• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Viele hassen ihn, manche schwören auf ihn, wir aber möchten unbedingt sehen, welche Bilder Ihr vor Eurem geistigen Auge bzw. vor der Linse Eures iPhone oder iPad sehen könnt, wenn Ihr dieses Wort hört oder lest. Macht mit und beteiligt Euch an unserem Frühjahrsputz ---> Klick

Eine Branche gibt auf: Netbooks geben sich Apple geschlagen

Daniel Hüfner

Martini
Registriert
11.01.11
Beiträge
654
Sechs Jahre ist es her, seit der taiwanische Computer-Hersteller ASUS mit dem Eee PC eine neue Produktkategorie etablierte: Netbooks. Kleine, mobile Computer, häufig nicht mehr als elf Zoll groß und den wuchtigen Laptops allein in Sachen Gewicht und Energieeffizienz überlegen. Um die Mini-Rechner scherte sich schon bald eine achtbare Nutzerbasis, vor allem bei Studenten kam das Produkt an. Andere Hersteller wie Acer zogen nach. Jetzt gibt die Branche auf. Der Markt ohnehin schon seit Längerem stark rückläufig, fahren die Hersteller die Produktion im ersten Quartal dieses Jahres rapide herunter. Neue Modelle werden nicht mehr folgen. So triumphieren das iPad, das MacBook sowie die Ultrabooks - und mit ihnen Steve Jobs.[PRBREAK][/PRBREAK]

jobs_ipad_netbook.jpg Die letzte Bastion der Netbook-Fabrikanten ist gefallen. Während andere Hersteller wie Samsung, HP oder Dell das sinkende Schiff angesichts der schwindenden Nachfrage bereits verliessen und ihre Bemühungen in Richtung der Tablets zu konzentrieren versuchen, geben jetzt auch ASUS und Acer endgültig auf. Beide Unternehmen produzierten die Mini-Rechner bis zuletzt noch als einzig verbliebene Marken. Vergleicht man die erwarteten Verkaufszahlen der Geräte mit denen von heute, wird deutlich warum. Noch im Jahr 2009 auf rund 35 Millionen Exemplare steigend, sollten bis zu Beginn dieses Jahres knapp 140 Millionen Netbooks verkauft werden. So die Erwartungen der Hersteller. Am Ende wird die Zahl der Geräte, die in diesem Jahr verkauft werden sollen, nach einem Bericht des britischen Guardian bei annähernd null liegen. Inzwischen haben ASUS und Acer beiderseitig angekündigt, keine weiteren Modelle auf den Markt bringen zu wollen. Mehr noch: Die gegenwärtigen Lagerbestände werden abverkauft, die Produktion wird ebenfalls eingestellt.

Insgesamt vier Faktoren sollen laut dem Bericht für den Niedergang der Branche verantwortlich sein. Zum einen ist es der wachsende Markt der von Chipfertiger Intel propagierten Ultrabooks. Die mobilen Flachrechner sind erheblich leistungsstärker und weisen vergleichsweise ähnlich hohe Akkulaufzeiten auf. Zudem suchen die Geräte mit Größen im Umfang von meist 13 Zoll exakt die Nische zwischen Netbooks und klassischen Notebooks. Neue Fertigungsverfahren und technologische Fortschritte erlauben außerdem eine ähnlich schlanke Bauweise der Geräte. Neben den aktuellen Entwicklungen auf dem Weltmarkt seien zum anderen aber auch die Gewinnmargen für die Hersteller von Netbooks zu gering. Weitere Bemühungen in diesem Segment wären also schon aus rein ökonomischer Sicht bedenklich.

