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Gestern hat Apple die Sperrfrist aufgehoben und zahlreiche Reviews zur Apple Watch sind im Internet aufgetaucht. Das Feedback zur ersten Smartwatch von Apple fällt zwar grundsätzlich positiv aus, wirkliche Euphorie über das neue Gadget kommt bei den Testern derzeit aber noch keine auf. Insgesamt lassen sich die Reviews zur Apple Watch wohl unter „vorsichtiger Optimismus“ zusammenfassen. Die Apple Watch wird von mehreren Publikationen zwar als bislang beste Smartwatch betitelt, trotzdem gibt es an vielen Ecken und Kanten noch reichlich Verbesserungsbedarf.[prbreak][/prbreak]
[h2]Kein Must-Have[/h2]
Eine Smartwatch ist kein Must-Have-Gadget und auch die Apple Watch ändert daran bislang nichts, so die fast einstimme Meinung unter den Testern. Die Apple Watch besitze zwar sehr viele Funktionen, in fast keiner sei sie aber wirklich herausragend. Einige Reviewer lernten das Gadget und die Funktionen erst nach ein paar Tagen der Verwendung so richtig zu schätzen. Und das stellt selbstverständlich ein Problem dar: Wie will man erfolgreich ein Produkt an die Kunden bringen, das in seiner derzeitigen Ausführung keine einfach zu vermittelnden Kaufreize bietet? Auch ein Anprobetermin im Apple Store wird daran in vielen Fällen wohl wenig ändern.
[h2]Bedienung erfordert Eingewöhnung[/h2]
Die Apple Watch bietet für ein mobiles Gadget von Apple ungewöhnlich viele Eingabemöglichkeiten und erfordert damit ein gewisses Maß an Eingewöhnung. Neben der normalen Touch-Bedienung gibt es noch den Force-Touch, es gibt die digitale Krone die gleichzeitig auch als Button fungiert und noch einen weiteren Knopf darunter. Vor allem der Knopf unter der digitalen Krone erweist sich bei manchen Testern offenbar als Problem: Er wirkt ein wenig wie der Power-Button beim iPhone, hat aber eine komplett andere Funktion. Mit dem Knopf ruft man die Favoriten auf und kann ihnen Nachrichten, Emoji, Zeichnungen oder seinen Herzschlag schicken, bei einem Doppelklick startet man Apple Pay (übrigens laut manchen Testern eine der besten Funktionen der Apple Watch – von der man hierzulande jedoch nichts hat).
[h2]Emoji, Zeichnungen und Herzschlag nur Spielereien[/h2]
Die Kommunikationsmöglichkeiten sorgen dann auch für Kritik. Das Versenden von animierten Emoji, Zeichnungen oder des Herzschlages eher als – mehr oder weniger – nette Spielerei und weniger als sinnvolle Funktion. Zusätzlich werden diese Nachrichten nicht unmittelbar auf der Apple Watch des Empfängers angezeigt. Auch der Herzschlag wird erst, nachdem der Empfänger die Benachrichtigung öffnet, über die Taptic Engine simuliert. Dadurch geht natürlich ein wenig der Intimität, die Apple bei diesen Nachrichten in Aussicht gestellt hat, verloren.
[h2]Taptic Engine ist kein Vibrationsalarm[/h2]
Bei der Taptic Engine handelt es sich um einen kleinen Elektromagneten, der im Prinzip die Funktion eines Vibrationsalarms übernimmt. Die Technologien unterscheiden sich jedoch sehr stark. Die Uhr vibriert bei einer Benachrichtigung nicht, sondern es fühle sich tatsächlich so an, als würde jemand auf das Handgelenk tippen. Verschiedene Benachrichtigungstöne würden sich außerdem unterschiedlich anfühlen, das Potenzial der Taptic Engine ist also groß. Derzeit bietet Apple jedoch kaum Möglichkeiten, dieses Potenzial auch auszuschöpfen – Hinweistöne und damit die Taptic Engine lassen sich nicht individuell einstellen.
