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Ein lauer Sommermorgen vor zwölf Jahren: Ich sitze im Schulbus auf dem Weg in die Lehranstalt, in meiner Hand zig Blätter, die ich wild mit meinem besten Freund bespreche. Erfahrungsgemäß könnte man jetzt meinen, ich spräche von ungemachten Hausaufgaben - doch falsch gedacht. Ich zeige meinem Kumpel in gedruckter Form Screenshots meiner Ausrüstung in Diablo 2, einem Spiel, was mich damals ähnlich fesselte, wie es Super Mario Land in den Neunzigern tat. Jetzt, nach gefühlten Jahrhunderten, komme ich also erneut in den Genuss eines Diablo-Teils - ob der rote Dämon immer noch so heiß ist, wie vor zwölf Jahren, als ich ihm in seinem Wohnzimmer die Keule über den Schädel zog, erfahrt ihr in diesem persönlichen Review. Zwei Tage Diablo 3, zwei Tage (fast) ohne Schlaf.[PRBREAK][/PRBREAK]
Etwas Geschichte...
Natürlich hat sich seit dem letzten Teil nicht nur in meiner Welt vieles verändert. Auch in der Welt von Deckard Cain, einem vertrauten alten Mann, der seit dem ersten Teil um Gehör bittet, ist nichts mehr, wie es mal war. Im ersten Diablo entdeckt der Spieler das verschlafene Örtchen Tristram, ein unbedeutendes Fleckchen Erde in einer Welt namens Sanktuario - kaum etwas ahnend von dem "Großen Konflikt", der nichts anderes ist, als der ewige Krieg zwischen Gut und Böse. Auf Seiten der Guten ist Erzengel Tyrael der führende Krieger, in der Unterwelt streiten sich drei Brüder namens Mephisto, Baal und Diablo um die Herrschaft. Als treue Diener unterstehen Duriel, Andariel, Belial und Azmodan den Brüdern. Als diese sich aber für eine neue Form der Kriegsführung entscheiden und die Menschheit als Werkzeug benutzen wollen, deuten die Diener dies als Schwäche und greifen an. Nach langen Kämpfen gelingt es Azmodan und Belial den Thron zu besteigen und die Brüder in die Welt der Menschheit, auch genannt "Das Dunkle Exil" zu verbannen.
Neunziger: So sah Diablo 1 aus
Natürlich halten die Menschen nicht stand. Dort, wo die Dämonen auftauchen, hinterlassen sie nichts als Chaos und Verwüstung. Erst als Erzengel Tyrael und der neu gegründete Orden der Horadrim eingreifen, keimt in den Herzen der Menschen wieder Hoffnung auf. Mit Hilfe der Seelensteine gelingt es nach und nach, die Dämonen zu fangen und kampfunfähig zu machen. Diablo, welcher durch Jered Cain als Letzter in Gefangenschaft gerät, wird tief unter einem Kloster versteckt und bewacht. Erst als Lord Leoric und sein Erzbischof Lazarus im Kloster einziehen, wittert Diablo seine Chance. Im Schlaf bringt der Dämon den Bischof dazu, seinen Seelenstein zu nehmen und ihn zu befreien. Als menschlichen Wirt nutzt Diablo fortan den neuen König, ehemals Lord Leoric.
Von seinen Gefolgsleuten für verrückt erklärt, stürzt der König sein Land ins Verderben. Erst später übernimmt Diablo den Sohn des Königs, Albrecht, da dieser leichter zu kontrollieren ist. Die nächste Phase des Konflikts beginnt. Im Zuge des ersten Teils gelingt es dem Spieler, Diablo erneut in einem Seelenstein zu fangen. Den Seelenstein selbst verbirgt er anschließend in der eigenen Stirn, was es zunehmend erschwert, bei Sinnen zu bleiben. Einige Zeit später reist der Spieler in den Osten. Dort angekommen, übernimmt Diablo wieder die Kontrolle eines menschlichen Wirtes - den tapferen Krieger selbst.
Anfang 2000: Das war Diablo 2
Neues Spiel, neues Glück: Im zweiten Teil der Reihe befindet sich der Spieler in der Rolle eines anderen namenlosen Helden. Durch vier Akte verschlägt es den neuen Helden in vier unterschiedliche Welten, wo Andariel, Duriel, Mephisto und schlussendlich auch Diablo besiegt werden. In dem Add-On "Lord of Destruction" muss dann auch Baal noch dran glauben. Also - alles erledigt? Von wegen!
