[iMovie] "Pseudo-Modellbau"-Film

lmb

Weisser Rosenapfel
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Ihr kennt doch bestimmt The Sandpit bei Vimeo, oder?
So einen ähnlichen Film möchten ein Freund von mir und ich auch machen, allerdings erstmal etwas kürzer.
Zur Verfügung stehen uns:
- Canon EOS 450D & 400D
- 2x Canon EF-S 18-55 1:3,5-5,6 (einmal mit IS, einmal ohne)
- 2x Sigma 70-300 F4,0-5,6 DG MAKRO (einmal APO, einmal nicht)
- Macbook Pro 13" 2,26GHz 2GB RAM
- iMac 21,5" 3,06GHz 4GB RAM
- sowie einige Stative + einen Gorillapod

Wir haben schon einige Test-Bilder gemacht und in PS bearbeitet, ist echt ganz gut geworden:
http://www.flickr.com/photos/malteplus/4391767547/

Jetzt haben wir folgende Fragen:
Wie viel Bilder sollen wir pro Sekunde machen? Wir können maximal 3,5/s, ausserdem soll es ein bisschen schneller laufen als normal, damit der Effekt verstärkt wird.
Wie kriegen wir den Effekt für soviele Fotos rein? Gibt es PlugIns für iMovie?
Wir hätten auch noch das wahrscheinlich besser dafür geeignete AfterEffects, allerdings nur auf Windows.

MfG,
Lukas
 
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Schniko

Reinette Coulon
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Ein sehr schönes Vorhaben, dass ihr da habt. Solche Filme sehen meist recht interessant aus. Allerdings kann ich dir schon sagen, dass das mit eurer Ausrüstung nicht gehen wird. Mit euren DSLR könnt ihr zwar 3,5 fps machen, so etwas muss man aber richtig Filmen. Wenn man sich das langsam im Detail anschaut, sind das mehr fps als ihr da machen könntet. Wenns kein Camcorder sein soll, können die neuen DSLR aus euer Canon-Serie nun auch filmen.
 

lmb

Weisser Rosenapfel
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Erstmal danke für die Antwort :)
Der Typ von The Sandpit hat in einem Interview gesagt, dass er auch einzelne Bilder gemacht hat.
Wir haben einen Camcorder, allerdings mit einer Auflösung von 320xirgendwas
Das bringts dann auch nicht so richtig :/
 

lmb

Weisser Rosenapfel
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Wie viele fps sollten es denn ungefähr sein?
 

joey23

Hochzeitsapfel
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Eigentlich macht man sowas nicht mit Photoshop, Aftereffects oÄ, sondern mit einem Tilt/Shift-Objektiv. Dann siehts nachher auch richtig aus, diese Photoshop-Fakes finde ich ziemlich gruselig, weil meist schlecht gemacht. (Eure PS-Beispiele sind perspektivisch übrigens auch vollkommen verkehrt)

In iMovie geht das so nicht zu faken. Es gibt von After Effects aber eine Demo, die ihre laden könnt. 30 Tage voll lauffähig.
 

lmb

Weisser Rosenapfel
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@Dr_Shoe: Jup, haben wir so ähnlich gemacht.
@joey: klar, eigentlich braucht man dafür ein T/S-Objektiv. Haben wir aber nicht ;) Zu kaufen ist das zu teuer, zum ausleihen müsste man mal gucken. Wahrscheinlich überschreitet das auch unser Budget für ein Hobby-Projekt.
Unser Beispiel-Bild ist natürlich nicht "richtig", aber das war ja auch unser allererster Versuch. AfterEffects als Demo ist natürlich gar keine schlechte Idee :) Haben wir auch schon öfter mit Premiere Pro so gemacht :D
 

lmb

Weisser Rosenapfel
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ich war noch niemals in NY ;) leider
 

lmb

Weisser Rosenapfel
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Okay, update:
Ich kenne einige Fotografen, ich frage nach, ob die ein TS haben und mir ausleihen (habe ich schoneinmal gemacht, mit einem Tele). Falls das nicht der Fall ist, bauen wir uns ein :)
Klingt erstmal blöde, aber siehe da:
http://www.creativepro.com/article/build-a-tilt-shift-camera-lens-peanuts
Ist natürlich auch nicht das Gelbe vom Ei, aber das schaffen wir schon.
Alte Objektive lassen sich auftreiben, diese "Muffe" auch. Wir müssen uns nur irgendwie um die Befestigung kümmern, weil das ja sonst immer hin und her flutscht wie ein älteres Lensbaby-Modell.
 