[h2]Software ausgereift, verschenkt aber Potenzial[/h2]
Generell verschenkt die Software, obwohl sie grundsätzlich bereits recht ausgereift wirkt, für die Tester an einigen Punkten viel Potenzial. Als Beispiel seien etwa die Zifferblätter genannt. Apple bietet hier einige Designs, die sich jeweils mit verschiedenen Elementen noch individuell anpassen lassen. Zifferblätter von Drittentwicklern wird es zumindest zum jetzigen Zeitpunkt aber keine geben – auch bei Android Wear wurde diese Funktion erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt. Auch die angebotenen Apps, von denen zum Start der Apple Watch bereits tausende erhältlich sein sollen, sind derzeit nicht viel mehr als Fernsteuerungen für ihre iPhone-Pendants.
[h2]Eigenständige Apps erscheinen erst später[/h2]
Dies äußert sich auch dadurch, dass Programme nur dann funktionieren, wenn eine Verbindung mit dem iPhone besteht. Eigenständige Apple-Watch-Apps sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr möglich sein. Dadurch leidet die User-Experience. Die Reviewer mussten immer wieder kurze Wartezeiten feststellen, wenn die Apple Watch Daten mit dem iPhone austauscht. Vor allem Ortungen würden einige Sekunden dauern und man sei schneller, wenn man einfach direkt das iPhone aus der Tasche holt. Hier muss offenbar noch nachjustiert werden.
[h2]Akkulaufzeit akzeptabel[/h2]
Warum Apple derzeit noch keine eigenständigen Apps auf der Apple Watch erlaubt, ist nicht vollkommen klar. Es könnte jedoch an der Akkulaufzeit liegen. Womöglich muss Apple das System noch weiter optimieren, bevor man die Ressourcen den App-Entwicklern zur Verfügung stellt. Insgesamt waren die Testern ganz zufrieden mit der eintätigen Akkulaufzeit. Fast alle Reviewer gaben an, die Apple Watch nur über Nacht geladen zu haben. Die Berichte reichen von 30 Prozent Restkapazität am Ende des Tages bis zu „fast leer“ bei starker Nutzung. Einige Tester berichteten außerdem, dass bei Verwendung der Apple Watch auch der Akku des iPhones schneller leergesaugt wird.
[h2]Lob für das OLED-Display[/h2]
Voll des Lobes sind die Tester für das OLED-Display der Apple Watch, mit der sich die Apple Watch leicht vor der Konkurrenz platziere. Das Retina-Display biete tolle Farben, eine hohe Auflösung und sehr gute Schwarzwerte – die Grenze zwischen Display und Gehäuse sei kaum feststellbar. Im Standby bleibt das Display jedoch schwarz, erst wenn man die Hand hebt aktiviert sich der Bildschirm. Das funktioniert in der Regel offenbar ganz gut, manchmal reagiert der Bildschirm aber auch nur verzögert. Smartwatches anderer Hersteller leisten hier teilweise mehr. Bei der LG G Watch R bleibt der Bildschirm standardmäßig etwa ständig eingeschaltet – bei ähnlichen oder sogar besseren Akkulaufzeiten.
[h2]Fazit[/h2]
Viele Reviews sind sich einig, dass Apple mit der Apple Watch die bislang beste Smartwatch präsentiert und sie gehörig viel Potenzial hat. Zu einer generellen Kaufempfehlung reicht aber auch das noch nicht aus. Die Apple Watch besitze zwar einige sehr nette Funktionen, einen bahnbrechenden Einsatzzweck gebe es aber noch nicht für sie. „Ich empfehle die Sport-Edition, wenn man sich eine Apple Watch kaufen möchte“, so The-Verge-Chefredakteur Nilay Patel in seinem Fazit. „Ich würde kein Geld für das Aussehen der Uhr ausgeben, solange Apple sich selbst nicht sicher darin ist, was sie eigentlich genau können soll.“ Oder man wartet einfach die nächsten ein oder zwei Generationen ab. Die Apple Watch kann ab morgen in Apple Stores ausprobiert werden, der Verkauf startet am 24. April.
