Tim Cook: Entscheidung der EU-Kommission "totaler politischer Dreck"

NorbertM

Hochzeitsapfel
Registriert
03.01.15
Beiträge
9.363
Und ist solch eine Entscheidung einmal durch, dann wird Irland wohl auch von anderen Unternehmen, zu denen die Untersuchungen ebenfalls laufen, auch nachträglich Geld einfordern.

Wenn andere Unternehmen auch betroffen sind, dann waren es aber keine Sondervereinbarungen mit Apple. Irgendwie schießt sich die Kommission da selbst ins Knie.
 

Fedelix

deaktivierter Benutzer
Registriert
15.04.10
Beiträge
818
So formuliert:

Wenn Sondervereinbarungen mit Apple nachgewiesen werden können, ist es leichter, ähnliche Sondervereinbarungen mit anderen Unternehmen Irlands (sofern sie existieren, was die EU-Kommission ja untersucht), gerichtlich einzufordern.

Aber ja, es könnte schwer sein für die EU-Kommission faktisch zu beweisen, dass Sondervereinbarungen existieren... vielleicht aber taucht auch noch irgendein unterschriebenes Dokument auf – das wäre aber wohl zu einfach und naiv.
 
  • Like
Reaktionen: rootie

Benutzer 198681

Gast
Ich habe jetzt nicht alles von euch gelesen.
Trotzdem sage ich, moralische unter aller S..
Auch wenn die das vielleicht angeboten bekommen haben, das weiß ich nicht. Ich habe nur im TV gesehen, das sie auf 1 Millionen, 50€ Steuer bezahlt haben. Die Regierung, die so was zulässt, gehört mit schimpf und Schande davon gejagt.
Der kleine Mann wird geschröpft, die großen lässt man in Ruhe. Betrifft nicht nur Apple, wobei ich bei denen das Gefühl nicht los werde, das die den Hals nie voll bekommen.
 

Apflap

Süsser Pfaffenapfel
Registriert
13.12.09
Beiträge
665
Sorry, aber hier haben einige anscheinend einfach keine Ahnung. Da wird auf das problematische 'System' verwießen und sogar auf die Politiker die am Zustand selbigen schuld sind. Dann wird immer behauptet die einzige Verpflichtung der Unternehmen sei die Profitmaximierung für die Aktionäre....hhmm da fragt man sich ob man so von einem einem Hardcore Kapitalisten gelernt hat der das wirklich glaubt, oder vom anderen Ende des politischen Spektrums die das so sagen um das existierende marktwirtschaftliche System zu karikieren. In den Schriften die sich mit ökonomischen Grundfragen beschäftigen wird auch immer auf die soziale Verantwortung hingewiesen, selbst von den Denkern von denen man es eigentlich nicht erwartet. Was das 'System' und das Schlupfloch angeht. Man kann hier eigentlich nicht von einem Schlupfloch sprechen. Der Chef der Steuerabteilung von Apple hat 2013 vor einem US Congress Ausschuss ausgesagt: "A.O.I. is incorporated in Ireland; thus, under U.S. law it is not tax resident in the U.S. A.O.I. is also not tax resident in Ireland because it does not meet the fact-specific residency requirements of Irish law." Bei AOI handelt es sich um Apple Operations International. Man kann da fast schon von einem Quantensteuerstatus sprechen. Je nachdem wer ihn betrachtet ist man Steuerresident woanders. Damit hat Apple effektive fast nichts auf die Erträge von AOI bezahlt (die berühmten 0.005% oder wars ne Null mehr?). Natürlich kann man jetzt sagen dass ist ein Schlupfloch das ausgenützt wird und gestopft werden muss (ähnlich wie andere große Firmen wie z.B. Google einfach in vielen Staaten (bevorzugt off-shore tax havens) subsidiaries gründet und dann die Erträge so lange hin und her schiebt bis man praktisch nichts mehr versteuern muss). Das Problem liegt daran, dass es sich hierbei um komplexe Probleme mehrerer Steuersystem handelt. Das könnte man letztlich nur abstellen wenn man ein einheitliches, weltweites Steuersystem hat (wichtig, nur Steuersystem. Das heißt nicht, dass Länder nicht einzeln ihre Steuern gestalten könnten. Es bedarf nur eines Systems dass aufeinander abgestimmt ist). Ich finde es ziemlich dreist die Schuld hier irgendjemand anders als den Unternehmen selbst zu geben. Ich hab da das Gefühl das es einige fast schon freut dass jemand dem Staat (Staaten) ein Schnippchen geschlagen hat. Nur funktioniert halt eine Ökonomie nur wenn alle Komponenten sich auch ihrer Verantwortung bewusst sind. Wer glaubt eine der konstituierenden Element von Unternehmen sei die Steuervermeidung, hat einfach den Schuss nicht mehr gehört.
Danke!
Es ist echt erfrischend Beiträge zu lesen die sich um eine möglichst objektive Analyse der Verhältnisse bemühen, anstatt sich immer wieder in ideologisierten oder emotionalisierten Schlammschlachten zu verlieren (hier muss ich mir durchaus auch an die eigene Nase fassen) und an denen sich hier leider auch immer wieder selbst Moderatoren beteiligen, was eine konstruktive Diskussionskultur fast unmöglich macht.

