Hobbes_
Gast
Dies ist der zweite Thread des relativ neuen Café philosophiques.
Der erste handelt von Artificial Intelligence und Robotik, womit wir uns von technischer Seite auf den Weg machen, den Menschen - uns selbst - zu ergründen.
Dieser technische Weg steht uns erst seit einigen Jahrzehnten zur Verfügung, wobei wohl eher die nächsten Jahre wesentlich interessanter werden, als die letzten. Traditionellerweise wurden philosophische Fragestellungen jedoch nicht mittels technischer Abbilder / Modelle ergründet, sondern durch die Konstruktion ideeller Vorstellungen, welche es ermöglichen, abstrakte Ideen und Konzepte anderen Menschen näher zu bringen.
Optimaler Einstieg in die Welt der Philosophie, scheint mir nach wie vor Jostein Gaarders Sofies Welt zu sein (für Leser aller Altersklassen). Gerade auch Kenner der philosphischen Ideen selbst können sich an der gelungen knappen Darstellung im Buch freuen, indem auch die Sprache selbst als Bild benutzt wird, um die Vorstellungen nahe zu bringen...
Es wäre schön, wenn wir in diesem zweiten Café philosophique nicht so sehr die technische Seite diskutieren könnten (dazu eignet sich der andere Thread), sondern den Raum hier nutzen können, Konzepte und Bilder selbst der Philosphie zu diskutieren...
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Oftmals wird die Philosphie (Begriff, Wikipedia-Portal) leider fälschlicherweise als nutzlos angesehen, da nicht so direkt Egebnisse und Resultate ableitbar sind, wie beispielsweise von den Ingenieurswisssenschaften.
Gerade jedoch dieses Nachdenken über das Denken selbst bringt grundsätzliche Konzepte zum Vorschein, welche dann wieder die praktischen Wissenschaften beflügeln und die Werthaltung des Menschen selbst zum Ausdruck bringt.
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Aktuell starten wir gleich mit einem Thema, das immer wieder auch in der Presse auftaucht:
Ethik
Auch für einige Erläuterungen zu diesem Begriff verweise ich wie gewohnt zuerst mal auf Wikipedia. Im Gegensatz zu anderen "Fächern" der Philosophie mit grundlegend theoretischem Aspekt, handelt es sich bei der Ethik um praktische Aspekte. Gerade deshalb eignet es sich für einen Start in die Philosphie, da es einen praktischen Bezug hat und vor allem auch Elemente aus verschiedensten Bereichen des Lebens hineinspielen, so dass alle Diskussionsteilnehmer ihre Erfahrungen einbringen können.
Dies soll jedoch nicht leichtfertig sagen, dass Ethik leicht sei - im Gegenteil ist es ein sehr bedeutungsvolles und mit Verantwortung verbundenes Feld. Es ist eines der schwierigsten Gebiete der Philosophie. Ein naher Begriff zur Ethik ist die Moral, wobei beides manchmal konfus miteinander verwirbelt wird. So nutzen wir dieses Thema der Ethik hier auch nur mal als Einstieg. Eine wirkliche Auseinandersetzung braucht neben technischem Verständnis zur Sachdiskussion einiges an Wissen über Konzepte, Ideen, Kultur und Geschichte der Menscheit.
Der praktische Aspekt ist jedoch sehr wichtig. Letztlich zählt in der Ethik nicht das theoretische Licht alleine, sondern die praktische Entscheidung, ob man etwas tut - oder eben nicht:
Eine der besten und kürzesten Zusammenfassungen eines ethischen Grundkonzeptes stammt von
Selbstverständlich gibt es auch klassischere Definitionen der Ethik (zB. von Aristoteles), die letztlich jedoch auf dasselbe hinweisen wollen.
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Die Philosophie widerspiegelt vor allem auch die Kunst zu fragen. Deshalb eignet sich eine Frage hervorragend für einen Einstieg in ethische Grundprobleme:
Soll einem Menschen, der sich für ein bestimmtes Verhalten entschuldigt hat, verziehen werden und ihm eine neue Chance für einen Neubeginn gegeben werden?
Die ethische Frage kann jedoch sehr konkret gestellt werden: Soll eine Strafe, die man für die Verwendung von schlechten Wörtern erhalten hat, möglicherweise durch eine formelle Entschuldigung und ein Versprechen, sich an die Regeln zu halten, rückgängig gemacht werden können, so dass eine Person mit vielen sachlich guten Texten und Kommentaren bei Interesse auch wieder an einem Diskussions-Forum teilnehmen kann?
Vielen Dank für eine konstruktive Diskussion...
Der erste handelt von Artificial Intelligence und Robotik, womit wir uns von technischer Seite auf den Weg machen, den Menschen - uns selbst - zu ergründen.
Dieser technische Weg steht uns erst seit einigen Jahrzehnten zur Verfügung, wobei wohl eher die nächsten Jahre wesentlich interessanter werden, als die letzten. Traditionellerweise wurden philosophische Fragestellungen jedoch nicht mittels technischer Abbilder / Modelle ergründet, sondern durch die Konstruktion ideeller Vorstellungen, welche es ermöglichen, abstrakte Ideen und Konzepte anderen Menschen näher zu bringen.
