Diskussionsrunde: Brauchen wir die EU und den Euro?

iCS

Bismarckapfel
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Hallihallo liebe Community,

da ja in weniger als 80 Tagen mal wieder gewählt wird, würde ich mal spontan die Frage in den Raum werfen, ob wir Deutsche überhaupt die EU und den Euro benötigen. Finde das Thema äußerst interessant und wichtig, darüber zu diskutieren. Ich weiß zwar nicht, wie es mit politischen Themen hier im Apfeltalk-Forum ausschaut, aber ich nutze mal die Gelegenheit, sich mit anderen Usern austauschen zu können. Würde mich wirklich freuen, wenn ihr euch beteiligen könntet.

Ich habe mal ein wenig mit Photoshop rumexperimentiert, wie so ein mögliches deutsches Nicht-EU-Kennzeichen aussehen könnte. Hab's mal in Kontrast mit einem momentanen gesetzt. Ich hoffe, dass es vielleicht den einen oder anderen zum Grübeln bringt. ;)

Nebenbei werfe ich mal die Frage in den Raum, ob ihr einen Austritt aus der EU für möglich haltet. Die neue Euro-kritische Partei, die überraschend schnell populär wurde und ja auch bei der Wahl im September kandidieren wird, ist ja die Alternative für Deutschland (AfD). Soweit ich es verstanden habe, haben die in ihrem Wahlprogramm unteranderem den Punkt, irgendwann aus der EU austreten zu wollen und diese langsam aufzulösen. Dies wollt ich mal nur als Beispiel erwähnt haben, da von den anderen etabilierten Mainstream-Parteien ja nichts Neues kommt.

Wie findet ihr das alles? Wie steht ihr zur EU? Eine Rückkehr zur DM möglich?

Ich selbst (ich geb's zu) sympathisiere nicht wirklich mit der EU, weil die ja scheinbar tun und lassen können, was sie wollen (meiner Meinung nach stark antidemokratisch!) und vorhaben, aus Europa einen internationalen Zentralstaat zu machen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass dieses vereinte Europa und der Euro kein gutes Ende nehmen werden. Man merkt das ja auch jetzt schon, wir nähern uns immer mehr der Eurokrise (ich behaupte mal direkt, wir befinden uns schon drin). Deswegen würde mich mal eure Meinung zum Thema sehr interessieren. Gebt einfach mal euren Senf dazu und lasst uns mal ein wenig darüber tratschen. :)


Apfeltastische Grüße
Chris (iCS)
 
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proteus

Langelandapfel
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Ja, in einer globalisierten Welt mit BRiC Staaten wie China und Brasilien, einer schwächelnden USA und dem Alternativ Energie Kamikaze Kurs wird Deutschland auf sich allein gestellt sicher UNGLAUBLICHE Chancen haben.

Nur als europäisches Bündnis wird es gelingen ein Gegengewicht zu Russland, China, den USA, Südamerika ( die im Grunde auch eine "EU" planen ) und den immer schärfer werdenden Kämpfen um Rohstoffe, Handel, Brennstoffe und Märkte zu bilden.
Wann kapiert der deutsche Michel wohl mal endlich, das die Uhren heute anders gehen und Europa oder Deutschland nicht mehr der Nabel der Welt ist? ( und noch nie war)

Es ist immer einfach, populäre Forderungen aufzustellen und polemisch irgendwas zu fordern. Haben die Piraten ja auch sehr überzeugend gemacht. Und dann?
 
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iCS

Bismarckapfel
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Ein Problem bei den Piraten war wohl, dass sie sich nicht richtig zu präsentieren wussten. Ich meine, vielleicht war die Idee hinter der Partei gar nicht mal so übel, aber wenn ich schon kandidieren möchte, dann lass ich mir doch keinen Vollbart wachsen, komme nicht im T-Shirt zu Wahlkämpfen und färbe mir die Haare nicht grün. Stattdessen hätten sie sich eher im seriösen Anzug präsentieren können, kein Wunder, dass das Volk eher abgeneigt gegenüber denen war. Auf der anderen Seite haben sie viel theoretischen Kram von sich gegeben, schön und gut. Aber das alles war halt nur Schwätzerei. Taten sagen nun mal mehr als Worte.

Ja, in einer globalisierten Welt mit BRiC Staaten wie China und Brasilien, einer schwächelnden USA und dem Alternativ Energie Kamikaze Kurs wird Deutschland auf sich allein gestellt sicher UNGLAUBLICHE Chancen haben.

