichen kleinen Charakter mit Filzhut und einem Macintosh-Regenmantel gezeichnet.

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Mr. Macintosh mit Filhut und Regenmantel.

Für die Animation der kleinen Figur wurde Susan Kare geholt, die auch später einige der vielen Icons im Mac-Betriebssystem entwickelt hat. Zu der Zeit war Kare jedoch noch unbekannt und dies sollte ihre erste Auftragsarbeit für Apple sein. Mr. Macintosh sollte dem Anwender zuwinken.

Mit der Veröffentlichung des Macintosh am 24. Januar 1984 war Mr. Macintosh verschwunden. Versuche ihn zu finden, schlugen fehl. Er wurde tatsächlich nicht mit dem Computer ausgeliefert. Was war geschehen? Andy Hertzfeld erinnert sich, dass er letztendlich Mr. Macintosh aus dem Betriebssystem gestrichen hat, weil dem gesamten System nur 128 Kilobyte ROM zur Verfügung standen und das System deswegen auf das absolute Mindestmaß an Funktionen zusammengestrichen werden musste.

So wurde mit den Jahren Mr. Macintosh, die kleine Laune eines jungen Steve Jobs, letztendlich zur Legende und inzwischen hat man die Figur mit Filzhut und Regenmantel (fast) vergessen. Auch wenn es heute Figuren anderer Art gibt, mit denen wir am Computer interagieren. Vielleicht wäre Mr. Macintosh irgendwann eine neue Art von Interface geworden und in gewisser Weise der Vater von Siri.

So hätte Mr. Macintosh erscheinen können:

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Via: Folklore.org, Fastcodedesign, Susan Kare, Skizze: Jean-Michel Folon


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Papa_Baer

Jakob Lebel
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Das sind so die kleinen Geschichten die ich rund um Apple liebe.
 
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allesaufapfel

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Herr Jobs hatte seltsame Prioritäten. Sinnlose Comic-Figur rein, Cursor-Tasten raus. Ja, dafür liebt "man" Apple...
 

thomas65s

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Herr Jobs hatte seltsame Prioritäten
Ohne die seltsamen Prioritäten von Herrn Jobs würdest auch du Schlaumeier heute Computer auf eine wahrscheinlich ganz andere Art bedienen, hättest kein so smartes Smartphone, das rein Touch-bedienbar ist, es gäbe die Geräteklasse der Tablets vermutlich nicht und die Musikindustrie und vieles andere würde ganz anders aussehen.
 

Blade

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Das hätte es unter Steve nicht gegeben
 

allesaufapfel

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@thomas65s Den Schlaumeier lass mal stecken. Ich kenne dich nicht, will ich auch gar nicht. Ich bediene "den Computer" immer noch mit Tastatur und Maus(und Grafiktablett). Ist diese Figur seither wieder aufgetaucht? Nein, dafür aber die Cursortasten. Das wollte sich von Steve wohl doch niemand vorschreiben lassen. Wenn man selber nie was schreiben muss, dann kann man auf solche Ideen kommen...
 

Ozelot

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Bei MS Office gab es früher eine animierte Büroklammer. Ich habe mich immer darüber gefreut, voll süß irgendwie.

Karl-Klammer-745x559-7a7dc5beed23c112.jpg
 

Mitglied 41958

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@thomas65s Den Schlaumeier lass mal stecken. Ich kenne dich nicht, will ich auch gar nicht. Ich bediene "den Computer" immer noch mit Tastatur und Maus(und Grafiktablett). Ist diese Figur seither wieder aufgetaucht? Nein, dafür aber die Cursortasten. Das wollte sich von Steve wohl doch niemand vorschreiben lassen. Wenn man selber nie was schreiben muss, dann kann man auf solche Ideen kommen...

Da bekommt man einfach nur Gänsehaut und schämt sich fremd...
 
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Erinnert mich irgendwie an den "James" in IncrediMail der als Melder für neu eingetroffene Emails über den Screen schlich.

IMG_1475533263.948663.jpg
 

Ozelot

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Ok, das ist etwas zu viel. Die Büroklammer ist der King! :p

Könnte man die auch nicht in Pages einsetzen? Dann würde mich Apple mal zum Lachen bringen...
 

Sauron

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Bist du nun fertig mit Off-Topic?
 

tjp

Altgelds Küchenapfel
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Mitglied 41958

Gast
@tjp Wow, nur ohne Jemanden, der weiß wie man Sachen auch mal anpackt, vergammeln die meisten Dinge leider in der Schublade. Natürlich sollte man immer auch den Erfindern Respekt zollen, aber wenn ein Mann immer und immer wieder die richtigen Entscheidungen trifft (natürlich nicht zu 100%, aber das ist ja wohl klar), dann liegt es nicht fern, dass er damit Erfolg hat und im Geschichtsgedächtnis der Menschheit verweilt. Was hätte ein Steve Ballmer wohl zur Maus gesagt? ;)
 
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Kojak19

Hochzeitsapfel
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Sich das schlechteste Beispiel rauszusuchen ist auch eher... meeh :eek:
 

thomas65s

Holländischer Prinz
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Doug Engelbart ist Erfinder der Maus und bei Xerox wurde das GUI erfunden.
Stimmt. Aber Beide wussten nichts damit anzufangen und Apple hat das erste Betriebssystem auf den Markt gebracht, das sich damit bedienen lies - weil Steve Jobs das Potential erkannte. Und heute arbeiten wir alle so am PC.

Und Jobs hat den Newton nach seiner Rückkehr sofort eingestellt. Und das iPad präsentiert als viele andere Tablet PCs schon in den Sand gesetzt hatten. Erst das iPad war wirklich nutzbar.
 

Sauron

deaktivierter Benutzer
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Der Newton war auch nutzbar, nur eben anders, als Tablets heute. Das könnte an der verfügbaren Technik gelegen haben ;)