245988455.jpg Den entscheidenden Todesstoß für die Netbooks sollen jedoch das MacBook Air und insbesondere das iPad gesetzt haben. Im Jahr 2010 vom damaligen Apple-Chef Steve Jobs vorgestellt, konnte das Apple-Tablet nicht nur im Sturm den Markt erobern. Vielmehr schuf Jobs mit dem 9,7 Zoll großen Gerät eine ebenfalls völlig neue Produktkategorie. Unter der Federführung Jobs' habe das Unternehmen aus Cupertino frühzeitig erkannt, dass viele Nutzer trotz der zwischenzeitlich großen Beliebtheit per se kein Netbook wollten, argumentiert der US-Blog Slate. Stattdessen gelang es Jobs, die Netbook-Sparte auf seiner iPad-Präsentation öffentlich zu düpieren, in dem er das Gerät als Nische zwischen Smartphone und Laptop deklarierte. Eine Rolle, die die "langsamen" Netbooks mit "qualitätsschwachen Bildschirmen" und "müßiger PC-Software" allenfalls unzureichend ausfüllen, so Jobs damals im Wortlaut.

Käufer von Netbooks hätten in diesem Zusammenhang aber entweder einen leicht transportierbaren, vollwertigen Laptop oder einen günstigen Rechner gesucht, mit dem sie im Netz surfen, Emails abrufen und andere kleine Aufgaben erledigen könnten, schreibt Slate weiter. Dass Apple diese Bedürfnisse der Nutzer nicht mit der Entwicklung eines eigenen Netbooks, sondern mit MacBook Air und dem iPad "besser als jedes Netbook zuvor" befriedigte, sei dann der entscheidende Schlag gegen die führenden Netbook-Hersteller um ASUS und Acer gewesen. Die Zahlen geben Jobs' auch drei Jahre nach Einführung des iPad und des damals völlig neu gestalteten MacBook Air recht. Während das iPad bei Verkaufszahlen zur Höchstform aufläuft und trotz leicht rückläufiger Werte mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent weiter dominiert, ist auch das MacBook Air mittlerweile weitaus mehr als eine Randerscheinung. So geben die Netbooks ihr Lager am Ende auf. Geschlagen von einem Konzern, dessen mittlerweile verstorbener Chef bereits vor drei Jahren feststellte: "The problem is that netbooks aren't better at anything."
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Snygg

Gala
Registriert
02.06.11
Beiträge
53
Ein Macbook Air 11" ist für mich nichts anderes als ein Netbook.
 

Itzel

Boskoop
Registriert
13.09.11
Beiträge
39
Ich finde, obwohl ich niemals ein Netbook besessen habe, dass es eine sehr gute Erfindung war. In der Zeit meines Studiums haben viele Kommilitonen so ein Gerät genutzt und es hat genau ihre Bedürfnisse erfüllt. Vor allem dann, wenn ein Linux installiert war. Ich hatte während dieser Zeit nicht das Geld dafür - ich hätte mir aber sicherlich auch eins gekauft.

Aber so ist das in der Branche: Das eine kommt, das andere geht!
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
Registriert
12.09.11
Beiträge
3.155
Apple hat die Sparte (der Begriff Branche ist mE irreführend, da man darunter eher die Gesamtheit der Hersteller versteht) nicht umgebracht; ihr Siechtum höchstens beschleunigt. Und dazu hat mE auch nicht das MBA beigetragen, da der Netbookkäufer durchaus auf den Preis geschaut hat und damit nicht unbedingt die Zielgruppe Apples darstellt.
Zudem war es klar, dass es früher oder später auch Ultrabooks im Netbook-Preissegment geben wird. Die sind der eigentliche Killer der Netbooks. Neben Tablets natürlich.
 

speedlimiter

Reinette Coulon
Registriert
28.06.09
Beiträge
936
Wie recht Steve doch hatte. Für mich waren die Teile auch nie eine Option. Meistens waren sie trotz der 11" viel zu wuchtig und laaahm mit ihren Atom-Krücken und die Programme wurden nie auf die kleinen Auflösungen angepasst. Denjenigen, denen es auch so ging, waren sicherlich erleichtert, als man mit dem Air (klein, aber vollwertiges Arbeitsgerät) und dem iPad (klein und gut für persönlichen Kram mit unglaublich gut zugeschnittener Bedienung) endlich die passenden Optionen hatte.
 