lmb

Weisser Rosenapfel
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Was haltet ihr von der Idee, eins selber zu bauen?
 

joey23

Hochzeitsapfel
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Naja, die Beispielbilder hauen mich nicht so vom Hocker, aber ich hätte trotzdem des Basteln Willen Lust es zu versuchen.
 

lmb

Weisser Rosenapfel
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wird bestimmt ein lustiges Projekt
 

Blixten

Adams Apfel
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Ein sehr schönes Vorhaben, dass ihr da habt. Solche Filme sehen meist recht interessant aus. Allerdings kann ich dir schon sagen, dass das mit eurer Ausrüstung nicht gehen wird. Mit euren DSLR könnt ihr zwar 3,5 fps machen, so etwas muss man aber richtig Filmen. Wenn man sich das langsam im Detail anschaut, sind das mehr fps als ihr da machen könntet. Wenns kein Camcorder sein soll, können die neuen DSLR aus euer Canon-Serie nun auch filmen.
Nein, das stimmt nicht. Man kann sehen, ob ein schneller ablaufender Film im Original "gefilmt" wurde, oder aus Fotos zusammengesetzt ist. Der Unterschied liegt an der Bewegungsunschærfe durch die længere Belichtungszeit:

Wenn du z.B. einen Film 25 mal schneller machen møchtest als die Realzeit, dann heisst das, du machst ein Bild pro Sekunde und setzt all die Bilder am Ende zu einem 25 Bilder pro Sekunde Film zusammen. Wenn du diese Bilder einfach nur knipst, wie man es fuer ein Foto machen wuerde, z.B. mit 1/50s, dann ruckelt der Film am Ende, da sich alles schrittweise bewegt. Als Faustregel fuer einen fluessigen Film gilt, dass die Einzelbilder mit um und bei der halben Framelænge - in diesem Fall 0,5 Sekunden - belichtet werden sollten.
Wenn man dagegen ein Video macht und an der Geschwindigkeitseinstellung dreht, dann wird man das Stottern im Bild nicht los. Das Video wurde ja im Original mit sehr kurzen Belichtungszeiten aufgenommen.

Dass bei dem "Sandbox" Film lange belichtet wurde, kann man auch direkt sehen, z.B. in den Abendszenen, wo die Autos Leuchtstreifen hinter sich herziehen (im Interview wird das auch erwæhnt).

Bevor ihr also anfangt, ein Tilt Objektiv zu bauen, geht doch erst einmal los und mach "normale" time larpse Filme. Das kann auch ohne Tilt am Anfang tricky sein.
Wenn man z.B. die Faustregel oben bei einem Bild pro Sekunde befolgen møchte, dann heisst das, jedes Einzelbild eine halbe Sekunde lang zu belichten - selbst bei minimalstem ISO und absolut geschlossener Blende geht das tagsueber ohne Graufilter kaum.
Dazu kommt, dass es schwierig ist, einzuschætzen, was sich auf welchen Zeitskalen bewegt - Fussgænger, Wolken oder der Mond sind zwar alle "langsam", aber doch sehr unterschiedlich schnell. Da hilft erstmal probieren.
Viel Spass!
 

lmb

Weisser Rosenapfel
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Vielen Dank für diese ausführliche Antwort.
So eine richtige Formel gibt es wahrscheinlich auch, aber letztendlich heisst es wahrscheinlich ausprobieren.
 

MasterDomino

Roter Eiserapfel
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Bin auch der Meinung, dass eure Ausrüstung vollkommen ausreichend ist.
Und auch wenn Blixten recht hat, dass sich ein richtiger "smoother" Look nur erreichen lässt, wenn man die Belichtungszeit entsprechend lang macht, weiß ich gar nicht, ob das unbedingt nötig ist, auch ein etwas unruhigerer Timelapse-Look sieht oft toll aus.

Das einzige, was ihr noch bräuchtet wäre ein Timer. Der ist ungemein praktisch, da man ihn so einstellen kann, dass er alle paar Sekunden ein Bild macht. So, wird das vollautomatisch gemacht und es hat auch den Vorteil, dass ihr nicht ständig auf den Auslöser drücken müsst, wodurch das Stativ immer leicht wackeln würde.

Ich habe damals folgenden Timelapse-Film gemacht: Klick mich.
Alles was ich an Ausrüstung hatte war eine Canon EOS 400D, besagter Timer, ein Stativ und zur Nachbearbeitung After Effects.

