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Apple wird mit iOS 10 Organspenden fördern

saw

Sondergleichen von Welford Park
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Ich habe vollstes Verständnis, egal wie sich jeder persönlich entscheidet.
Jedoch sollte man dass ganze nie nur aus Spendersicht sehen, man könnte auch mal in die Bedrängnis kommen, das Thema aus Empfängersicht betrachten zu müssen.
 
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marcozingel

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Ich denke wer eine Organspende mit dem Hinweis auf den möglichen Missbrauch verweigert der sollte dies einem Patienten in die Augen sagen der seit jahrein verzweifelt auf ein Spenderorgan wartet und dessen Überleben oder Rückkehr in einen normalen Alltag davon abhängt.

Natürlich betrachten man beide Seiten,aber nach einer "Organtransplantation" kann man von keinem "normalen" Leben sprechen,denn auch nach Jahren kommt es zur Abstoßung und die einzunehmenden Medikamente tragen nicht immer zum Wohlbefinden bei.

Leider gibt es Menschenkinder die keine solchen Erfahrungen gemacht haben und tragen trotzdem ihre "theoretischen Lebensbetrachtungen" dazu bei.

Ich habe beruflich über Jahrezehnte tausende Menschen bis zum Ende begleitet und weiß wovon ich spreche.

Der Rest ist unabhängig vom eigenen persönlichen Empfinden hart gesagt Schicksal und über den weiteren Lebensweg kann man nur sehr eingeschränkt selbst bestimmen und die Entscheidung für welchen Weg man sich nach "Beratung" entschließt ist die eigene Entscheidung.
 

ChrisW90

Linsenhofener Sämling
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Das Thema vielleicht mal anders betrachtet:

Warum gab es den Organspendeskandal und warum gibt es (ob berechtigt oder nicht) Menschen, die Angst haben durch die Austellung eines Spendeausweises im Fall der Fälle schlechter behandelt zu werden, weil der Arzt die Organe gebrauchen könnte?

Liegt es vielleicht daran, dass wir einfach viel zu wenig Organspender haben, und sich aus dem Mangel an Organen die Möglichkeiten des Schwarzmarktes und der möglichen Manipulation der Wartelisten überhaupt ergeben?

Stellt euch mal vor, die große Mehrheit der Deutschen (oder besser noch Weltweit) würde sich für die Organspende im eigenen Todesfall zur Verfügung stellen. Es wären ziemlich schnell genug Organe vorhanden, um die Wartelisten abzuarbeiten und die Wartezeiten auf Organe so zu reduzieren, dass man solchen Machenschaften jegliche Existenzgrundlage nehmen würde.
 
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Farafan

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Die Gründe für die fehlende Bereitschaft mögen vielschichtig sein.
Ob ethischer (religiöser) Natur, mangelnder Bereitschaft sich mit dem Thema zu befassen schlechter Information oder der Angst das hinter Intensivpatienten bereits der der Doktor mit der Skalpell von einen Fuß auf den anderen tritt nur um endlich zur Tat schreiten zu können.
Zum Thema "theoretische Betrachtungsweisen" möchte ich nur 20jährige, ehrenamtliche Tätigkeit als Rettungsassistent anführen.

Das Thema ist heikel und das Nachdenken über die eigene Vergänglichkeit kommt bei Vielen spät oder zu spät. Ebenso wie das Verfassen einer Patientenverfügung, insbesondere bei unverheirateten Paaren.

Die Angst das ein Arzt sich an einer Transplantation in irgend einer Form bereichern könnte ist zumindest im Mitteleuropa mittlerweile nahezu ausgeschlossen. Der Mediziner der einen Sterbenden betreut wird in des allerseltensten Fällen einen potentiellen Organ- oder Gewebeempfänger selbst kennen oder im Hause haben.
Die Daten werden in der Regel an eine Zentrale weitergeleitet die ausschließlich auf Dringlichkeit und Erfolgschancen einer Transplantation anonym, ohne die persönlichen Patientendaten zu kennen, hin europaweit entscheidet.

Der Mediziner der die Organentnahme durchführt wird niemals der Gleiche sein der den Hirntod festgestellt hat. (Und dies geschieht auf mehrere, absolut sichere Methoden). Wenn die Möglichkeit besteht wird die Entnahme von einem speziell auf die Entnahme, Präparation und Konservierung von Organen ausgebildetem Arzt ausgeführt. Häufig wird dieser sogar hierfür eingeflogen.