Azmodan und Belial leben noch und nur Deckard Cain hat eine Ahnung, dass das noch nicht alles war. Im dritten Teil der Reihe stehen wir wie gewohnt vor Rätseln und müssen uns dem Bösen stellen. Es bleibt abzuwarten, wie der große Konflikt zwanzig Jahre nach dem letzten Kampf nun endlich weitergeht.
[PAGE]Diablo 3[/PAGE] Diablo 3 bietet fünf Klassen zur Auswahl. Den Barbar, ein starker Nahkämpfer, den Dämonenjäger, ein flinker Fernkämpfer, den Zauberer, der mit Feuerbällen und anderen magischen Geschossen klärt, den Mönch, der vor allem im Nahkampf seine Stärken hat, und den Hexendoktor, der mit abgefahrenen Sprüchen wie Krötenplagen für Ruhe sorgt. Im Laufe des Spiels kann der Spieler seinen Charakter maximal auf Level 60 bringen. Mit Attributen wie Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz und Vitalität wird der Kämpfer zunehmend besser, ohne dass der Spieler Einfluss auf die Verteilung nehmen kann. Ein direkter Eingriff in die Werte ist nur über Ausrüstung realisierbar.
Aller Anfang ist schwer
Sprüche und Fähigkeiten werden mit steigendem Level freigeschaltet, sodass der Spieler sich nach und nach an die neuen Möglichkeiten gewöhnen kann. Unterteilt in aktive und passive Skills, lässt sich der Charakter so mit der Zeit gut personalisieren. Dank der Runen, welche dem Spieler ebenfalls im Verlauf des Spiels zur Verfügung stehen, können die Skills weiter ausdifferenziert werden. So kann aus einem Fächerblitz schnell ein Kettenblitz werden, oder aus einem Feuerstrahl gleich zwei von der Sorte.
Tolle Bosskämpfe fordern den Spieler zusätzlich
Klingt einfach? Nun, dank zahlreicher unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade ist es alles andere als das. Spielt man nicht 'Normal' oder 'Alptraum', sondern widmet sich anschließend der 'Hölle' oder gar dem 'Inferno', können die Monster mehr einstecken, mehr austeilen und passen sich der Ausrüstung des Spielers an, sodass ein übermächtiger Durchmarsch unmöglich wird. Um Einsteiger nicht zu überfordern, stellt man auf den unteren Schwierigkeitsstufen sinnvolle Begleiter zur Auswahl, die zum Beispiel heilen, Schaden abwenden oder aus der Ferne austeilen können. Spielt man schwere Modi, so sterben diese Schergen jedoch sehr oft. Im Multiplayer sind die Helfer nicht erlaubt.
Hölle, Hölle, Hölle!
Ob alleine oder im Koop, das Spiel selbst besteht aus vier Akten, an deren Ende Diablo erneut vermöbelt werden muss. Auf dem Weg dahin stellen sich tausende Gegner in euren Weg und wollen ihre Gegenstände loswerden (warum ein Baum 130 Gold dabei hat, ist eine andere Frage). Die Story bietet ausgesprochen abwechslungsreiche Szenerien, unzählige Arten von Gegnern und tolle Endkämpfe. Problem: Hat man es dann einmal durch, folgt unmittelbar danach der nächste Schwierigkeitsmodus und man hängt wieder dran. Wer ein Spiel sucht, was einen loslässt, sollte die Finger von Diablo 3 lassen. Die Spielzeit variiert stark von eurer Spielweise, ein Durchmarsch soll in unter zehn Stunden möglich sein.
Da weiß man, was man hat.
Ferner ist es im Multiplayer möglich, die Akte gemeinsam mit Freunden zu spielen oder zu handeln. Ein PVP-Modus soll bis Ende 2012 nachgereicht werden.
Reicht einem das nicht, bietet Diablo 3 noch das Auktionshaus, wo man sich als Händler versuchen kann. Gegenstände können hier für Spiel- oder Echtgeld erworben oder verkauft werden. Entscheidet man sich für den harten Euro, so kann ein Gegenstand für einen Wert zwischen 1,25 Euro und 250 Euro gehandelt werden. Wer das nicht möchte, der kann auch einfach mit Spielgeld handeln. Wichtig ist zu wissen, dass die Handelsplattform nur ein zusätzliches Angebot ist, und nicht zum elementaren Verlauf des Spiels gehört.