[h2]Reviews zur Apple Watch:[/h2]
Bild von CNET
Via MacRumors (1|2)
[h2]Kein Must-Have[/h2]
Eine Smartwatch ist kein Must-Have-Gadget und auch die Apple Watch ändert daran bislang nichts, so die fast einstimme Meinung unter den Testern. Die Apple Watch besitze zwar sehr viele Funktionen, in fast keiner sei sie aber wirklich herausragend. Einige Reviewer lernten das Gadget und die Funktionen erst nach ein paar Tagen der Verwendung so richtig zu schätzen. Und das stellt selbstverständlich ein Problem dar: Wie will man erfolgreich ein Produkt an die Kunden bringen, das in seiner derzeitigen Ausführung keine einfach zu vermittelnden Kaufreize bietet? Auch ein Anprobetermin im Apple Store wird daran in vielen Fällen wohl wenig ändern.
[h2]Bedienung erfordert Eingewöhnung[/h2]
Die Apple Watch bietet für ein mobiles Gadget von Apple ungewöhnlich viele Eingabemöglichkeiten und erfordert damit ein gewisses Maß an Eingewöhnung. Neben der normalen Touch-Bedienung gibt es noch den Force-Touch, es gibt die digitale Krone die gleichzeitig auch als Button fungiert und noch einen weiteren Knopf darunter. Vor allem der Knopf unter der digitalen Krone erweist sich bei manchen Testern offenbar als Problem: Er wirkt ein wenig wie der Power-Button beim iPhone, hat aber eine komplett andere Funktion. Mit dem Knopf ruft man die Favoriten auf und kann ihnen Nachrichten, Emoji, Zeichnungen oder seinen Herzschlag schicken, bei einem Doppelklick startet man Apple Pay (übrigens laut manchen Testern eine der besten Funktionen der Apple Watch – von der man hierzulande jedoch nichts hat).
[h2]Emoji, Zeichnungen und Herzschlag nur Spielereien[/h2]
Die Kommunikationsmöglichkeiten sorgen dann auch für Kritik. Das Versenden von animierten Emoji, Zeichnungen oder des Herzschlages eher als – mehr oder weniger – nette Spielerei und weniger als sinnvolle Funktion. Zusätzlich werden diese Nachrichten nicht unmittelbar auf der Apple Watch des Empfängers angezeigt. Auch der Herzschlag wird erst, nachdem der Empfänger die Benachrichtigung öffnet, über die Taptic Engine simuliert. Dadurch geht natürlich ein wenig der Intimität, die Apple bei diesen Nachrichten in Aussicht gestellt hat, verloren.
[h2]Taptic Engine ist kein Vibrationsalarm[/h2]
Bei der Taptic Engine handelt es sich um einen kleinen Elektromagneten, der im Prinzip die Funktion eines Vibrationsalarms übernimmt. Die Technologien unterscheiden sich jedoch sehr stark. Die Uhr vibriert bei einer Benachrichtigung nicht, sondern es fühle sich tatsächlich so an, als würde jemand auf das Handgelenk tippen. Verschiedene Benachrichtigungstöne würden sich außerdem unterschiedlich anfühlen, das Potenzial der Taptic Engine ist also groß. Derzeit bietet Apple jedoch kaum Möglichkeiten, dieses Potenzial auch auszuschöpfen – Hinweistöne und damit die Taptic Engine lassen sich nicht individuell einstellen.