Niemand hat in einem offiziellen Krankenhaus die Möglichkeit sich Organe unbekannter oder fragwürdiger Herkunft implantieren zu lassen.

Sicherlich gäbe es Möglichkeiten Organspende mehr ins Bewusstsein zu rücken oder die Spendenbereitschaft zu erhöhen. Ich denke hier an eine Übernahme der Beerdigungskosten eines Spenders durch die Krankenkasse. Auf eine Widerspruchslösung zu setzen, halte ich persönlich allerdings für falsch.
 
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Ankaa

Beauty of Kent
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In Deutschland ist das doch mal wieder viel zu überbürokratisiert. Hier in den USA (zumindest in meinem Staat, kann in jedem anders sein) brauch ich nicht extra erst irgendwo einen Organspendeausweis beantragen. Hier mach ich beim Antrag des Führerscheins ein Kreuzel und das steht dann auf dem Führschein, der ja gleichzeitig auch die ID (also Personalausweis) ist. Keine extra Dokumente, die man laut Verschwörungstheoretikern auch im Müll verschwinden lassen kann, nach denen man erst extra suchen muss, die man umsändlich selber beantragen muss... Und da der Führerschein alle paar Jahre abläuft, kann man seine Entscheidung auch alle paar Jahre ändern.

Eine zusätzliche digitale Registrierung in irgendeiner Datenbank fände ich aber gar nicht so verkehrt, wo Ärzte im Notfall schnell nachschauen könnten ...und wenn das mit einem Button am iPhone hilft, dann ist das doch durchaus positiv.

Ich persönlich bin auch dafür, dass jeder erstmal Spender ist, und wer das nicht will, muss ausdrücklich widersprechen.
 

Farafan

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Eine zusätzliche digitale Registrierung in irgendeiner Datenbank fände ich aber gar nicht so verkehrt, wo Ärzte im Notfall schnell nachschauen könnten ..
Halte ich persönlich für grundfalsch.
Das befördert wieder nur die Ängste das sich Mediziner Organspender gezielt aussuchen und man zum "Opfer" werden könnte.
 

Ankaa

Beauty of Kent
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Vielleicht fehlt mir diese Denke, aber das verstehe ich nicht. Meinst du das in Richtung 'Anschlag'?

Na aber wie ist es denn jetzt? Wenn man einen Organspendeausweis beantragt, wird das nicht irgendwo hinterlegt?

Ich persönlich fände es einfach verlässlicher als nach irgendeinem Kärtchen suchen zu müssen. Manchmal hat man ja auch nicht immer alles mit. Wie gesagt, das mit dem Vermerk auf dem Führerschein find ich schon recht gut.
 

Farafan

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Vielleicht fehlt mir diese Denke, aber das verstehe ich nicht.
Man begibt sich zu einer Blinddarm-OP ins Krankenhaus und hoppla, da stellt ein behandelnder Arzt fest das man genau diesen Patienten als Organspender "gebrauchen" könnte. Nein, das halte ich für kontraproduktiv und schürt Ängste.
 

DF0

Wilstedter Apfel
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Ich persönlich bin auch dafür, dass jeder erstmal Spender ist, und wer das nicht will, muss ausdrücklich widersprechen.

Ich meine auch, dass das in Deutschland als Änderung auch angestrebt wird. Finde ich auch gut, dann rückt diese Frage unweigerlich ins Bewusstsein. Genau wie die Patientenverfügung, in der man festlegt, was noch unter welchen Umständen getan werden soll. Es ist immer furchtbar, wenn dieses Thema mit Angehörigen besprochen werden muss und die dann den Willen des Patienten mutmaßen müssen. Eine der schwersten Entscheidungen, die man da treffen muss.
 

Ankaa

Beauty of Kent
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@Farafan Ah, wenn du das so erklärst, verstehe ich was du meinst. Mir ist diese Denkweise zwar immernoch fremd, aber ich war schon in genug Organspende-Diskussionen um nicht zu wissen, dass die wildesten Verschwörungstheorien existieren, warum also auch nicht so eine.

Da hast du natürlich recht.
 