Der Schmied kann ein guter Freund sein, auch wenn er dafür viel Geld haben will
Wichtiger sind da schon die Handwerker. Diese hocken in den Städten und bieten dem Spieler ihre Dienste an. Das Zerlegen von unnützem Kram gehört dabei genauso zu den Möglichkeiten wie das Verzieren von wertvollen Gegenständen. Der Trick: Mit der Zeit kann der Spieler in diese Schergen investieren und deren Fähigkeiten ausbauen. Tut er dies konstant, so können die Handwerker immer bessere Dinge basteln, die tatsächlich von großem Nutzen sein können.
[PAGE]Technik[/PAGE] Grafik
Keine Frage, Diablo 3 sieht gut aus. Natürlich hat auch solch ein Titel seine Schwächen, aber man muss einfach bedenken, worum es geht. Das Spiel baut darauf auf, den Bildschirm mit Gegnern und Effekten zu füllen. Würde man dies in einer Grafik à la 'Crysis' umsetzen, könnte es vermutlich kaum jemand auf voller Detailstufe spielen. Mir hat die Optik von Diablo 3 sehr gut gefallen und es mir erlaubt, problemlos in die Welt von Sanktuario einzutauchen. Was die Cutscenes betrifft, welche die einzelnen Akte verbinden, so sprechen wir von einer Grafik wie in Kinofilmen. Eine unglaubliche Liebe für's Detail macht die Videos zu einem echten Erlebnis. Unbedingt anschauen!
Tolle Optik...
...auch in der Wüste
Sound
Headset auf, Teamspeak leise und genießen. Die Musik, die Soundeffekte und die Sprachausgabe (in unserem Fall Deutsch) sind allesamt hervorragend. Ob es ein Gespräch mit Deckard Cain ist, die Sprache der Dämonen und Geister, die Untermalung während einer Erkundungstour oder das Effektfeuerwerk während des Kampfes - in puncto Sound hat Blizzard alles richtig gemacht.
Cutscenes zum Verlieben
Mac
Zugegeben, hier habe ich ein Problem. Während Diablo 3 auch auf schwachbrüstigen PCs läuft, haben selbst größere Macs zu kämpfen. Zwar ist die sofortige Umsetzung für Mac OS X ein durchaus löblicher Weg, den Blizzard seit Jahren beschreitet, aber hinsichtlich der Performance hat Diablo 3 leider noch größere Schwächen auf dem MacBook Pro (330M) gezeigt. Natürlich läuft das Spiel, aber eben nicht so rund, wie auf PCs. Bis das behoben wird (falls es behoben wird) solltet ihr ernsthaft darüber nachdenken, BootCamp für Diablo 3 zu nutzen. Selbe Hardware, vollkommen anderes Ergebnis.
[PAGE]Fazit[/PAGE]Was für ein Fazit ziehe ich nach etwas mehr als 20 Stunden Diablo 3? Sieht man vom Hype und dem inneren Verlangen nach diesem Spiel aufgrund der persönlichen Gaming-Vita ab, so bleibt am Ende trotzdem ein grundsolides Spiel, welches auch blutige Anfänger begeistern dürfte. Stimmige Atmosphäre (nein, es ist nicht zu hell), tolle Klassen und noch tolleren Fähigkeiten, eine wirklich gute Grafik und hervorragender Sound machen Diablo 3 zu einem der Must-Haves 2012.
Der Multiplayer ist gut integriert und macht Laune, das Auktionshaus ist eine nette Beigabe und die Story ist spannend wie eh und je. Einzig die eingeschränkten Möglichkeiten hinsichtlich der Charakterindividualisierung haben mir nicht so gut gefallen. Es mag einigen Spielern passen, dass man sich nicht mit Attributen rumschlagen muss, aber aus der Perspektive eines RPG-Fans, der bei Spielen wie Skyrim alleine eine Stunde für das Gesicht des Charakters gebraucht hat, ist das zu wenig! Optionale Selbstbestimmung wäre die goldene Mitte gewesen - ein Zwang für automatische Verteilung der Punkte und levelabhängige Freischaltung von Skills, deren Auswahl ebenso eingeschränkt wie einfach ist, hinterlassen einen faden "Casual"-Beigeschmack, den ich gerne via "Expertenmodus" abgeschaltet hätte.
