Liebe Eltern: 3591 Prozent!

Skeeve

Pomme d'or
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Ein Zitat von Wendelin Haverkamp, daß (insbesondere) den Eltern unter uns zu Denken geben sollte...
 [...]  Einer aktuellen Studie zufolge stieg von 1993 bis 2006 in Deutschland der Verbrauch von Metylphenidat um 3591 Prozent. Das ist jener Wirkstoff in Psychopharmaka, die der Onkel Doktor den Kleinen verschreibt, damit sie endlich Ruhe geben.

    Sie wissen, was ADS ist? Nicht ABS. ABS hat mit Bremsen zu tun, ADS mit Gasgeben: Das "Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom". Frage: Haben wirklich heute 3591 Prozent mehr Kinder ADS als vor 14 Jahren? Antwort: Nein, aber es werden 3591 Prozent mehr Gewinn mit den Tabletten gemacht.
 

unknown7

Kaiserapfel
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Na hätten se das mal Stiffler gegeben :-D

sry aber das musste jetzt sein...

Ich denke mal, dass die ADS-Rate nicht so dramatisch gestiegen ist, allerdings doch die Zahl der Fälle in denen es erkannt/behandelt wird. Desswegen kann so eine erschreckend klingende Zahl schon mal zustande kommen...
 
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Hallo

Gast
1. Wir haben immer wieder Modediagnosen: Z.B. ca. 1998 Bordeline Syndrom, 2002 Multiple Persönlichkeitsstörung, und heute ADS bzw. ADHS.
2. Aufbauend darauf haben wir eine bestens funktionierende Pharmaindustrie.

Jetzt laufen halt viele Kinder "gedopt" in den Unterricht. Na wenigsten kümmert sich die Pharmaindustrie um die Kleinen, wenn sie schon so in den wichtigen Beziehungsstrukturen verlassen von den primären Objekten (Eltern) sind.
 
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Hallo

Gast
Na hätten se das mal Stiffler gegeben :-D

sry aber das musste jetzt sein...

Ich denke mal, dass die ADS-Rate nicht so dramatisch gestiegen ist, allerdings doch die Zahl der Fälle in denen es erkannt/behandelt wird. Desswegen kann so eine erschreckend klingende Zahl schon mal zustande kommen...

Auch früher wusste man schon um die einsamen Kinder und dadurch suchenden Kinder. Nur hat man jetzt ein Syndrom geschaffen, welches sich einem Medikament zuordnen lässt!
 

Skeeve

Pomme d'or
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Ich denke mal, dass die ADS-Rate nicht so dramatisch gestiegen ist, allerdings doch die Zahl der Fälle in denen es erkannt/behandelt wird.
Das denke ich ganz und gar nicht. Ich denke nur, daß immer mehr Eltern es möglichst einfach und bequem haben wollen. Und was ist einfacher, als den schreienden Bälgern eine Tablette reinzudrücken udn dann Ruhe zu haben? Sich mit dem Nachwuchs zu beschäftigen ist wohl "echt total Sixties" und paßt nicht mehr in die heutige Gesellschaft. Zumindest habe ich diesen Eindruck.
 

Hallo

Gast
Das denke ich ganz und gar nicht. Ich denke nur, daß immer mehr Eltern es möglichst einfach und bequem haben wollen. Und was ist einfacher, als den schreienden Bälgern eine Tablette reinzudrücken udn dann Ruhe zu haben? Sich mit dem Nachwuchs zu beschäftigen ist wohl "echt total Sixties" und paßt nicht mehr in die heutige Gesellschaft. Zumindest habe ich diesen Eindruck.

Genau, offensichtlich scheint der Fernseher nicht mehr zu langen!
 

unknown7

Kaiserapfel
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Das denke ich ganz und gar nicht. Ich denke nur, daß immer mehr Eltern es möglichst einfach und bequem haben wollen. Und was ist einfacher, als den schreienden Bälgern eine Tablette reinzudrücken udn dann Ruhe zu haben? Sich mit dem Nachwuchs zu beschäftigen ist wohl "echt total Sixties" und paßt nicht mehr in die heutige Gesellschaft. Zumindest habe ich diesen Eindruck.

Ich denke, dass das nur in Härtefällen so ist. In der Regel tun Eltern nur das beste für ihr Kind, instinktiv. Natürlich gibt es Ausnahmen, dass irgendwelche Assi-Eltern die total überfordert sind, das Kind mit sowas ruhig stellen, aber ich glaube nicht, dass das die Regel ist.
 

Steppenwolf

Gast
So ist das eben in unserer Gesellschaft: Es ist bequemer, endogene Ursachen für psychische Störungen zu postulieren statt die Ursachen dafür in unserer Gesellschaft zu suchen. Die Pharmaindustrie macht Milliardengewinne und niemand braucht ein schlechtes Gewissen haben.
 

Skeeve

Pomme d'or
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Genau, offensichtlich scheint der Fernseher nicht mehr zu langen!
Fernseher als Babysitter taugt nur solange er eingeschaltet ist. Sobald die Kiste aus ist, gibt's Rabatz!

Woher ich das weiß? Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß wir unseren kleinen Sohn während unseres Umzugs ab und an vor der Kiste "geparkt" hatten ("Die Sendung mit der Maus" liebt er). Ich weiß selbst, daß das nicht gut ist, also bitte keine Vorwürfe. Die mache ich mir selbst genug. Solange die Sendung läuft, ist alles gut und er ist auch so weit, daß er am Ende der Sendung den Fernseher ausschaltet. Allerdings versucht mal, ihn von der laufenden Sendung weg zu bekommen...
 