Nur als europäisches Bündnis wird es gelingen ein Gegengewicht zu Russland, China, den USA, Südamerika ( die im Grunde auch eine "EU" planen ) und den immer schärfer werdenden Kämpfen um Rohstoffe, Handel, Brennstoffe und Märkte zu bilden.
Wann kapiert der deutsche Michel wohl mal endlich, das die Uhren heute anders gehen und Europa oder Deutschland nicht mehr der Nabel der Welt ist? ( und noch nie war)

Es ist immer einfach, populäre Forderungen aufzustellen und polemisch irgendwas zu fordern. Haben die Piraten ja auch sehr überzeugend gemacht. Und dann?

Ich frage mich ja, wie es die Schweiz oder auch Liechtenstein schafft. Zwei der einzigen Länder in Europa, die nicht in der EU sind, aber dennoch stabil in der Wirtschaft mithalten können und den Respekt vieler anderer Bürger in anderen Ländern erhalten. Und weshalb? Weil diese ein Referendum abgehalten haben, ob die Bürger in die EU möchten. Und die Antwort war ein ganz klares "Nein". Sowas ist ja in Deutschland eine Rarität. In der Schweiz entscheidet ja noch das Volk über einen EU-Beitritt und nicht, wie bei uns, das Parlament.

Das Konzept der EU vergleiche ich immer gerne mit Dominosteinen. Kippt ein Dominostein um, so dockt es den Nachbarstein an und so geht es immer weiter. Fängt ein Land an am seidenden Faden zu hängen, so kriegen alle anderen Mitgliedsländer der EU all die Probleme auch ab und geraten in den selben Topf. Wollen wir das wirklich?

Die Uhren mögen heute vielleicht anders gehen, aber sicher nicht rückwarts. Möchte man denn so dringend eine zweite "Sowjetunion" aufbauen? Ist es nicht schon deutlich genug, dass der Euro den Mitgliedsstaaten schadet? Oder warum sonst werden der Merkel schon in Griechenland oder Zypern extravagante Schnauzer und braune Klamotten mit Kreuz zugeschrieben?

Keiner hat uns gefragt, ob wir EU und Euro überhaupt haben wollen. Klar, die Banken dürfen sich freuen. Aber sofern die Bürger in einem Land noch ein wenig Nationalstolz (im positiven Sinne) und einen gesunden Menschenverstand haben, werden sie sich stets gegen einen Zentralstaat wehren. Ein volksnahes Europa mit nationalen unabhängigen Staaten ist die Zukunft, aber nicht das Gegenteil, auf das wir uns momentan zubewegen - ein antidemokratisches Europa, ein Bankenstaat.
 
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proteus

Langelandapfel
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Du musst es ja wissen, sicherlich aufgrund deiner jahrzehntelangen Berufs- und Lebenserfahrung. Belassen wir es dabei.
 

FelixMacintosh

Herrenhut
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Was mich als Moderator mehr irritiert hätte als die Diskussion, wäre eigentlich diese Aussage:

Der Euro schadet den Ländern, oder warum sonst wird die Merkel schon in Griechenland oder Zypern mit braunen Klamotten, Hitler-Schnauzer und Hakenkreuz verschönert?

Verschönert? Bitte?
Aber ich habe ja nur flux mal drübergelesen...
 

iCS

Bismarckapfel
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Ich bitte stets um Sarkasmus beim Lesen meiner Antworten. Wenn's nicht passt, kann ich es auch verändern, ist ja kein Problem.

@Moderator

Gut, bei mehrmaligem Lesen meiner zweiten Antwort verstehe ich, dass sie unabsichtlich so klingt, als würde ich einen auf Besserwisser machen. Eigentlich sollte das gar nicht so rüberkommen, tut mir leid.

Natürlich konnte ich damalige Erlebnisse nicht hautnah miterleben, bin ja, wie schon sicher gesehen, erst 16 Jahre jung.

Dennoch bilde ich mich permanent weiter und informiere mich über Aktuelles oder auch Vergangenes. Ob jetzt durch's Internet, Verwandte oder teils eigene Erfahrung - dadurch kann ich mir schon eine eigene Meinung bilden.

Habe vielleicht nicht die Lebenserfahrung eines 44-Jährigen, aber den richtigen Riecher, wenn was nicht passt. Und aktuell ist's aus meinen Augen eben das Fehlkonzept der EU und des Euros, das Europa mit der Zeit immer weiter den Bach untergehen lassen wird.
 
