TÜV - Hauptuntersuchung scheinbar reine Willkür

Phate

Celler Dickstiel
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Hallo zusammen,

eben kam ich von der Wiedervorführung meines Autos beim Tüv bzw. Dekra zurück.
Endlich hat er die Plakette!

Begonnen hatte es letzte Woche in der DEKRA-Station - in welcher teile ich gerne zusammen mit dem Namen des "Prüfers" per PM mit.

Mein Auto bekam die Plakette nicht, weil die Bremsverteilung hinten links und rechts eine zu große Abweichung ergab.
Nun bin ich was Autotechnik angeht, nicht unbedingt versiert und war zunächst mal erschrocken: Die Bremse am Auto sollte jedenfalls meiner Meinung nach voll funktionstüchtig sein!
Also direkt zum befreundeten Meister, die Bremsen reparieren bzw. überprüfen lassen. Er machte die Bremsen hinten auf, schaute rein - alles in allerbester Ordnung - wie neu! Woher die Abweichung?
Das weiß wohl niemand. Bei der Wiedervorführung jedenfalls wurde der festgestellte Mangel jedenfalls nicht gefunden - ohne das an der Bremse auch nur irgendetwas gemacht wurde.
Der 2. Prüf-Ingenieur schaute auf den Mängelbericht des 1. Prüfers und sagte nur "Alles klar, den kenn ich - man kann auch so langsam auf die Bremse treten, bis die Abweichung groß genug ist. Die Bremse ist jedenfalls einwandfrei!" und teilte die Plakette "Ohne Mängel" zu.
An dem Auto wurde wie gesagt nichts repariert oder ausgetauscht.

Die Wiedervorführung hat jetzt zwar nichts gekostet und auch die Überprüfung der Bremsen war ein Freundschaftsdienst - unter normalen Umständen hätte ich den Wagen jedoch in die Werkstatt gebracht, wer weiß was die getauscht hätten, nur um eine voll funktionstüchtige Bremse zu ersetzen/"reparieren", weil der nette Herr von der Dekra einen schlechten Tag hatte.

Was ist denn da los? Ich reagiere auf solche Willkür sehr empfindlich, das möchte ich auch nur ungern auf mir sitzen lassen. So etwas regt mich jedenfalls echt auf!

Schöne Grüße,
Phate
 

Fullspeedahead

Strauwalds neue Goldparmäne
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Was lost ist, ist in 3 Buchstaben zu erklären die du selbst erwähnt hast "TÜV"
zwischen 5-10 Min "Arbeit" und über 80€ blächen.
Oder dann wie bei Dir sich noch verschaukeln lassen müssen.

Naja immerhin sind die Beamten von der KFZ-Zulassungsstelle noch härter drauf.
Die können einem nicht einmal die Hand geben.

Es gibt halt immer wieder Fehler im System.
 

Big-D

Gast
Ich würde das an die Verbraucherzentrale melden.Zusammen mit dem Namen des Prüfers und der Werkschtatt die die Funktionsfähigkeit der Bremsen bestätigen kann. Solchen Prüfern sollte man meiner Meinung nach die Lizenz entziehen.

Gruß Damian
 

BerndderHeld

Spätblühender Taffetapfe
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Wenn du das wirklich nicht so ohne weiteres stehen lassen willst würde ich mich nach dem Vorgesetzten des Prüfers erkundigen. Du hast zwar keine richtigen Beweise in der Hand aber dein Mechaniker-Kumpel wird sein Aussage bestimmt wiederholen. Ob der zweite Prüfer das selbe nochmal so sagt wage ich jetzt mal zu bezweifeln.
Ich denke aber schon das der Verantwortlich sich sowas auf jedenfall anhört. Wenn so etwas öfters vorkommt wird das auch Konsequenzen haben.
 

hbex

Martini
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Das ist ärgerlich und kommt immer wieder mal vor, gerade bei fahrzeugtechnisch wenig visierten Leuten. Da erzählt Dir der TÜV/Dekra/GTÜ-Mensch sonst was. Man kanns aber nicht auf die Herren vom "Tüff" alleine abwälzen, überall gibt es diese schwarzen Schafe, die jeden Tag einen schlechten Tag haben;)

Ich war wegen meiner Freundin heute im Ausländeramt. Passierschein A38 - mehr sag ich nicht!
 