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smoe

Roter Winterkalvill
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Na aber wie ist es denn jetzt? Wenn man einen Organspendeausweis beantragt, wird das nicht irgendwo hinterlegt?
In Deutschland nicht. Du füllst den Ausweis aus und trägst ihn bei dir (zB im Geldbeutel). Wenn du deine Meinung änderst wirfst du ihn einfach weg, oder füllst einen neuen aus.

Ich denke die meisten haben einfach gar keine Lust sich damit zu beschäftigen. Und nur "ich hatte keine Lust" finde ich etwas sehr schwach als Begründung warum nun viele Menschen sterben müssen die auf der Warteliste stehen. Wer wirklich aus religiösen Gründen oder warum auch immer kein Spender sein möchte dem kann man es schon zumuten sich aktiv abmelden zu müssen. Alle anderen sollten automatisch Spender sein.

@ullistein Sorry, keine Ahnung was da schief gelaufen ist!
 
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Walli

Blutapfel
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Ich weiß nicht: was wir hier eigentlich brauchen ist eine zentrale Datenbank und man bekommt als Arzt erst Zugriff auf die Patientendaten, wenn der Hirntod authentifiziert bestätigt wurde. Noch besser, der Hirntod wird zentral vermerkt und das System macht dann erst automatisiert den Abgleich mit der Spenderkartei. Bei einem Treffer werden die Kontaktdaten von nahen Angehörigen offen gelegt, von denen man sich die endgültige Bestätigung abholt. Alles möglich und denkbar, und bei allem Misstrauen in elektronische Systeme immer noch besser als so doofe Kärtchen die man einfach fälschen könnte. Ich bin übrigens auch dafür, dass jeder Erwachsene automatisch Spender ist so lange er nicht widersprochen hat und dass man nach einer Übergangsfrist nur Anrecht auf Spenderorgane haben sollte, wenn man auch selbst bereit wäre zu spenden. Gut, ich sehe ein, dass dies augrunf von Leuten die als Spender nicht in Frage kommen eher problematisch umzusetzen ist. Aber so ein Kärtchen haben viele doch nur aus dem Grund nicht dabei, weil man nicht noch mehr Zeugs in der Brieftasche herumschleppen will. Wer geht schon davon aus zu sterben wenn er morgens das Haus verlässt?
 
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Die Banane

Blutapfel
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Aus medizinischer Sicht kann ich sagen, dass es oftmals auch auf Seiten der Ärzte an Wissen zum Thema Oragnspende fehlt. Nur die großen Häuser haben überhaupt einen Organspendebeauftragen. Mitarbeiter der DSO findet man nur in den Unikliniken, in denen auch transplantiert wird.
Davon abgesehen belegt ein Organspender für mehrere Tage einen Platz auf der Intensivstation, muss beaufsichtigt und gepflegt werden.
Leider gehen allein durch diese strukturellen Probleme zahlreiche Organe (von Spendewilligen!) mit ins Grab.
 

beeker2.0

Oberdiecks Taubenapfel
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Macht mit meinen Überresten was ihr wollt. Aber ich würde die Finger von der Lunge lassen.
 
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rf17

Zuccalmaglios Renette
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Warum wird's nicht umgekert? Jeder ist Organspender! Jeder der es nicht möcht muss es melden und es wir im Ausweis vermerkt aber jeder der nicht spenden möchte bekommt auch kein Organ falls er eins benötigen sollte. Damit wären genügend Organe vorhanden, der Missbrauch, Schwarzmarkt, keine schwierigen Gespräche mit Hinterbliebenen und irgendwelche Krücken auf dem Smartfohn hätten sich erledigt. Verstehe nicht warum die Politik es nicht anfasst.
 

Sauron

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Ethik ist eben kein einfaches Thema...
 

beeker2.0

Oberdiecks Taubenapfel
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Warum wird's nicht umgekert? Jeder ist Organspender! Jeder der es nicht möcht muss es melden und es wir im Ausweis vermerkt aber jeder der nicht spenden möchte bekommt auch kein Organ falls er eins benötigen sollte. Damit wären genügend Organe vorhanden, der Missbrauch, Schwarzmarkt, keine schwierigen Gespräche mit Hinterbliebenen und irgendwelche Krücken auf dem Smartfohn hätten sich erledigt. Verstehe nicht warum die Politik es nicht anfasst.

Weil die Selbstbestimmung eben auch über den Tod hinausgeht.
 
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