Wie man sieht sind hier die Bewegungen auch meist recht smooth, obwohl meine Belichtungszeiten nicht sonderlich lang waren. Es kommt also immer auch auf die Schnelligkeit der Bewegung an.

Den Timer habe ich übrigens billig irgendwo über Ebay in HongKong bestellt, funktioniert einwandfrei. Der Original-Canon-Timer ist völlig überteuert.

Gruß, MasterDomino
 
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lmb

Weisser Rosenapfel
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Hmm, hast du natürlich recht. Was ich mir überlegt habe, ob das nicht auch einfach per Software geht so à la EOS Utility. Das hätte den Vorteil, dass die Speicherkarte nicht so schnell voll geht ;) da es ja auf dem MBP gespeichert wird.
EDIT:
habe gerade einen schönen Link für solche Formeln gefunden:
http://www.delaat.net/~arne/tltips.html#base

LG,
Lukas

BTW: schöner Film auf einem schönen Portal ;) was ist das denn für eine Masse?
 

Blixten

Adams Apfel
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Wie man sieht sind hier die Bewegungen auch meist recht smooth, obwohl meine Belichtungszeiten nicht sonderlich lang waren. Es kommt also immer auch auf die Schnelligkeit der Bewegung an.
Das stimmt, fuer deinen Film ist es wahrscheinlich egal, allerdings spielt der auch in einer sehr kontrollierten Umgebung (und wurde stark nachbearbeitet, so dass ein "natuerlicher" Look wahrscheinlich gar nicht gewollt war)

In offenen Umgebungen, wie z.B. dem Beispielfim zum Threadstart ist das aber anders, gerade, wenn man Menschen fotografieren will. Wo die rumlaufen, kann es schnell passieren, dass Dinge kurz auftauchen und wieder verschwinden, z.B Autos.

Wenn du also eine Situation hast, wo Autos durch das Bild fahren, kann es sein, das du am Ende eine "ein Bild pro Sekunde" Bildsequanz hast a'la: Leute - Leute - Leute & Auto - Leute -... Wenn du das nun jeweils "normal" (also kurz) belichtest, erscheint das Auto als "Blip" im Film. Wenn du eine halbe Sekunde lang belichtest, verschmiert das Auto und man bemerkt es kaum, und wenn dann natuerlicher als etwas sich sehr schnell bewegendes.

Solche nur sehr kurz zu sehenden Objekte machen den Film schnell unruhig, da hilft es sie zu "verschmieren". So etwas taucht vor allem auf, wenn jemand/etwas im Bild viel schneller ist, als die Bewegungen, die man ablichten møchte - neben Fussgængern und Autos auch z.B. bei Wolken (langsam) und Vøgeln oder im Wind schwankenden Bæumen (schnell) usw.

Da eure Kameras ja anscheinend 3 Bilder pro Sekunde aufnehmen kønnen (auch weniger, also eines/ Sekunde oder eines alle 5 Sekunden?), probiert es am Abend einfach mal aus. Wenn es dunkel genug ist, braucht man keine Filter um længer zu belichten, sondern kann die Belichtungszeit schlicht ueber Blende/Iso einstellen.
Dann benøtigt man nur noch ein Motiv, Geduld und etwas Platz auf der Speicherkarte fuer z.B. 250 Aufnahmen, die dann am Ende ein 10 Sekunden langer Film werden (geht soweit ich weiss auch mit iMovie; einfach die Bilder in die Timeline laden und die Zeit pro Bild auf einen Frame verkuerzen).

Solch einen Hong Kong Timer wie Master Domino hab ich uebrigens auch, der funktioniert auch ganz ordentlich (læsst allerdings keine schnelleren Bildfolgen als ein Bild pro Sekunde zu, aber ich glaube schneller bekommt meine Kamera die Bilder eh nicht auf die Speicherkarte geschrieben).

Fuer wen englische Tutorials OK sind, der kann auch einen Blick auf Timothy Allens Blog bei BBC Earth werfen.
 

lmb

Weisser Rosenapfel
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Update:
Wir haben für unseren Objektiv-Bau Opa's alten Foto-Keller durchstöbert. Fundstücke sind viele hochwertige und lichtstarke M39 (oder M42)-Schraubgewinde-Objektive. Ausserdem noch einen Vergrößerer mit Führungsschiene etc.
Mal sehen was sich sonst noch so interessantes findet. Dem Wetter nach könnten wir schon bald loslegen! =)