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NYT: Starke iPad-Nachfrage für Explosion letztes Jahr bei Foxconn verantwortlich

Niklas Marxen

Thurgauer Weinapfel
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Passend zu der Meldung, dass Foxconn bald eine Produktionsstätte in Brasilien errichten wird, beschäftigt sich die New York Times heute sehr ausführlich mit den unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den chinesischen Fabriken des Apple-Zulieferers. Wie die meisten Geräte der erfolgreichsten Hersteller wird auch das iPad meist von Arbeitern produziert, die oftmals 12 Stunden und mehr an sieben Tagen in der Woche arbeiten, dabei oft so lange stehen müssen, dass ihre Beine sie kaum noch halten und mit gesundheitsschädlichen Stoffen hantieren, ohne einen adäquaten Schutz zu erhalten. Die Explosion in einer Fabrik Foxconns im Mai letzten Jahres, bei der vier Menschen umkamen und 18 weitere verletzt wurden, sei laut NYT direkt auf die starke Nachfrage von iPads zurückzuführen. Diese hätte dazu geführt, dass bei der auf Hochtouren laufenden Produktion unverhältnismässig viel Aluminiumstaub anfiel, welcher zur Explosion führte. Ein Lüftungssystem, welches den Unfall verhindert hätte, war aus Kostengründen nicht eingebaut worden. Bereits zwei Wochen vor dem Unfall wurde Apple von einer Interessengruppe in Hong-Kong auf die Zustände hingewiesen.
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Laut der New York Times, welche eine ehemalige anonyme Apple-Führungskraft zitiert, hat Apple aber nur ein minimales Interesse daran, solche Zustände zu ändern. Zwar werden Programme gestartet und Untersuchungen durchgeführt, um eine Verbesserung der Situation zu erreichen, meist sind die Produktionskosten jedoch das entscheidende Detail.

Uns sind manche Probleme bei den Arbeitern schon seit vier Jahren bewusst, und sie stehen immer noch an der Tagesordnung. Warum? Weil das System für uns funktioniert. Die Hersteller hätten bis morgen bessere Bedingungen geschaffen, wenn Apple ihnen sagen würde, dass sie keine andere Wahl haben. Stellen Sie sich mal vor, die Hälfte aller iPhones, die dort produziert werden, würden nicht ordnungsgemäß funktionieren. Glauben Sie Apple würde das vier Jahre über sich ergehen lassen?

We’ve known about labor abuses in some factories for four years, and they’re still going on. Why? Because the system works for us. Suppliers would change everything tomorrow if Apple told them they didn’t have another choice. If half of iPhones were malfunctioning, do you think Apple would let it go on for four years?

Weiter heißt es, Apple schaue sich sehr genau an, was eine geplante Produktion kosten werde und ist nicht bereit, wesentlich mehr zu zahlen. Da man den Auftragsherstellern somit nur eine minimale Marge überlässt, haben diese einen starken Anreiz, Sicherheitsvorkehrungen aus Kostengründen auf ein Minimum zu reduzieren.


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

@mac...

Martini
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Ist aber so schlimm es auch klingt Gang und Gebe heutzutage. So sollen die Arbeitsbedingungen bei Samsung noch schlimmer sein.
Auch ist traurig, dass Foxconn heutzutage fast zu Apple gehört (in den Köpfen der Leute), da man nur aufgrund von Apples Erfolg irgendwas schlechtes publizieren will, von anderen Kunden (HP, Microsoft usw.) wissen die meisten schon nicht mehr.
 

niemehrwindoofs

Weißer Trierer Weinapfel
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Die Überschrift ist irreführend. Nicht die starke Nachfrage ist Schuld an dem Unfall, sondern die mangelhaften Arbeitsbedingungen.
 

karolherbst

Danziger Kant
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die Apple egal ist, und weil Apple viel Geld haben will, sind sie nicht bereit mehr zu zahlen. Weiterhin, weil sie mehr Geld haben wollen, muss mehr verkauft werden :p D.h. Apple muss mehr Nachfrage schaffen, damit mehr verkauft wird.
Das aber Apple maßgeblich dazu beträgt, dass es so war, darin müssen wir uns wohl einig sein.
 

jo*

Idared
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Angesichts des vor wenigen Tagen vorgestellten Quartalsergebnisses von 13,06 Milliarden Dollar schmerzt es schon, dass Apple in Sachen Arbeitsbedingungen nicht deutlich mehr Augenmerk auf arbeitsethische Standards legt. Abgesehen davon, dass Apple dies finanziell problemlos stemmen könnte (noch ein paar Quartale mit ähnlichen Ergebnissen und Apple kann Griechenland kaufen), würden solche Maßnahmen dem Image von Apple noch einen zusätzlichen Schub geben. Wenn die hingegen so weitermachen wie bisher, dreht der Wind irgendwann. Auch wenn andere Hersteller nicht besser sind, so erwarte ich gerade von Apple, dass die mit gutem Beispiel vorangehen.