Philippus

Gast
Was lost ist, ist in 3 Buchstaben zu erklären die du selbst erwähnt hast "TÜV"

Tolle Erklärung! Da ist doch eindeutig die DEKRA genannt worden. Was hat den der TÜV damit zu tun? Das ist eine völlig andere Firma. (Genauer gesagt sogar mehrere.)

Miese Typen, die miesen Service mit mieser Laune liefern, gibt es überall. Das kann man sich entweder gefallen lassen (dann aber bitte schweigend) oder etwas dagegen tun. Meckern hilft gewöhnlich nicht. Ein kurzes freundliches (!) Gespräch mit dem Typ oder, falls der blockt, mit seinem Chef wäre ein Anfang.

Gruß
Philippus
 

stk

Grünapfel
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Moin,

in der Tat ist die Spanne dessen, was sich Prüfer alles vorstellen können und als technisch bedenklich oder eben nicht einstufen seeeehr weit zu fassen.

Das betrifft nebenbei nicht nur die HU sondern auch alle möglichen Eintragungen. Ich hab mit meinen "geringfügig modifizierten™" Transalps so meine Erfahrungen beim Nürnberger TÜV.

Erste Maschine beim ersten Prüfer: alles durch
Zweite Maschine mit deutlich weniger Umbatuen als 1) bei einem anderen Prüfer: verlangte einen Keder um splitterfreies Acerbis Plastik
Zweite Maschine mit Ausbau wie 1) bei einem ganz anderen Prüfer: Haufenweise Gutachten wollte der haben, obwohl ich die Eintragungen von 1) vorlegen konnte. Antwort "Wir schreiben hier keine Briefe ab!"
Nachtermin für Fall 3 bei Prüfer 1: "Da steht ja alles (im Brief) - das muß ich ja nur abschreiben" :oops:.

Gruß Stefan
 
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Vielleicht Hilft ja auch mal bei der nächsten Prüfung den Prüfer mal gehörig voll zu quatschen, hab ich mal versucht weil eine meiner Nebelrückleuchten nicht ging. Hat wunderbar geklappt, Er hat´s nicht bemerkt, und ich hatte meine Plakette.
Also die Leuchte liess sich nicht so einfach rep. weil irgentwo ein Platinenschaden vorliegt.
 

BerndderHeld

Spätblühender Taffetapfe
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Könnte aber auch damit zusamenhängen das nur eine Nebelschlußleuchte vorgeschrieben ist.
 

GuitarCrack

Meraner
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Bei mir war es gestern ähnlich. Ich hatte mein Auto zu einem befreundeten Mechaniker gebracht zum durchchecken. Der fand auch gleich sechs, sieben Sachen, und war recht sicher dass das Auto zwar die Schadstoff-, nicht aber die Hauptuntersuchung packen würde.
Ergebnis: Keine Mängel gefunden, nach 10 Minuten.

Naja, die Sachen, die "mein" Mechaniker gefunden hat werd ich trotzdem behandeln lassen...o_O
 

MrNase

Champagner Reinette
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Ich habe 3 Wochen warten müssen bis mein Gewindefahrwerk eingetragen wurde, immer war was.. Anfangs war die Befestigung der Bremsleitung nicht in Ordnung, in der nächsten Woche war es auf einmal in Ordnung obwohl ich nichts verändert hatte aber dann stimmte das Gutachten nicht.. Nach 3 Wochen, unzähligen Anrufen und einer Zahlung von 93 EUR für die Eintragung kann ich nun endlich wieder legal die Bodenwellen in der Umgebung plätten. ;)

Mein Fahrzeugschein bräuchte ne neue DIN A4-Seite und da es ja die neuen Papiere gibt wo alles komplizierter ist hat man mir beim Strassenverkehrsamt gestattet auch weiterhin mit meiner dicken ABE- und Gutachten-Mappe durch die Gegend zu gurken.


Es ist immer gut einen Freund bei einem staatlichen anerkannten Prüforgan zu haben. Leider hab ich erst hinterher mitgeteilt bekommen, dass ein Kollege von der Dekra ebenfalls alles hätte eintragen können. :mad:
 

Harald909

Prinzenapfel
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Da gab es mal eine Untersuchung von WISO oder einem anderen seriösen Fernsehmagazin: Ein Auto, das keine Mägel im Sinne der TÜV-Vorschriften hatte (Golf III, 15 Jahre alt), wurde in verschiedene Werkstätten mit dem Auftrag gebracht, es müsse noch einmal durch den TÜV und es sollten nur die Dinge repariert werden, die dafür unbedingt notwendig seien.

Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was die Werkstätten trotzdem noch alles machen wollten! Darunter waren auch Dinge, die den TÜV nicht die Bohne interessieren. Eine Werkstatt war sogar der Meinung, der Golf hätte keine Chance mehr, eine Reperatur würde sich nicht rentieren. Keine Werkstatt bescheinigte dem Golf TÜV-Tauglichkeit.

Da kann ich es mir gut vorstellen, dass die lieben TÜV- (oder DEKRA-) Gutachter auch unterschiedlicher Ansicht sein können, obwohl wir uns das bei Ingenieuren und Handwerkern nicht immer vorstellen können. Aber bei Ärzten oder Juristen ist das auch ganz normal. Von Willkür würde ich aber trotzdem noch nicht sprechen. Trotzdem: Wir sind den Fachleuten in unserer hochkomplexen Welt gnadenlos ausgeliefert.

H.
 

Venden

Weißer Trierer Weinapfel
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MrNase

Champagner Reinette
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Wir sind den Fachleuten in unserer hochkomplexen Welt gnadenlos ausgeliefert.

Das muss ich unterstützen, die Zeit der Universalgenies ist leider vorbei. :(



Von Willkür würde ich aber trotzdem noch nicht sprechen.

Das kann ich nur bedingt unterstützen. Aufgrund meines Freizeitbeschäftigung habe ich sehr oft mit diversen Prüforganisationen zutun und die saugen sich die Vorschriften an die sie sich halten nicht aus den Fingern. Es ist ganz klar definiert was erlaubt ist und was nicht erlaubt ist aber das hindert den Prüfer nicht daran, Dinge zu bemängeln die eigentlich in Ordnung sind.
Nehmen wir den Punkt Bodenfreiheit, dieser Wert ist fest vorgeschrieben und trotzdem kann einem die Prüfplakette vorenthalten werden und man hat im ersten Moment absolut keine Chance sich dagegen zu wehren. Einen anderen Prüfer zu suchen ist eigentlich das einzige Mittel der Willkür (bei der Auslegung der niedergeschriebenen Fakten) zu entgehen.

Schlussendlich sind es mehrere Faktoren die die Entscheidung des Prüfers beeinflussen denn schliesslich ist dieser auch nur ein Mensch und wenn mir jemand unfreundlich begegnet dann kann es auch mir passieren, dass ich die Fakten nicht gerade zum Besten auslege. ;)
 

BerndderHeld

Spätblühender Taffetapfe
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Wobei ich mir auch vorstellen könnte das sich beim Thema Service beim TÜY noch was ändern kann. Wie ja schon mehrfach bemerkt gibt es (mindestens) zwei Firmen die solche Plaketten ausstellen. Und wenn ich jetzt mit dem einen Prüfer unzufrieden war (bzw. nicht durchgekommen bin) fahre ich zum nächsten. Wenn es da besser läuft fahre ich in 2 Jahren direkt zu dem. Und ich erzähle auch meinen Freunden das sie bloß nicht zu dem ersten fahren sollten.

Ich glaube an die Gesetze des marktes.
 

Phate

Celler Dickstiel
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Von Willkür würde ich aber trotzdem noch nicht sprechen.

Naja, ich war ja auch erst verunsichert, immerhin hat eine Anzeige auch eine für mich erkennbare Abweichung angezeigt. Ich dachte also: OK, da scheint was nicht in Ordnung zu sein, ich hatte im ersten Moment ja sogar kurz Angst. Wie gesagt: Bremsen sollen funktionieren.

Bei der Wiedervorführung hat der 2. Prüfingenieur das erklärt: Je langsamer ich bremse, desto größer wird die Abweichung. Dies war auf der "Rolle" deutlich erkennbar.
Der 1. Prüfer hat scheinbar so langsam und schwach gebremst bis die Abweichung soeben über dem Grenzwert liegt. Vielen Dank dafür.

Ich überlege immernoch (nebenbei ;) ), wer der richtige Ansprechpartner für diese Geschichte ist.
Wer überprüft denn die einzelnen DEKRA-Stationen?
 