Moonway

Granny Smith
Registriert
25.12.11
Beiträge
15
Früher hatte ich ein Netbook für unterwegs und eine Kiste zuhause stehen, um noch hier und da zu Spielen. Aber das Netbook hat mich nie überzeugt, es war mir einfach zu langsam und bot im allgemeinen einfach zu wenig. Als meine Kiste auch kaputt ging, hab ich alles weggeworfen und hab mir ein MacBookPro late 2011 geleistet. Im Nachhinein war das eine der besten Entscheidungen. Das MCP bietet einfach eine tolle Leistung und passt gut in meine Tasche.
Netbooks sind meiner Meinung nach verdient untergegangen.
 

Metalfreaky

Wohlschmecker aus Vierlanden
Registriert
05.10.11
Beiträge
240
Ein Macbook Air 11" ist für mich nichts anderes als ein Netbook.
Aber sicherlich nicht in punkto Leistung. Das MBA 11" fällt Leistungstechnisch eindeutig in die Subnotebook Klasse.

Ich persönlich finde aber eh alles unter 13" für ein Notebook zu klein , weshalb mich Netbooks nie überzeugt haben. Vor allem auch, weil die Tastatur total gequetscht war. Und um nur E-Mails abzurufen kann ich auch ein Smartphone benutzen.
 

Applicator

Halberstädter Jungfernapfel
Registriert
01.07.10
Beiträge
3.802
Ganz richtig. Selbst das 2010er 1,4Ghz MBA ist deutlich stärker als aktuelle Atom Prozessoren, welche traditionell verwendung in Netbooks finden.
Der stärkste MBA Prozessor, der verfügbar ist, steckt mittlerweile sogar locker Mittelklasse Notebooks in die Tasche und ist somit sicherlich nicht mit einem Netbook vergleichbar, welches nicht nur doppelt so dick, sondern auch noch um einiges schwerer, mit einem schlechteren Display und einem nur halb so guten Akku ausgestattet ist, während es nicht annähernd die Leistung bringt.
Gäbe es das 11"er mit SD Slot wäre es für mich das beste Ultrabook. Zuhause die passende Peripherie ran und man hat einen absoluten Allrounder.
 

iMerkopf

Holsteiner Cox
Registriert
12.09.11
Beiträge
3.155
MBAs können inzwischen wirklich alles, was ein Student so braucht. Was man von Netbooks nicht behaupten konnte: da war es Glückssache, ob Word einem die Semesterarbeit gespeichert oder ein unerklärlicher und angeblich seltener Ausnahmefehler die letzten Stunden Arbeit annulliert hatte. Wie gut oder schlecht MBAs zu der Zeit waren weiß ich nicht; das war noch vor 2009 und meinem ersten Mac. Aber so schlimm wie diese weißen Ü-Eier von Samsung (man wusste nie, was passiert, bevor man sie aufklappte) konnten die ersten MBAs gar nicht sein.
Klar kann man keine Intel-Atom-Krücke mit einem Ivy-Bridge-Gerät vergleichen. Aber es stimmt schon: Was wäre denn heute noch ein Grund für ein Netbook?

Edit: Beitrag über mir falsch verstanden, sorry ;)
 

deloco

Weißer Winterkalvill
Registriert
14.11.07
Beiträge
3.505
Ein Macbook Air 11" ist für mich nichts anderes als ein Netbook.
Also ich sehe das anders… Netbooks, in ihrer ursprünglichen Form, waren vor Allem abgespeckte Hardware mit optimiertem System. Das MBA 11" ist ein kleines MacBook, aber mit vollem System und Leistungsumfang.