Ich mag Apple-Produkte, hab aber mehr und mehr ein sehr schaales Gefühl beim Kauf von Macs, iPhones und Co.
 

Sarandis12

Becks Apfel (Emstaler Champagner)
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Ja böses Apple… ist ja der Größte Kunde… HA HA.. was ist z.B. mit Intel? die lassen Ihre CPU's auch bei Foxconn Produzieren? was ist mit Transcend? Die USB-Kabel -> Foxconn…
Das was die Medien da berichten kann man fast schon als "Bild-Hetze" bezeichnen…
 

Mac 2.2

Schweizer Orangenapfel
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Wieso ist deiner Meinung nach, geradezu Apple verpflichtet um für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen? Nur weil die gerade erfolgreich sind? Microsoft und andere haben schon lange vor Apple die Milliarden eingesackt und kein Hahn hat je nach den Arbeitsbedingungen von den Arbeitern der Zulieferer gefragt/ gekräht.
Ich will nichts schön reden, aber man sieht das die Presse - die ja Apple so zur Zeit anprangert - ihr Ziel erreicht haben. Sonst würden solche News ja nicht für die massenweise Empörung sorgen.
 

Nucro

Kaiser Wilhelm
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Ich mag Apple-Produkte, hab aber mehr und mehr ein sehr schaales Gefühl beim Kauf von Macs, iPhones und Co.
Und beim Kauf von Produkten anderer Hersteller hast du ein besseres Gefühl? Warum? Nur weil die Medien darüber nicht berichten?
Xbox, Wii, DS, PlayStation.. Alle werden sie bei Foxconn hergestellt. Die werden mit großer Sicherheit unter den selben Arbeitsbedingungen zusammengebaut. Genauso wie viele andere Handys, Router, Tablets, Notebooks.. Ja sogar Intel lässt Mainboards bei Foxconn produzieren.
Und selbst wenn Produkte bei anderen chinesischen Unternehmen im Auftrag zusammengebaut werden, werden auch diese unter ähnlichen Bedingungen hergestellt. Mir fallen im Elekronikmarkt spontan lediglich die FritzBox Router der Firma AVM ein, die hierzulande hergestellt werden, alles andere in China, Taiwan und Umgebung..
 

jo*

Idared
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Und beim Kauf von Produkten anderer Hersteller hast du ein besseres Gefühl? Warum? Nur weil die Medien darüber nicht berichten?
Xbox, Wii, DS, PlayStation.. Alle werden sie bei Foxconn hergestellt. Die werden mit großer Sicherheit unter den selben Arbeitsbedingungen zusammengebaut. Genauso wie viele andere Handys, Router, Tablets, Notebooks.. Ja sogar Intel lässt Mainboards bei Foxconn produzieren.
Und selbst wenn Produkte bei anderen chinesischen Unternehmen im Auftrag zusammengebaut werden, werden auch diese unter ähnlichen Bedingungen hergestellt. Mir fallen im Elekronikmarkt spontan lediglich die FritzBox Router der Firma AVM ein, die hierzulande hergestellt werden, alles andere in China, Taiwan und Umgebung.

Wie ich oben schrieb, mir ist schon klar, dass andere Hersteller nicht viel besser sind. Allerdings macht Apple ein mächtiges TamTam um die sogenannten "Supplier Codes of Conduct", mit denen die sich gegenüber der Öffentlichkeit das Mäntelchen des auf ethische Standards besonders bedachten Unternehmens überstreift. Und da liegt der Hase im Pfeffer, denn dass ist überwiegend Augenwischerei.

