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Financial Times-App von Apple entfernt

melb00m

Carola
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Es geht hier nicht darum wieviel Apple der Vertrieb auf diesem Weg tatsächlich kostet. Es geht darum dass Sie mit dem AppStore ein erfolgreiches Vertriebsmodell aufgebaut haben welches den daran beteiligten Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Apple wäre dumm wenn sie sich diese Leistung nicht bezahlen lassen würden, und jedes andere Unternehmen würde genauso handeln. In der Wirtschaft hat niemand was zu verschenken, aber manche kapieren das wohl nicht.HTML5-Apps sind sicher auch eine gute Lösung, aber der Marketing-Aufwand für FT diese bekannt zu machen wird nun deutlich teurer werden als einfach eine App in den AppStore zu stellen und die Infrastruktur den Rest machen zu lassen.
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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Was ist denn bitte der "Wettbewerbsvorteil" für die beteiligten Unternehmen?
 

melb00m

Carola
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Was ist denn bitte der "Wettbewerbsvorteil" für die beteiligten Unternehmen?

Der besteht darin dass die allermeisten, die auf einem iOS-Gerät etwas suchen den App Store als erste Anlaufquelle ansteuern und nicht im Internet nach einer Webapp suchen.

Weiterhin ist die Bereitschaft der Nutzer im App Store für Content zu zahlen erwiesenermassen deutlich höher als im Android Market oder gar im Web. Die User bezahlen auf diesen Geräten für Content, siehe zum Beispiel die Bild-App. Im Internet sind Versuche in diese Richtung schon mehrfach gescheitert.

Und zuletzt besteht die Chance durch den App Store und die darin enthaltenen Charts und Empfehlungen den Bekanntheitsgrad zu steigern. Ich wette Spiele wie Angry Birds etc. wären niemals so erfolgreich gewesen, wenn man manuell eine Datei aus dem Internet herunterladen und installieren hätte müssen.

Apple hat dieses Konzept gewissermassen erfunden. Wer davon mitprofitieren möchte, muss eben den Erfinder-Obulus abdrücken.
 

das_micha

Leipziger Reinette
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interessant zu lesen, ich bin etwas hin und her gerissen. aus betriebswirtschaftlicher sicht sind 0% sicher besser als 30 %. Jemand aus der Familie verkauft u.a. selber im Geschäft zeitungen und wenn ich mcih recht erinner ist dort eine marge von 25% an den Endhändler und der Grosist wird auch noch einiges abgreifen. denke die erwähnten 50-55% sind nicht unrealistisch. Eine eigene Verbreitung über html5 ist sicher nicht schlecht. Die Infrastruktur ist vorhanden, nur die ausgabeform ist anders. ob die die apps nun beispielsweise über xml-feeds o.Ä. füttern oder direkt über ne eigens dafür angelegte webapp ausschiessen spielt keine große rolle. Der Traffic ist minimal höher, die marge aber bedeutend höher. andererseits darf man den faktor "echte app" nicht aussenvor lassen. auch wenn die technischen möglichkeiten durch html5 & css3 hervorragend sind und in vielen bereichen, und wir reden hier immer noch von einer Zeitung, dem einer sinnvoll aufgebauten informativen app gleichkommen, so ist eine heruntergeladene app im ansehen noch höher. Abos im Internet gibt es schon seit ewigkeiten, wirklich etabliert haben sie sich allerdings noch nicht. Denn eine webapp vermittelt einfach immer noch den eindruck für etwas zu zahlen was man auch kostenfrei im netz haben könnte. Dieses ist ja de facto auch so, aber dennoch kaufen viele immer noch "normale" zeitungen. und ebenso verhält es sich bei richtigen apps. Die wertschätzung ist einfach mal höher. Fazit: es wird sich zeigen ob es eine sinnvolle entscheidung war einen eigenen vertriebsweg zu schaffen oder ein rückschritt. Vom technischen Aspekt würde ich mich freuen wenn die verbreitung von html5 und css3 fähigen browsern so angetrieben würde. Wobei es sich ja in dem model auf mobile geräte beschränkt welche diesbezüglich eh gut unterwegs sind.
 