Netbooks, so weit das denn wirklich ein eigenes Segment war, waren als sie rauskamen eine gute Sache, aber inzwischen benötigt sie niemand mehr, da es jetzt Ultrabooks gibt…
Letztendlich ist doch einfach die Entwicklung so weit gekommen, dass es jetzt auch kleine Notebooks mit hoher Leistung für wenig Geld gibt, deswegen braucht man einfach keine kleinen Notebooks mit wenig Leistung mehr…

Lange Rede, kurzer Sinn… Altes geht, neues kommt, ist doch nichts neues. Apple hat dazu einen Beitrag geleistet, aber sicher auch Google und Microsoft.

Eine Branche geht damit auch sicher nicht unter, denn welcher Netbook-Hersteller hat denn ausschließlich Netbooks hergestellt? War doch nur eine Produktsparte…
 

EnerlogX

Querina
Registriert
21.08.10
Beiträge
182
Schön zu lesen der Artikel! :)

War natürlich damals auch dabei, als es das iPad sein sollte, was diese Lücke zu füllen hat. Habe ich doch damals gar nicht so recht dran geglaubt, weil es mir überflüssig schien - warum einen großen iPod touch?
Letztendlich gebe ich zu: Das ist der richtige Weg und Steve hat es gewusst.

Ich hatte damals selber ein Netbook. Wenn ich im Nachhinein daran denke, wird mir irgendwie übel. Zu schwach, kleine Tasten, zu schlechtes Display, nutzerunfreundlich in jeder Hinsicht und hässlich wie die Nacht.

Heute weiß ich: Computer müssen nicht ab Werk schlecht sein. Leider machen viele (besonders Erst-) Nutzer diese Erfahrung und geben dann auf, statt ein iPad (kein Tablet allgemein!) zu nutzen und begeistert zu sein.
 

Snaker

Alkmene
Registriert
23.06.10
Beiträge
34
die Hersteller waren auch an bestimmte Richtlinien gebunden, so durften nur die lahmen Atom CPUs & max. 2Gb RAM verbaut werden um eine kostengünstige Windows 7 Starter Lizenz zu erhalten.
 

Balkenende

Manks Küchenapfel
Registriert
12.06.09
Beiträge
11.243
--> auch deswegen nicht mit einem MBA zu vergleichen ;)
 

mad8811

Weißer Winterglockenapfel
Registriert
15.09.12
Beiträge
893
Ich hatte auch eine langezeit ein Netbook, welches ich letztes Jahr durch ein iPad ersetzt habe. Vieles geht jetzt schneller und praktischer ist ein iPad alle mal. Naja zumindest meine Mutter hat sich noch über mein Netbook gefreut und nutzt es nun .... zumindest solang bis Sie mein iPad erbt . :D und so schließt sich dann der Kreis. :D
 

DF301

deaktivierter Benutzer
Registriert
04.01.13
Beiträge
21
Ein Macbook Air 11" ist für mich nichts anderes als ein Netbook.

Natürlich!
Ein Netbook bekommt man ab 200€. Ein neues MacBook Air kostet demnach mindestens das fünffache.
Und sorry, ein iPad als Ersatz für ein Netbook? Dafür fehlt es einfach an Vielseitigkeit, zumindest wenn man keine Lust auf jailbreaken hat.
Ultrabooks fangen übrigens auch erst ab 500€ an. Vor allem für die Zielgruppe "Studenten" ist das wohl ein großer Faktor.
Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, wie diese Produktlinie nun schon am aussterben sein kann.
 

Greenie77

Gelbe Schleswiger Reinette
Registriert
03.11.11
Beiträge
1.762
Netbook ? Ultrabook...

Der einzige Unterschied:
Netbook = Hässlich aber klein
Ultrabook = Stylisch, flach am besten aus Alu
 

forenwalter

Echter Boikenapfel
Registriert
09.08.11
Beiträge
2.343
Die kleinen Mini-PC waren eine gute Sache, hatte schon vor einem Jahr in der abgelegenen Verwaltung diese Mini-PC installiert und die Anwender waren begeistert. ;)