Zitat aus dem NYT-Artikel: “We’ve known about labor abuses in some factories for four years, and they’re still going on,” said one former Apple executive who, like others, spoke on the condition of anonymity because of confidentiality agreements. “Why? Because the system works for us. If half of iPhones were malfunctioning, do you think Apple would let it go on for four years?” the executive asked.

Und weiter im Text: Apple was provided with extensive summaries of this article, but the company declined to comment (Überraschung :p). The reporting is based on interviews with more than three dozen current or former employees and contractors, including a half-dozen current or former executives with firsthand knowledge of Apple’s supplier responsibility group, as well as others within the technology industry.

Ein anderer Apple Executive wird mit den Worten zitiert: “We’re trying really hard to make things better. But most people would still be really disturbed if they saw where their iPhone comes from.”

Nochmal, ich mag Apple Produkte, nicht zuletzt deswegen nutze ich sie. Dennoch hab ich eben etwas anspruchsvollere Erwartungen an ein Unternehmen, dass sich selbst als das (Technologie-)Zentrum des Universums begreift und ganz nebenbei eine Brutto-Gewinnmarge je Einheit von fast 45% erwirtschaftet.
 

forenwalter

Echter Boikenapfel
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Ja böses Apple… ist ja der Größte Kunde… HA HA.. was ist z.B. mit Intel? die lassen Ihre CPU's auch bei Foxconn Produzieren?
Intel, wo hast Du diese Info her, Link etc.

Walter

o_O
 

henning86

Alkmene
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Es ist alles ein Teufelskreis. Man müsste nahezu sämtliche technische Produkte boykottieren, um die Anbieter zu zwingen, bessere Arbeitsbedingungen einzuführen.

Und natürlich kann man Apple eine (Mit-)Schuld daran geben. Dass Microsoft, Nintendo, Intel und Konsorten auch nicht Handeln, ist doch keine Entschuldigung für das eigene menschenunwürdige Verhalten.

Verzichtete man aber auf sämtliche Produkte, hätten die Mitarbeiter bei Foxconn aber erstmal gar keinen Job mehr. Auch wieder nicht gut. Ich sehe also schon Anbieter wie Apple in der Pflicht, mehr Geld in die Produktion zu stecken und vielleicht mal auf nen paar Euro Gewinn zu verzichten.
Ach ne, geht ja nicht, sind ja im Kapitalismus.. fast vergessen ;)
 

jo*

Idared
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Es ist alles ein Teufelskreis. Man müsste nahezu sämtliche technische Produkte boykottieren, um die Anbieter zu zwingen, bessere Arbeitsbedingungen einzuführen.

Und natürlich kann man Apple eine (Mit-)Schuld daran geben. Dass Microsoft, Nintendo, Intel und Konsorten auch nicht Handeln, ist doch keine Entschuldigung für das eigene menschenunwürdige Verhalten.

Verzichtete man aber auf sämtliche Produkte, hätten die Mitarbeiter bei Foxconn aber erstmal gar keinen Job mehr. Auch wieder nicht gut. Ich sehe also schon Anbieter wie Apple in der Pflicht, mehr Geld in die Produktion zu stecken und vielleicht mal auf nen paar Euro Gewinn zu verzichten.
Ach ne, geht ja nicht, sind ja im Kapitalismus.. fast vergessen ;)

So sehe ich das auch.

Im Zusammenhang mit dem von Dir angesprochenen Jobverlust: Das geht laut Foxconns Regeln für den Einzelnen im Zweifel auch schneller. Auszug aus dem NYT-Artikel: Banners on the walls warned the 120,000 employees: “Work hard on the job today or work hard to find a job tomorrow.” Ich bin sicher, die Apple-Einkäufer haben diese Plakate an den Wänden innerhalb der Foxconn Produktionsstätten glatt übersehen. ;)
 

slaya23

Goldparmäne
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Wieso verteidigen hier einige Apple? Nur weil alle machen, macht es die Situation nicht besser und entschuldigt das ganze.
 

nowindows

Fießers Erstling
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Sind wir uns denn sicher, dass solche Arbeitsbedingungen in China verboten sind? Ich meine mal ganz im Ernst, China versucht ihre Bevölkerung zu drücken um von dem Wachstum wegzukommen um es wieder finanziell besser hinzubekommen.
Wenn solche Arbeitsbedingungen nicht mal verboten sind, wovon ich fast ausgehe, hilft das der chinesischen Politik eventuell sogar um den Bevölkerungswachstum zu drücken.

Könnte prinzipiell möglich sein, oder nicht?
 

Scape

Cripps Pink
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Ist aber so schlimm es auch klingt Gang und Gebe heutzutage. So sollen die Arbeitsbedingungen bei Samsung noch schlimmer sein.
Auch ist traurig, dass Foxconn heutzutage fast zu Apple gehört (in den Köpfen der Leute), da man nur aufgrund von Apples Erfolg irgendwas schlechtes publizieren will, von anderen Kunden (HP, Microsoft usw.) wissen die meisten schon nicht mehr.

Das macht es aber nicht besser.

Jetzt mal ehrlich : Eigentlich sind Apple Produkte einfach nur überteuert und haben...keine echten Features.
Alle wollen sie haben...wie damals die ganzen IBM Rechner...
 

MBSoft

Oberösterreichischer Brünerling
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Am meisten betrübt doch die Tatsache, dass wir inzwischen so tun, als ob ein iPhone nicht auch in USA oder Europa zu produzieren wäre.
Ich habe hier noch einen iMac G4 (die Lampe) stehen, darunter steht eingraviert: "Made in Nederlands".
Wir verhalten uns alle wie kleine Kinder. Coole Typen erzählen uns auf Keynotes mit tollen Präsentationen und unter "Wolfsgeheul" der anwesenden Schreiberlinge von ihren "Visionen" und unseren "Möglichkeiten", die es zu entdecken gäbe.
Wochen später -nachdem der Weihnachtsmann die neuen Superteile irgendwie hergezaubert hat- stehen wir coolen Typen vor den AppleStores, schlürfen kostenlosen Starbucks und fühlen uns nach Übergabe von einigen hundert € auf dem Heimweg so richtig wohl......zugehörig zu dieser Truppe ach so hipper Typen.
Wäre auch alles erträglich -vielleicht sogar wirklich gut- fände die Präsentation der Geräte z.B. direkt vor den Produktionsstätten statt. Man stelle sich vor, eine propere Anlage im Apple-Stil. Mehrere LKW-Tore verhüllt und dann -rumms- da sind die neuen iPhones. Vielleicht noch einen kleinen Einblick in Teile der Produktion, fröhliche Mitarbeiter, die ihr eigenes Gratifikations-iPhone in Händen halten...ein paar lobende Worte vom Chef....."ohne Euch wäre unsere Firma nicht möglich...etc".
DAS wäre modern.
Solange wir aber weiter so tun, als fände Tim die jeweils neuen Produkte morgens unter seinem Bett.....ja, solange hat die ganze tolle Apple-Story einen sehr faden Beigeschmack und es beleidigt unser aller Intelligenz, täglich wieder von einer Zwangsläufigkeit auszugehen....
 
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Scotch

Bittenfelder Apfel
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Wenn solche Arbeitsbedingungen nicht mal verboten sind, wovon ich fast ausgehe, hilft das der chinesischen Politik eventuell sogar um den Bevölkerungswachstum zu drücken.

Geht es noch menschenverachtender?! Unfassbar und unerträglich so was hier lesen zu müssen! :mad:
 

Amadeus

Apfel der Erkenntnis
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22.06.04
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Am meisten betrübt doch die Tatsache, dass wir inzwischen so tun, als ob ein iPhone nicht auch in USA oder Europa zu produzieren wäre.
Ich habe hier noch einen iMac G4 (die Lampe) stehen, darunter steht eingraviert: "Made in Nederlands".

(...)

Absolute Zustimmung, alles im ganzen Post sehr gut auf den Punkt gebracht.

Hinzuzufügen ist vielleicht noch, dass Apple diese knallharte Minimal-Margen Politik ja nicht macht, weil sie selber am Rande Ihres Existenzminimums kratzen - Mitte letzten Jahres hatte Apple ein Barvermögen von $ 76.000.000.000. (!!!)
76 Milliarden Dollar!


Wenn sie klug wären würden sie da mal 500 Millionen abzwacken und intensiv in bessere Arbeitsbedingungen investieren, bzw. damit die Voraussetzungen dafür schaffen dass die Zulieferer sich selbige leisten können. Das wäre eine weit bessere und durchschlagende Werbung für ihre Produktlinie als jedes "coole" Advertisement, dass sie sich sonst ausdenken.

Der Artikel über Foxconn ist erschreckend...