Slashwalker

Winterbanana
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Bitte die Fähigkeiten des Textverständnis noch einmal eingehend üben.

Selbstverständlich wird Apple nicht versuchen HTML5 auf dem iPhone zu sperren. Davon war hier auch nie die Rede. Denkbar wäre Applikationen nicht zuzulassen, die nicht aus dem Apple-Store stammen. So würde Financial Times keine App anbieten können, die sich direkt auf dem iPhone (dauerhaft) speichern lässt. Das wäre m. M. n. eine denkbare Methode, um die Abhängigkeit zum App-Store weiterhin zu gewährleisten.

Sicher könnte man diese Maßnahme mit dem Jailbreak umgehen.

Hast du den Artikel richtig gelesen? Die FTD "App" (es ist eigentlich ja keine App, nur eine "gepimpte" Website) ist in HTML5 geschrieben und läuft somit in jedem Browser. Wie bitte soll Apple das verhindern? Geht nicht, außer sie "sperren" HTML5.
 

teddyhh

Zuccalmaglios Renette
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Na ja, wenn FT den Weg jetzt über HTML5 geht, kann ich Apple schon verstehen.

Was ich nicht verstehe, ist jedoch was an diesen 30% so schlimm sein soll. Ich kenne zwar die Margen bei Zeitungen und Magazinen nicht, aber bei Büchern sieht das so aus:

Der Buchhandel bekommt mindestens 35%, erfolgt die Auslieferung über einen Grosisten, werden sogar 55% plus 2% Skonto fällig. Dagegen wirken die 30%, die ein Verlag an Apple abtreten muß doch geradezu verlockend.

Das Problem ist, das Apple in dem Falle nicht der Buchhändler mit seinem Ladengeschäft (und seinen ganzen Kosten ist), sondern der, der den Laden an den Ladenbetreiber verkauft hat. Die Apps sind in diesem die Läden die ihre Waren anbieten. Apple hat 0 Kosten nach verkauf oder abgabe der App an den Kunden. Alles läuft dabei übers Internet und nicht über hauseigene Server von Apple. Das Apple nur für das Vorhalten der Apps Kohle sehen will, kann ich verstehen, aber das sie danach auch noch mitverdienen wollen obwohl sie nichts mehr tun und keinerlei Infrastrukturkosten mehr haben, empfinde ich Apples Verhalten als moderne Wegelagerei.
 

Apfelbitz

Englischer Kantapfel
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Dieser Meinung sind auch die Verantwortlichen in unserer Firma.

Im Moment werden Android Apps entwickelt.
Eine App für iOS ist wegen der 30% gestorben.
 
Zuletzt bearbeitet:

melb00m

Carola
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Die 30%-Marge ist ja schon geringer als bei einem Buchhandel...

Davon mal abgesehen finde ich das Modell auch nicht schlecht, weil es einheitlich und einfach ist: "wer mit dem App Store Geld verdienen möchte, zahlt 30%". Einfach, klipp und klar.

Würde Apple jetzt für Zeitschriften eine Ausnahme machen, so kämen gleich die ersten Spieleentwickler daher und schreien "wenn bei uns jemand Spielzeit kauft ist das auch nur ein Hintergrund-Download, und es sind sogar noch weniger Daten"... Oder, wenn das generell für In-App-Käufe gilt, dann gäbe es auf einmal nur noch "Free-Apps" bei der jegliche Funktionalität innerhalb der Anwendung erworben muss, damit der Eigentümer mehr Umsatz für sich behalten kann.

Und auch warum für die Basis-App dann 30% abgedrückt werden sollen ist so einfach nicht mehr zu erklären.

Da gefällt mir so ein klares Preismodell wie das jetzige besser. Man kann sich darauf einstellen und wenn man sich an den Bedingungen zu sehr stört sucht man eben einen anderen Weg, so wie jetzt die FTD.