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Martin Wendel

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Das mit den Autokennzeichen verstehe ich nicht... braucht man doch nur den blauen "Strich" wegnehmen und es sieht wieder so aus wie früher?! Und was hat das überhaupt mit der Sache zu tun?
 

kuzorra

Damasonrenette
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Ich finde den Grundsatz, nur zu fragen, was gut für Deutschland ist, äußerst undienlich. Jahrelang war es sehr gut für Deutschland, dass Länder wie Griechenland Schulden machen. Es wurde zugelassen, dass für zig Milliarden Euro Panzer etc. in solche Länder verkauft werden, obwohl Angela Merkel und Co. wussten, wie es in den Staatskassen dort aussieht. Der Grundsatz, unbedingt „Exporteuropameister“ sein zu wollen (der Grundsatz des außerwirtschaftlichen Gleichgewichts, der eingentlich noch gelten sollte, wird schon lange missachtet) hat auch so seine Tücken. Heute bekommt man nun mal die Quittung.
Im Übrigen halte ich das Geld für diese Länder nicht für verschwendet. Wer weiß wie die Lage dort ist, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch humanitär, wird mich verstehen. Es ist Zeit Solidarität zurückzugeben, die man selbst mal erhalten hat.

Die EU hat durchaus ein demokratiedefizit, welches in den letzten Jahren aber schon etwas korrigiert wurde – das Parlament hat z.B. mehr Rechte. Es fehlt nicht nur an Akzeptanz für diese wichtigen Gremien, sondern die Kommunikation stimmt auch nicht. Aber es gibt ja schon viele Bestrebungen, diese Lücken zu beseitigen. Die Sozialdemokratische Partei Europas (PES, SPE) wird bei der nächsten Europawahl mit einem gemeinsamen Spitzenkandidaten antreten um dieses Bewusstsein zu fördern.

Und die Behaupten rechtpopulistischer Parteien, die AfD ist so eine, wird befänden uns in einer von anderen Verursachten Schuldenkrise, ist absolut nicht tragbar. Hätten die meisten Länder nicht große Banken retten müssen, hätten sie keine Probleme. Diese gingen Pleite, waren jedoch allein durch ihre Größe systemrelevant (!). Man bedenke, dass es sich hier vor allem um Giralgeld, also keine tatsächlichen Werte handelt, wodurch es alles nur absurder wird. Eine pleitegehende Firma in Pusemuckel mit 15 Angestellten bekommt diese Hilfe nicht.

Noch eins zur AfD: Diese Partei spielt doch nur auf gewisse Instinkte des Menschen an: Nationalismus, Chauvinismus und stellt uns als Volk heraus, das am besten alleine klar kommen würde, anstatt Gemeinschaft und Europäische Integration zu fördern. Ich finde es erschreckend, wie viele Leute sich von sowas anziehen lassen und diesen Platten Argumenten folgt. Grade in der EU gilt der alte Wahlspruch der Besserverdienenden „Wenn jeder nur an sich denkt, ist auch an alle gedacht“ mal wieder nicht.
 

iCS

Bismarckapfel
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Das mit den Autokennzeichen verstehe ich nicht... braucht man doch nur den blauen "Strich" wegnehmen und es sieht wieder so aus wie früher?! Und was hat das überhaupt mit der Sache zu tun?

Die Autokennzeichen sollten nur ein Ansatz dazu sein, den einen oder anderen zum Nachdenken zu bekommen, wie es (im Bereich des Verkehrs) vielleicht auch ohne EU aussehen könnte. Dachte, dass man das hier gut sehen könnte. Ich hatte erst letztens wieder 11 Stunden Fahrt auf der Autobahn hinter mir (natürlich nicht selbst am Steuer) und man kriegt dort halt alle möglichen Kennzeichen zu Gesicht. War wirklich nur eine spontane Idee.

Und natürlich kann man einfach den blauen EU-Streifen wegradieren, keine Frage. Aber das ist doch ein wenig lau, wollte einfach mal etwas Neues probieren. ;)

Es ist Zeit Solidarität zurückzugeben, die man selbst mal erhalten hat.

Die Aussage würde ich mal gerne hinterfragen, könntest du sie vielleicht bitte etwas genauer erläutern? Wäre wirklich nett.