Optimaler Einstieg in die Welt der Philosophie, scheint mir nach wie vor Jostein Gaarders Sofies Welt zu sein (für Leser aller Altersklassen). Gerade auch Kenner der philosphischen Ideen selbst können sich an der gelungen knappen Darstellung im Buch freuen, indem auch die Sprache selbst als Bild benutzt wird, um die Vorstellungen nahe zu bringen...
Es wäre schön, wenn wir in diesem zweiten Café philosophique nicht so sehr die technische Seite diskutieren könnten (dazu eignet sich der andere Thread), sondern den Raum hier nutzen können, Konzepte und Bilder selbst der Philosphie zu diskutieren...
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Oftmals wird die Philosphie (Begriff, Wikipedia-Portal) leider fälschlicherweise als nutzlos angesehen, da nicht so direkt Egebnisse und Resultate ableitbar sind, wie beispielsweise von den Ingenieurswisssenschaften.
Gerade jedoch dieses Nachdenken über das Denken selbst bringt grundsätzliche Konzepte zum Vorschein, welche dann wieder die praktischen Wissenschaften beflügeln und die Werthaltung des Menschen selbst zum Ausdruck bringt.
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Aktuell starten wir gleich mit einem Thema, das immer wieder auch in der Presse auftaucht:
Ethik
Auch für einige Erläuterungen zu diesem Begriff verweise ich wie gewohnt zuerst mal auf Wikipedia. Im Gegensatz zu anderen "Fächern" der Philosophie mit grundlegend theoretischem Aspekt, handelt es sich bei der Ethik um praktische Aspekte. Gerade deshalb eignet es sich für einen Start in die Philosphie, da es einen praktischen Bezug hat und vor allem auch Elemente aus verschiedensten Bereichen des Lebens hineinspielen, so dass alle Diskussionsteilnehmer ihre Erfahrungen einbringen können.
Dies soll jedoch nicht leichtfertig sagen, dass Ethik leicht sei - im Gegenteil ist es ein sehr bedeutungsvolles und mit Verantwortung verbundenes Feld. Es ist eines der schwierigsten Gebiete der Philosophie. Ein naher Begriff zur Ethik ist die Moral, wobei beides manchmal konfus miteinander verwirbelt wird. So nutzen wir dieses Thema der Ethik hier auch nur mal als Einstieg. Eine wirkliche Auseinandersetzung braucht neben technischem Verständnis zur Sachdiskussion einiges an Wissen über Konzepte, Ideen, Kultur und Geschichte der Menscheit.
Der praktische Aspekt ist jedoch sehr wichtig. Letztlich zählt in der Ethik nicht das theoretische Licht alleine, sondern die praktische Entscheidung, ob man etwas tut - oder eben nicht:
Eine der besten und kürzesten Zusammenfassungen eines ethischen Grundkonzeptes stammt von
Bruce Wayne (Batman) schrieb:It's not who I am underneath, but what I *do* that defines me.
Selbstverständlich gibt es auch klassischere Definitionen der Ethik (zB. von Aristoteles), die letztlich jedoch auf dasselbe hinweisen wollen.
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Die Philosophie widerspiegelt vor allem auch die Kunst zu fragen. Deshalb eignet sich eine Frage hervorragend für einen Einstieg in ethische Grundprobleme:
Soll einem Menschen, der sich für ein bestimmtes Verhalten entschuldigt hat, verziehen werden und ihm eine neue Chance für einen Neubeginn gegeben werden?
- Ich weiss, dass diese Frage sehr wohl auch von einigen Religionen mit sehr unterschiedlichen Meinungen diskutiert wird. Theologie (bzw. vielmehr Religionen) und Philosophie sind sich oft sehr nahe, da einige der grundlegensten ethischen Prinzipien einer Gesellschaft jeweils in religiösen Schriften weitergegeben werden. Diese religiösen Schriften (für diese Diskussion lassen wir die Entstehung dieser Schriften am besten mal ausser acht) bilden jeweils einen Grundstock der in dieser Tradition lebenden Bevölkerungsgruppen.
- Diese Frage ist auch ganz klar mit dem Ausmass verbunden, was für einen konkreten Schaden die bestimmte Person überhaupt angerichtet hat.
- Auch ist diese Frage daran verknüpt, wie nahe einem die Person steht und was sie sonst vielleicht schon alles gutes geleistet hat.
- Zeichnet sich eine Gesellschaft durch die strikte und absolute Einhaltung von Regeln aus oder zeichnet sie sich aus durch Menschlichkeit, wozu auch das Verzeihen von Fehlern gehören soll? Dabei spielt sicher wieder das Ausmass des Fehlers eine Rolle.
- Wir sehen, dass es sehr viele Punkte zu beachten gibt und gerade deshalb Ethik nie abstrakt im Elfenbeinturm gelöst werden kann, sondern immer die Diskussion unter Fachexperten, weisen verdienten Menschen einer Gesellschaft (früher Rat der Weisen genannt) und auch anderen Menschen des praktischen Lebens mit gesundem Menschenverstand diskutiert werden muss.
Die ethische Frage kann jedoch sehr konkret gestellt werden: Soll eine Strafe, die man für die Verwendung von schlechten Wörtern erhalten hat, möglicherweise durch eine formelle Entschuldigung und ein Versprechen, sich an die Regeln zu halten, rückgängig gemacht werden können, so dass eine Person mit vielen sachlich guten Texten und Kommentaren bei Interesse auch wieder an einem Diskussions-Forum teilnehmen kann?
Vielen Dank für eine konstruktive Diskussion...
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