Doch was soll's: Diablo 3 ist ein Pflichtkauf für alle Spieler, die auch nur im Entferntesten etwas mit Action-Rollenspielen anfangen können. Demnach: Hier ist der goldene Apfel.
So, und während ihr jetzt über den Kauf nachdenkt, muss ich mal eben Windows hochfahren.
[PAGE]Mehr Bilder (Mgl. Spoiler)[/PAGE]
Etwas Geschichte...
Natürlich hat sich seit dem letzten Teil nicht nur in meiner Welt vieles verändert. Auch in der Welt von Deckard Cain, einem vertrauten alten Mann, der seit dem ersten Teil um Gehör bittet, ist nichts mehr, wie es mal war. Im ersten Diablo entdeckt der Spieler das verschlafene Örtchen Tristram, ein unbedeutendes Fleckchen Erde in einer Welt namens Sanktuario - kaum etwas ahnend von dem "Großen Konflikt", der nichts anderes ist, als der ewige Krieg zwischen Gut und Böse. Auf Seiten der Guten ist Erzengel Tyrael der führende Krieger, in der Unterwelt streiten sich drei Brüder namens Mephisto, Baal und Diablo um die Herrschaft. Als treue Diener unterstehen Duriel, Andariel, Belial und Azmodan den Brüdern. Als diese sich aber für eine neue Form der Kriegsführung entscheiden und die Menschheit als Werkzeug benutzen wollen, deuten die Diener dies als Schwäche und greifen an. Nach langen Kämpfen gelingt es Azmodan und Belial den Thron zu besteigen und die Brüder in die Welt der Menschheit, auch genannt "Das Dunkle Exil" zu verbannen.
Neunziger: So sah Diablo 1 aus
Natürlich halten die Menschen nicht stand. Dort, wo die Dämonen auftauchen, hinterlassen sie nichts als Chaos und Verwüstung. Erst als Erzengel Tyrael und der neu gegründete Orden der Horadrim eingreifen, keimt in den Herzen der Menschen wieder Hoffnung auf. Mit Hilfe der Seelensteine gelingt es nach und nach, die Dämonen zu fangen und kampfunfähig zu machen. Diablo, welcher durch Jered Cain als Letzter in Gefangenschaft gerät, wird tief unter einem Kloster versteckt und bewacht. Erst als Lord Leoric und sein Erzbischof Lazarus im Kloster einziehen, wittert Diablo seine Chance. Im Schlaf bringt der Dämon den Bischof dazu, seinen Seelenstein zu nehmen und ihn zu befreien. Als menschlichen Wirt nutzt Diablo fortan den neuen König, ehemals Lord Leoric.
Von seinen Gefolgsleuten für verrückt erklärt, stürzt der König sein Land ins Verderben. Erst später übernimmt Diablo den Sohn des Königs, Albrecht, da dieser leichter zu kontrollieren ist. Die nächste Phase des Konflikts beginnt. Im Zuge des ersten Teils gelingt es dem Spieler, Diablo erneut in einem Seelenstein zu fangen. Den Seelenstein selbst verbirgt er anschließend in der eigenen Stirn, was es zunehmend erschwert, bei Sinnen zu bleiben. Einige Zeit später reist der Spieler in den Osten. Dort angekommen, übernimmt Diablo wieder die Kontrolle eines menschlichen Wirtes - den tapferen Krieger selbst.
Anfang 2000: Das war Diablo 2
Neues Spiel, neues Glück: Im zweiten Teil der Reihe befindet sich der Spieler in der Rolle eines anderen namenlosen Helden. Durch vier Akte verschlägt es den neuen Helden in vier unterschiedliche Welten, wo Andariel, Duriel, Mephisto und schlussendlich auch Diablo besiegt werden. In dem Add-On "Lord of Destruction" muss dann auch Baal noch dran glauben. Also - alles erledigt? Von wegen!
Azmodan und Belial leben noch und nur Deckard Cain hat eine Ahnung, dass das noch nicht alles war. Im dritten Teil der Reihe stehen wir wie gewohnt vor Rätseln und müssen uns dem Bösen stellen. Es bleibt abzuwarten, wie der große Konflikt zwanzig Jahre nach dem letzten Kampf nun endlich weitergeht.