Und ich muss mich auch nochmal auf das ständig wiederholte Dogma beziehen, das ja angeblich jeder so wenig Steuern zahlt oder zahlen würde wie möglich.
Das ist aus mehreren gründen Falsch.
1. Wird hier von einem Menschenbild ausgegangen das Menschen völlig ausklammert die sich an Konzepten wie Humanismus, Altruismus oder Utilitarismus orientieren und deshalb zum Beispiel der Abgabezahlung an demokratische Gemeinschaften in form von Staaten zugeneigt sind.
2. Es wird auch ignoriert das es Menschen gibt die einen Höheren Steuersatz (sogar für sich selbst) wollen. In Deutschland gibt es zum Beispiel zahlreiche Menschen höheren Einkommens, die sich für einen erheblich höheren Spitzensteuersatz einsetzen.
3. Kann mann nicht die Aussage stellen das jeder so wenig wie möglich zahlen würde, ohne zur Diskussion zu stellen dass man einfach gar keine Steuern zahlt, dann das ist jedem durchaus möglich, man muss halt nur mit endsprechenden Konsequenzen rechnen.
Diskutierbarer wäre da schon die Aussage, das jeder so wenig Steuern wie nötig zahlt, da sich dann diskutieren ließe was nach individuellem oder allgemeinem ermessen nötig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

kelrin

Lambertine
Registriert
19.03.04
Beiträge
698
Danke!
Und ich muss mich auch nochmal auf das ständig wiederholte Dogma beziehen, das ja angeblich jeder so wenig Steuern zahlt oder zahlen würde wie möglich.
Das ist aus mehreren gründen Falsch.

Ich möchte denjenigen sehen - ob natürlich Person oder Kapitalgesellschaft - der jemals freiwillig mehr Steuern gezahlt hat, als er müsste. Ich erlebe immer nur, dass nach "oben" gezeigt und verlangt wird, dass "die, die richtig viel haben" mal ordentlich zahlen sollen. Wenn Apple tatsächlich in Irland € 400 Mio. Steuern gezahlt hat und außerdem dort 6.000 Mitarbeiter beschäftigt, die wiederum auch Steuern bezahlen, dann ist das offensichtlich etwas, was die irische Regierung gern angenommen hat und nicht das steuervermeidende Verhalten, was so häufig - teils zu recht - bei beispielsweise Finanzunternehmen kritisiert wird.
 
  • Like
Reaktionen: NorbertM

Benutzer 198681

Gast
Na wenn die Arbeiter den selben Steuersatz bezahlt haben, ist alles ok
 

kelrin

Lambertine
Registriert
19.03.04
Beiträge
698
Bis € 33.800 mit 20%, danach 42%.
(Grenzbetrag nachträglich editiert.)
 
Zuletzt bearbeitet: