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Apples A7 64-Bit Chip versetzte Konkurrenten in Aufruhr

Philipp Schwinn

Herrenhut
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Apple gab in den letzten Jahren mehrfach den Ton in Sachen Innovationen an. Im Jahre 2007 erfand der Konzern praktisch das Handy neu, drei Jahre später hängten die Kalifornier ihre Konkurrenten in Sachen iPad bzw. Tablet ab. Ähnlich große Erfolge blieben in letzter Zeit zwar aus, kleinere Innovationen wurden trotzdem zuerst von Apple eingesetzt und verbaut, auch wenn Konkurrenten immer schneller aufgeholt oder technisch sogar überholt haben. So geschehen bei hochauflösenden Displays in Smartphones und neuerdings auch bei Notebooks. Mit dem aktuellen Prozessor der iDevices, dem A7 Chip, gelang Apple erneut eine kleine Premiere.[PRBREAK][/PRBREAK]

Apple_A7_chip.jpg Verbaut wird dieser neue Chip im iPhone 5s, dem iPad Air und dem kürzlich erschienenen iPad mini mit Retina Display. Das besondere an diesem Stück Silizium ist die 64-Bit taugliche Prozessorarchitektur. In Computern schon seit einigen Jahren praktisch Standard, ist der neue Apple Chip nun der erste ARM-Prozessor dessen Register Platz für 64 Bit bieten. Da diese Neuerung allerdings eher unter der Haube zu finden ist und dem Nutzer momentan wohl kaum Vorteile bieten kann, fielen die Reaktionen seitens der Anwender deshalb wahrscheinlich größtenteils ernüchternd aus.

Im Gegensatz dazu gab es jedoch bei Konkurrenten und anderen Zulieferern der Branche intern deutlichere Reaktionen. So berichtet ein Mitarbeiter des amerikanischen Chip-Herstellers Qualcomm, dass die unerwartete Fähigkeit des A7-Chip regelrecht ein Schlag ins Gesicht war. Nicht nur für Qualcomm, sondern für die gesamte Chip-Industrie. Niemand wäre wirklich darauf vorbereitet gewesen und trotzdem möchte nun jeder einen 64-Bit fähigen Mobilprozessor haben. Die Roadmap sah zwar irgendwann die Verdoppelung der Wortbreite vor, aber nicht in allzu naher Zukunft.

Aus diesem Grund sehen sich Konkurrenten von Apple nun unter Zugzwang. Neben Qualcomm hat auch der Fertiger des A7-Prozessors Samsung angekündigt, künftig Mobilprozessoren mit einer auf 64 Bit ausgelegten Architektur herzustellen. Unklar bleibt allerdings, wann sich dieses Versprechen in die Realität umsetzen wird. Bei Qualcomm ist bisher das kommende Jahr angepeilt.

Für den Anwender gibt es zur Zeit nur wenige Vorteile, da Apps entsprechend angepasst werden müssen. Langfristig wird diese Architektur aber wohl zum Standard werden und die Vorteile werden nach und nach deutlicher werden. Kurz nach der Vorstellung des iPhone 5s bezeichnete ein mittlerweile degradierter Marketingverantwortlicher von Qualcomm den A7-Chip als Marketinggag, dementierte diese Aussage allerdings wieder. Diese Äußerung war wohl ein verzweifelter Versuch, das eigene Hinterherhängen herunterzuspielen.

via Macrumors
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

MacbookPro@Olli

London Pepping
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War auch mein persönliches Highlight der Keynote, hat andere aber irgendwie kaum interessiert.
 

Juhulia

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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Wenn die Zusammenführung von OS X und iOS gelingen soll, ist der A7 ein großer Schritt. Obwohl iDevices nicht sehr leistungshungrig sind...
 

doeme89

Pomme Miel
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64Bit... Das klingt immer so fortschrittlich. Fakt ist aber, dass mir das - zumindest momentan, und ich wüsste auch nicht warum in einem Jahr - überhaupt nichts. Nur Apple bringts was, weil sie unter der Haube für OS X und iOS noch ähnlicher entwickeln können.
 

Philipp Schwinn

Herrenhut
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Nur Apple bringts was, weil sie unter der Haube für OS X und iOS noch ähnlicher entwickeln können.

Das stimmt so aber nicht. OS X läuft ausschließlich auf der x86-Architetkur, die alten IBM Prozessoren mal ausgenommen. iOS ist für die ARM-Architetkur entwickelt. Die sind miteinander nur bedingt kompatibel. Deshalb gibt es zum Beispiel auch Windows 8 und Windows 8 RT. :)
 

Lerendy

Weißer Winterglockenapfel
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64Bit... Das klingt immer so fortschrittlich. Fakt ist aber, dass mir das - zumindest momentan, und ich wüsste auch nicht warum in einem Jahr - überhaupt nichts. Nur Apple bringts was, weil sie unter der Haube für OS X und iOS noch ähnlicher entwickeln können.

Das kann man so nicht sagen. Eine 64 bit Architektur hat schon seine Vorteile, abseits von mehr adressierbaren Speicher, gegenüber einer 32 bit Architektur. Hier sei z.B. mal das ver und entschlüsseln genannt, das uns im Zuge des NSA Wahnsinns in der nächsten Zeit sicher noch beschäftigen wird. Bei Verschlüsselungen wird mit sehr großen Zahlen gearbeitet und ein 64 bit Prozessor erledigt dies schneller und effizienter als sein 32 Bit Pendant. Es ist also nicht Fakt, dass es dir nichts bringt.
Ganz im Gegenteil. 64 Bit sind nicht ohne Grund seit vielen vielen Jahren im x86 Segment der absolute Standard und das auch schon lange bevor man an die 4 GB Grenze kam. Zumindest auf der Hardwareebene. Die Softwarehersteller haben sich da deutlich mehr Zeit gelassen. Das belegt aber auch nur, wie wichtig es ist so eine Umstellung nicht auf den letzten Drücker durchzuführen.

Der Schritt zu einer 64 Bit Architektur ist so sinnvoll und begrüßenswert, wie es Standard ist, dass eine Änderung der Wortbreite erstmal als unnötig und voreilig bezeichnet wird.
 

Kraine

Jonagold
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Wenn man bedenkt, dass viele Desktop Programme nichtmal für 64-Bit Strukturen optimiert sind, obwohl diese schon seit etlichen Jahren verbreitet sind, relativiert sich der Vorteil, der sich aus der neuen Architektur ergibt.
 

MacApple

Schöner von Bath
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Das stimmt so aber nicht. OS X läuft ausschließlich auf der x86-Architetkur, die alten IBM Prozessoren mal ausgenommen. iOS ist für die ARM-Architetkur entwickelt.
OS X und iOS sind sich ähnlicher, als Du vielleicht glaubst. Beide Systeme sind in Hochsprachen entwickelt (C, Objective-C, C++). Auf welche Prozessorarchitektur der Compiler das dann übersetzt spielt nicht mehr so die große Rolle. Sicher gibt es hier und da so ein paar hardwarenahe Sachen zu berücksichtigen, dürfte aber in der gesamten Codebasis vergleichsweise wenig sein. Große Teile der beiden Systeme sind ja auch nahezu identisch. Der iPhone Simulator zum Beispiel ist auch reiner Intel Code und nutzt da direkt Frameworks von OS X.
 

Juhulia

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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Wenn man bedenkt, dass viele Desktop Programme nichtmal für 64-Bit Strukturen optimiert sind, obwohl diese schon seit etlichen Jahren verbreitet sind, relativiert sich der Vorteil, der sich aus der neuen Architektur ergibt.

Yap. Die Dinge brauchen viel Zeit, obwohl die Branche soviel Geld macht.
MS-Office, Adobe haben meines Wissens immer noch nicht alles auf 64Bit umgestellt. Ähnliche Open Source Projekte waren da schneller.

Bei den Apps entwickeln die Anbieter im den nächsten Jahren vermutlich ähnlich zögerlich.

Obwohl technikfans soviel Geld reinstecken.
 

Lurgo

Fießers Erstling
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Na ja, der gute Herr hat von einem "Spinal Tap Moment" gesprochen (This goes to eleven!). Mit anderen Worten: heisse Luft und Marketing. Aber irgendwann muss man ja anfangen, denn in dem Fall kommt erst das Ei und dann das Huhn. Sprich ohne die Hardware keine Programme. Uns als Usern kann das alles total egal sein, im Moment ist es für die Performance irrelevant oder im schlimmsten Fall negativ, und wenn es dann wichtig wird haben wir dank längst alle den entsprechenden Unterbau. Bei den Geräten, die man heute kaufen kann, ist es noch Wurst. Aber schön, wenn die Hersteller nun in die Gänge kommen. Wird wohl ähnlich laufen wie bei den x86: die Dinger waren schon lange Jahre 64 Bit fähig bevor es für die Enduser mal interessant wurde. Bzw. wird die Umstellung kaum einer mitbekommen haben, der neue Rechner war halt irgendwann mit nem 64-Bit Windows (oder anderem OS...) ausgestattet.
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
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Nur, dass die Umstellung der Software auf 64 Bit bei iDevices aus drei Gründen deutlich schneller gehen wird wie damals bei den x86-Systemen:
1.: Die durchschnittliche "Lebensdauer" eines iDevice liegt deutlich unter der eines PCs/Macs.
2.: .ipa-Apps werden (zumindest soweit ich weiß) ausschließlich via Xcode programmiert. Und wenn alle Entwickler die gleiche Umgebung benutzen, dürfte es Apple verhältnismäßig leicht fallen, den Entwicklern Tools zur Verfügung zu stellen, damit die ihre Apps auf 64 Bit bekommen.
3.: Apple kann/wird die Entwicklern bitten, nahelegen und schließlich dazu zwingen (bspw. indem sie keine Updates für 32-Bit-Apps mehr freigeben), auf 64 Bit umzustellen.
 

Sinatti

Bismarckapfel
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Na ja, als reiner Ebdanwender sehe ich das mit den 64-Bit etwas anders...
Ich denke, dass Apple mitlerweile schlafende Innovationen in die Geräte einbaut, um die hohen Preise zu rechtfertigen und somit deren Entwicklungsarbeit vorfinanziert. Es gäbe aber auch die andere Richting. Bestehende Technik zu optimieren und die Preise zu senken - auch das wäre innovativ.
Tatsächliche Vorteile für meine tägliche Arbeit werde ich vermutlich mit meiner aktuellen iPad Air Generation nicht erleben; genauso wie mit der innovativen Thunderbold Schnittstelle von Apple, die ich zwar bezahlt hab, aber mangels bezahlbarer Hardware nicht nutze ;(
 

jFx

Holsteiner Cox
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lol.

Also ich brauche eigentlich nicht mehr Display in einem 15" MBPr. Auch wenn andere mehr Auflösung haben. Wer nutzt das denn? Ich fahre die auch nur dann mal hoch, wenn ich z.B. in LR oder so mal die Auflösung zur Bearbeitung haben möchte.

Hoffe nur dass Apple schön ein paar weitere Innovationen baut.
 

Martin Wendel

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Yap. Die Dinge brauchen viel Zeit, obwohl die Branche soviel Geld macht.
MS-Office, Adobe haben meines Wissens immer noch nicht alles auf 64Bit umgestellt. Ähnliche Open Source Projekte waren da schneller.

Bei den Apps entwickeln die Anbieter im den nächsten Jahren vermutlich ähnlich zögerlich.
Du vergisst, dass iOS ein geschlossenes System ist. Apple kann bestimmen, dass neue Apps ab Sticktag X zumindest 32- und 64-Bit-Code enthalten müssen. Könnte mir sehr gut vorstellen, dass es früher oder später dazu kommen wird (evtl. in 1-2 Jahren).
 

Juhulia

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Du vergisst, dass iOS ein geschlossenes System ist. Apple kann bestimmen, dass neue Apps ab Sticktag X zumindest 32- und 64-Bit-Code enthalten müssen. Könnte mir sehr gut vorstellen, dass es früher oder später dazu kommen wird (evtl. in 1-2 Jahren).

Die Apps können sie kaum aus dem Appstore löschen. Wenn sie zu restriktiv sind, schneiden sie sich ins eigene Fleisch.

P.S. ... genau wie Moderatoren, die Beiträge als OT löschen und dadurch den Verlauf eines Threads ändern :)
 

Martin Wendel

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@ Juhulia: Deshalb schrieb ich auch "neue Apps". Ich glaube nicht, dass Apple bisher auf eigene Faust bestehende Apps aus dem Store gelöscht hat (außer sie verletzten irgendwelche Bestimmungen, nutzten private APIs, etc.).
 

Lerendy

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Apple hat sowohl die Hand an der Entwicklungsumgebung als auch an der Vertriebsplattform. Es ist schon jetzt so, wenn man eine App für IOS 7 entwickelt, dass automatisch eine 64 und 32 Bit Version generiert wird die man dann einreicht.
Damit XCode nur eine 32 Bit Anwendung generiert, muss man ganz explizit für IOS 6.x entwickeln. Innerhalb der nächsten 12 Monate wird die Umstellung für die meisten Geräte vollzogen sein.

Dennoch bringt einem eine 64bit Architektur natürlicj nicht immer was. Es gibt aber Szenarien bei denen es deutlich was bringt und diese Vorteile wiegen die Nachteile bei weitem auf. Overall gesehen arbeitet ein 64 Bit Prozessor effizienter und schneller.
Es fängt schon bei Touch-ID an. Bei Touch-ID wird aus dem ermittelten Abdruck ein Hash generiert. Das generieren von Hash Werten ist, mal ganz platt gesagt, das verschlüsseln von Daten mit einem Verfahren, für das es keine Umkehrfunktion gibt. Manche sagen auch Einwegverschlüsselung. Ob man bei einem Verfahren, das sich nicht umkehren lässt, noch von einer Verschlüsselung reden kann, sieht selbst jede Fachliteratur anders. Nagelt mich also nicht darauf fest. Es geht nur um das Prinzip.
Jedes mal wenn man also seinen Finger auf den Sensor legt, wird der Fingerabdruck verschlüsselt und mit dem abgelegten Hash verglichen. Das ist eine dieser Operationen die auf einem 64 Bit Prozessor 20-30% schneller und effizienter durchgeführt werden kann. Ein Touch-ID das 20-30% schneller arbeitet braucht man aber ja nicht. Total unnötig! Oder doch nicht? Zufall dass die Technologien im Doppelpack kamen?
 

Juhulia

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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Also Verschlüsselung ist schon bissel älter als 64Bit Technologie. Fingerabdrucksensor auch.

Wie weit man mit einer closed Software und Apple seine Geheimnisse teilen möchte, kann jeder selbst entscheiden. Zur Möglichkeit von backdoors in closed Source Systemen findet man genügend Literatur im www:

http://arstechnica.com/security/201...harry-potter-spell-to-unlock-secret-backdoor/

Vorsicht ist immer der beste Ratgeber. Die NSA ermöglichte Kryptographie für die breite Bevölkerung um die Jahrtausendwende:

http://m.slashdot.org/story/188253