Soweit ich es verstehe, ist doch Deutschland momentan das Land, das sich für alle anderen Länder den Hintern aufreißt und sich schon die Staatsschulden einfach anhäufen. Und da sollen wir noch mehr der Solidarität gegensteuern? Hmm...
 
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landplage

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Die Industrie (die ja zu 80% oder mehr vom Export lebt, und davon den Löwenanteil in der EU verkauft) wird sicher begeistert sein, sich wieder mit nationalen Zoll- und Grenzvorschriften beschäftigen zu müssen und wieder Währungsschwankungen zusätzlich absichern zu müssen, weil keine einheitliche Währung mehr existiert.
Die deutsche Autoindustrie hat ja nicht zuletzt deswegen Schwierigkeiten, weil die Märkte in Spanien, Italien, Griechenland massiv wegbrechen. Demnächst wird das sicher auch auf die Zulieferer durchschlagen und dann merkt auch der Mittelstand, was passiert, wenn man "die faulen Südeuropäer" eben pleite gehen läßt.

Von der Urlaubern (die wieder nationale Währungen gegen Gebühr eintauschen und an der Grenze beim Zoll anstehen müssen) und den Studenten (denen es sicher nicht einfacher wird, ein Auslandssemester zu stemmen) mal abgesehen.
Ich bin überzeugt, der Fragesteller hier macht seine Abschlußfahrt mit der Klasse auch lieber in die Lüneburger Heide als nach Prag, Barcelona oder London. Im Lande bleiben und die gute D-Mark hier ausgeben, die Jugend hats begriffen.
 

kuzorra

Damasonrenette
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Die Aussage würde ich mal gerne hinterfragen, könntest du sie vielleicht bitte etwas genauer erläutern? Wäre wirklich nett.

Soweit ich es verstehe, ist doch Deutschland momentan das Land, das sich für alle anderen Länder den Hintern aufreißt und sich schon die Staatsschulden einfach anhäufen. Und da soll es noch mehr der Solidarität entgegensteuern? Hmm...

Stell dir einfach mal vor, wie dieses Land hier aussehen würde wenn unsere Nachabrn und andere Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg lange viel Geld und Güter in dieses Land gesteckt hätten. Ob dann Deutschland heute so ein fortschrittliches Land wäre und du in diesem Luxus lebenn könntest. Und jeder gute Grund, der dir dafür einfällt, kann auch eins zu eins auf die heutige Situation angewendet werden.
 

iCS

Bismarckapfel
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Die Industrie (die ja zu 80% oder mehr vom Export lebt, und davon den Löwenanteil in der EU verkauft) wird sicher begeistert sein, sich wieder mit nationalen Zoll- und Grenzvorschriften beschäftigen zu müssen und wieder Währungsschwankungen zusätzlich absichern zu müssen, weil keine einheitliche Währung mehr existiert.
Die deutsche Autoindustrie hat ja nicht zuletzt deswegen Schwierigkeiten, weil die Märkte in Spanien, Italien, Griechenland massiv wegbrechen. Demnächst wird das sicher auch auf die Zulieferer durchschlagen und dann merkt auch der Mittelstand, was passiert, wenn man "die faulen Südeuropäer" eben pleite gehen läßt.

Von der Urlaubern (die wieder nationale Währungen gegen Gebühr eintauschen und an der Grenze beim Zoll anstehen müssen) und den Studenten (denen es sicher nicht einfacher wird, ein Auslandssemester zu stemmen) mal abgesehen.

Also, wenn du schon auf die Währung anspielen möchtest: Nehmen wir nur mal den Euro vor, was bringt er uns? Die Preise steigen und die EZB bringt so viele einzelne Banken (danke, dass ihr mich auf den Fehler hingewiesen habt!) gar nicht unter und weiß nicht, ob rauf oder runter mit den Zinsen. Die EU selber ist auch nicht fähig, hier was zu erreichen. Wir haben jetzt zwar den Vertrag von Lissabon, dieser bringt uns aber nicht weiter, da die Außenpolitik immer noch mit Einstimmigkeit entschieden wird.

Brauchen tun wir die EU nicht, aber die Bürokraten brauchen halt irgendeine Daseinsberechtigung. Meiner Meinung nach reicht eine Zollunion aus (die auch deine Argumente abdecken würde). Wir brauchen kein europäisches Bürokratiemonster.