[PAGE]Diablo 3[/PAGE] Diablo 3 bietet fünf Klassen zur Auswahl. Den Barbar, ein starker Nahkämpfer, den Dämonenjäger, ein flinker Fernkämpfer, den Zauberer, der mit Feuerbällen und anderen magischen Geschossen klärt, den Mönch, der vor allem im Nahkampf seine Stärken hat, und den Hexendoktor, der mit abgefahrenen Sprüchen wie Krötenplagen für Ruhe sorgt. Im Laufe des Spiels kann der Spieler seinen Charakter maximal auf Level 60 bringen. Mit Attributen wie Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz und Vitalität wird der Kämpfer zunehmend besser, ohne dass der Spieler Einfluss auf die Verteilung nehmen kann. Ein direkter Eingriff in die Werte ist nur über Ausrüstung realisierbar.
Aller Anfang ist schwer
Sprüche und Fähigkeiten werden mit steigendem Level freigeschaltet, sodass der Spieler sich nach und nach an die neuen Möglichkeiten gewöhnen kann. Unterteilt in aktive und passive Skills, lässt sich der Charakter so mit der Zeit gut personalisieren. Dank der Runen, welche dem Spieler ebenfalls im Verlauf des Spiels zur Verfügung stehen, können die Skills weiter ausdifferenziert werden. So kann aus einem Fächerblitz schnell ein Kettenblitz werden, oder aus einem Feuerstrahl gleich zwei von der Sorte.
Tolle Bosskämpfe fordern den Spieler zusätzlich
Klingt einfach? Nun, dank zahlreicher unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade ist es alles andere als das. Spielt man nicht 'Normal' oder 'Alptraum', sondern widmet sich anschließend der 'Hölle' oder gar dem 'Inferno', können die Monster mehr einstecken, mehr austeilen und passen sich der Ausrüstung des Spielers an, sodass ein übermächtiger Durchmarsch unmöglich wird. Um Einsteiger nicht zu überfordern, stellt man auf den unteren Schwierigkeitsstufen sinnvolle Begleiter zur Auswahl, die zum Beispiel heilen, Schaden abwenden oder aus der Ferne austeilen können. Spielt man schwere Modi, so sterben diese Schergen jedoch sehr oft. Im Multiplayer sind die Helfer nicht erlaubt.
Hölle, Hölle, Hölle!
Ob alleine oder im Koop, das Spiel selbst besteht aus vier Akten, an deren Ende Diablo erneut vermöbelt werden muss. Auf dem Weg dahin stellen sich tausende Gegner in euren Weg und wollen ihre Gegenstände loswerden (warum ein Baum 130 Gold dabei hat, ist eine andere Frage). Die Story bietet ausgesprochen abwechslungsreiche Szenerien, unzählige Arten von Gegnern und tolle Endkämpfe. Problem: Hat man es dann einmal durch, folgt unmittelbar danach der nächste Schwierigkeitsmodus und man hängt wieder dran. Wer ein Spiel sucht, was einen loslässt, sollte die Finger von Diablo 3 lassen. Die Spielzeit variiert stark von eurer Spielweise, ein Durchmarsch soll in unter zehn Stunden möglich sein.
Da weiß man, was man hat.
Ferner ist es im Multiplayer möglich, die Akte gemeinsam mit Freunden zu spielen oder zu handeln. Ein PVP-Modus soll bis Ende 2012 nachgereicht werden.
Reicht einem das nicht, bietet Diablo 3 noch das Auktionshaus, wo man sich als Händler versuchen kann. Gegenstände können hier für Spiel- oder Echtgeld erworben oder verkauft werden. Entscheidet man sich für den harten Euro, so kann ein Gegenstand für einen Wert zwischen 1,25 Euro und 250 Euro gehandelt werden. Wer das nicht möchte, der kann auch einfach mit Spielgeld handeln. Wichtig ist zu wissen, dass die Handelsplattform nur ein zusätzliches Angebot ist, und nicht zum elementaren Verlauf des Spiels gehört.