Hallo

Gast
Ich denke, dass das nur in Härtefällen so ist. In der Regel tun Eltern nur das beste für ihr Kind, instinktiv. Natürlich gibt es Ausnahmen, dass irgendwelche Assi-Eltern die total überfordert sind, das Kind mit sowas ruhig stellen, aber ich glaube nicht, dass das die Regel ist.

Das mit dem Besten für das Kind ist ein totales Märchen. Ich möchte wissen, wer das in den Umlauf gebracht hat! Instinktiv kenne ich z.B. genug Mütter, die ihre Töchter als Kameradin missbrauchen, oder in Konkurrenz gehen (wer ist die attraktivere) oder "instinktiv" abwesende Väter etc.
 

Dante101

Ralls Genet
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Früher war es der Mohn-Schnuller, heute sind es Tabletten.

Kann man nur hoffen, dass dadurch nicht auch diese sogenannten Dorftrotteln entstehen. :oops:
 

sale53

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Mir bereiten nicht nur die ADHS-Kinder Sorgen, sondern die insgesamt zunehmende Zahl an verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen!
 

joey23

Hochzeitsapfel
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Also ich denke da kommt eins zum anderen:

Zum einen steigt natürlich die Zahl der "Erkannt" Fälle.

Ich denke es gibt aber mindestens ebensoviele Fälle, in denen die Eltern einfach mit ihrem Kind überfordert sind. Allerding nicht aufgrund von ADS. Zumindest bei älteren Kindern ( >6 Jahre) spiel die Gesellschaft eine große Rolle, die die Kinder eben laut und auffällig werden lässt. Mobbing etc. Das geht ja schon in der Grundschule ganz massiv los. Diese Kinder enwickeln Strategien um sich ihre Aufmerksamkeit/Zuwendung/Liebe/Beachtung zu holen, gegen die Eltern oft nicht ankommen. Und dann ist eben der Weg zum Arzt, ohne böse Absicht sondern rein aus Überforderung, schnell gemacht. Dabei wäre ein Gang zu einem Psychologen sicherlich ratsamer. Aber "mein Kind hat ADS" ist nunmal im Moment ein Modesatz, und klingt sicherlich besser als: "Ich komme bei der Erziehung meines Kindes nicht gegen die Gesellschat an".

Mir selber sind 2 Fälle bekannt, in denen das genau so ist, wie ich es eben Beschrieben habe. Jeweils eine Mischung aus Sorge um das Kind und Ratlosigkeit in Sachen Erziehung.

Joey
 

jensche

Korbinians Apfel
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Na hätten se das mal Stiffler gegeben :-D

.

Yoshi hätte man die auch geben können... bzw. kann man ja noch... ;)



Ich finde es auch erschreckend.... Das Hauptproblem ist aus meiner Sicht das fehlende Wertebewusstsein die ein Kind ((so wie wir früher)) erhalten soll. das natürliche im Zusammenhang mit den Zeit die man auch mit dem Kind verbringen sollte... was natürlich schwierig ist wenn beide elternteile arbeiten.
 

Julia-DD

Welscher Taubenapfel
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Das denke ich ganz und gar nicht. Ich denke nur, daß immer mehr Eltern es möglichst einfach und bequem haben wollen. Und was ist einfacher, als den schreienden Bälgern eine Tablette reinzudrücken udn dann Ruhe zu haben? Sich mit dem Nachwuchs zu beschäftigen ist wohl "echt total Sixties" und paßt nicht mehr in die heutige Gesellschaft. Zumindest habe ich diesen Eindruck.

Meistens sind es nicht die Eltern sondern die Schulen! Wenn die Lehrer solche Zappelphilipps in der Klasse haben, müssen sie einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit auf sie konzentrieren und das ist natürliche extrem anstregend. Deswegen regen es viele Schulen an (bei den Eltern), das Kind mal auf ADS untersuchen zu lassen und empfehlen Medikamente, weil das Kind angeblich dadurch besser lernt.

Eine Lösung wäre, dass man mehrere Betreuer in einer Klasse hat, die sich auf solche Kinder konzentrieren können und das man ihr "Defizit" (was es wirklich gibt, ist kein ausgedachtes Syndrom, habe so einen Fall in der Familie) irgendwie berücksichtigt.
 

jensche

Korbinians Apfel
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Wobei man aufpassen muss das den Schulen in die schuhe zu schieben. Viele Eltern sehen die Schulen als Haupterzieher ihrer Kinder.... was jedoch ganz und gar nicht stimmt.. die Haupterziehung MUSS von dern Eltern gemacht werden. Jedoch ist es einfach die Verantwortung den Schulen abzuschieben.
 

JaToAc

Niederhelfenschwiler Beeriapfel
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Wobei man aufpassen muss das den Schulen in die schuhe zu schieben. Viele Eltern sehen die Schulen als Haupterzieher ihrer Kinder.... was jedoch ganz und gar nicht stimmt.. die Haupterziehung MUSS von dern Eltern gemacht werden. Jedoch ist es einfach die Verantwortung den Schulen abzuschieben.

genau hier liegt der hund begraben... erziehung ist die pflicht der eltern und kann nicht auf andere geschoben werden... die fängt schon mit der geburt an... wie heist es so schön: was hänschen nicht lernt, lernt hans nimmermehr.

leider stehlen sich eltern viel zu oft aus der eigenen verantwortung und übertragen diese kindergärtnern, lehrern und trainern - DAS IST DIE FALSCHE BAUSTELLE...

(btw. genauso hat sich eigentlich die diskussion um die ab 18 titel erledigt, würden die eltern mehr darauf achten gäbe es auch dieses problem nicht)
 

jensche

Korbinians Apfel
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Um Jetzt ein blödes Beispiel zu nennen, aber z.b. bei der Super Nanny, ist das Problem IMMER die Eltern...