Stell dir einfach mal vor, wie dieses Land hier aussehen würde wenn unsere Nachbarn und andere Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg lange viel Geld und Güter in dieses Land gesteckt hätten. Ob dann Deutschland heute so ein fortschrittliches Land wäre und du in diesem Luxus lebenn könntest. Und jeder gute Grund, der dir dafür einfällt, kann auch eins zu eins auf die heutige Situation angewendet werden.

Und schon wieder greifen wir auf die alte, böse Weltkriegszeit zurück. Ich finde das immer unterhaltsam, dass man immer diesen Grund nimmt, um zu zeigen, wie ach so böse wir damals (!) auch waren und das einer der Gründe ist, weshalb wir allen anderen Ländern nun zu Gute kommen und z.B. all die Flüchtlinge anderer Länder aufnehmen müssen, die sich dann doch nicht qualifizieren möchten, weil wir denen ja so stark entgegenkommen. Durch unser tolles Sozialsystem erhalten diese teils auch mehr Geld, als es viele Menschen, die für ihr Geld hart arbeiten, tun. Somit sitzen die auf unseren Kosten und was haben wir? Na klar, ein Stück Solidarität bewiesen. Natürlich gibt es welche, die nicht mit dem schlechten Gewissen leben können, nicht zu arbeiten. Aber scheinbar überwiegt der andere Teil immer mehr, so wie es momentan ausschaut.
 
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Martin Wendel

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Brauchen tun wir die EU nicht (...)
Und das denkst du, weil? Und überhaupt: Wer ist wir? Ich bin froh, dass es die EU und den Euro gibt.

Die Preise steigen (...)
"Gesunde" Preissteigerungen sind vollkommen normal und in einer Volkswirtschaft wichtig. Und nein, mit dem Euro ist nicht alles teurer geworden, wie viele gerne behaupten. Auch wenn ihr noch die D-Mark hättet oder wir den Schilling, würde es wohl nicht viel anders aussehen.
 

kuzorra

Damasonrenette
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Und schon wieder greifen wir auf die alte, böse Weltkriegszeit zurück. Ich finde das immer unterhaltsam, dass man immer diesen Grund nimmt, um zu zeigen, wie ach so böse wir damals (!) auch waren und das der einer der Gründe ist, weshalb wir allen anderen Ländern nun zu Gute kommen und z.B. all die Flüchtlinge anderer Länder aufnehmen müssen, die sich dann doch nicht qualifizieren möchten, weil wir denen ja so stark entgegenkommen. Durch unser tolles Sozialsystem erhalten diese teils auch mehr Geld, als es viele Menschen, die für ihr Geld hart arbeiten, tun.

Hat sich Deutschland in letzter Zeit nicht schon genug auseinandernehmen lassen?

Brauchen tun wir die EU nicht, aber die Bürokraten brauchen halt irgendeine Daseinsberechtigung.

Nehmen wir nur mal den Euro, was bringt er uns? Die Preise steigen und die EZB bringt so viele einzelne Zentralbanken gar nicht unter und weiß nicht, ob rauf oder runter mit den Zinsen. Die EU selber ist auch nicht fähig, hier was zu erreichen. Wir haben jetzt zwar den Vertrag von Lissabon, dieser bringt uns aber nicht weiter, da die Außenpolitik immer noch mit Einstimmigkeit entschieden wird.

Also nach mir reicht eine Zollunion aus und kein bürokratisches Zentralmonster.

Wer hat etwas von Böse gesagt? Hier geht es einfach um Menschlichkeit. Menschlichkeit, die benötigt wird. In Athen ist die Rate der HIV-Infizierten letztes Jahr um das 16-fach gestiegen, weil immer mehr Menschen dort drogensüchtig werden, und zwar nicht, weil sie bock darauf haben.

Wenn deine Stadt plötzlich kein Geld mehr hat, erwartest du dann nicht auch, dass andere etwas abgegen? Oder wärest du damit einverstanden, dass alles dichtgemacht wird und verkommt? Würdest du dann auch sagen, Besitz teilen, dass kann ich den anderen nicht zumuten, ich möchte lieber hungern.