Der Schmied kann ein guter Freund sein, auch wenn er dafür viel Geld haben will
Wichtiger sind da schon die Handwerker. Diese hocken in den Städten und bieten dem Spieler ihre Dienste an. Das Zerlegen von unnützem Kram gehört dabei genauso zu den Möglichkeiten wie das Verzieren von wertvollen Gegenständen. Der Trick: Mit der Zeit kann der Spieler in diese Schergen investieren und deren Fähigkeiten ausbauen. Tut er dies konstant, so können die Handwerker immer bessere Dinge basteln, die tatsächlich von großem Nutzen sein können.
[PAGE]Technik[/PAGE] Grafik
Keine Frage, Diablo 3 sieht gut aus. Natürlich hat auch solch ein Titel seine Schwächen, aber man muss einfach bedenken, worum es geht. Das Spiel baut darauf auf, den Bildschirm mit Gegnern und Effekten zu füllen. Würde man dies in einer Grafik à la 'Crysis' umsetzen, könnte es vermutlich kaum jemand auf voller Detailstufe spielen. Mir hat die Optik von Diablo 3 sehr gut gefallen und es mir erlaubt, problemlos in die Welt von Sanktuario einzutauchen. Was die Cutscenes betrifft, welche die einzelnen Akte verbinden, so sprechen wir von einer Grafik wie in Kinofilmen. Eine unglaubliche Liebe für's Detail macht die Videos zu einem echten Erlebnis. Unbedingt anschauen!
Tolle Optik...
...auch in der Wüste
Sound
Headset auf, Teamspeak leise und genießen. Die Musik, die Soundeffekte und die Sprachausgabe (in unserem Fall Deutsch) sind allesamt hervorragend. Ob es ein Gespräch mit Deckard Cain ist, die Sprache der Dämonen und Geister, die Untermalung während einer Erkundungstour oder das Effektfeuerwerk während des Kampfes - in puncto Sound hat Blizzard alles richtig gemacht.
Cutscenes zum Verlieben
Mac
Zugegeben, hier habe ich ein Problem. Während Diablo 3 auch auf schwachbrüstigen PCs läuft, haben selbst größere Macs zu kämpfen. Zwar ist die sofortige Umsetzung für Mac OS X ein durchaus löblicher Weg, den Blizzard seit Jahren beschreitet, aber hinsichtlich der Performance hat Diablo 3 leider noch größere Schwächen auf dem MacBook Pro (330M) gezeigt. Natürlich läuft das Spiel, aber eben nicht so rund, wie auf PCs. Bis das behoben wird (falls es behoben wird) solltet ihr ernsthaft darüber nachdenken, BootCamp für Diablo 3 zu nutzen. Selbe Hardware, vollkommen anderes Ergebnis.
[PAGE]Fazit[/PAGE]Was für ein Fazit ziehe ich nach etwas mehr als 20 Stunden Diablo 3? Sieht man vom Hype und dem inneren Verlangen nach diesem Spiel aufgrund der persönlichen Gaming-Vita ab, so bleibt am Ende trotzdem ein grundsolides Spiel, welches auch blutige Anfänger begeistern dürfte. Stimmige Atmosphäre (nein, es ist nicht zu hell), tolle Klassen und noch tolleren Fähigkeiten, eine wirklich gute Grafik und hervorragender Sound machen Diablo 3 zu einem der Must-Haves 2012.
Der Multiplayer ist gut integriert und macht Laune, das Auktionshaus ist eine nette Beigabe und die Story ist spannend wie eh und je. Einzig die eingeschränkten Möglichkeiten hinsichtlich der Charakterindividualisierung haben mir nicht so gut gefallen. Es mag einigen Spielern passen, dass man sich nicht mit Attributen rumschlagen muss, aber aus der Perspektive eines RPG-Fans, der bei Spielen wie Skyrim alleine eine Stunde für das Gesicht des Charakters gebraucht hat, ist das zu wenig! Optionale Selbstbestimmung wäre die goldene Mitte gewesen - ein Zwang für automatische Verteilung der Punkte und levelabhängige Freischaltung von Skills, deren Auswahl ebenso eingeschränkt wie einfach ist, hinterlassen einen faden "Casual"-Beigeschmack, den ich gerne via "Expertenmodus" abgeschaltet hätte.
Doch was soll's: Diablo 3 ist ein Pflichtkauf für alle Spieler, die auch nur im Entferntesten etwas mit Action-Rollenspielen anfangen können. Demnach: Hier ist der goldene Apfel.
So, und während ihr jetzt über den Kauf nachdenkt, muss ich mal eben Windows hochfahren.
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