[h2]Software ausgereift, verschenkt aber Potenzial[/h2]
Generell verschenkt die Software, obwohl sie grundsätzlich bereits recht ausgereift wirkt, für die Tester an einigen Punkten viel Potenzial. Als Beispiel seien etwa die Zifferblätter genannt. Apple bietet hier einige Designs, die sich jeweils mit verschiedenen Elementen noch individuell anpassen lassen. Zifferblätter von Drittentwicklern wird es zumindest zum jetzigen Zeitpunkt aber keine geben – auch bei Android Wear wurde diese Funktion erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt. Auch die angebotenen Apps, von denen zum Start der Apple Watch bereits tausende erhältlich sein sollen, sind derzeit nicht viel mehr als Fernsteuerungen für ihre iPhone-Pendants.
[h2]Eigenständige Apps erscheinen erst später[/h2]
Dies äußert sich auch dadurch, dass Programme nur dann funktionieren, wenn eine Verbindung mit dem iPhone besteht. Eigenständige Apple-Watch-Apps sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr möglich sein. Dadurch leidet die User-Experience. Die Reviewer mussten immer wieder kurze Wartezeiten feststellen, wenn die Apple Watch Daten mit dem iPhone austauscht. Vor allem Ortungen würden einige Sekunden dauern und man sei schneller, wenn man einfach direkt das iPhone aus der Tasche holt. Hier muss offenbar noch nachjustiert werden.
[h2]Akkulaufzeit akzeptabel[/h2]
Warum Apple derzeit noch keine eigenständigen Apps auf der Apple Watch erlaubt, ist nicht vollkommen klar. Es könnte jedoch an der Akkulaufzeit liegen. Womöglich muss Apple das System noch weiter optimieren, bevor man die Ressourcen den App-Entwicklern zur Verfügung stellt. Insgesamt waren die Testern ganz zufrieden mit der eintätigen Akkulaufzeit. Fast alle Reviewer gaben an, die Apple Watch nur über Nacht geladen zu haben. Die Berichte reichen von 30 Prozent Restkapazität am Ende des Tages bis zu „fast leer“ bei starker Nutzung. Einige Tester berichteten außerdem, dass bei Verwendung der Apple Watch auch der Akku des iPhones schneller leergesaugt wird.
[h2]Lob für das OLED-Display[/h2]
Voll des Lobes sind die Tester für das OLED-Display der Apple Watch, mit der sich die Apple Watch leicht vor der Konkurrenz platziere. Das Retina-Display biete tolle Farben, eine hohe Auflösung und sehr gute Schwarzwerte – die Grenze zwischen Display und Gehäuse sei kaum feststellbar. Im Standby bleibt das Display jedoch schwarz, erst wenn man die Hand hebt aktiviert sich der Bildschirm. Das funktioniert in der Regel offenbar ganz gut, manchmal reagiert der Bildschirm aber auch nur verzögert. Smartwatches anderer Hersteller leisten hier teilweise mehr. Bei der LG G Watch R bleibt der Bildschirm standardmäßig etwa ständig eingeschaltet – bei ähnlichen oder sogar besseren Akkulaufzeiten.
[h2]Fazit[/h2]
Viele Reviews sind sich einig, dass Apple mit der Apple Watch die bislang beste Smartwatch präsentiert und sie gehörig viel Potenzial hat. Zu einer generellen Kaufempfehlung reicht aber auch das noch nicht aus. Die Apple Watch besitze zwar einige sehr nette Funktionen, einen bahnbrechenden Einsatzzweck gebe es aber noch nicht für sie. „Ich empfehle die Sport-Edition, wenn man sich eine Apple Watch kaufen möchte“, so The-Verge-Chefredakteur Nilay Patel in seinem Fazit. „Ich würde kein Geld für das Aussehen der Uhr ausgeben, solange Apple sich selbst nicht sicher darin ist, was sie eigentlich genau können soll.“ Oder man wartet einfach die nächsten ein oder zwei Generationen ab. Die Apple Watch kann ab morgen in Apple Stores ausprobiert werden, der Verkauf startet am 24. April.
[h2]Reviews zur Apple Watch:[/h2]
Bild von CNET
Via MacRumors (1|2)