Die EZB als einzige (!) Zentralbank, es gibt keine anderen im Eurosystem, die sind der EZB untergeordnet, macht übrigens gar nicht so schlechte Zinspolitik, die niedrigen Zinsen sind absolut Sinnvoll. Denn auch Deutschland ist darauf im Moment absolut angewiesen. Preise steigen so der so, das ist der lauf der Geschichte. Und Inflation ist notwendig, nur haben alle Länder keine Möglichkeit mehr, das Wirtschaftswachstum genauso hoch zu halten, Deutschland ebenso. Dies hat aber auch viel mit Fehlern zu tun, die älter sind, z.B. das Sinken der Reallöhne. Übrigens eine deutsche Sache unter Schröder.

Ohne die EU wäre die deutsche Außenwirtschaft, wie ein Vorredner schon bemerkte, erheblich schwächer. Die Möglichkeit ins Ausland so einfach zu exportieren, sichert hier sehr viele Arbeitsplätze. Und die EU unterstützt das nicht nur, durch Hilfemaßnahmen werden diese Absatzmärkte erst geschaffen.
 

AnGer

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Es ist klar, dass derartige Unterfangen immer Probleme bereiten werden und nie eine zu 100% akkurate Prognose erstellt werden kann, wie sich ein Gefüge, wie es die EU bzw. die Eurozone darstellt, entwickelt. Man kann aber einen Blick zurückwerfen und en détail analysieren, woher diese Probleme kommen und wie man sie in Zukunft vermeiden kann.

Fortschritt – und genau das ist die EU – ist immer mit Experimentieren verbunden und Experimentieren beherbergt Risiken. Doch diese Risiken helfen uns immer, die Welt zu etwas Besserem machen zu können... leider leben wir in einer Zeit, in der Stagnation kultiviert wird, wie man an den Absurditäten unserer Schullandschaft sehen kann.
 

landplage

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leider leben wir in einer Zeit, in der Stagnation kultiviert wird, wie man an den Absurditäten unserer Schullandschaft sehen kann.
Warum hat mich das aus meiner Hitze-Lethargie und meinen Blick auf das Profil des Fragestellers geholt? :cool:

Alles, was ihm dazu einfällt, ist ein Autokennzeichen. :-c Aber ich habe noch Hoffnung, daß er meinen Vorschlag zur Abschlußfahrt in die Lüneburger Heide aufgreift.

Edith meint, er muß doch nicht in die Pampa: Haken schlagen kann auch die AfD :p
 

Mitglied 161234

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Stell dir einfach mal vor, wie dieses Land hier aussehen würde wenn unsere Nachabrn und andere Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg lange viel Geld und Güter in dieses Land gesteckt hätten.

Hätte nicht gedacht, dass wir so früh bei einem solchen Argument ankommen.
 

AnGer

Angelner Borsdorfer
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Warum hat mich das aus meiner Hitze-Lethargie und meinen Blick auf das Profil des Fragestellers geholt? :cool:
Ich kann leider nicht in deinen Kopf schauen und somit diese Frage beantworten... bzw. ich könnte in deinen Kopf schauen, aber das würde dir auch nicht die Antwort auf deine Frage verschaffen. ;)
 

sa-ko

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
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Ich sage JA zur EU !!! Dank der EU kann ich unkompliziert leben wo ich möchte zB. in Schweden.
Ich stelle dem Bauernstaat Schweden meine DEUTSCHE UNÜBERTREFFLICHE FACHORIENTIERTE usw. Arbeitskraft zur Verfuegung und erhalte dafuer Ruhe vor den Superdeutschen :)
Schön das auch NUR Deutschland Flüchtlinge aufnimmt, lernt man auch noch was vernueftiges in der Schule ???
 

julesdarules

Querina
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Die EU in ihrere jetzigen Form ist aus meiner Sicht nicht wirklich brauchbar außer das sie viel Bürokratie bringt und in eigentlich allen Mitgliedsländern von der Bevölkerung nicht wirklich verstanden oder aktzeptiert wird. Ich finde die EU an sich aber eine gute Idee allerdings ist es langsam Zeit für den nächsten Schritt aus meiner Sicht bedeutet dies das Miltitärische, Fiskalische und Wirtschaftspolitische Kompetenzen in die Hände der EU gelegt werden müssen. Außerdem halte ich es für sinnvoll Englisch in jedem EU-Land verpflichtet als zweite vollständige gleichberechtigte Sprache in die Schule ab der 1 Klasse zu bringen damit auch sprachlich das ganze etwas zusammenwächst.

Was wir jetzt haben ist ja im Prinzip ein teuerer riesiger Behördenapparat indem schlussendlich alle ihr eigenes Süppchen kochen. Entweder mehr Europa oder garkeins finde ich.