Horstbert

Châtaigne du Léman
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Ich kann zu dem Thema auch noch was berichten: Meine barchetta braucht diesen Monat auch ne neue Plakette. Ich habe mir von meinem Schrauber also vorher noch bestätigen lassen, dass alles in Ordnung ist, dann ab zum TÜV. Der Prüfer war wohl etwas angenervt, weil ich da kurz vor Feierabend aufgetaucht bin, hatte aber Uni, was soll ich machen.
Zitat Prüfer: "Die vorderen Bremsscheiben sind komplett eingelaufen, die müssen unbedingt neu, sonst kann ich die Plakette auf keinen Fall geben!" Auf dem Bericht steht außerdem noch, dass mein rechtes Abblendlicht zu tief eingestellt ist. Ich rufe also meinen Schrauber an, der bestellt ungläubig neue Bremsscheiben, die wir gestern auch eingebaut haben. Beim Ausbauen der alten stellen wir fest, dass diese wirklich noch VOLLKOMMEN in Ordnung sind. Waren auch noch nicht besonders alt. Auch ein Freund, der zufällig da war (Vater hat ein Autohaus), konnte das nicht glauben und meinte, er hat schon Autos mit ganz anderen Bremsen über den TÜV kommen sehen.
Um dem Ganzen jetzt noch die Krone aufzusetzen, bin ich zu Fiat gefahren, um den Scheinwerfer überprüfen zu lassen. Auch der ist völlig korrekt eingestellt.
Fazit: Ich habe jetzt 130€ für (höchstwahrscheinlich) nichts ausgegeben, für einen Studenten kein Pappenstiel.
Werde den Wagen heute oder morgen wieder vorführen, die alten Scheiben nehme ich mit, um sie einem anderen Prüfer zu zeigen. Bin mal gespannt, was der sagt.

Hat man irgendwelche Möglichkeiten, da sein rausgeschmissenes Geld wiederzubekommen? Ich befürchte, nicht! :( Bin echt fassungslos.
 

mreisbaerxxl

Gast
bremsabweichung

also ich hatte auch das problem, dass bei den hinteren bremsen die abweichung zu groß war.
hab schon gedacht dass mein geliebter polo nicht mehr durch den tüv kommt. plötzlich fährt der prüfer ohne was zu sagen aus der werkstatt und dreht zwei runden um den block. hab schon gedacht der will durchbrennen :) ... naja letzendlich hatte sich herausgestellt das die trommelbremsen hinten erst mal trocken gefahren werden mussten, weil es auf dem weg zum tüv geregnet hatte...
ich schätz so kommen beim tüv oft die abweichungen bei den hinteren bremsen zustande und ich denk das nicht jeder tüv prüfer auf die idee kommt dass die trommelbremsen eventuell noch nass sind (bzw. sich nicht die mühe dann machen)
und bei älteren und kleinen autos sind oft hinten noch trommelbremsen verbaut
 

schrauber

Gala
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Also da ich meine Autos immer selbst warte und auch ihn einen Artverwanden Beruf arbeite- kann
ich nur sagen Prüfer sind auch nur Menschen. Normalerweise wenn hinten die Trommelbremsen über der zuläsigen 30% Abweichung liegen fahren die Prüfer meist die Bremsen
sauber. Das heist, mit Angezogen Handbremse die Belege etwas "Warmbremsen" wie ihn
einen Beitrag oben beschriebenen. Oft sind Staub, Dreck Wasser etc der Grund warum Bremsen
ungleichmässig ziehen. Vielleicht ist einfach durch das öffnen schon der entscheidente kleine
klaps der Bremse versetzt worden (rost).
Die Sache ist die. Die Prüfer gehen erst mal vom schlimmsten Fall aus, das die Bremzylinder
undicht sind und die Beläge veröl oder einfach abgefahren (sehr häufig Auftrettender Fehler). Und da der Prüfer haftbar ist, geht er auf Nummer sicher.Da er nur eine Durchsicht machen darf kann
er auch nicht in die Bremse sehen. Und zum thema eingefahrene Bremsscheiben - Es gibt da
die sogenante "verschleisgrenze" das ist die mindest Restdicke der Bremsscheibe und die gibt
der Hersteller vor. Die Dicke ist relavant und naturlich Rissfreiheit. (Habe schon scheiben gesehen
die hatten sowas von "rostrand"). Ich persöhnlich habe noch keinen Prüfer mit Schieblehre der die
gemessen hat.